Weitere Gottesdienstvorschläge auf: www.netzwerk-gottesdienst.at
Eröffnung:
Wir zünden eine Kerze (bzw. alle Kerzen des Adventkranzes) an und beginnen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Einleitung:
Ein Licht strahlt heute über uns auf, denn geboren ist uns der Herr.
Und man nennt ihn: Starker Gott, Friedensfürst. Vater der kommenden Welt.
Seine Herrschaft wird kein Ende haben. (Vgl. Jes 9,1-5 und Lk 1,33)
Lied/Gebet: GL 251
Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket, ihr Engel in Chören
1) Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket, ihr Engel in Chören,
singet dem Herren, dem Heiland der Menschen, zu Ehren!
Sehet doch da: Gott will so freundlich und nah zu den Verlornen sich kehren.
2) Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket, ihr Enden der Erden!
Gott und der Sünder, die sollen zu Freunden nun werden.
Friede und Freud wird uns verkündiget heut; freuet euch, Hirten und Herden!
3) Sehet dies Wunder, wie tief sich der Höchste hier beuget;
sehet die Liebe, die endlich als Liebe sich zeiget!
Gott wird ein Kind, träget und hebet die Sünd; alles anbetet und schweiget.
4) Gott ist im Fleische: wer kann dies Geheimnis verstehen?
Hier ist die Pforte des Lebens nun offen zu sehen.
Gehet hinein, eins mit dem Kinde zu sein, die ihr zum Vater wollt gehen.
5) Hast du denn, Höchster, auch meiner noch wollen gedenken?
Du willst dich selber, dein Herze der Liebe, mir schenken.
Sollt nicht mein Sinn innigst sich freuen darin und sich in Demut versenken?
6) König der Ehren, aus Liebe geworden zum Kinde,
dem ich auch wieder mein Herze in Liebe verbinde:
du sollst es sein, den ich erwähle allein; ewig entsag ich der Sünde.
7) Treuer Immanuel, werd auch in mir nun geboren,
komm doch, mein Heiland, denn ohne dich bin ich verloren!
Wohne in mir, mache ganz eins mich mit dir, der du mich liebend erkoren.
Gebet:
plötzlich
unverhofft
mitten im kalten winter
in der nacht
in einem milieu
wo man es nicht vermutete
in einer gegend ...
die ...
ja die gegend
betlehems felder
wissen sie wo das ist
da ganz am rand der weit
da hat der himmel
die erde geküsst
maria
und da
ist ein ros entsprungen
aus einer wurzel zart
mitten im kalten winter
wohl zu der halben nacht
Wir danken dir, verborgener Gott
wir danken dir
verborgener gott
daß du uns deine stimme
hast hören lassen
deine stimme
im geburtsschrei
eines kindes
im geburtsschrei
einer neuen weit
Wir danken dir, weiser Gott
wir danken dir
weiser gott
für das kind
auf stroh
das uns menschen
einfacher
weiser
menschlicher
und göttlicher
macht
Wilhelm Willms in: Dietrich Steinwede (Hg.), Jetzt ist die Zeit der Freude. Weihnachtliche Texte. Verlag Ernst Kaufmann, Lahr 2011.
Lesung - Jes 9,1-6
Lesung aus dem Buch Jesaja.
Das Volk, das in der Finsternis ging,
sah ein helles Licht;
über denen, die im Land des Todesschattens wohnten,
strahlte ein Licht auf.
Du mehrtest die Nation,
schenktest ihr große Freude.
Man freute sich vor deinem Angesicht,
wie man sich freut bei der Ernte,
wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird.
Denn sein drückendes Joch
und den Stab auf seiner Schulter,
den Stock seines Antreibers zerbrachst du
wie am Tag von Midian.
Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft,
jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt,
wird ein Fraß des Feuers.
Denn ein Kind wurde uns geboren,
ein Sohn wurde uns geschenkt.
Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt.
Man rief seinen Namen aus:
Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott,
Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.
Die große Herrschaft
und der Frieden sind ohne Ende
auf dem Thron Davids und in seinem Königreich,
es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit,
von jetzt an bis in Ewigkeit.
Der Eifer des HERRN der Heerscharen
wird das vollbringen.
Antwortpsalm - Ps 96,1-3. 11-13a.
Kv - Heute ist uns der Heiland geboren:
Christus, der Herr. – Kv
Singt dem HERRN ein neues Lied,
singt dem HERRN, alle Lande,
singt dem HERRN, preist seinen Namen!
Verkündet sein Heil von Tag zu Tag! – Kv
Erzählt bei den Nationen von seiner Herrlichkeit,
bei allen Völkern von seinen Wundern!
Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke,
es brause das Meer und seine Fülle. – Kv
Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst.
Jubeln sollen alle Bäume des Waldes
vor dem HERRN, denn er kommt,
denn er kommt, um die Erde zu richten. - Kv
Evangelium - Lk 2,1-14
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
Es geschah aber in jenen Tagen,
dass Kaiser Augustus den Befehl erließ,
den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.
Diese Aufzeichnung war die erste;
damals war Quirinius Statthalter von Syrien.
Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
So zog auch Josef
von der Stadt Nazaret in Galiläa
hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt;
denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.
Er wollte sich eintragen lassen
mit Maria, seiner Verlobten,
die ein Kind erwartete.
Es geschah, als sie dort waren,
da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte,
und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln
und legte ihn in eine Krippe,
weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld
und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen
und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie
und sie fürchteten sich sehr.
Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht,
denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude,
die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
er ist der Christus, der Herr.
Und das soll euch als Zeichen dienen:
Ihr werdet ein Kind finden,
das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer,
das Gott lobte
und sprach:
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
den Menschen seines Wohlgefallens.
Zum Nachdenken:
Die menschgewordene Liebe des Vaters
... Dieser Jesus verkörpert das unterscheidend Christliche. Alle Weltreligionen kennen einen Gott oder mehrere Götter, die im Himmel oder anderen Sphären wohnen und deshalb unerreichbar sind. Für das Christentum thront Gott nicht unerreichbar im Himmel, er hat vielmehr Interesse an seiner Welt und ist dort gegenwärtig, wo wir Menschen sind. Noch mehr: Er wird Mensch, um unser Leben zu teilen, bis zum Tod am Kreuz, jenem letzten erschütternden Erweis seiner Hingabe und Liebe. Dadurch befreit er uns von der alten religiösen Angst, vor Gott nicht zu genügen und uns deshalb bei ihm beliebt machen zu müssen. Diese Befreiung von der allen anderen Religionen innewohnenden Angst nennen wir - Erlösung. Jesus Christus ist die menschgewordene Liebe des Vaters, er macht leibhaft erfahrbar, wer Gott ist. Durch ihn ist die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes ein für allemal offenbar geworden. Gott ist nicht unnahbar fern, sondern menschlich nah.
Aus: Stefan Jürgens, Ausgeheuchelt. So geht es aufwärts mit der Kirche, Freiburg 2019.
Fürbitten:
Guter Gott,
zu Weihnachten überhäufen wir uns gegenseitig mit Geschenken und erfüllen wir uns viele Wünsche. Zugleich spüren wir, dass unsere tiefsten Sehnsüchte unbefriedigt bleiben.
Wir kommen mit unseren Bitten und unerfüllten Wünschen zu dir.
Wir bitten dich für alle, die unter der gegenwärtigen Pandemie zu leiden haben;
besonders für die vielen Erkrankten und für alle, die durch die Schutzmaßnahmen in existentielle Not geraten sind.
Wir bitten dich für alle, die in der allgemeinen Aufregung die Orientierung verloren haben
und für alle, die in Angst und Unsicherheit geraten sind.
Wir bitten dich für alle, die in dieser Krise Entscheidungen zum Wohle aller zu treffen haben und dafür oft viel Kritik einstecken müssen.
Wir bitten dich für unsere Kinder und Heranwachsenden, die in ihrer Ausbildung und persönlichen Entfaltung beeinträchtigt werden.
Wir bitten dich für die älteren und mit Vorerkrankungen belasteten Menschen, die sich durch die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen isoliert und einsam fühlen.
Wir bitten dich für unsere Verstorbenen;
besonders für jene, die Opfer der Pandemie geworden sind.
Wir bitten dich für alle, über deren Not in dieser schwierigen Situation hinweggeschaut wird;
für die Opfer der Kriege und für alle, die aus ihren Heimatländern vertrieben worden sind.
Du, Gott bist gekommen, um die Welt aus ihrer Not zu retten.
Komm und hilf uns! – Amen.
Vater unser…
Lied:
Lied: So könnt es Weihnachten werden, Text und Musik: Kurt Mikula
https://www.youtube.com/watch?v=U3fg3KCWNm4
1. Die Hirten besuchen das Jesuskind,
und wen besuchst du?
Der Ochs und der Esel in der Krippe singt,
für wen singst du?
Das Stroh hält das Jesuskindlein warm,
und wen wärmst du?
Maria hält ihr Kind im Arm,
und wen hältst du?
Refrain:
So könnt es Weihnachten werden,
Weihnachten auf Erden.
Keiner müsste mehr einsam sein,
keiner wär allein.
So könnt es Weihnachten werden,
Weihnachten auf Erden.
Keiner müsste mehr einsam sein,
keiner wär allein.
2. Ein Stern leuchtet den Weisen den Weg,
für wen leuchtest du?
ein Engel spricht, dass es jeder versteht,
mit wem sprichst du?
Könige beschenken den Retter der Welt,
und wen beschenkst du?
Josef lacht, weil s ihm gefällt,
mit wem lachst du?
Refrain: So könnt es Weihnachten werden,
Weihnachten auf Erden.
Keiner müsste mehr einsam sein,
keiner wär allein.
So könnt es Weihnachten werden,
Weihnachten auf Erden.
Keiner müsste mehr einsam sein,
keiner wär allein.
Gebet:
Gott,
Du bist
heruntergekommen aus den Höhen
ausgebrochen aus den Statuen
geflohen aus dem Gold antiker Tempel
Mensch geworden durch eine Frau
Kind geworden
klein
hilflos
angewiesen
anwesend
bei den Menschen
mit den Menschen lebend
mit den Menschen lachend
mit den Menschen leidend
machtlos
gegen Unmenschlichkeit
machtlos
gegen Kriegsmaschinerien
Sei immer da
mit Deiner Kraft
mit Deiner Liebe
wo Menschen Deine liebende Nähe brauchen
Menschwerdung Gottes
Hoffnungszeichen für die Welt
Christine Philipsen in: Du bist der Atem meines Lebens. Das Frauengebetbuch. Herausgegeben von Benedikta Hintersberger OP, Andrea Kett, Hildegard Keul, Aurelia Spendel OP. Schwabenverlag / KlensVerlag, Ostfildern 2010.
Segen:
Gott, der euch liebt,
strahle euch mit dem Lächeln eines Kindes an.
Gott, der ein gutes Wort für euch hat,
mache eure Herzen leicht.
Gott, der eure Wege begleitet,
schenke euch einen festen Schritt.
Das gewähre euch der dreifaltige Gott…
Bernhard Rathmer (2015)
Zusammengestellt von P. Hans Hütter
Martin Stewen (2023)
Manfred Wussow (2007)
Hans Hütter (1997)