Lesung aus dem ersten Buch der Könige.
In jenen Tagen
erzählte Ahab Isebel alles, was Elija getan,
auch dass er alle Propheten
mit dem Schwert getötet habe.
Sie schickte einen Boten zu Elija
und ließ ihm sagen:
Die Götter sollen mir dies und das antun,
wenn ich morgen um diese Zeit
dein Leben nicht dem Leben eines jeden von ihnen gleichmache.
Elija geriet in Angst,
machte sich auf und ging weg,
um sein Leben zu retten.
Er kam nach Beerscheba in Juda
und ließ dort seinen Diener zurück.
Er selbst ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein.
Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch
und wünschte sich den Tod.
Er sagte: Nun ist es genug, Herr.
Nimm mein Leben;
denn ich bin nicht besser als meine Väter.
Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein.
Doch ein Engel rührte ihn an
und sprach: Steh auf und iss!
Als er um sich blickte,
sah er neben seinem Kopf Brot,
das in glühender Asche gebacken war,
und einen Krug mit Wasser.
Er aß und trank und legte sich wieder hin.
Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal,
rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!
Sonst ist der Weg zu weit für dich.
Da stand er auf,
aß und trank
und wanderte, durch diese Speise gestärkt,
vierzig Tage und vierzig Nächte
bis zum Gottesberg Horeb.
Dort ging er in eine Höhle,
um darin zu übernachten.
Doch das Wort des HERRN erging an ihn:
Was willst du hier, Elija?
Er sagte:
Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den HERRN,
den Gott der Heerscharen, eingetreten,
weil die Israeliten deinen Bund verlassen,
deine Altäre zerstört
und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben.
Ich allein bin übrig geblieben
und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.
Der HERR antwortete:
Komm heraus
und stell dich auf den Berg vor den HERRN!
Da zog der HERR vorüber:
Ein starker, heftiger Sturm,
der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach,
ging dem HERRN voraus.
Doch der HERR war nicht im Sturm.
Nach dem Sturm kam ein Erdbeben.
Doch der HERR war nicht im Erdbeben.
Nach dem Beben kam ein Feuer.
Doch der HERR war nicht im Feuer.
Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.
Als Elija es hörte,
hüllte er sein Gesicht in den Mantel,
trat hinaus
und stellte sich an den Eingang der Höhle.
(Lektionar 2018 ff. © 2024 staeko.net)
Predigten vom 13. Aug. 2017 - 19. Sonntag im Jahreskreis (A)
02. Mär. 2025
8. Sonntag im Jahreskreis (C)
23. Feb. 2025
7. Sonntag im Jahreskreis (C)
16. Feb. 2025
6. Sonntag im Jahreskreis (C)
09. Feb. 2025
5. Sonntag im Jahreskreis (C)
02. Feb. 2025
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
26. Jan. 2025
3. Sonntag im Jahreskreis (C)
19. Jan. 2025
2. Sonntag im Jahreskreis (C)
12. Jan. 2025
Taufe des Herrn (C)
06. Jan. 2025
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
05. Jan. 2025
2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)
01. Jan. 2025
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2024
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
29. Dez. 2024
Fest der hl. Familie (C)
26. Dez. 2024
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2024
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Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
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Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
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4. Adventsonntag (C)
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3. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2024
2. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2024
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
01. Dez. 2024
1. Adventsonntag (C)
24. Nov. 2024
Christkönigsonntag (B)
17. Nov. 2024
33. Sonntag im Jahreskreis (B)
10. Nov. 2024
32. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Nov. 2024
31. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Nov. 2024
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2024
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
27. Okt. 2024
30. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Okt. 2024
29. Sonntag im Jahreskreis (B)
13. Okt. 2024
28. Sonntag im Jahreskreis (B)
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14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
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08. Sep. 2024
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01. Sep. 2024
22. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2024
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
25. Aug. 2024
21. Sonntag im Jahreskreis (B)
18. Aug. 2024
20. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Aug. 2024
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
11. Aug. 2024
19. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Aug. 2024
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
04. Aug. 2024
18. Sonntag im Jahreskreis (B)
28. Jul. 2024
17. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Jul. 2024
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
21. Jul. 2024
16. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Jul. 2024
15. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jul. 2024
14. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Jun. 2024
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Jun. 2024
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2024
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2024
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
23. Jun. 2024
12. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Jun. 2024
20. Juni: Weltflüchtlingstag (Sonst.)
16. Jun. 2024
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
09. Jun. 2024
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jun. 2024
Heiligstes Herz Jesu (B)
02. Jun. 2024
9. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Mai. 2024
Fronleichnam (B)
26. Mai. 2024
Dreifaltigkeitssonntag (B)
20. Mai. 2024
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
19. Mai. 2024
Pfingstsonntag (A/B/C)
18. Mai. 2024
Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)
12. Mai. 2024
7. Sonntag der Osterzeit (B)
09. Mai. 2024
Christi Himmelfahrt (B)
06. Mai. 2024
Bitttage (A/B/C)
05. Mai. 2024
6. Sonntag der Osterzeit (B)
01. Mai. 2024
1. Mai: Tag der Arbeit, hl. Josef (Fest)
30. Apr. 2024
1. Mai: Tag der Arbeit, hl. Josef (Fest)
28. Apr. 2024
5. Sonntag der Osterzeit (B)
21. Apr. 2024
4. Sonntag der Osterzeit (B)
14. Apr. 2024
3. Sonntag der Osterzeit (B)
08. Apr. 2024
25. März: Verkündigung des Herrn (Fest)
07. Apr. 2024
2. Sonntag der Osterzeit (B)
01. Apr. 2024
Ostermontag (A/B/C)
31. Mär. 2024
Ostersonntag (A/B/C)
30. Mär. 2024
Osternacht (B)
29. Mär. 2024
Karfreitag (A/B/C)
28. Mär. 2024
Gründonnerstag (A/B/C)
24. Mär. 2024
Palmsonntag (B)
19. Mär. 2024
19. März: hl. Josef (Fest)
17. Mär. 2024
5. Fastensonntag (B)
10. Mär. 2024
4. Fastensonntag (B)
03. Mär. 2024
3. Fastensonntag (B)
25. Feb. 2024
2. Fastensonntag (B)
18. Feb. 2024
1. Fastensonntag (B)
14. Feb. 2024
Aschermittwoch (A/B/C)
11. Feb. 2024
6. Sonntag im Jahreskreis (B)
04. Feb. 2024
5. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Feb. 2024
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
28. Jan. 2024
4. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Jan. 2024
3. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Jan. 2024
2. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jan. 2024
Taufe des Herrn (B)
06. Jan. 2024
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
01. Jan. 2024
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2023
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
31. Dez. 2023
Fest der hl. Familie (B)
26. Dez. 2023
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2023
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2023
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
24. Dez. 2023
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2023
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
24. Dez. 2023
4. Adventsonntag (B)
17. Dez. 2023
3. Adventsonntag (B)
10. Dez. 2023
2. Adventsonntag (B)
08. Dez. 2023
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
03. Dez. 2023
1. Adventsonntag (B)
26. Nov. 2023
Christkönigsonntag (A)
19. Nov. 2023
33. Sonntag im Jahreskreis (A)
12. Nov. 2023
32. Sonntag im Jahreskreis (A)
09. Nov. 2023
9. November: Weihe der Lateranbasilika (Fest)
05. Nov. 2023
31. Sonntag im Jahreskreis (A)
02. Nov. 2023
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2023
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
29. Okt. 2023
30. Sonntag im Jahreskreis (A)
22. Okt. 2023
29. Sonntag im Jahreskreis (A)
15. Okt. 2023
28. Sonntag im Jahreskreis (A)
08. Okt. 2023
27. Sonntag im Jahreskreis (A)
07. Okt. 2023
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
01. Okt. 2023
26. Sonntag im Jahreskreis (A)
24. Sep. 2023
25. Sonntag im Jahreskreis (A)
17. Sep. 2023
24. Sonntag im Jahreskreis (A)
14. Sep. 2023
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
10. Sep. 2023
23. Sonntag im Jahreskreis (A)
03. Sep. 2023
22. Sonntag im Jahreskreis (A)
27. Aug. 2023
21. Sonntag im Jahreskreis (A)
20. Aug. 2023
20. Sonntag im Jahreskreis (A)
15. Aug. 2023
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
13. Aug. 2023
19. Sonntag im Jahreskreis (A)
06. Aug. 2023
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
30. Jul. 2023
17. Sonntag im Jahreskreis (A)
23. Jul. 2023
16. Sonntag im Jahreskreis (A)
16. Jul. 2023
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
16. Jul. 2023
15. Sonntag im Jahreskreis (A)
09. Jul. 2023
14. Sonntag im Jahreskreis (A)
02. Jul. 2023
13. Sonntag im Jahreskreis (A)
29. Jun. 2023
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2023
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
25. Jun. 2023
12. Sonntag im Jahreskreis (A)
24. Jun. 2023
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
18. Jun. 2023
11. Sonntag im Jahreskreis (A)
16. Jun. 2023
Heiligstes Herz Jesu (A)
11. Jun. 2023
10. Sonntag im Jahreskreis (A)
08. Jun. 2023
Fronleichnam (A)
04. Jun. 2023
Dreifaltigkeitssonntag (A)
29. Mai. 2023
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (C)
28. Mai. 2023
Pfingstsonntag (A/B/C)
27. Mai. 2023
Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)
21. Mai. 2023
7. Sonntag der Osterzeit (A)
18. Mai. 2023
Christi Himmelfahrt (A)
14. Mai. 2023
6. Sonntag der Osterzeit (A)
07. Mai. 2023
5. Sonntag der Osterzeit (A)
30. Apr. 2023
4. Sonntag der Osterzeit (A)
23. Apr. 2023
3. Sonntag der Osterzeit (A)
16. Apr. 2023
2. Sonntag der Osterzeit (A)
10. Apr. 2023
Ostermontag (A/B/C)
09. Apr. 2023
Ostersonntag (A/B/C)
08. Apr. 2023
Osternacht (A)
07. Apr. 2023
Karfreitag (A/B/C)
06. Apr. 2023
Gründonnerstag (A/B/C)
02. Apr. 2023
Palmsonntag (A)
26. Mär. 2023
5. Fastensonntag (A)
25. Mär. 2023
25. März: Verkündigung des Herrn (Fest)
20. Mär. 2023
19. März: hl. Josef (Fest)
19. Mär. 2023
4. Fastensonntag (A)
15. Mär. 2023
15. März: Klemens Maria Hofbauer (Fest)
12. Mär. 2023
3. Fastensonntag (A)
05. Mär. 2023
2. Fastensonntag (A)
26. Feb. 2023
1. Fastensonntag (A)
22. Feb. 2023
Aschermittwoch (A/B/C)
19. Feb. 2023
7. Sonntag im Jahreskreis (A)
12. Feb. 2023
6. Sonntag im Jahreskreis (A)
05. Feb. 2023
5. Sonntag im Jahreskreis (A)
02. Feb. 2023
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
29. Jan. 2023
4. Sonntag im Jahreskreis (A)
22. Jan. 2023
3. Sonntag im Jahreskreis (A)
15. Jan. 2023
2. Sonntag im Jahreskreis (A)
08. Jan. 2023
Taufe des Herrn (A)
06. Jan. 2023
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
01. Jan. 2023
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2022
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
30. Dez. 2022
Fest der hl. Familie (A)
26. Dez. 2022
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2022
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2022
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
24. Dez. 2022
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2022
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
18. Dez. 2022
4. Adventsonntag (A)
11. Dez. 2022
3. Adventsonntag (A)
08. Dez. 2022
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
04. Dez. 2022
2. Adventsonntag (A)
27. Nov. 2022
1. Adventsonntag (A)
20. Nov. 2022
Christkönigsonntag (C)
13. Nov. 2022
33. Sonntag im Jahreskreis (C)
09. Nov. 2022
9. November: Weihe der Lateranbasilika (Fest)
06. Nov. 2022
32. Sonntag im Jahreskreis (C)
02. Nov. 2022
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2022
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
30. Okt. 2022
31. Sonntag im Jahreskreis (C)
23. Okt. 2022
30. Sonntag im Jahreskreis (C)
16. Okt. 2022
29. Sonntag im Jahreskreis (C)
09. Okt. 2022
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02. Okt. 2022
27. Sonntag im Jahreskreis (C)
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26. Sonntag im Jahreskreis (C)
18. Sep. 2022
25. Sonntag im Jahreskreis (C)
14. Sep. 2022
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
11. Sep. 2022
24. Sonntag im Jahreskreis (C)
04. Sep. 2022
23. Sonntag im Jahreskreis (C)
01. Sep. 2022
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
28. Aug. 2022
22. Sonntag im Jahreskreis (C)
21. Aug. 2022
21. Sonntag im Jahreskreis (C)
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15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
14. Aug. 2022
20. Sonntag im Jahreskreis (C)
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19. Sonntag im Jahreskreis (C)
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6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
31. Jul. 2022
18. Sonntag im Jahreskreis (C)
24. Jul. 2022
17. Sonntag im Jahreskreis (C)
17. Jul. 2022
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
17. Jul. 2022
16. Sonntag im Jahreskreis (C)
10. Jul. 2022
15. Sonntag im Jahreskreis (C)
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29. Jun. 2022
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2022
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
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Heiligstes Herz Jesu (C)
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24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
19. Jun. 2022
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16. Jun. 2022
Fronleichnam (C)
12. Jun. 2022
Dreifaltigkeitssonntag (C)
06. Jun. 2022
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (C)
05. Jun. 2022
Pfingstsonntag (A/B/C)
04. Jun. 2022
Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)
29. Mai. 2022
7. Sonntag der Osterzeit (C)
26. Mai. 2022
Christi Himmelfahrt (C)
22. Mai. 2022
6. Sonntag der Osterzeit (C)
15. Mai. 2022
5. Sonntag der Osterzeit (C)
08. Mai. 2022
4. Sonntag der Osterzeit (C)
01. Mai. 2022
3. Sonntag der Osterzeit (C)
24. Apr. 2022
2. Sonntag der Osterzeit (C)
18. Apr. 2022
Ostermontag (A/B/C)
17. Apr. 2022
Ostersonntag (A/B/C)
16. Apr. 2022
Osternacht (C)
15. Apr. 2022
Karfreitag (A/B/C)
14. Apr. 2022
Gründonnerstag (A/B/C)
10. Apr. 2022
Palmsonntag (C)
09. Apr. 2022
Ostersonntag (A/B/C)
03. Apr. 2022
5. Fastensonntag (C)
27. Mär. 2022
4. Fastensonntag (C)
25. Mär. 2022
25. März: Verkündigung des Herrn (Fest)
20. Mär. 2022
3. Fastensonntag (C)
19. Mär. 2022
19. März: hl. Josef (Fest)
13. Mär. 2022
2. Fastensonntag (C)
06. Mär. 2022
1. Fastensonntag (C)
02. Mär. 2022
Aschermittwoch (A/B/C)
27. Feb. 2022
8. Sonntag im Jahreskreis (C)
20. Feb. 2022
7. Sonntag im Jahreskreis (C)
13. Feb. 2022
6. Sonntag im Jahreskreis (C)
06. Feb. 2022
5. Sonntag im Jahreskreis (C)
02. Feb. 2022
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
30. Jan. 2022
4. Sonntag im Jahreskreis (C)
23. Jan. 2022
3. Sonntag im Jahreskreis (C)
16. Jan. 2022
2. Sonntag im Jahreskreis (C)
09. Jan. 2022
Taufe des Herrn (C)
06. Jan. 2022
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
02. Jan. 2022
2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)
01. Jan. 2022
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2021
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
26. Dez. 2021
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
26. Dez. 2021
Fest der hl. Familie (C)
25. Dez. 2021
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2021
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
24. Dez. 2021
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2021
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
19. Dez. 2021
4. Adventsonntag (C)
12. Dez. 2021
3. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2021
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
05. Dez. 2021
2. Adventsonntag (C)
28. Nov. 2021
1. Adventsonntag (C)
21. Nov. 2021
Christkönigsonntag (B)
21. Nov. 2021
Christkönigsonntag (B)
14. Nov. 2021
33. Sonntag im Jahreskreis (B)
09. Nov. 2021
9. November: Weihe der Lateranbasilika (Fest)
07. Nov. 2021
32. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Nov. 2021
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2021
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
31. Okt. 2021
31. Sonntag im Jahreskreis (B)
24. Okt. 2021
30. Sonntag im Jahreskreis (B)
17. Okt. 2021
29. Sonntag im Jahreskreis (B)
10. Okt. 2021
28. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Okt. 2021
27. Sonntag im Jahreskreis (B)
26. Sep. 2021
26. Sonntag im Jahreskreis (B)
19. Sep. 2021
25. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Sep. 2021
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
12. Sep. 2021
24. Sonntag im Jahreskreis (B)
05. Sep. 2021
23. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2021
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
29. Aug. 2021
22. Sonntag im Jahreskreis (B)
22. Aug. 2021
21. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Aug. 2021
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
08. Aug. 2021
19. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Aug. 2021
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
01. Aug. 2021
18. Sonntag im Jahreskreis (B)
25. Jul. 2021
17. Sonntag im Jahreskreis (B)
18. Jul. 2021
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
18. Jul. 2021
16. Sonntag im Jahreskreis (B)
11. Jul. 2021
15. Sonntag im Jahreskreis (B)
04. Jul. 2021
14. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Jun. 2021
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2021
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
27. Jun. 2021
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2021
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
20. Jun. 2021
12. Sonntag im Jahreskreis (B)
13. Jun. 2021
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
11. Jun. 2021
Heiligstes Herz Jesu (B)
06. Jun. 2021
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Jun. 2021
Fronleichnam (B)
30. Mai. 2021
Dreifaltigkeitssonntag (B)
24. Mai. 2021
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
23. Mai. 2021
Pfingstsonntag (A/B/C)
22. Mai. 2021
Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)
16. Mai. 2021
7. Sonntag der Osterzeit (B)
13. Mai. 2021
Christi Himmelfahrt (B)
09. Mai. 2021
6. Sonntag der Osterzeit (B)
02. Mai. 2021
5. Sonntag der Osterzeit (B)
25. Apr. 2021
4. Sonntag der Osterzeit (B)
18. Apr. 2021
3. Sonntag der Osterzeit (B)
11. Apr. 2021
2. Sonntag der Osterzeit (B)
05. Apr. 2021
Ostermontag (A/B/C)
04. Apr. 2021
Ostersonntag (A/B/C)
03. Apr. 2021
Osternacht (B)
02. Apr. 2021
Karfreitag (A/B/C)
01. Apr. 2021
Gründonnerstag (A/B/C)
28. Mär. 2021
Palmsonntag (B)
25. Mär. 2021
25. März: Verkündigung des Herrn (Fest)
21. Mär. 2021
5. Fastensonntag (B)
19. Mär. 2021
19. März: hl. Josef (Fest)
14. Mär. 2021
4. Fastensonntag (B)
07. Mär. 2021
3. Fastensonntag (B)
28. Feb. 2021
2. Fastensonntag (B)
21. Feb. 2021
1. Fastensonntag (B)
17. Feb. 2021
Aschermittwoch (A/B/C)
14. Feb. 2021
6. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Feb. 2021
5. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Feb. 2021
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
31. Jan. 2021
4. Sonntag im Jahreskreis (B)
26. Jan. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
24. Jan. 2021
3. Sonntag im Jahreskreis (B)
17. Jan. 2021
2. Sonntag im Jahreskreis (B)
10. Jan. 2021
Taufe des Herrn (B)
06. Jan. 2021
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
03. Jan. 2021
2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)
01. Jan. 2021
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2020
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
27. Dez. 2020
Fest der hl. Familie (B)
26. Dez. 2020
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2020
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2020
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
25. Dez. 2020
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2020
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
20. Dez. 2020
4. Adventsonntag (B)
13. Dez. 2020
3. Adventsonntag (B)
08. Dez. 2020
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
06. Dez. 2020
2. Adventsonntag (B)
29. Nov. 2020
1. Adventsonntag (B)
22. Nov. 2020
Christkönigsonntag (A)
15. Nov. 2020
33. Sonntag im Jahreskreis (A)
08. Nov. 2020
32. Sonntag im Jahreskreis (A)
02. Nov. 2020
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2020
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
25. Okt. 2020
30. Sonntag im Jahreskreis (A)
18. Okt. 2020
29. Sonntag im Jahreskreis (A)
11. Okt. 2020
28. Sonntag im Jahreskreis (A)
04. Okt. 2020
27. Sonntag im Jahreskreis (A)
01. Okt. 2020
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
27. Sep. 2020
26. Sonntag im Jahreskreis (A)
20. Sep. 2020
25. Sonntag im Jahreskreis (A)
14. Sep. 2020
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
13. Sep. 2020
24. Sonntag im Jahreskreis (A)
06. Sep. 2020
23. Sonntag im Jahreskreis (A)
30. Aug. 2020
22. Sonntag im Jahreskreis (A)
23. Aug. 2020
21. Sonntag im Jahreskreis (A)
16. Aug. 2020
20. Sonntag im Jahreskreis (A)
15. Aug. 2020
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
09. Aug. 2020
19. Sonntag im Jahreskreis (A)
06. Aug. 2020
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
02. Aug. 2020
18. Sonntag im Jahreskreis (A)
26. Jul. 2020
17. Sonntag im Jahreskreis (A)
19. Jul. 2020
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
19. Jul. 2020
16. Sonntag im Jahreskreis (A)
12. Jul. 2020
15. Sonntag im Jahreskreis (A)
12. Jul. 2020
15. Sonntag im Jahreskreis (A)
05. Jul. 2020
14. Sonntag im Jahreskreis (A)
29. Jun. 2020
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
28. Jun. 2020
13. Sonntag im Jahreskreis (A)
27. Jun. 2020
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2020
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
21. Jun. 2020
12. Sonntag im Jahreskreis (A)
19. Jun. 2020
Heiligstes Herz Jesu (A)
14. Jun. 2020
11. Sonntag im Jahreskreis (A)
11. Jun. 2020
Fronleichnam (A)
07. Jun. 2020
Dreifaltigkeitssonntag (A)
01. Jun. 2020
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (A)
31. Mai. 2020
Pfingstsonntag (A/B/C)
30. Mai. 2020
Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)
24. Mai. 2020
7. Sonntag der Osterzeit (A)
21. Mai. 2020
Christi Himmelfahrt (A)
17. Mai. 2020
6. Sonntag der Osterzeit (A)
10. Mai. 2020
5. Sonntag der Osterzeit (A)
03. Mai. 2020
4. Sonntag der Osterzeit (A)
26. Apr. 2020
3. Sonntag der Osterzeit (A)
19. Apr. 2020
2. Sonntag der Osterzeit (A)
13. Apr. 2020
Ostermontag (A/B/C)
12. Apr. 2020
Ostersonntag (A/B/C)
11. Apr. 2020
Osternacht (A)
10. Apr. 2020
Karfreitag (A/B/C)
09. Apr. 2020
Gründonnerstag (A/B/C)
05. Apr. 2020
Palmsonntag (A)
29. Mär. 2020
5. Fastensonntag (A)
22. Mär. 2020
4. Fastensonntag (A)
15. Mär. 2020
3. Fastensonntag (A)
08. Mär. 2020
2. Fastensonntag (A)
01. Mär. 2020
1. Fastensonntag (A)
26. Feb. 2020
Aschermittwoch (A/B/C)
23. Feb. 2020
7. Sonntag im Jahreskreis (A)
16. Feb. 2020
6. Sonntag im Jahreskreis (A)
09. Feb. 2020
5. Sonntag im Jahreskreis (A)
02. Feb. 2020
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
26. Jan. 2020
3. Sonntag im Jahreskreis (A)
19. Jan. 2020
2. Sonntag im Jahreskreis (A)
12. Jan. 2020
Taufe des Herrn (A)
06. Jan. 2020
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
05. Jan. 2020
2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)
01. Jan. 2020
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2019
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
29. Dez. 2019
Fest der hl. Familie (A)
26. Dez. 2019
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2019
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2019
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
25. Dez. 2019
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2019
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
22. Dez. 2019
4. Adventsonntag (A)
15. Dez. 2019
3. Adventsonntag (A)
08. Dez. 2019
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
08. Dez. 2019
2. Adventsonntag (A)
01. Dez. 2019
1. Adventsonntag (A)
24. Nov. 2019
Christkönigsonntag (C)
17. Nov. 2019
33. Sonntag im Jahreskreis (C)
10. Nov. 2019
32. Sonntag im Jahreskreis (C)
03. Nov. 2019
31. Sonntag im Jahreskreis (C)
02. Nov. 2019
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2019
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
27. Okt. 2019
30. Sonntag im Jahreskreis (C)
20. Okt. 2019
29. Sonntag im Jahreskreis (C)
13. Okt. 2019
28. Sonntag im Jahreskreis (C)
06. Okt. 2019
27. Sonntag im Jahreskreis (C)
01. Okt. 2019
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
29. Sep. 2019
26. Sonntag im Jahreskreis (C)
22. Sep. 2019
25. Sonntag im Jahreskreis (C)
15. Sep. 2019
24. Sonntag im Jahreskreis (C)
14. Sep. 2019
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
08. Sep. 2019
23. Sonntag im Jahreskreis (C)
01. Sep. 2019
22. Sonntag im Jahreskreis (C)
25. Aug. 2019
21. Sonntag im Jahreskreis (C)
18. Aug. 2019
20. Sonntag im Jahreskreis (C)
15. Aug. 2019
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
11. Aug. 2019
19. Sonntag im Jahreskreis (C)
06. Aug. 2019
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
04. Aug. 2019
18. Sonntag im Jahreskreis (C)
28. Jul. 2019
17. Sonntag im Jahreskreis (C)
21. Jul. 2019
16. Sonntag im Jahreskreis (C)
14. Jul. 2019
15. Sonntag im Jahreskreis (C)
07. Jul. 2019
14. Sonntag im Jahreskreis (C)
30. Jun. 2019
13. Sonntag im Jahreskreis (C)
29. Jun. 2019
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
28. Jun. 2019
Heiligstes Herz Jesu (C)
27. Jun. 2019
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2019
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
23. Jun. 2019
12. Sonntag im Jahreskreis (C)
20. Jun. 2019
Fronleichnam (C)
16. Jun. 2019
Dreifaltigkeitssonntag (C)
10. Jun. 2019
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (C)
08. Jun. 2019
Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)
02. Jun. 2019
7. Sonntag der Osterzeit (C)
30. Mai. 2019
Christi Himmelfahrt (C)
26. Mai. 2019
6. Sonntag der Osterzeit (C)
19. Mai. 2019
5. Sonntag der Osterzeit (C)
12. Mai. 2019
4. Sonntag der Osterzeit (C)
05. Mai. 2019
3. Sonntag der Osterzeit (C)
28. Apr. 2019
2. Sonntag der Osterzeit (C)
22. Apr. 2019
Ostermontag (A/B/C)
21. Apr. 2019
Ostersonntag (A/B/C)
20. Apr. 2019
Osternacht (C)
19. Apr. 2019
Karfreitag (A/B/C)
18. Apr. 2019
Gründonnerstag (A/B/C)
14. Apr. 2019
Palmsonntag (C)
07. Apr. 2019
5. Fastensonntag (C)
31. Mär. 2019
4. Fastensonntag (C)
25. Mär. 2019
25. März: Verkündigung des Herrn (Fest)
24. Mär. 2019
3. Fastensonntag (C)
17. Mär. 2019
2. Fastensonntag (C)
10. Mär. 2019
1. Fastensonntag (C)
06. Mär. 2019
Aschermittwoch (A/B/C)
03. Mär. 2019
8. Sonntag im Jahreskreis (C)
24. Feb. 2019
7. Sonntag im Jahreskreis (C)
17. Feb. 2019
6. Sonntag im Jahreskreis (C)
10. Feb. 2019
5. Sonntag im Jahreskreis (C)
03. Feb. 2019
4. Sonntag im Jahreskreis (C)
02. Feb. 2019
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
27. Jan. 2019
3. Sonntag im Jahreskreis (C)
20. Jan. 2019
2. Sonntag im Jahreskreis (C)
13. Jan. 2019
Taufe des Herrn (C)
06. Jan. 2019
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
01. Jan. 2019
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2018
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
30. Dez. 2018
Fest der hl. Familie (C)
26. Dez. 2018
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2018
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2018
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
25. Dez. 2018
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2018
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
23. Dez. 2018
4. Adventsonntag (C)
16. Dez. 2018
3. Adventsonntag (C)
09. Dez. 2018
2. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2018
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
02. Dez. 2018
1. Adventsonntag (C)
25. Nov. 2018
Christkönigsonntag (B)
18. Nov. 2018
33. Sonntag im Jahreskreis (B)
11. Nov. 2018
32. Sonntag im Jahreskreis (B)
04. Nov. 2018
31. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Nov. 2018
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2018
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
28. Okt. 2018
30. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Okt. 2018
29. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Okt. 2018
28. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Okt. 2018
27. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Okt. 2018
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
30. Sep. 2018
26. Sonntag im Jahreskreis (B)
23. Sep. 2018
25. Sonntag im Jahreskreis (B)
16. Sep. 2018
24. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Sep. 2018
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
09. Sep. 2018
23. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Sep. 2018
22. Sonntag im Jahreskreis (B)
26. Aug. 2018
21. Sonntag im Jahreskreis (B)
19. Aug. 2018
20. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Aug. 2018
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
12. Aug. 2018
19. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Aug. 2018
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
05. Aug. 2018
18. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Jul. 2018
17. Sonntag im Jahreskreis (B)
22. Jul. 2018
16. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Jul. 2018
15. Sonntag im Jahreskreis (B)
08. Jul. 2018
14. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Jul. 2018
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Jun. 2018
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2018
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2018
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
17. Jun. 2018
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
10. Jun. 2018
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
08. Jun. 2018
Heiligstes Herz Jesu (B)
03. Jun. 2018
9. Sonntag im Jahreskreis (B)
31. Mai. 2018
Fronleichnam (B)
27. Mai. 2018
Dreifaltigkeitssonntag (B)
21. Mai. 2018
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
20. Mai. 2018
Pfingstsonntag (A/B/C)
13. Mai. 2018
7. Sonntag der Osterzeit (B)
10. Mai. 2018
Christi Himmelfahrt (B)
06. Mai. 2018
6. Sonntag der Osterzeit (B)
29. Apr. 2018
5. Sonntag der Osterzeit (B)
22. Apr. 2018
4. Sonntag der Osterzeit (B)
15. Apr. 2018
3. Sonntag der Osterzeit (B)
08. Apr. 2018
2. Sonntag der Osterzeit (B)
02. Apr. 2018
Ostermontag (A/B/C)
01. Apr. 2018
Ostersonntag (A/B/C)
31. Mär. 2018
Osternacht (B)
30. Mär. 2018
Karfreitag (A/B/C)
29. Mär. 2018
Gründonnerstag (A/B/C)
25. Mär. 2018
Palmsonntag (B)
18. Mär. 2018
5. Fastensonntag (B)
11. Mär. 2018
4. Fastensonntag (B)
04. Mär. 2018
3. Fastensonntag (B)
25. Feb. 2018
2. Fastensonntag (B)
18. Feb. 2018
1. Fastensonntag (B)
14. Feb. 2018
Aschermittwoch (A/B/C)
11. Feb. 2018
6. Sonntag im Jahreskreis (B)
04. Feb. 2018
5. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Feb. 2018
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
28. Jan. 2018
4. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Jan. 2018
3. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Jan. 2018
2. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jan. 2018
Taufe des Herrn (B)
06. Jan. 2018
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
01. Jan. 2018
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2017
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
31. Dez. 2017
Fest der hl. Familie (B)
26. Dez. 2017
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2017
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2017
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
24. Dez. 2017
4. Adventsonntag (B)
17. Dez. 2017
3. Adventsonntag (B)
10. Dez. 2017
2. Adventsonntag (B)
08. Dez. 2017
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
03. Dez. 2017
1. Adventsonntag (B)
26. Nov. 2017
Christkönigsonntag (A)
19. Nov. 2017
33. Sonntag im Jahreskreis (A)
12. Nov. 2017
32. Sonntag im Jahreskreis (A)
05. Nov. 2017
31. Sonntag im Jahreskreis (A)
02. Nov. 2017
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2017
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
01. Nov. 2017
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
29. Okt. 2017
30. Sonntag im Jahreskreis (A)
22. Okt. 2017
29. Sonntag im Jahreskreis (A)
15. Okt. 2017
28. Sonntag im Jahreskreis (A)
08. Okt. 2017
27. Sonntag im Jahreskreis (A)
01. Okt. 2017
26. Sonntag im Jahreskreis (A)
01. Okt. 2017
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
24. Sep. 2017
25. Sonntag im Jahreskreis (A)
17. Sep. 2017
24. Sonntag im Jahreskreis (A)
14. Sep. 2017
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
10. Sep. 2017
23. Sonntag im Jahreskreis (A)
03. Sep. 2017
22. Sonntag im Jahreskreis (A)
27. Aug. 2017
21. Sonntag im Jahreskreis (A)
20. Aug. 2017
20. Sonntag im Jahreskreis (A)
15. Aug. 2017
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
13. Aug. 2017
19. Sonntag im Jahreskreis (A)
1. Lesung (ungekürzte Fassung) - 1 Kön 19,1-13
19. Sonntag im Jahreskreis - Ps 85,9-14
Antwortpsalm am 19. Sonntag im Jahreskreis (A)
Ps 85,9-14
R Erweise uns, Herr, deine Huld,
und gewähre uns dein Heil! – R
Ich will hören, was Gott redet:
Frieden verkündet der Herr seinem Volk
und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen.
Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten.
Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. - (R)
Es begegnen einander Huld und Treue;
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
Treue sprosst aus der Erde hervor;
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. - (R)
Auch spendet der Herr dann Segen,
und unser Land gibt seinen Ertrag.
Gerechtigkeit geht vor ihm her,
und Heil folgt der Spur seiner Schritte. - R
Von einem Wunder, das immer wieder geschieht
Eine große Stille
Wie ruhig der See jetzt ist! Schaut! Eine große Stille liegt über dem Wasser. Als wenn nichts gewesen wäre. Alle Ängste, Aufregungen, Kämpfe - vorbei. Die Geister und Ungeheuer sind verschwunden. Müde und mitgenommen gehen sie an Land. Flüchtlinge. Ihre Gesichter sind gezeichnet. Doch in ihre Seelen schaut keine Kamera. Sie haben alle einen Namen. In der Statistik sind sie aber nur Zahlen. Und gerinnen zur Krise.
Heute gesellen sich zwei Menschen dazu. Der eine, Elia - aus der ersten Lesung - hat Erfahrungen mit Gewalt. Nicht mal als Opfer. Der andere, Petrus - aus dem Evangelium - ist gerettet worden. Vor dem Untergang standen beide. Sie sind, buchstäblich, an ihr Ende gekommen, an Grenzen, die nicht zu überwinden waren. Dass sie leben, verdanken sie einem Wunder. Dem Wunder, dass Gott sie nicht fallen lässt. Und sich ihnen offenbart. In einer großen Ruhe, die vor allem Anfang liegt. Sie können noch einmal neu anfangen. Die Stürme sind verebbt. Wie ruhig der See jetzt ist! Schaut!
Es ist schon etwas Einmaliges, in der Kirche zu sein.
Elia. Die Wahrheit ist ein Hauch
Elia's Geschichte ist verwinkelt und verworren. Zwischen Ekstase und Verlorenheit. Ich war eifrig, Gott zu verteidigen, sagt er. Leidenschaftlich. Unerbittlich. Konsequent. Ich habe mich angelegt mit den Priestern, die für andere Götter arbeiteten – für die Fruchtbarkeitsgötter und Fruchtbarkeitsgöttinnen, von denen es so viele gab. Nebenbuhler verträgt Gott nicht. Ich war ganz sicher, Gott richtig verstanden zu haben. Ich wusste, was wahr ist. Ich war immer mit mir im Reinen.
Am Ende siegt die Gewalt. Wie so oft in den Geschichten, die wir kaum entwirren können. Elia selbst legt Hand an. Waren es 450, gar 850 Priester, die umgebracht werden? Die Opferzahl ist nicht mehr zu eruieren. Ein Massaker. Aber wir kennen den Namen des Baches, der das Blut schlucken musste: Der Bach Kischon. Was dieser Bach zu erzählen hat! Und dann doch auswaschen, reinwaschen muss. Alles fliesst. Eine schreckliche Geschichte, fromm verbrämt und verklärt. Elia muss es sich sogar gefallen lassen, als Gotteskämpfer stilisiert zu werden - oder kam ihm das gerade recht? Aber man spürt die Zerrissenheit. Selbst in den alten, heiligen Texten. Wir sehen Elia in einer Höhle. Dort begegnet ihm – Gott. Es war sein sehnlichster Wunsch, ihn einmal zu sehen. Doch wie kommt Gott? In einem Sturm, der Berge zerreißt? In einem Erdbeben? Im Feuer? Das sind nicht nur Naturgewalten – das sind auch Bilder für Gewalt überhaupt. Unberechenbar. Unkontrollierbar. Einschüchternd. Gott selbst wird oft mit diesen Bildern geschmückt. Gewaltig – groß – unnahbar. Als ob er nur so Gott sein kann.
Gott aber erscheint in einem Hauch, in einem Säuseln, leicht, sanft. Wie ein Atemzug. Elia sieht auch nichts von ihm – er hört auch kein Wort, keine Stimme, nur den Hauch. Elia verhüllt sein Gesicht in seinem Mantel, schleicht nach draußen und stellt sich vor die Höhle. Elia hat Gottes Atem, seinen Lebensatem gehört – und dann ist ER weg. Jetzt ist alles still. Im Schweigen verhüllt. Elia atmet. Ein und aus.
Hatte Gott nicht am Anfang den Menschen seinen Atem gegeben? Ist sein Atem nicht meine Seele? Verbindet uns das nicht alle? Gott lässt sich hören. Gewalt ist nicht einmal in seiner Stimme. Wenn er kommt, atmet alles auf. Jetzt kommt Elia aus seiner Höhle. Die Welt sieht anders aus als vorhin. Dabei war es nur ein Hauch. Ein Hauch, der alles verwandelt, alles verändert.
Petrus. Eine Glaubensgeschichte
Ob Petrus den feurigen Elia's kennt? Ganz sicher. Seine Geschichte wurde erzählt, in immer wieder neuen Variationen. Zuletzt soll Elia in einem feurigen Wagen in den Himmel gefahren sein. Da schlagen schon die Herzen der Kinder höher. Ein feuriger Wagen! Petrus ist Fischer, ein einfacher Mann. Eigentlich heißt er auch nur Simon. Aber Jesus hat ihn Petrus, Fels, genannt. Und steht treu zu ihm. Ein großes Vertrauen. Einen Beweis hat Petrus auch noch nicht erbringen müssen. Als er sich aber wenigstens zu Jesus bekennen soll, versagt er schmählich. Dabei nimmt er in der Regel den Mund immer zu voll. Wir kennen – und lieben – ihn als Draufgänger. Er überlegt nicht lange. In seinem Urteil ist er schnell sicher. Überschätzt sich dabei aber auch. Das passt zu ihm: Herr, lass mich über das Wasser gehen.
Dabei war das Boot weit draußen auf dem See, das Wasser aufgewühlt, der Sturm schier endlos. Die Wellen spielen mit dem kleinen Boot. Wir spüren die Angst, aber auch den Kampf. Die Jünger Jesu kennen den See, ihren See. Sie haben ihn schon so manches Mal nass und verschwitzt ihr Leben abgerungen. Wie sich das anhört? Und dann einer allein! Herr, lass mich über das Wasser gehen. Haben wir je davon gehört, dass ein Mensch über das Wasser geht? Über Wasser gehen kann? Und dann auch noch durch im Sturm? Eine schöne Allmachtsphantasie. Möchtest du nicht vielleicht auch in den Himmel fahren?
Es ist ein gewaltiges Bild! Mit gewaltigen Mächten. Der tosende, aufgewühlte See - das kleine Boot, unter Schaum und Gischt kaum auszumachen - hin und hergerissene Menschen, ganz allein auf sich gestellt. Nur: Jesus ist auch da. Von ihm werden Menschen staunend sagen, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen. Er ruft Petrus: Komm! Petrus aber versinkt. Wie erwartet, wie befürchtet. Dabei bestärken wir uns in unseren Vorbehalten und Zweifeln. Wir haben längst aufgegeben, das Unmögliche zu denken. Jesus aber hält Petrus fest. Er nennt ihn einen Kleingläubigen. Gibt es das Wort überhaupt? Gibt es denn auch Großgläubige?
Petrus weiß um seinen Kleinglauben. Er hat nicht nur diese entsetzliche Szene im Kopf, als er fast untergegangen wäre, er erinnert sich auch gut an jene Nacht, in der er Jesus einfach verleugnet hat. Dreimal. Es hätte ihm nicht geschadet, auch nichts gekostet, wenn er zu Jesus gestanden hätte. Eine schreckliche Geschichte. Jetzt ist Petrus untergegangen. Er hatte kein Vertrauen. Wohl auch kein Selbstvertrauen. Konnte er erwarten, womöglich hoffen, von Jesus noch einmal angesehen, angenommen zu werden? Wie auf dem See: Jesus hält Petrus fest, Jesus hält an Petrus fest. Er vertraut ihm sogar seine Kirche an, Menschen, die sich wie Petrus danach sehnen, glauben zu können, gehalten zu werden.
Die Geschichte von der Stillung des Sturmes ist eine Geschichte mitten aus dem Leben. Sie erzählt von Vertrauen, von Glauben, von Liebe. Und sie lässt uns wie in einem Spiegel unsere Angst, unsere Unsicherheit, unseren Kleinglauben sehen. Wie viele Untergangsgeschichten wohl heute zusammen kämen, wenn sie erzählt würden? Unter Großgläubigen sind wir nicht.
In gewisser Weise hat diese Geschichte traumhafte Züge. Sie braucht diese Züge auch, um von einem Wunder zu erzählen. Von einem Wunder, das immer wieder geschieht. Komm!
Jesus kommt über den See
Erzählen wir doch heute von dem Wunder der Stille. Elia lernt Gott in einem Hauch kennen. Er offenbart sich in seinem, in meinem Atem. Petrus begegnet er in einer großen Stille. Die Gewalt ist verstummt. Auch die Naturgewalt. Der Sturm ist gestillt. Gestillt. Still.
Erzählen wir doch heute von den Untergängen. Menschen gehen unter. Wenn sie nichts mehr haben, woran sie noch glauben können. Wenn ihre Hoffnungen immer enttäuscht werden. Wenn sie der Gewalt hilflos ausgeliefert sind. Wenn sie sich selbst verlieren. Die Seele aufgewühlt, ausgeliefert, ratlos. Stürmische See - im Herzen. Wir Menschen sterben viele Tode, bevor wir sterben. Der letzte ist wohl nicht der schlimmste.
Im Evangelium sehen wir Jesus über den See kommen. Er kommt uns im Sturm entgegen. Er hält auch die, die gerade auf der Flucht sind. Ausgeliefert. Von Schleppern verkauft. Auf der Suche nach einer neuen Heimat. Kleingläubige sehen keinen Weg. Kleingläubige gewähren kein Vertrauen. Kleingläubige verlieben sich in ihre Zweifel. Jesus kommt über den See. Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Habe ich? Wir könnten einmal tief durchatmen ...
Und der Friede Gottes,
der höher ist als unsere Vernunft,
bewahre unsere Herzen und Sinne,
in Christus Jesus,
unserem Herrn.
Seid nicht kleingläubig!
Jesus geht souverän über das Wasser
Das Evangelium vom Seesturm und dem Gang über dem Wasser ist eine bewegende Geschichte. Voraus geht bei Matthäus der gewaltsame Tod des Johannes, der Jesus innerlich sehr getroffen haben muss. Jesus will in die Stille gehen. Er sucht Zeit, das zu verarbeiten. Doch die Menschen kommen in großer Menge. Er kündet ihnen das Gotteswort. Dann folgt die Brotvermehrung, die Speisung der fünftausend Männer mit den Frauen und Kindern. Gleich Jahwe beim Wüstenzug speist Jesus das hungernde Volk. Jesus offenbart sich in der Vollmacht des Gottes Israels, ja er handelt noch großartiger.
Vielleicht um den Jüngern und dem Volk keine Zeit zu lassen, ein falsches Bild von ihm aufzubauen, etwa ihn zum Brotkönig zu machen, heißt in der Schrift: „Gleich darauf drängte er die Jünger, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren“. Jesus betet allein in der Stille auf dem Berg. Das Boot im See hat schon eine große Strecke zurückgelegt. Da erscheint nachts gegen Morgen der Herr auf dem Wasser. Er wirkt wie ein Gespenst. Jesus beruhigt die Jünger im Gespräch. Petrus widerfährt eine besondere Vertrauensgnade. Mutig ruft er: „Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm!“ Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie es geht, wenn man sich vor Angst nur mehr auf sich selbst konzentriert und die Gefahren plötzlich Panik auslösen: Petrus sinkt, Jesus rettet ihn tadelnd: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ Im Boot gebietet Jesus dem Sturm und den Wellen. Er handelt wie Jahwe beim Durchzug durchs rote Meer als Herr über das Meer. Jesus macht es scheinbar noch souveräner, so dass die Jünger entsprechend reagieren: Sie fallen im Boot vor Jesus nieder und bekennen: "Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.“
Der Herr ist da, wir gehen nicht unter!
Matthäus hat diese Erzählung so anschaulich dargelegt, um den Gemeinden Mut zu machen. Die mussten Verfolgung und Tod durchleiden. Sie wollten im Glauben gestärkt werden: Der Herr ist da, wir gehen nicht unter! Vielleicht haben wir selber auch schon in einer großen Not zum Herrn geschrienen, wie Petrus: „Herr, rette mich! Ich gehe unter!“ Und Hilfe erfahren.
Vor drei Jahren brach über die Christen im Irak ein todbringender Sturm herein: In der Nacht vom 06. August 2014 rückte der IS unaufhaltsam auf Mossul und die christlichen Dörfer der Ninive-Ebene vor. 120 000 Christen mussten innerhalb weniger Stunden fliehen. Für viele aber kam jede Hilfe zu spät. Ihr Ruf zu Christus. „Herr, rette mich!“ wurde auf Erden nicht erhört. Erst der Glaube an die Auferstehung mit dem Herrn schenkt Hoffnung zum Leben mit Christus. Wer die größte Not überlebte, kann jetzt vorsichtig in die völlig zerbombten Dörfer zurückkehren.
Noch etwas mag sich bei dieser Geschichte aufdrängen: die wackeligen Schlauchboote der Flüchtlinge, die Europa erreichen wollen. Ich freue mich jedes Mal, wenn die Boote an sicheres Land kommen oder sie die rettende Hilfe sicherer Schiffe erfahren haben. Diese strecken wie Jesus ihre starke Hand aus und retten vor dem Ertrinken. Der Papst war einer der ersten, der dagegen protestierte, dass das Mittelmeer zum Grab der Asylsuchenden wird.
Viele von uns müssen Probleme durchtragen, wo wir oft nur um Geduld und Glauben beten können. Dabei gibt es oft spürbar Tage der Erleichterung. Der Auferstandene ist und bleibt der Herr und Retter. Das will er uns heute zurufen. „Seid nicht kleingläubig, ich habe die Welt überwunden!“
Vertrauen lernen
Beängstigender Wellengang
Im Urlaub zieht es viele Menschen an einen See oder ans Meer. In der Sonne liegen, baden, eventuell segeln oder surfen und die Seele baumeln lassen, ist für sie Inbegriff der Erholung. Wer jedoch einmal eine stürmische See erlebt hat, kennt auch die andere Seite: Wellengang, Sturm und Gegenwind werden zum Inbegriff der Unsicherheit und des Ausgesetztseins.
Sieht man sich im gegenwärtigen Weltgeschehen um, herrscht wenig Sonnenschein. Eher beobachten wir beängstigenden Wellengang: Die Kämpfe in der Ostukraine, das Kräftemessen prowestlicher und prorussischer Interessen am Rande der EU, die Kriege in Syrien, im Irak, in Israel, in Libyen und nicht zu vergessen in Nigeria. Die vielen Spannungen erinnern an die Situation vor hundert Jahren, die zum Ersten Weltkrieg geführt haben.
Mit wachsender Sorge beobachten wir das Ansteigen der Migrationswellen: Menschen flüchten vor Kriegen und erhoffen sich Hilfe vom reichen Westen. Andere kommen in der Hoffnung, bei uns Arbeit und eine gesicherte Existenz zu finden.
Innerkirchlich ist Ruhe eingekehrt, nicht zuletzt durch das mutige Auftreten Papst Franziskus'. Ist es nur Ruhe vor dem Sturm? Eine Reihe von Problemen steht zur Lösung an: Mit Fragen der Ehe, der Familien und der Lebensformen wird sich eine angekündigte weltweite Bischofssynode befassen. Der Mangel an Priestern und Seelsorgern wird sich nicht allein mit strukturellen Maßnahmen lösen lassen. Wie immer die einzelnen Spannungsfelder gelöst werden, ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht so oder so die Wellen hochgehen.
Von einer faszinierenden Kraft getragen
Im Evangelium hörten wir eine Episode aus dem Leben der Jünger, die in der Nacht mit Wind und Wellen auf dem See Genesareth zu kämpfen hatten. Es ist ein Bild für die persönlichen Nöte und Existenzängste, die jeder einzelne zu bestehen hatte, aber auch für das Hin- und Hergeworfenwerden der jungen Kirche zu der Zeit, als die Evangelisten diese Erzählung niedergeschrieben haben. Verfolgung, Vertreibung und sogar Hinrichtungen waren Teil ihres Lebens.
Jesus schreitet über diese Wellen hinweg und wird von einer Kraft getragen, die menschlich nicht erklärbar ist. So wie er möchten auch die Jünger über die Wellen ihres Lebens hinweg ihren Weg gehen können. Jesus fordert Petrus auf, es ihm gleich zu tun. Mutig setzt er Schritte ins Bodenlose und erlebt diese tragende Kraft, von der er fasziniert war. Doch dann kommen die Zweifel. Er beginnt zu überlegen, wie eben Menschen denken, und beginnt unterzugehen. Das "Herr, rette mich!" entfährt ihm, als er keine andere Möglichkeit zu überleben mehr sieht. Erst in der äußersten Zuspitzung der Bedrohung wird sein Vertrauen auf den Herrn wieder tragfähig.
Im Vertrauen wachsen
Was muss passieren, dass wir an den Punkt kommen, an dem auch wir rufen "Herr, rette uns!"? Viele Menschen entdecken Gott erst, wenn sie völlig in die Enge getrieben sind. Vorher bauen sie lieber auf ihr eigenes Können und ihre eigene Kraft. Das "Komm!", das Jesus zu Petrus gesagt hat, seine Aufforderung, aus dem Vertrauen auf Gott heraus im Sturm auf den Wellen des Lebens zu gehen, gilt auch uns. Gott trägt uns nicht nur, wenn es keine andere Rettung mehr gibt. Er trägt und hält uns in allen Situationen des Lebens.
Die Erzählung vom Seesturm zeigt uns auch, wie wir zu solchem tragfähigen Vertrauen kommen können. Es braucht dazu mehr als den waghalsigen ersten Schritt des Petrus. Jesus hat die Nacht im Gebet verbracht, im innigen Austausch mit Gott. Wer sich rückhaltlos auf Gott einlässt, wird aus diesem Umgang mit Gott als anderer hervorgehen. In ihm beginnt dieses Vertrauen zu wachsen. Zugleich werden ihn oder sie die Vorgänge in der Welt mit ihren brodelnden Krisenherden nicht gleichgültig lassen. Er oder sie wird politisch, sozial und gesellschaftlich interessiert an der Lösung der Probleme mitwirken und alle Menschenfurcht ablegen, weil er oder sie sich mit Gott verbunden weiß.
Ein prominentes Beispiel solchen Vertrauens ist für mich Papst Franziskus. Er setzt mutig neue und in diesem Amt ungewohnte Schritte. Er tut es nicht aus menschlichen Überlegungen, sondern ist von einem Gottvertrauen getragen, das sein tiefes Fundament erkennen lässt. Es genügt jedoch nicht, Beobachter oder Bewunderer zu bleiben. Wir haben die Chance, Nachahmer zu werden, wenn wir wie Jesus immer wieder die persönliche Begegnung mit Gott suchen und uns in das Vertrauen auf ihn einüben.
Vertrauen in Jesus lässt riskieren
Die Kraft, die von Jesus ausgeht
Der Bericht des Evangelisten Matthäus vom Wandel Jesu auf dem See folgt auf den Bericht von der wunderbaren Brotvermehrung. An Größe und Umfang ist das Brotvermehrungs-Wunder gewaltig. 5.000 werden satt, Frauen und Kinder nicht einmal mitgerechnet. Und dabei vollzieht sich das Wunder fast unscheinbar und unbemerkt. Jesus spricht ein Gebet über die Fische und das Brot und übergibt beides dann den Jüngern zum Verteilen. Und es reicht für alle.
Beachten wir: Es türmt sich nach dem Segensgebet Jesu nicht plötzlich ein riesiger Stapel von Brot und Fisch vor den Aposteln auf, den jeder hätte sehen und bestaunen können. Die Menschen, die sich inzwischen gelagert haben, erleben zunächst nur, dass sie bedient und versorgt werden. Erst im Nachdenken darüber, wo Brot und Fisch für so viele herkommen könnte, dämmert den einzelnen: Hier muss es sich um ein Wunder handeln. Selbst wenn die Leute beim Wunder auf das Wirken Jesu tippen, da sie von ihm schon so viel Wunderliches gehört haben, direkte Zeugen der Brotvermehrung sind sie nicht. Dies war den Jüngern allein vorbehalten. Und um sie, so scheint es, geht es Jesus vor allem. Die Jünger können in Jesus den erleben, der Macht hat wie Gott. Im Schöpfungsbericht wird betont: Gott sprach und es geschah. Genau dieses Handeln in Leichtigkeit wiederholt sich beim Brotwunder. Die Jünger dürfen im Brotwunder erleben, welche Fülle an Kraft und Macht von Jesus ausgeht.
Unterwegs zum "jenseitigen Ufer"
Auf diesem Hintergrund des Staunens berichtet Matthäus nun mit dem Seewandel Jesu, wie dieser die Jünger weiter an sich heranführt und ihren Glauben zu vertiefen und zu stärken sucht. Es heißt im Text: Jesus forderte die Jünger auf, ans andere Ufer vorauszufahren.
Im biblischen Sprachgebrauch ist das "jenseitige Ufer" immer der Ort, wo die Menschen letztlich ankommen sollen. Ans andere oder jenseitige Ufer kommen heißt: Entwicklung und Wachstum durchlaufen, eventuell einen neuen Standpunkt beziehen, mit veränderter Sicht Situationen und Dinge betrachten und beurteilen. Unter dieser Rücksicht dürfen wir Jesu Auftrag deuten. Die Jünger sollen an jenem Ufer ankommen, wo sie ein neues, mit Christus eng verbundenes Leben beginnen. Über den Mann aus Nazareth nur zu staunen, ist zu wenig, reicht für die Zukunft und das Jünger-Sein nicht aus.
Um vom Staunen in handfesten Glauben einzutauchen, benötigen wir Menschen in der Regel Erfahrungen, die uns sagen: Der ganze Verlauf und der Ausgang dieser Situation oder dieses Ereignisses müssen von oben mitgesteuert und beeinflusst sein. Besonders in Errettung aus Nöten und Gefahren wird dies sichtbar und deutlich. Aber auch bei der Bewältigung von schwierigen Aufgaben, Herausforderungen oder eingegangenen Risiken kann die Hilfe des Himmels ins Auge springen.
Eine neue Erfahrung
Nach dem ruhigen Verlauf der wunderbaren Brotvermehrung ist der Sturm auf dem Meer für die Jünger ein gutes Mittel, neue Lern-Erfahrungen zu machen. Mit dem See und seinen oft heftigen Stürmen sind die Jünger vertraut. Sie wissen sehr genau: Stürmen kann nur vom Himmel Einhalt geboten werden. Ihre Begegnung mit Christus in diesem Seesturm bringt sie ihrem neuen Ufer ein gutes Stück näher. Denn Matthäus erwähnt: Nachdem der Wind sich gelegt hat, fallen sie nieder und bekennen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn. Von einem solchen Verhalten ist nach dem Wunder der Brotvermehrung noch nicht die Rede.
Die Botschaft der Bibel auf uns zu übertragen und das Anliegen des Evangelisten an uns, die Betrachter, herauszuhören, ist in diesem Fall einfach. Jesus will dass wir das Leben und seine Stürme aus dem Glauben heraus bewältigen.
Was Glaube bewirken kann, zeigt uns Matthäus am Verhalten des Petrus. Nachdem für ihn geklärt ist, dass es Jesus ist, der sich ihnen nähert, nimmt Petrus Jesus beim Wort. Er wagt es, sein ganzes Vertrauen in Jesus zu setzen. Hier ist wichtig, genau zu betrachten, was das heißt "Jesus vertrauen". Als erstes trennt sich Petrus von den anderen Jüngern, die vorerst nur ihre große Angst beiseitegelegt haben, sich sonst aber nicht weiter rühren. In seinem Vertrauen zu Jesus kommt Petrus auf eine Idee, die nur der entwickeln kann, der sich von rein menschlichen Bedenken freigemacht hat. Wie Jesus ganz in Gott verankert fähig ist über das Wasser zu gehen, so verankert sich Petrus mit seinem Vertrauen in Jesus. Und siehe da: Es klappt. Auch er kann Schritte über das Wasser tun. Dies ist solange möglich, wie Petrus sich nicht von der alleinigen Ausrichtung auf Jesus ablenken lässt. Erst als er sein volles Vertrauen in Jesus wieder aufgibt und sich neu der Betrachtung des Sturms hingibt, beginnt er zu sinken.
Tragfähiges Vertrauen
In diesem Bild ist eingefangen, was wir Menschen leicht immer wieder tun: Wir beginnen mit Vertrauen in Jesus, halten den Blick allein auf ihn aber nicht durch. Anstatt dass Petrus, wenn er schon seinen Blick von Jesus abwendet, sein Augenmerk auf die bereits vollzogenen Schritte lenkt, die er mit Hilfe Jesu bereits tun konnte, widmet er sich wieder dem Sturm. Hätte er seinen Blick auf die aus dem Vertrauen bereits zurückgelegte Wegstrecke gelenkt, wäre er nicht gesunken.
Zwei Gedenken möchte Matthäus den Gläubigen seiner Gemeinde und uns mit auf den Weg geben. Erstens: Auf Jesus vertrauender Glaube lässt uns Boden betreten, auf dem man ohne Glauben einbrechen würde. Als Zweites sollen wir für uns sodann festhalten: Jesus lässt Petrus nicht untergehen und er kommt auch den Jüngern im Schiff zu Hilfe. Wer sich auf Jesu Geheiß schon einmal zum anderen Ufer aufmacht, wird von Jesus nicht im Stich gelassen, auch wenn er den Schritt des vollkommenen Vertrauens in Jesus noch nicht wagt wie die Jünger, die im Gegensatz zu Petrus im Boot verbleiben.
Auf dem Weg zum anderen Ufer werden wir immer wieder in Stürme geraten. So sehr sie uns vielleicht zusetzen, so hart sie auch sind, sie bleiben die Gelegenheiten, tiefer in das Vertrauen zu Gott einzusteigen. Wenn wir auf unseren Weg zurückblicken, sollten wir die Strecken ins Auge fassen, wo wir wie Petrus bereits einmal Schritte über das Wasser wagten. Auf keinen Fall sollten wir uns alten Ängsten neu ausliefern, weil wir dann sofort wieder sinken.
Die Erinnerung an gute Erfahrungen mit Gott mindert Verzagtheit und Ängste, mobilisiert stattdessen Kräfte und lässt uns neu nach Ideen und Lösungen suchen, die wir mal in kleinen, mal in größeren Schritten mutig wagen.
Komm und vertraue dem Wort Jesu
Ein Christentum ohne Auferstehung?
Der russischen Religionsphilosophen Wladimir Solowjew (1853-1900) schrieb als prophetische Warnung: "Es werden Tage kommen, in denen die Christenheit versuchen wird, die Tatsache des Heils in eine bloße Ansammlung von Werten aufzulösen". Vor dieser Situation stehen wir heute. Jesus wird mit seinem Kreuz und seiner Auferstehung ausgeklammert.
Eine Reihe von Christen verzichtet auf die Wirklichkeit der Auferstehung. Ich merke dies immer wieder bei Begräbnissen. Doch wäre Jesus im Grab geblieben, wären wir jetzt nicht hier, hätten wir die heutige Schriftstelle nie zu Ohr bekommen, wäre das Evangelium nie geschrieben worden. Die Gegner Jesu haben geglaubt, dass mit dem Tod Jesu alles aus sei. Doch ihre Rechnung ging nicht auf. Der Auferstandene wirkt weiter. Dadurch bekommt das Wort Jesu, das vor 2000 Jahren gesprochen wurde, für alle Zeiten Bedeutung.
Der Herr ist auf dem Weg zu uns
Was will uns das heutige Evangelium sagen? Der Herr ist auf dem Weg zu uns. Er kommt uns vom anderen Ufer entgegen. Von ihm erwarten wir Hilfe. Wir bewegen uns auf dem offenen Meer des Lebens. Da herrschen Stürme und Gegenwind. Und im Boot sitzen Progressive und Konservative, Pessimisten und Optimisten. Das Schiff kommt da nur langsam vorwärts.
Doch Jesus Christus verliert uns nicht aus den Augen. Er sieht uns vom anderen Ufer. Er sieht wie wir mühsam rudern. Er kommt uns entgegen, nicht gleich, nicht sofort, um uns jede Mühe abzunehmen. Er erscheint erst in der letzten Nachtwache, das ist die Zeit zwischen drei und sechs Uhr, bevor der Tag noch dämmert. Er lässt uns plagen mit dem aufgewühltem Meer.
Christus wacht und betet für uns
Einige von uns werden fragen: "Hätte er nicht früher helfen können?" Ein Herr aus unserer Pfarre hat mir erzählt, dass er in ein Loch gefallen sei und nicht mehr wisse, wie er da herauskommen könne. Wo ist Jesus? Das Evangelium sagt uns, dass Christus für uns wacht und betet, dass wir im Sturm nicht untergehen.
Da merken die Apostel, dass jemand auf den Wasserwellen zu ihnen kommt. Sie denken an ein Gespenst. Sie erkennen Jesus nicht. Auch wir Christen erkennen ihn oft nicht. Mitten unter uns ist er in den Gestalten von Brot und Wein. Aber viele glauben es nicht.
Jetzt sagt Jesus zu Petrus, zu mir, zu uns allen: "Komm!" Aber wie soll ich zu Jesus gelangen? Das Wasser hat keine Balken. Im Wasser kann ich mich nirgends festhalten. Jesus sagt nur: "Komm, vertrau meinem Wort, dann wirst du getragen". Petrus probiert es, schaut auf den Sturm und droht unterzugehen. Er schreit laut: "Herr, rette mich!" Jesus streckt sofort die Hand aus, ergreift ihn und sagt zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?"
Wenn ich auf die Stürme des Lebens schaue, gehe ich unter, schaue ich aber auf Jesus Christus, werde ich gerettet und komme ich ans andere Ufer.
"Herr, rette uns!"
Gegenwind
Vor einigen Jahren entschloss ich mich, zusammen mit einem Mitbruder im Urlaub einen Teil Giechenlands mit dem Fahrrad zu erkunden. Griechenlandkenner rieten uns davon ab mit dem Argument, dass es dort im August unerträglich heiß sei. Wir spotteten darüber und brachten als Gegenargument, man müsse nur schnell genug fahren und den Fahrtwind zur Kühlung nutzen. Was zunächst als Spaß gemeint war, bewahrheitete sich auf unserer unvergesslichen Radtour um den Peloponnes. Die größere Herausforderung waren die Berge und die manchmal steilen Anstiege der Nebenstraßen, auf denen wir unterwegs waren. Aber auch die haben unserer Kondition gut getan. Gegenwind ist zwar meist unangenehm, man kann ihm aber auch positive Seiten abgewinnen. Er kühlt nicht nur, er erhöht auch den Trainingseffekt.
Der Gegenwind im übertragenen Sinn, mit dem wir im Leben immer wieder zu kämpfen haben, hat auch mehrere Gesichter. Meist ist er unangenehm und lehrt uns das Fürchten. Manchen Menschen bläst er existenzbedrohend ins Gesicht.
Der Kampf mit Wind und Wellen, wie er in der Evangelienperikope von den Jüngern erzählt wird, ist ein Bild für Existenzkämpfe, denen sich jeder Mensch in irgend einer Weise ausgesetzt sieht. Der eine kämpft um das wirtschaftliche Überleben, der andere um einen Arbeitsplatz, wieder andere kämpfen gegen eine lebensbedrohende Krankheit... Und nicht immer wird dieser Kampf gewonnen.
Auch Jesus hatte Gegenwind in seinem Leben. Das übersehen wir allzu leicht, wenn wir die schönen Geschichten der Bibel lesen. Am vergangenen Sonntag hörten wir die Vorgeschichte des heutigen Abschnittes. Jesus wollte sich in die Einsamkeit zurückziehen, nachdem ihm zu Ohren kam, dass Johannes der Täufer enthauptet worden war. Vielleicht überlegte er sogar, sich ins Privatleben zurückzuziehen. Er war Realist genug, um abschätzen zu können, was das Vorgehen gegen Johannes für ihn und sein Programm bedeutete. Zur ersehnten Nachdenkpause kam es aber nicht, da die Menschen herausfanden, wo er sich aufhielt, und ihn auch dort mit ihrer Not bedrängten. Das Mitleid mit ihnen ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Er heilte die Kranken, predigte und sättigte sie in ihrem geistigen, geistlichen und leiblichen Hunger.
Gegenkräfte
Erst in der darauffolgenden Nacht blieb ihm Zeit, seine eigene Not vor den himmlischen Vater zu bringen. Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass er sich bewusst war, dass er durch das, was er tat, nicht nur sich selbst, sondern auch seine Jünger in Gefahr brachte. Vermutlich waren diese sich dessen noch gar nicht bewusst.
"Nachdem er alle weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten", lesen wir. Nach dem Zusammensein mit dem Vater kehrt er zurück zu seinen Jüngern, die sich auf dem See gegen Wind und Wetter abmühten.
Die Begegnung mit den Jüngern und vor allem die Szene mit Petrus zeigen, wie anders diese mit dem "Gegenwind" umgingen. Sie versuchten, mit dem Einsatz all ihrer Kräfte und ihrer gewiss reichen Erfahrung als Fischer gegen den Sturm anzukämpfen. Jesus hingegen steht durch seine Verbindung zum Vater über all dem. Ihm kann diese Bedrohung nichts anhaben. Für einen kurzen Moment kann es ihm Petrus gleichtun. Doch sein Glaube lässt sich allzu leicht in Frage stellen, und er beginnt zu sinken. Im Ausruf "Herr, rette mich!" kommt schließlich zum Ausdruck, was ihn und auch uns allein retten kann, wenn es um das Letzte geht: Der Halt, den der Herr allein geben kann.
Eine heilsame Erfahrung
So gesehen wurde diese Sturmnacht eine heilsame Erfahrung für die Jünger, vor allem Petrus. Ohne Sturm und Gegenwind wären sie vermutlich auf der Stufe eines Schönwetterglaubens stehen geblieben, wie er sich nach der wunderbaren Brotvermehrung anbot.
Es ist schön und gut zu erleben, wie der Glaube Menschen bessert, heilt, Orientierung gibt, sättigt. So könnte man den Inhalt der Erzählung vom letzten Sonntag zusammenfassen. - Doch gibt der Glaube an Gott auch Halt, wenn es härter im Leben zugeht?
Die Geschichte vom Seesturm ist eine bildhafte Zusammenfassung des Schicksals Jesu und seiner Jünger. Auch ihm und ihnen allen ist letztendlich nicht erspart geblieben, was Johannes dem Täufer widerfahren ist. Was Jesus über die Wellen und Abgründe seines Lebens hinweg getragen hat, war seine Verbindung mit dem Vater. Schritt für Schritt hat er auch seine Jünger in diese innige Gottesbeziehung hineingeführt.
Im Glauben wachsen
Was erwarten wir vom Glauben? Dass er unsere Wunden heilt? Dass er uns geistige Orientierung gibt? Dass er uns geistliche Nahrung bietet? - Das alles kann er uns geben. Und dennoch bleiben uns existentielle Bedrohungen nicht erspart: Misserfolg, Verlust des Einkommens, des Arbeitsplatzes, eines nahen Menschen, das Zerbrechen von Beziehungen, Unfälle, unheilbare Krankheit... Diese werden zur großen Herausforderung des Glaubens. An ihnen kann der Glaube zerbrechen oder auch wachsen. An ihnen wachsen manche Menschen über sich hinaus.
Dazu fallen mir viele Begegnungen mit Menschen ein, die in ihrem Leben in diesem Sinn mit Stürmen und Gegenwind zu kämpfen hatten. Nach menschlichen Maßstäben haben viele von ihnen den Kampf verloren. Und dennoch sind viele an diesem ihren Schicksal als Menschen und als Glaubende gewachsen.
Was können wir tun? - Jesus zeigt uns, wie wichtig die innige Verbindung mit dem Vater ist. Sie gibt innere Ruhe und Kraft. Darüber hinaus ermuntert uns Jesus, wie Petrus das scheinbar sichere Boot zu verlassen und ganz auf Gott zu vertrauen. Wenn es um das Letzte geht, kann auch uns nur ein "Herr, rette uns!" helfen. Zu dieser höchsten Reife des Glaubens will er uns hinführen.
Das Kontakthalten mit Gott stärkt den Glauben
Seemänner und Landratten
Vor einigen Jahren fuhr ich mit einem Luftkissenboot von Kopenhagen nach Malmö. Los ging's bei herrlichem Wetter und es war ein Vergnügen, so schnell über das Meer getragen zu werden. Die Rückfahrt hingegen glich eher einem kleinen Horrortrip. Das schöne Wetter gehörte der Vergangenheit an, vom Lächeln der Sonne war weit und breit nichts mehr zu sehen und anstatt der sanften Brise herrschte Sturm. Die Situation hatte sich komplett geändert. Der starke Wellengang ließ das Boot gewaltig auf und nieder steigen, was sich nicht gerade positiv auf meinen Magen auswirkte. Mein Vertrauen in die Sicherheit des modernen Bootes begann zu schwinden, was wiederum meine Angst mehrte und mich wünschen ließ, möglichst bald den rettenden Hafen zu erreichen.
Richtige Seemänner wie die Jünger Jesu hätte eine solche Fahrt nicht aus der Ruhe gebracht, mich als geborene "Landratte" hingegen schon. Erst nach einigen Minuten festen und stabilen Boden unter meinen Füßen ging es mir wieder besser. Im Gegensatz zu mir kennen die Jünger die Gefahren des Sees und wissen damit umzugehen. Trotz des gewaltigen Sturms, der ihr Boot hin und her wirft, bleiben sie gelassen. Solche Naturgewalten können ihnen nichts anhaben und ihrer Tapferkeit keinen Abbruch tun. Da muss schon etwas Gewaltigeres passieren. Das Gewaltigere lässt nicht lange auf sich warten. Mit Entsetzen sehen sie ein Gespenst auf ihr Boot zukommen. Von der Tapferkeit mit der sie sonst dem Sturm trotzen, ist nicht mehr übrig geblieben. Erst als das vermeintliche Gespenst sie mit den Worten "Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!" anspricht, schwindet ihre Angst und sie fassen wieder Mut.
Großgläubige und Kleingläubige
Petrus will der Mutigste von allen sein. Das erste Mal kommt ihm eine eigenständige Rolle zu, die nur bei Matthäus überliefert ist. Ohne einen Gedanken an die Gefährlichkeit der Situation zu verlieren, steigt er aus dem Boot, lässt die anderen zurück und eilt Jesus entgegen. Nicht einmal bei ruhigem Seegang wäre ich auf die Idee gekommen, vor Erreichen des sicheren Hafens das Boot zu verlassen. Niemand, auch nicht der beste Seemann, ist dazu fähig, ohne Hilfsmittel über Wasser zu gehen. Petrus schon! Es funktioniert - aber nur solange keine Zweifel aufkommen. Sie lassen ihn untergehen, und hätte nicht Jesus seine Hand ergriffen, wäre dieses Unternehmen ein Abendteuer ohne Happy End gewesen. Der Gescheiterte hat sich nicht nur vor den anderen Jüngern blamiert, sondern wird auch noch wegen seines Kleinglaubens von Jesus getadelt.
Diese Perikope führt eine spirituelle Dimension des Lebens und die daraus resultierende Dynamik vor Augen. In Petrus Gang über das Wasser wird uns das Bild eines christlichen Glaubenswegs gemalt. Jeder Christ hat seinen eigenen Glaubensweg mit den dazu gehörenden Höhen und Tiefen zu gehen. Zu glauben heißt, mit der Dynamik des Auf und Ab zu leben. Ob sich mein Glaube bewährt, ob er mich trägt, hängt nicht allein von dessen Stärke ab, sondern wird auch von äußeren Faktoren mit beeinflusst. Zur Verdeutlichung schauen wir nochmals auf Petrus. Bei einem weniger heftigen Sturm wären ihm vielleicht die Zweifel erspart geblieben und er hätte ohne Unterzugehen Jesus erreicht.
Dass er kein "Großgläubiger", aber auch kein Ungläubiger, sondern ein Kleingläubiger ist, macht Petrus sympathisch; denn meist fühlen auch wir uns der letzteren Gruppe zugehörig. Vom Verlassen des Bootes her betrachtet, nicht vom Untergehen her, hat Petrus nämlich gar keinen so schwachen Glauben. Als einziger der Jünger verlässt er die Sicherheit des Boots und eilt vertrauend Jesus entgegen.
Von der Wichtigkeit des Kontakthaltens
Mein geistlicher Begleiter hat einmal gemeint, der Grund für Petrus Untergehen hat damit zutun, dass er den Kontakt zu Jesus verloren hat. Ab einem gewissen Moment schenkt er nicht mehr ihm seine Aufmerksamkeit, sondern dem Sturm und den damit verbundenen Gefahren. Mit diesem Moment wird das Untergehen eingeleitet. Schauen wir auf das Tun Jesu, gewinnt diese Auffassung an Plausibilität. Nachdem er die Menschenmenge gespeist hat, zieht er sich zum Gebet zurück. Gebet ist tiefes Kontakthalten mit Gott. Jesus weiß um die Wichtigkeit dieses Kontakthaltens. Indem er sich Zeit dafür nimmt, nährt er die spirituelle Dimension seines Lebens und stärkt seinen Glauben. Wie mit einem unsichtbaren Seil ist er mit Gott verbunden.
Auch Petrus hat ein solches Seil. Es ist nicht so stark und nicht so gespannt wie das von Jesu, aber es hält und lässt ihn nicht untergehen. Petrus Kleinglaube ermöglicht ihm, eine fundamentale Erfahrung zu machen: "Jesus hält mich auch dann, wenn mir das Wasser schon bis zum Kopf steht!" Solche Erfahrungen sind aus zweierlei Hinsicht wichtig. Zum einen zeigen sie uns, wie stark unser Glaube wirklich ist. Zum anderen festigen sie unseren Glauben, unser Glaubensseil wird reißfester und wir wandeln uns stetig von Kleingläubigen zum "Großgläubigen". Ein solcher Wandlungsprozess wird ein ganzes Leben lang dauern. Dabei werden wir merken, dass unser Blick immer öfters und länger auf Gott ausgerichtet ist und das Glaubensseil dabei immer stärker und gespannter wird.
Befreit zum Vertrauen
Die Begebenheit, die wir eben gehört haben, bringt menschlichen Erfahrungen zur Sprache - Erfahrungen von anfänglichem Vertrauen, von aufkommender Angst und von Aufgefangenwerden.
Eine Geschichte des Glaubens
Gewiss darf das, was sich da zwischen Jesus und Petrus abspielt, nicht rein tiefenpsychologisch gedeutet werden. Dennoch sollten wir nicht so sehr danach fragen, ob das in historischer Hinsicht nun genau so war. Die meisten Bibelwissenschaftler sind der Meinung, dass diese Geschichte aufgeschrieben wurde für die Christen in den ersten Gemeinden. In ihnen sollte der Glaube geweckt werden, dass auch in Zeiten der Verfolgung, in äußerer und innerer Anfechtung, Jesus sie nicht im Stich lässt.
Die bei Matthäus überlieferte erzählt von Erfahrungen, in Bildern des Glaubens, welche die Jünger auf eine ihnen unglaublich erscheinende Weise mit Jesus gemacht haben: Da ist einer, der etwas zuwege bringt, was Menschen aus eigener Kraft nicht vermögen. Am Schluss dieser Erzählung heißt es: "Die Jünger im Boot aber fielen vor ihm nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn." Sie erkannten: In Jesus ist Gott gegenwärtig und wirksam. Diese Geschichte wurde als eine Glaubensgeschichte weitererzählt, damit auch wir, wie die Jünger damals, Vertrauen gewinnen in einen Gott, der uns aus Angst befreien kann, - gerade dann, wenn wir es nicht mehr für möglich halten.
Grenzerfahrungen
"Das Boot war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind." Der See von Galiläa, er wird auch das Galiläische Meer genannt, kennt gewaltige Stürme. Wer vom gesicherten Land abfährt, setzt sich Gefahren aus. Ich habe das einmal erlebt auf einer Bootsfahrt von Capri nach Ischia. Es war ein kleines Boot, das bei ruhiger See losfuhr und dann plötzlich in einen gewaltigen Sturm geriet. Mir wurde angst und bange. Nur der Erfahrung des Steuermanns war es zu verdanken, dass das Boot keinen Schiffbruch erlitt. Auch die Jünger werden alles getan haben, was in ihren Kräften stand, um nicht unterzugehen. Doch dann stießen sie an ihre Grenzen. Ein Bild für das, was auch uns widerfahren kann in bestimmten Lebenssituationen: Wir erleben Enttäuschungen, wissen manchmal nicht mehr weiter, sehen kein Land mehr, bekommen Gegenwind. Mehr oder weniger machen wir alle solche Grenzerfahrungen.
Die Angst sitzt im Boot. Sie hält die Jünger umklammert, so dass sie gar nicht wahrzunehmen vermögen, woher ihnen Rettung kommen könnte. Die sich ihnen nahende Gestalt erfüllt sie mit Schrecken. Sie schreien vor Angst. Erst als Jesus mit ihnen zu reden beginnt, erkennen sie ihn. Er sagt zu ihnen:
Habt Vertrauen!
"Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwidert ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme." Und Jesus sagt: "Komm!" Vielleicht haben auch wir die Erfahrung machen dürfen: Wir können zu einem Menschen ein solches Vertrauen gewinnen, dass wir, bildlich gesprochen, ohne uns abzusichern, über das Wasser zu ihm gehen. "Komm!" sagt einer. Und ich gehe das Wagnis der Liebe ein.
Auf Gott bezogen könnte das heißen: Mir kann alle Angst vor einem Furcht erregenden Gott genommen werden. Ich vermag die Kluft der Anfechtung und des Zweifels an Gottes Liebe zu überwinden. Nach meiner Erfahrung ist die Gottesangst eine der schlimmsten Ängste, die einen Menschen anfallen können. In der Begegnung mit Jesus, der unter uns erschienenen Menschenfreundlichkeit Gottes, kann mir diese Angst genommen werden. Ich kann davon geheilt werden. "Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu." Doch der Sturm hatte sich noch nicht gelegt, er bekam es wieder mit der Angst zu tun und begann unterzugehen. "Er schreit: Herr, rette mich!" Jesus streckt die Hand nach ihm aus und ergreift ihn. Er sagt: "Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?" Dies könnte sich wie ein Vorwurf anhören in einer Situation, in der nun wirklich fürchterliche Angst aufkommen kann. Jesus will damit sagen: Zweifle nicht daran, dass es für Gott größere Möglichkeiten gibt, als du dir als kleiner Mensch auszudenken vermagst.
Warum habt ihr solche Angst?
Im Markusevangelium (Mk 4, 35-41) wird von ähnlichen Erfahrungen erzählt. "Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen. Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen. Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?" Will Jesus damit sagen, dass wir keinerlei Angst haben dürfen? Jesus selber hat Angst durchlitten. Todesangst hat ihn am Ölberg befallen, Angst vor seinem bevorstehenden, gewaltsamen Tod.
Wir alle haben unsere Ängste. Die Wörter "Angst" und "Enge" haben eine gemeinsame sprachliche Wurzel im Indogermanischen. Angst beengt das Herz des Menschen, schnürt es ein. In der Angina pectoris wird die Brust wie in einen Schraubstock eingeklemmt. Mag sein, dass Sie solche körperlich bedingten Angstgefühle oder seelischen Ängste - manchmal hängen sie miteinander zusammen - aus eigener Erfahrung nicht kennen. Doch es gibt in jedem Menschen, auch in den Tieren, so etwas wie eine kreatürliche Angst. Angefangen vom ersten Schrei, wo sich das Kind, losgerissen von der Mutter, in eine bedrohliche Welt geworfen fühlt, bis hin zu den Ängsten sterbender Menschen. Angst gehört zur Grundbefindlichkeit unseres Menschseins. Angst zu haben, ist darum nichts Verwerfliches. Wir sollten unsere Ängste nicht verdrängen. Wir dürfen sie zulassen. Ängste, die wir nicht wahrhaben wollen, werden uns dann doch irgendwie wieder einholen oder uns hinterrücks anfallen. Unseren Angstgefühlen sollten wir nicht ausweichen, und wir könnten uns fragen, woher sie rühren. Die Jünger im Boot hatten Angst. Sie meinten, der heftige Sturm würde sie in die Tiefe reißen. Es war eine elementare Angst, die sie befallen hatte. Die Angst, von den tosenden Wogen verschlungen zu werden, zugrunde zu gehen. Wer konnte sie aus dem Wirbelsturm erretten?
Jesus schlief.
Jesus lag hinten im Boot und schlief. Scheinbar kümmerte es ihn nicht, dass sie untergingen. Das Vertrauen, dass allein schon seine Gegenwart sie vor dem Untergang retten konnte, war ihnen verloren gegangen. Sie glaubten, er hätte sie im Stich gelassen. Vielleicht haben Sie das auch gelegentlich erfahren; bei sich selbst oder bei andern. Dass nämlich Nöte und Ängste eines Menschen sich dann besonders schlimm auswirken, wenn ihm niemand zur Seite steht.
Oder wenn er kein Vertrauen mehr hat in andere; vielleicht sogar in diejenigen, denen er bisher vertraut hatte. Das kann es auch in einer Gemeinschaft geben, in der Freundschaft, in einer Ehe. Verloren gegangenes Vertrauen kann tödlich sein, in der Tiefe des Herzens tödlich. Tödlicher als der leibliche Tod eines geliebten Menschen. Auf diese Weise kann auch der Glaube an Gott sterben. Gott scheint sich nicht um das Leid der Menschen zu kümmern. Er schläft. Wie Jesus im Boot. Immer wieder haben sich in den Psalmen Menschen inständig an Gott gewandt, er solle sie doch hören in ihren Nöten. Jesus sagt zu den vom Tode bedrohten Jüngern: "Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?”.
Wir könnten diese Aufforderung, gegen alle Hoffnung zu glauben, ein wenig besser verstehen, wenn wir den Ton auf "solche” legen. Warum habt ihr solche Angst? Angst haben die Freunde Jesu auch später gehabt - selbst wenn sie diesmal gerettet wurden. Es ist die Frage an sie damals und auch an uns heute, an mich, wie tief diese Angst sitzt. Sitzt die Angst im Boot, in meinem Lebensboot wie sein Steuermann? Steuern übersteigerte Ängste, übertriebene Sorgen mein Leben? Hat die Angst, die in ihren verschiedenen Erscheinungsformen zu meinem Leben gehört, mich ganz in ihren Bann geschlagen? Frisst sie an meinem Grundvertrauen? An meinem Vertrauen in Gottes Fügungen, auch wenn sie für mich undurchsichtig sind? Dann, wenn ich aus meinen Ängsten und Bedrängnissen, aus einer Krankheit nicht so befreit werde, wie ich es mir vorgestellt hatte?
Das unergründliche Geheimnis Gottes.
Nachdem die Jünger aus dem Sturm gerettet wurden, heißt es dann: "Da ergriff sie große Furcht.” Dies mag uns seltsam vorkommen, wo doch alles gut ausgegangen war. Diese Art von Furcht kann als Ehr-Furcht gedeutet werden. Wenn wir ehrfürchtig staunen über das unergründliche Geheimnis Gottes, über sein unerforschliches Walten in der Geschichte der Menschheit, auch in unserem persönlichen Leben, dann könnten wir etwas angstfreier leben. "Ich bin überzeugt”, schreibt Paulus an die Christen von Rom, "dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll. . . Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutige Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. . . Wir sind gerettet, jedoch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Wie kann man auf etwas hoffen, was man sieht? Hoffen wir aber auf etwas, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld” (Röm 8, 18.22.24f.).
Ängste werden uns bleiben. Auch Anfechtungen in unserem Vertrauen in Gottes Liebe. Doch mitten in Angst und Zweifel können wir auch manchmal erfahren, meist erst im Nachhinein: Gott war da. Vielleicht dürfen wir sogar dankbar sein, dass uns Nöte und Ängste nicht erspart geblieben sind, weil wir gerade darin Gottes schützende Hand umso mehr erfahren durften. Jesus sagt auch mir: Verliere in einer dir ausweglos erscheinenden Situation nicht das Vertrauen in Gott. Er weiß einen Ausweg weiß, wo du nicht mehr ein noch aus weißt. Er fängt dich auf, wo du unterzugehen drohst.
Das Auf und Ab des Glaubens
Das heutige Evangelium können wir uns - so meine ich - gar nicht tief genug einprägen. Denn es ist für unseren Glaubensalltag eine große Hilfe. Einmal erleben wir an den Aposteln das Auf und Ab im Glauben, zum anderen wird uns das rechte Verhalten in solchen Situationen angedeutet und empfohlen.
Das Auf und Ab im Glauben wird bei den Aposteln ein erstes Mal sichtbar, als sie Jesus, der über das Wasser geht, für ein Gespenst halten. Warum trauen sie ihren Augen nicht? Tags zuvor hatten sie doch noch in der wunderbaren Brotvermehrung Jesu erlebt. Sie konnten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, wozu Jesus fähig ist. Bei etwas Nachdenken hätte sie der Wandel Jesu über das Wasser eigentlich nicht in Panik stürzen dürfen. Warum sollte Jesus, dem ein Brotwunder für 5.000 Menschen gelang, nicht auch über das Wasser gehen können? Neues Staunen hätte die Apostel erfassen müssen. Das wäre verständlicher gewesen.
Aber so geht es in unserem menschlichen Glauben: Eine wunderbare Erfahrung mit Gott macht unseren Glauben nicht automatisch so standfest, dass er nicht wieder ins Wanken geraten könnte.
Nachdem Jesus mit den Jüngern geredet hat, erholen sich diese von ihrem Schock. Ja mehr noch: Neue, flammende Begeisterung steigt in ihnen auf. Petrus ist innerlich so aufgeladen, dass er nicht mehr abwarten kann, bis Jesus das Boot erreicht. Nichts hält den Apostel mehr zurück. Er möchte seinem Herrn und Meister entgegenstürmen. In dieser Hochstimmung an Vertrauen und in seiner überschäumenden Begeisterung wagt Petrus etwas, das eigentlich bar jeder Vernunft ist.
Wieder hätte - so müsste man sagen - den Apostel ein tiefer Glaube erfassen müssen, als er spürte: Ich kann tatsächlich auf Jesu Wort hin über das Wasser gehen. Aber das Gegenteil tritt ein: Als ihm der Wind neu um die Ohren pfeift, kommen die alten Ängste in ihm hoch, die ihn auch sonst beim Seesturm erfassen.
Petrus - einer von uns
Petrus - einer von uns, so können wir feststellen. Denn auch wir haben sicher schon die Erfahrung gemacht: Flammende Begeisterung kann nicht nur abflauen, sie verhindert auch nicht ein Zurückfallen in alte Muster. Neu gefasster Mut hält nicht von allein. Er muss immer wieder aufgefrischt werden, damit er den Stürmen des Lebens standhält.
Wir dürfen davon ausgehen, dass der Evangelist Matthäus im Verhalten der Apostel unser Verhalten im Glauben einfangen wollte. Matthäus kennt die Menschen, weiß aus eigener Erfahrung, wie schwankend Glaube sein kann. Vor allem weiß er, dass hinter schwankendem Glauben nicht gleich Unglaube steckt. Für uns gilt, was Jesus seinen Jüngern sagt. Er bezichtigt sie nicht des Unglaubens, sondern nennt sie "ihr Kleingläubigen". Und wie Jesus damals daran arbeitete, seinen Jüngern einen tiefen, festen Glauben ins Herz zu legen, so will Matthäus den Gläubigen seiner Gemeinde und uns den Weg zeigen, wie Glaube sich festigen kann. Sein Bericht vom Wandel Jesu über das Wasser soll uns dabei als einprägsames Bild behilflich sein.
Da ist einmal das Boot, das vom Wind "hin und her geworfen" wird. Es ist Symbol für unser Leben. Auch wir werden durch "Gegenwind" immer wieder hin und her getrieben.
Während wir uns abmühen, ist Jesus nicht fern, auch wenn er uns Mühe und Arbeit nicht abnimmt. Aber schon hier macht Matthäus auf etwas aufmerksam, das wir beachten sollten. Jesus kommt den Jüngern nicht auf eine Weise zu Hilfe, wie sie es wohl erwartet hätten. Übers Wasser kommt er. Selbst der Phantasievollste unter den Jüngern wäre nie auf diese Idee gekommen, sich das so vorzustellen oder so zu erwarten. Und genau darauf möchte Matthäus hinweisen und uns sagen: Rechne mit Jesu Hilfe. Aber auch damit, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach anders aussehen wird, als du sie dir vorstellst oder erwartest.
Und ein Weiteres sollen wir verinnerlichen: Jesu Hilfe beseitigt nicht nur Not, in der wir stecken oder der wir ausgeliefert sind. Das tiefe Vertrauen des Petrus in Jesus machte ihn fähig, über schwankendes Wasser zu gehen. Dieses Bild soll uns vor Augen stehen, um das Ausmaß zu begreifen, mit dem Jesus helfen will und helfen kann. Im Vertrauen auf Gott seinem Anruf "Komm!" folgen und dabei durchaus unsicheren Boden betreten, Neues und Unbekanntes wagen und feststellen: Jesu Wort trägt - das ist die Empfehlung des Evangelisten für unseren Glauben.
Vertrauen
Um dieses Vertrauen in Jesus - so scheint es mir - geht es Matthäus vor allem. Immer wieder auf Jesus hören und etwas wagen, das auf den ersten Blick unmöglich scheint, ermöglicht im Auf und Ab des Glaubens auf Dauer Wachstum. In der Betrachtung des sinkenden Petrus, den Jesus bei der Hand ergreift und nicht untergehen lässt, sollen wir uns für das Wagnis mit Gott entscheiden. Matthäus möchte uns für die Aktivität, für Tatendrang und Unternehmungsgeist im Glauben gewinnen. Wir sollen in den Einbrüchen unseres Glaubens nicht stecken bleiben oder uns durch sie entmutigen lassen. Jesu Hand wird auch uns ergreifen, wo wir auf seinen Anruf "Komm!" positiv reagieren.
Demut
Was Matthäus nicht eigens erwähnt, was aber zwischen den Zeilen mitschwingt, betrifft die innere Einstellung zum Glauben. Petrus darf erfahren: Es ist Jesus, der ihn über Wasser hält und nicht die eigene Leistung. Glaube hat etwas zu tun mit Demut, sollen wir erkennen. Es ist keine Katastrophe, wenn unsere Ängste, Zweifel, unser Kleinglaube uns immer wieder einmal absinken lassen. Nehmen wir doch unsere menschlichen Schwächen, unser Versagen an als etwas, das zu uns gehört. Bitten wir in diesen Situationen wie der Apostel: "Herr, rette mich!" Aus Angst vor Blamage nicht aufstehen oder etwas wagen, ist keine Tugend, noch rechte Bescheidenheit. Der Herr ruft uns in unseren Schwächen. Sie annehmen und im Vertrauen auf ihn sich aufmachen, das ist De-mut. Mut zu bekennen: Es ist der Herr, dem ich verdanke, dass ich nicht unterging und was mir gelingt.
Bekenntnis, Dank und Lobpreis
Aus dieser demütigen, realistischen Haltung heraus erwächst, was die Jünger nach ihrem Erlebnis mit Jesus tun: Sie fallen vor ihm nieder. Bekenntnis, Dank und Lobpreis sind ein bewährtes Mittel im Auf und Ab des Glaubens, das Vertrauen in Gott zu stabilisieren. Im Danken, im Bedenken dessen, wie sehr wir von Gott gehalten und getragen werden, strömt uns neue Vertrauenskraft zu.
Wie sehr Matthäus diesen Gedanken im Auge hatte und uns nahe bringen will, wird daran sichtbar, dass er uns ausführlich über das Gebet Jesu auf dem Berg berichtet. Der betende Jesus wird uns als Vorbild hingestellt. Der ganz Mensch gewordene Sohn Gottes bezieht seine Kraft des Wirkens auch aus der betenden Verbindung mit dem himmlischen Vater. Um wie viel mehr stände es uns - die wir nur Menschen sind - an, uns für das Auf und Ab im Glauben Kraft aus dem Gebet zu holen. Matthäus diktiert es uns nicht. Aber seine Empfehlung ist deutlich.
Der Wandel Jesu über den See - ein Wunderbericht, der in erster Linie gar nicht auf das Wunder abzielt, sondern auf uns, die wir oft kleingläubig sind. Im Blick auf die Apostel will uns Matthäus Mut machen, zu unserem Auf und Ab im Glauben zu stehen. Andererseits sollen wir erkennen, dass wir unseren Schwächen nicht ausgeliefert sind. Der Herr ist längst unterwegs zu uns und ruft auch uns zu: Komm, steig aus aus deinem Kleinglauben. Erkenne die Chancen, die du hast, wenn du mir vertraust.
- Liedvorschläge1
Hans Hütter (2017)
Lieder:
GL 140: Kommt herbei, singt dem Herrn (1. und 2. Str.)
GL 182: Du sei bei uns in unserer Mitte, sei du bei uns, Gott.
GL 272,1: Zeige uns, Herr, deine Allmacht und Güte
GL 392: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren (3. Str.)
GL 409: Singt dem Herrn ein neues Lied (2. Str.)
GL 414: Herr, unser Herr, wie bist du zugegen
GL 417: Stimme, die Stein zerbricht
GL 418: Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt
GL 423: Wer unterm Schutz des Höchsten steht
GL 424: Wer nur den lieben Gott läßt walten
GL 425: Solang es Menschen gibt auf Erden
GL 427: Herr, deine Güt ist unbegrenzt
GL 429: Gott wohnt in einem Lichte
GL 433,2: Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden.
GL 439: Erhör, o Gott, mein Flehen
GL 456: Herr, du bist mein Leben (1. und 3. Str.)
GL 464: Gott liebt diese Welt
Psalmen und Kehrverse:
GL 34: Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt, wer darf weilen auf deinem heiligen Berg? - Mit Psalm 15 - VI.
GL 38: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. - Mit Psalm 27 - IV.
GL 629,1-2: Du führst mich hinaus ins Weite; du machst meine Finsternis hell. - Mit Psalm 30 - I.
- Einleitung4
Manfred Wussow (2017)
Wer auf Wellen reitet, getragen im Auf und Ab, vergisst die Zeit. Das ist dann Urlaub. Schöne Zeit. Ein großer Spaß. Wer aber von den Wellen mitgerissen wird und untergeht, kämpft mit dem Tod. Das wird ein Trauma. Wenn es gut geht. Sonst ist es das Ende.
In unserem Gottesdienst feiern wir die Nähe und Liebe Gottes. Wir hören von einem aufgewühlten, vom Sturm gepeitschten See. Die Jünger sind alleine. Um sie herum ist Nacht. Wie bei vielen Menschen, die in Nussschalen über das Meer fliehen. Jesus kommt zu ihnen.
Bei ihm legen wir unsere Unruhe, unsere Ängste, unsere Verlorenheit ab.
Klemens Nodewald (2014)
Wenn wir uns zur Eucharistiefeier versammeln, werden uns in der Regel zwei Motive begleiten. Einmal wollen wir Gott danken; zum anderen aber auch neu seine Hilfe und seinen Beistand erbitten.
Uns Gott immer neu anzuvertrauen, werden wir heute durch die biblischen Texte eingeladen. Auf Gott dürfen und sollen wir bauen. Dazu will uns besonders das Evangelium ermutigen.
Hans Hütter (2011) - Unberechenbarkeit des Lebens
Das Wetter können die Menschen nicht machen und nur wenig beeinflussen. Und das ist gut so. In seiner Unberechenbarkeit ist das Wetter auch ein Bild für die Unberechenbarkeit des Lebens und des Schicksals. Auch da gibt es eine Auf und Ab, Sonnenschein, Stürme bis hin zu Katastrophen.
Gott ist bei uns, er geht mit uns, er ist uns gerade dann nahe, wenn es in unserem Leben stürmisch hergeht. In diesem Vertrauen stärkt er uns und bestärken wir uns gegenseitig, wenn wir miteinander Gottesdienst feiern.
Am Beginn dieser Feier rufen wir ihm zu "Herr, rette uns!" - So könnte man den uralten Ruf der Christen "Kyrie eleison!" treffend übersetzen.
Klemens Nodewald (2008)
Es ist normal, dass wir in unserem Glaubensalltag erleben: Es gibt Tage, da können wir mit Begeisterung glauben. Wir fühlen uns tief mit Christus und den Mitmenschen verbunden und können leicht von unserer Liebe großzügig verschenken.
Aber dann gibt es immer wieder auch die Einbrüche: Wir leben und handeln, ohne Gott in unser Leben und Wirken einzubeziehen, ohne den Nächsten mit Verbundenheit zu begegnen. Unserem Glauben fehlt dann, was wir Schwung und Dynamik nennen. Zwar haben wir unseren Glauben nicht gleich aufgegeben, aber lebendig ist er nicht.
Eine ähnliche Situation finden wir heute im Evangelium vor. Matthäus, der Verfasser, ist als Seelsorger mit dem Auf und Ab im Glauben vertraut. Um den Gläubigen seiner Gemeinde und uns zu helfen, gibt er ein paar Empfehlungen, die wir beherzigen sollten.
- Bußakt1
Klemens Nodewald (2008)
Zu wem sollten wir mit unseren Glaubenseinbrüchen gehen, wenn nicht zu unserem Herrn und Meister Jesus Christus! Ihn bitten wir:
Herr Jesus Christus,
du bist in die Welt gekommen - nicht um zu verurteilen, sondern um aufzurichten.
Herr, erbarme dich
Du kommst uns zu Hilfe, wenn wir uns verirrt, verstrickt, verloren haben.
Christus, erbarme dich
Du reichst uns die Hand, damit wir im Sinken nicht untergehen.
Herr, erbarme dich
Es erbarme sich unser der gütige und barmherzige Herr. Er verzeihe uns Schuld, Kleinmut, Versagen und führe uns wieder auf die Bahn lebendigen Glaubens. Amen
- Kyrie4
Manfred Wussow (2017)
Herr,
uns fehlt das Vertrauen, über Wasser zu gehen.
Wir geben uns leicht geschlagen.
Wir reden uns ein, unsere Limits längst erreicht zu haben.
Herr, erbarme dich.
Christus,
du schenkst uns das Vertrauen, über Wasser zu gehen.
Du traust uns zu, auch das Unmögliche zu wagen.
Du lässt uns nicht im Stich, wenn wir versagen.
Christus, erbarme dich.
Herr,
bei dir hat die Liebe eine große Kraft.
Mit ihr stillst du Stürme, fängst Menschen auf.
Wir entdecken, dass die Welt nicht so bleibt wie sie ist.
Herr, erbarme dich.
Klemens Nodewald (2014)
Wenden wir uns unserem Herrn zu und bitten wir ihn:
Herr Jesus Christus,
niemand kann uns größere Hilfe schenken als du.
Herr, erbarme dich.
Auf dich dürfen wir felsenfest bauen.
Christus, erbarme dich.
Du willst uns die Kraft schenken,
Nöte, Leid und Sorgen zu bewältigen.
Herr, erbarme dich.
Es erbarme sich unser der Herr.
Er stärke unser Vertrauen in ihn
und lasse uns seine Hilfe deutlich erfahren. – Amen.
Hans Hütter (2023)
Herr, Jesus Christus,
du lässt uns nicht allein in den Stürmen des Lebens.
Kyrie eleison.
An dich glauben wir. Hilf unserem Kleinglauben.
Christe eleison.
Du bist wahrhaftig Gottes Sohn.
Kyrie eleison.
Peter Koch (2008)
Herr Jesus Christus,
du bist der Mensch gewordenen Sohn Gottes:
Kyrie eleison.
Herr Jesus Christus,
du hast dein Leben allein auf Gott ausgerichtet:
Christe eleison.
Herr Jesus Christus,
du bist der Halt aller, die auf dich vertrauen:
Kyrie eleison.
- Tagesgebet1
Messbuch - TG 19. Sonntag: du hast uns an Kindes Statt angenommen
Allmächtiger Gott,
wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes Statt angenommen
und uns den Geist deines Sohnes gesandt.
Gib, daß wir in diesem Geist wachsen
und einst das verheißene Erbe empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
MB 19. Sonntag im Jahreskreis
- Eröffnungsgebet2
Sonntagsbibel (2021) - auf der Seite derer, die auf dich ihre Hoffnung setzen
Gott, du stellst dich auf die Seite derer,
die auf dich ihre Hoffnung setzen.
Schenk uns den Mut,
unser Leben dir und deiner Liebe anzuvertrauen.
Durch Christus, unseren Herrn.
Manfred Wussow (2017) - du schenkst uns das große Vertrauen
Treuer, barmherziger Gott,
du schenkst uns das große Vertrauen,
uns von keiner Gewalt einschüchtern,
von keinem Sturm knicken,
von keiner Welle brechen zu lassen.
Dafür danken wir dir.
Du kennst die Geschichten von Menschen,
über die sich ein Gewitter zusammenbraut,
die Angst davor haben, unterzugehen,
die nach Luft schnappen.
Komm ihnen entgegen. Fange sie auf.
Dass wir deinen Atem hören,
dass sich eine große Stille ausbreitet,
darum bitten wir in Christus, unserem Herrn.
- Fürbitten6
Manfred Wussow (2017)
Elia und Petrus schenken uns ihre Lebensgeschichten. Mit ihren Tiefpunkten, Untergängen und neuen Aufbrüchen. Komm, sagt Jesus. Komm über das Wasser.
Wir beten heute
Für Menschen, die auf der Flucht sind. Sie kommen über das Mittelmeer, wählen gefährliche Landrouten, müssen sich von ihren Familien trennen. Viele von ihnen kommen nicht an. Viele von ihnen finden keine Zuflucht.
Wir rufen zu dir: Schenke uns Frieden!
Für Menschen, die nach den Ursachen weltweiter Ungerechtigkeit fragen. Sie nehmen die Armut wahr, die Rechtlosigkeit und den Hass zwischen Bevölkerungsgruppen und Völkern. Oft fehlt ihnen unser Rückhalt, oft gehen ihre Fragen und Analysen im Nachrichtendschungel unter.
Wir rufen zu dir: Schenke uns Frieden!
Für Menschen, die psychisch krank sind. Sie schaffen ihren Lebensalltag nicht mehr, gehen schon in kleinen Dingen unter, stehen unter Rechtfertigungsdruck. Verständnis und Anteilnahme wirken Wunder. Meistens fehlt es an Vertrauen.
Wir rufen zu dir: Schenke uns Frieden!
Für Menschen, die in der politischen Auseinandersetzung Ruhe bewahren. Sie wägen Sichtweisen ab, entziehen sich feindseliger Propaganda, lassen nichts unversucht, Frieden zu bewahren und einzufordern. Dunkle Wolken ziehen auf. An vielen Stellen wird mit den Säbeln gerasselt.
Wir rufen zu dir: Schenke uns Frieden!
Für Menschen, die Leitungsaufgaben in der Kirche haben. Sie spüren den Gegenwind, sie brauchen Worte und Gedanken, die anderen gut tun, sie müssen aus dem Dickicht ihrer Überlieferungen heraustreten. Als Hoffnungsträger beschreiten sie mutig neue Wege, als Zeugen Christi stellen sie sich ganz in seinen Dienst.
Wir rufen zu dir: Schenke uns Frieden!
Du, Gott, hast uns deinen Atem gegeben.
Hilf uns, nicht kurzatmig zu werden,
den Kleinglauben bei dir verwandeln zu lassen
und Menschen durch die Stürme des Lebens zu begleiten.
In Christus, unserem Herrn. - Amen.
Renate Witzani (2017)
Unser Glaube ist immer wieder von Ängsten und Zweifeln bedroht. Stets leben wir in der Versuchung alles kontrollieren und mit eigenen Kräften bewältigen zu können.
Bitten wir Gott, dass wir uns gelassen und vertrauensvoll seiner Führung überlassen können:
Mit und in deiner Kirche leben heißt oft auch, an ihr und ihren Machtstrukturen zu leiden.
Christus, auferstandener Herr und Gott, steh deiner Kirche bei.
Das Schicksal der vielen Unschuldigen lässt uns oft an einem gütigen Gott und Vater zweifeln.
Hilf uns zu erkennen, wieweit wir Menschen selbst am Unglück der anderen schuldig sind.
Christus, auferstandener Herr und Gott, steh deiner Kirche bei.
Oft bedauern wir, dass gerade die Menschen um uns, die uns besonders nahe stehen, nicht zum Glauben an dich finden.
Stärke uns im Vertrauen, dass du ihren Weg begleitest.
Christus, auferstandener Herr und Gott, steh deiner Kirche bei.
Wer sich ungerecht behandelt fühlt, wird oft verbittert und sinnt auf Rache.
Schenke du die Gnade, anderen vergeben zu können.
Christus, auferstandener Herr und Gott, steh deiner Kirche bei.
Im Leben und im Sterben tröstet uns Herr deine Nähe.
Erfülle an unseren Verstorbenen ihre Hoffnung auf dich.
Christus, auferstandener Herr und Gott, steh deiner Kirche bei.
Gott! Du bist immer da und sprichst auch uns zu: „Fürchtet euch nicht!“
Öffne uns für diesen Glauben an deine Größe und Allgegenwart jetzt und immerdar. - Amen.
Klemens Nodewald (2014)
Herr Jesus Christus,
Petrus und die Jünger durften deine Hilfe erfahren.
Im Blick auf sie bitten wir dich:
Für alle Menschen in ihren Nöten, Leiden und Ängsten:
Sei du ihnen Helfer und Beschützer.
Christus, du unser Beistand...
Öffne uns die Augen und das Herz für unsere Mitmenschen,
damit wir nicht gefühllos an ihnen vorübergehen.
Christus, du unser Beistand...
Segne die Arbeit und Mühe der Ärzte und Krankenschwestern,
die Fürsorge des Pflegedienstes bei Kranken und in Seniorenheimen,
den Einsatz der Helfer in Not weltweit.
Christus, du unser Beistand...
Hilf allen, die Verantwortung für Menschen tragen,
dass sie erkennen, was dem Wohl der ihnen Anvertrauten dient.
Christus, du unser Beistand...
Sei den Sterbenden nahe
und nimm die Verstorbenen auf in die Gemeinschaft mit dir.
Christus, du unser Beistand...
Herr Jesus Christus,
wir danken dir für alle uns gewährte Hilfe.
Dich wollen wir nicht aus dem Blick verlieren,
damit wir trotz unserer Lebensstürme das Ufer erreichen,
zu dem wir unterwegs sind. – Amen.
Hans Hütter (2011) - Menschen in Bedrängnis
Gott uns Vater,
die dunklen Seiten des Lebens
bringen viele Menschen in große Bedrängnis.
Für sie bitten wir:
Herr, rette sie!
Für alle Menschen, die ums Überleben kämpfen
und auf der Flucht sind vor Hunger- und Dürrekatastrophen.
Für alle Menschen, die in unmenschlichen Systemen gefangen sind
und um ihre Freiheit kämpfen.
Für alle Menschen, die durch Unwetter, Erdbeben oder andere Naturkatastrophen ihre Existenzgrundlage verloren haben.
Für alle Menschen, die durch einen Unfall
oder durch einen Schicksalsschlag hart getroffen sind.
Für alle Menschen, die sich in Hilfsorganisationen für in Not Geratene einsetzen
und dabei ihre eigene Sicherheit riskieren.
Für alle Opfer von Katastrophen und Kriegen.
Schenke ihnen ewiges Leben.
Herr, wir glauben und vertrauen,
dass du unser Leben in deinen Händen hältst
und es gut mit uns meinst.
Dafür danken und preisen wir dich. Amen.
Klemens Nodewald (2008)
Wie die Apostel so fragt Jesus auch uns:
Warum habt ihr so wenig Vertrauen, ihr Kleingläubigen?
Bitten wir den Herrn um Glaubensstärke, Mut und Mehrung unseres Vertrauens.
Herr Jesus Christus,
nimm aus unseren Herzen unberechtigte Zweifel,
Verzagtheit, übertriebene Selbstvorwürfe, Resignation.
Dir wollen wir uns neu anvertrauen, damit unser Glaube wachse.
Herr, erbarme dich…
Hilf uns, fester an dich als den zu glauben,
der retten kann und beistehen will.
Herr, erbarme dich…
Ermutige uns, die Aufgaben, die du uns zugedacht hast,
im Vertrauen auf deine Hilfe anzunehmen,
ohne den Gegenwind zu scheuen.
Herr, erbarme dich…
Wir bitten auch für unsere Mitmenschen, deine Kirche,
alle Niedergeschlagenen und Leidenden:
Lass sie erfahren, dass du deine Hand nach ihnen ausstreckst und ihr Halt bist.
Herr, erbarme dich…
Lass besonders die Sterbenden erfahren,
dass sie nicht hinabsinken,
sondern mit dir - Hand in Hand - in das Reich des ewigen Lebens eintreten.
Herr, erbarme dich…
Herr Jesus Christus,
du gibst unserem Leben Halt, Kraft und Stärke. Dir wollen wir vertrauen.
Wie die Apostel so neigen auch wir uns vor dir,
bekennen dich als unseren göttlichen Erlöser und danken dir:
Heute und alle Tage unseres Lebens. Amen
Peter Koch (2008)
Jesus, du hast dein Leben auf Gott ausgerichtet
und dir Zeit genommen, mit ihm in Kontakt zu bleiben.
Darin bist du uns ein Vorbild.
Wir bitten dich:
Für jene, die in Kirche, Politik und Gesellschaft Verantwortung tragen;
ermutige sie, sich unerschrocken und ausdauernd
für eine menschenwürdigere Welt ein zu setzen.
Jesus Christus, höre uns.
Für jene, die in China Interesse am christlichen Glauben gefunden haben,
dass sie trotz politischer Schwierigkeiten den Weg der Nachfolge einschlagen
und als junge Generation von Christen für dein Evangelium eintreten.
Jesus Christus, höre uns.
Für jene, die sich schwer tun dir zu vertrauen;
lass sie erfahren, dass sie trotz ihrer Zweifel mit dir verbunden bleiben.
Jesus Christus, höre uns.
Für jene, die sich in einer ausweglosen Situation befinden,
denen das Wasser bis zum Kopf reicht;
lass sie spüren, dass ihnen durch die Unterstützung anderer helfende Hände gereicht werden.
Jesus Christus, höre uns.
Für uns, die wir uns gerne hinter unserem Kleinglauben verstecken,
um wichtige Entscheidungen nicht treffen zu müssen;
ermutige uns, unserem Glaubensseil mehr vertrauen zu schenken.
Jesus Christus, höre uns.
Für jene, die ihren Lebensweg zu Ende gegangen sind;
nimm sie in dein Reich auf
und gib, dass wir sie in dankbarer Erinnerung halten.
Jesus Christus, höre uns.
Jesus wir danken dir für deine Botschaft,
die uns zum Glauben und Handeln anspornt.
Dir sei mit Gott, dem Vater, und dem Heiligen Geist
Lob und Ehre heute und in Ewigkeit.
- Gabengebet1
Messbuch - GG 19. Sonntag: mache sie zum Sakrament des Heiles
Herr, unser Gott,
wir bringen die Gaben zum Altar,
die du selber uns geschenkt hast.
Nimm sie von deiner Kirche entgegen
und mache sie für uns zum Sakrament des Heiles.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 19. Sonntag im Jahreskreis
- Gebet zur Gabenbereitung1
Manfred Wussow (2017)
Du, Gott, bist so groß, dass unsere Worte dich nicht fassen.
Aber du machst dich so klein, dass du uns auf Augenhöhe begegnest.
Wir sehen dich im Brot,
wie sehen dich im Wein.
Öffne unsere Augen.
Lass uns dich schmecken.
Du bist im Brot,
du bist im Wein.
Wie du gesagt hast.
Du schenkst dich uns.
Von Ewigkeit zu Ewigkeit. – Amen.
- Lobpreis1
Hans Hütter (2020) - Du hörst auf das Rufen deines Volkes
Kehrvers:
Alles, was atmet, lobe den Herrn. (GL 616,5)
Guter Gott, wir danken dir, dass du uns nahe bist.
Du hörst auf das Rufen deines Volkes, wenn es in Not ist,
und lässt es nicht im Stich.
Kehrvers
Immer wieder hast du dich deinen Propheten zu erkennen gegeben,
du hast sie deine Stimme vernehmen
und deine Gegenwart spüren lassen.
Kehrvers
Deinen Jüngern bist du beigestanden,
als sie von den Wellen des Sees hin- und hergeworfen wurden.
Du hast ihr Vertrauen gestärkt und ihnen zugerufen:
Fürchtet euch nicht!
Kehrvers
Petrus hast du deine rettende Hand entgegengestreckt,
als er aus Kleinglauben Angst bekam und zu versinken drohte.
So hast du dich deinen Jüngern als wahrer Sohn Gottes gezeigt.
Kehrvers
Auch für uns bist du der feste Grund,
auf den wir unser Leben bauen können.
Auch uns streckst du deine Hand entgegen,
wenn wir in Gefahr sind und zu dir rufen: Herr, rette uns.
Kehrvers
Mit allen Engeln und Heiligen preisen wir dich.
Wir danken dir für deine Güte und Nähe,
wir bekennen dich als den wahren Sohn Gottes
und singen zu deinem Lob:
Danklied, z. B. Nun saget Dank und lobt den Herren (GL 385)
- Präfation2
Messbuch - Präfation Schweizer Hochgebet 3: Jesus geht an keiner Not vorüber
Wir danken dir, treuer und barmherziger Vater,
für Jesus, deinen Sohn unseren Herrn und Bruder.
Seine Liebe galt den Armen und Kranken,
den Ausgestoßenen und Sündern.
An keiner Not ging er vorüber.
Sein Leben und seine Botschaft lehren uns,
daß du ein Gott bist, der sich der Menschen annimmt
wie ein Vater sich um seine Kinder sorgt.
Darum loben und preisen wir dich,
wir rühmen deine Güte und Treue
und verkünden mit allen Engeln und Heiligen
das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig...
Präfation aus dem Schweizer Hochgebet 3
Messbuch - Präfation vom Hl. Geist 2: Durch den Heiligen Geist führt Gott die Kirche
In Wahrheit ist es würdig und recht,
dir, Vater im Himmel, zu danken
und dich mit der ganzen Schöpfung zu loben.
Denn deine Vorsehung waltet über jeder Zeit;
in deiner Weisheit und Allmacht
führst du das Steuer der Kirche
und stärkst sie durch die Kraft des Heiligen Geistes.
In ihm kann sie allezeit auf deine Hilfe vertrauen,
in Not und Bedrängnis zu dir rufen
und in Tagen der Freude dir danken
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Durch ihn preisen wir dein Erbarmen
und singen mit den Chören der Engel
das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig ...
MB Heiliger Geist 2
- Mahlspruch1
Bibel (2008)
Die Jünger fielen vor Jesus nieder und sagten:
Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.
(Mt 14,33)
Oder:
Christus spricht:
In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.
(Joh 16, 33)
- Schlussgebet1
Messbuch - SG 19. Sonntag: erhalte uns in der Wahrheit
Barmherziger Gott,
wir haben den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Das heilige Sakrament bringe uns Heil,
es erhalte uns in der Wahrheit
und sei unser Licht in der Finsternis.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 19. Sonntag im Jahreskreis
- Gebet zum Abschluss1
Manfred Wussow (2017) - bei dir aufgehoben und geborgen
Du bist der Anfang, du bist das Ende. Gott.
Wir danken dir, dass alle Tage bei dir aufgehoben und geborgen sind.
Die Tage, die wir hinter uns gelassen haben,
die Tage, die jetzt vor uns liegen.
Wenn dunkle Wolken aufziehen, bist du der Schimmer am Horizont,
wenn die Wellen hoch gehen, kommst du uns entgegen in der Nacht,
wenn Stürme toben, schenkst du die große Stille,
die vor allem war was kam.
Wir sehen jeden Tag Abhängigkeiten und Herausforderungen.
Wir sprechen mit Menschen, die uns zugetan sind,
aber auch kritisch gegenüberstehen.
Auf manches freuen wir uns schon.
Die neue Woche gleicht einem unbeschriebenen Blatt.
Bewahre uns in deiner Liebe,
nimm unser Vertrauen in deine Hand
und hilf uns, alles Böse zu überwinden.
In Christus, unserem Herrn. – Amen.
allein
die see
drängt
woge um woge
auf fels,
überschäumend,
umarmend,
schaumstreichelnd,
küssend,
durch spalten
in tiefen dringend –
je zurückweichend.
einsam bleibt der fels
Peter Lampe, wortglassplitter. lyrisches und episches, Oberhausen: Athena 2005.
Stern, auf den ich schaue
Stern, auf den ich schaue, Fels auf dem ich steh,
Führer, dem ich traue, Stab, an dem ich geh,
Brot, von dem ich lebe, Quell, an dem ich ruh,
Ziel, das ich erstrebe, alles, Herr, bist du.
Ohne dich, wo käme, Kraft und Mut mir her?
Ohne dich, wer nähme meine Bürde, wer?
Ohne dich, zerstieben würden mir im Nu
Glauben, Hoffen, Lieben, alles, Herr bist du.
Drum so will ich wallen meinen Pfad dahin,
bis die Glocken schallen und daheim ich bin.
Dann mit neuem Klingen jauchz ich froh dir zu:
Nichts hab ich zu bringen, alles, Herr bist du
Cornelius Friedrich Adolf Krummacher 1857, in: EG 407.
allein
Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren, rühmt seines Namens Herrlichkeit,
und feierlich ihn zu verklären, sei Stimm und Saite ihm geweiht.
Sprecht: Wunderbar sind deine Werke, o Gott, di du hervorgebracht;
Auch Feinde fühlen deine Stärke
und zittern, Herr, vor deiner Macht.
Ins Trockne wandelt er die Meere, gebot dem Strom, vor uns zu fliehn;
Wir freuten uns der Macht und Ehre, die uns hieß durch die Fluten ziehn.
Gott herrschet allgewaltig immer, da er auf alle Völker schaut.
Vor ihm gelingt’s Empörern nimmer, es stürzet, wer auf Menschen baut.
Du hast uns oft verstrickt in Schlingen, den Lenden Lasten angehängt;
Du ließest Menschen auf uns dringen, hat ringsumher uns eingeengt.
Oft wollten wir den Mut verlieren im Feuer und in Wassersnot,
doch kamst du, uns herauszuführen, und speisest uns mit Himmelsbrot.
Matthias Jorissen 1798, EG 279,1.3.5.
»Wo bist du, Gott?«
Es war im Alter von sechseinhalb Jahren, als ich am Ostersonntag 1945 aus meinem Heimatort Filipovo, im heutigen Serbien, vertrieben und in das Vernichtungslager Gakovo deportiert wurde. Die Erfahrungen, die ich damals gemacht habe, begleiten mich mein ganzes Leben. Wir waren verzweifelt, ängstlich, wir hatten keine Perspektive. Neben der bedrückenden Frage nach meiner Mutter, die in einem Zwangsarbeitslager war, und der bedrohenden nach dem Schicksal meines Vaters, der noch im Oktober 1944 zum Militär eingezogen worden war, war die belastendste und quälendste Frage für mich, den damals Siebenjährigen in Gakovo, jene, die die Frage so vieler war und die mich wie so viele andere immer wieder einholt: »Wo bist du, Gott? Wie kannst du das zulassen?«
Diese Frage begleitete uns, wenn wir mal wieder morgens um vier Uhr antreten mussten, um zum wiederholten Mal gefilzt zu werden. Sie begleitete uns, wenn wir mit ansehen mussten, wie eigene Angehörige vor Hunger starben oder erschlagen wurden. Sie begleitete uns, wenn wir, wenn es dunkel wurde, auf unserem Stroh lagen und Abend für Abend einen Rosenkranz nach dem anderen beteten. Doch auch dies ist eine unserer Erfahrungen: Je dunkler und kälter es wurde, je aussichtsloser unsere Lage schien, desto mehr und desto fester klammerten wir uns an Gott.
Die Nähe und Zuwendung Gottes, die ich in diesen Tagen und Nächten trotz der Erlebnisse im Vernichtungslager erfahren habe, tragen mich bis heute. Gott ist eben kein unpersönliches Es, sondern er ist ein Du, ein persönlicher Ansprechpartner, mit dem ich ringen, hadern, aber dem ich vor allem unendlich vertrauen kann. Er ist es, der mir - gerade auch bei allen äußerlichen Zwängen und Einschränkungen - Freiheit und Weite schenkt, der mich fuhrt und begleitet.
Robert Zollitsch in: Johannes Röser, Mein Glaube in Bewegung. Stellungnahmen aus Religion, Kultur und Politik. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 2008.
Der Gottesglaube lebt aus einem letztlich begründeten Grundvertrauen
Nein, es ist nicht gleichgültig, ob man Ja oder Nein zu Gott sagt: Der Preis, den der Atheismus für sein Nein zahlt, ist offenkundig! Er setzt sich der Gefährdung durch eine letzte Grundlosigkeit, Haltlosigkeit, Ziellosigkeit aus: der möglichen Zwiespältigkeit, Sinnlosigkeit, Wertlosigkeit, Nichtigkeit der Wirklichkeit überhaupt. Der Atheist setzt sich, wenn er sich dessen bewußt wird, auch ganz persönlich der Gefährdung durch eine radikale Verlassenheit, Bedrohtheit und Verfallenheit aus mit allen Folgen des Zweifels, der Angst, ja der Verzweiflung. Dies alles natürlich nur, wenn Atheismus Ernstfall und nicht intellektuelle Attitüde, snobistische Koketterie, öd gedankenlose Oberflächlichkeit ist.
Für den Atheisten bleiben jene letzten und doch zugleich nächsten und durch kein Frageverbot zu verdrängenden »ewigen« Fragen des menschlichen Lebens unbeantwortet, die sich nicht nur an den Grenzen des Menschenlebens, sondern mitten im persönlichen und gesellschaftlichen Leben stellen. Um nochmals an die Fragen Kants anzuknüpfen:
Was können wir wissen? Warum gibt es überhaupt etwas? Warum ist nie nichts? Woher kommt der Mensch und wohin geht er? Warum ist die Welt, wie sie ist? Was ist der letzte Grund und Sinn aller Wirklichkeit?
Was sollen wir tun? Warum tun wir, was wir tun? Warum und wem sind wir letztlich verantwortlich? Was verdient schlechthinnige Verachtung, was Liebe? Was ist der Sinn von Treue und Freundschaft, aber auch der von Leid und Schuld? Was ist für den Menschen entscheidend?
Was dürfen wir hoffen? Wozu sind wir auf Erden? Was soll das Ganze? Gibt es etwas, was uns in aller Nichtigkeit trägt, was uns nie verzweifeln läßt? Ein Beständiges in allem Wandel, ein Unbedingtes in allem Bedingten? Ein Absolutes bei der überall erfahrenen Relativität? Was bleibt uns: der Tod, der am Ende alles sinnlos macht? Was soll uns Mut zum Leben und was Mut zum Sterben geben?
Wahrhaftig, all dies sind Fragen, die aufs Ganze gehen: Fragen nicht nur für Sterbende, sondern für Lebende. Nicht nur für Schwächlinge und Uniformierte, sondern gerade für Informierte und Engagierte. Nicht Ausflüchte vor dem Handeln, sondern Anreiz zum Handeln. All dies sind Fragen, die im Atheismus zutiefst unbeantwortet bleiben. Dagegen die These: Das Ja zu Gott bedeutet ein letztlich begründetes Grundvertrauen zur Wirklichkeit: Der Gottesglaube als das radikale Grundvertrauen vermag die Bedingung der Möglichkeit der fraglichen Wirklichkeit anzugeben. Wer Gott bejaht, weiß, warum er der Wirklichkeit vertrauen kann.
Der Gottesglaube lebt aus einem letztlich begründeten Grundvertrauen: Im Ja zu Gott entscheide ich mich vertrauensvoll für einen ersten Grund, tiefsten Halt, ein letztes Ziel der Wirklichkeit. Im Gottesglauben erweist sich mein Ja zur Wirklichkeit als letztlich begründet und konsequent: ein in der letzten Tiefe, im Grund der Gründe verankertes und auf das Ziel der Ziele gerichtetes Grundvertrauen. Mein Gott-Vertrauen als qualifiziertes, radikales Grundvertrauen vermag also die Bedingung der Möglichkeit der fraglichen Wirklichkeit anzugeben. Insofern zeigt es, anders als der Atheismus, eine radikale Rationalität, die freilich nicht einfach mit Rationalismus verwechselt werden darf.
Nein, es gibt kein Patt zwischen Gottesglauben und Atheismus! Der Preis, den der Gottesglaube für sein Ja erhält, ist offenkundig. Weil ich mich statt für das Grundlose für einen Urgrund, statt für das Haltlose für einen Urhalt, statt für das Ziellose für ein Urziel vertrauensvoll entscheide, vermag ich nun mit gutem Grund bei aller Zwiespältigkeit eine Einheit, bei aller Wertlosigkeit einen Wert, bei aller Sinnlosigkeit einen Sinn der Wirklichkeit von Welt und Mensch zu erkennen. Und bei aller Ungewißheit und Ungesichertheit, Verlassenheit und Ungeborgenheit, Bedrohtheit, Ver- fallenheit, Endlichkeit auch meines eigenen Daseins ist mir vom letzten Ursprung, Ursinn und Urwert her eine radikale Gewißheit, Geborgenheit und Beständigkeit geschenkt - geschenkt.
Aus: Hans Küng, Was bleibt. Kerngedanken. Herausgegeben von hermann Häring und Stephan Schlensog. Piper Verlag, München Zürich 2013.
Einübung ins Alleinsein
Eine unserer wichtigsten, aber auch schwierigsten Aufgaben besteht darin, ein Stück Alleinsein in unser Leben einzubringen. Merkwürdigerweise empfinden wir eine gewisse Beklemmung, wenn wir uns dann tatsächlich einem Ort und einer Zeit des Alleinseins nähern, und dies selbst dann, wenn wir ein tiefes Bedürfnis nach wirklichem Alleinsein verspüren. Sobald wir allein sind und kein Mensch zum Reden da ist, kein Buch zum Lesen, kein Fernsehgerät zum Hinschauen, kein Telefon zum Anrufen, bricht in uns ein inneres Chaos aus. Dieses Chaos kann so verwirrend und beunruhigend sein, dass wir kaum die Zeit abwarten können, bis es endlich wieder eine Menge zu tun gibt. Deshalb heißt in eine Kammer gehen und die Tür hinter sich schließen noch lange nicht, dass wir auch hinter all unseren inneren Zweifeln, Sorgen, Ängsten, unguten Erinnerungen, ungelösten Konflikten, zornigen Gefühlen und drängenden Süchten die Tür schließen. Im Gegenteil: Haben wir endlich unsere äußeren Zerstreuungen zurückgedrängt, ist es dann oft so, dass umso mehr unsere inneren Zerstreuungen zu wuchern beginnen ...
Ein voll gestopftes, sorgenerfülltes Leben hat nicht von sich aus den Drang zum Alleinsein. Im Gegenteil: Es findet mehr als genug Gründe, dem Alleinsein aus dem Wege zu gehen. Deshalb müssen wir bewusst einen Anfang setzen, indem wir ein Stück Alleinsein in unseren Alltag sorgfältig einplanen. Vielleicht sind zunächst fünf oder zehn Minuten pro Tag das Höchstmaß, das wir ertragen können. Vielleicht schaffen wir jeden Tag eine Stunde, jeden Monat einen Tag oder jedes Jahr eine Woche. Das Zeitmaß wird bei jedem anders sein und vom Temperament, vom Alter, Beruf, Lebensstil und der Reife abhängen. Doch nehmen wir das geistliche Leben nicht ernst, wenn wir nicht ein bestimmtes Maß an Zeit dafür reservieren, mit Gott allein zu sein und auf ihn zu hören. Vielleicht ist es hilfreich, diese Zeit schwarz auf weiß in unseren täglichen Terminkalender einzutragen, damit niemand sonst diese Zeit in Beschlag nehmen kann. Wir können dann unseren Freunden, Nachbarn, Arbeitskollegen, Kunden, Klienten oder Patienten sagen: »Es tut mir leid, aber ich habe für diese Zeit schon eine feste Vereinbarung, die ich nicht ändern kann.«
Haben wir es uns einmal zur festen Gewohnheit gemacht, regelmäßig einige Zeit im Alleinsein zu verbringen, werden wir bald zu immer größerer Achtsamkeit auf Gottes Stimme in uns finden.
Aus: Henri J. M. Nouwen, Dem vertrauen, der mich hält. Das Gebet ins Leben nehmen. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 2003.
Petrus steigt aus dem Boot
Petrus steigt aus dem Boot. Was treibt ihn dazu, gegen alle Vernunft und ohne Rückversicherung ein solches Wagnis einzugehen? Warum fehlt ihm die Geduld, das sichere Ufer abzuwarten? Wie sollte er, der durchaus nicht an Realitätsverlust litt, sich auf ein solches Nonsens-Unternehmen einlassen?
In dieser Gleichnisgeschichte ist von unserem Glauben die Rede; sie sagt uns etwas von seinen Grundbedingungen, wie sie damals für die ersten Jünger galten und wie sie für uns heute gelten.
Vom Glauben ist die Rede, von seinen Grundbedingungen, wie sie damals für die Jünger Jesu und für uns heute gelten.
Ja gewiss, man sollte nicht ins Blaue hinein glauben. Das hat auch Petrus nicht getan. Er war kein Abenteurer und Phantast. Er hatte durchaus einen tragfähigen Grund für seine Entscheidung, nämlich die Aufforderung seines Meisters: Komm! Für Außenstehende bleibt trotzdem sein Unternehmen eine Torheit. Aber gibt es nicht auch "die Torheit der Liebe"? Und dann sehe ich Petrus, wie die Liebe zu seinem Herrn und Meister Grund und Begründung genug sind, den Fuß über den Bootsrand zu setzen. Er hat Jesus fest im Blick. Das Wissen, von seinem Meister geliebt, d.h. durch und durch getragen und gehalten zu sein, gibt ihm die Gewissheit: Mir kann nichts passieren, zumal mich Jesus selbst auffordert: Komm!
Aber dann die ganze Menschennot, in die Petrus hinein gerät. Der nachtdunkle Strudel des Wassers zieht ihn in die Tiefe. Warum? Petrus hat seinen Blick von Jesus abgewandt; jetzt erst wird er sich der Gefahr bewusst, in die er sich hinein begeben hat; er hat ja Wasser unter den Füßen. In dieser äußersten Not weiß er aber doch, wer allein seinen Angstschrei hören und ihm helfen kann.
Hier wird unser Glaube verhandelt, und ich verstehe: Es gibt keinen Glauben ohne Liebe. Wir sind nicht angehalten, an Grundsätze und Sachverhalte zu glauben, sondern vorab an ihn, Jesus Christus. Das Herz spricht zum Herzen: Behalte mich im Blick! Hab keine Angst! Ich bin ja bei dir!
Es ist tröstlich auch für uns, wenn Jesus zu Petrus sagt: "Du Kleingläubiger!" Das sind auch wir! Aber Jesus tadelt uns nicht; er weiß, wie uns Menschen oft zumute ist. Gewiss, auch eine Spur Traurigkeit schwingt bei seiner Feststellung mit. Und eigentlich höre ich eine Verlockung heraus, das Wagnis des ganzen Glaubens und der großen Liebe einzugehen. Darauf, auf das Ganze, zielt ja die tiefste Sehnsucht unseres Lebens. Jesus traut es mir zu, das Wagnis der ganzen Liebe einzugehen und meinen Fuß über den Bootsrand zu setzen; er sagt auch zu mir: Komm!
Aus: Karlheinz May, Vom Duft der Auferstehung. Bernardus Verlag in der Verlagsgruppe Mainz, Aachen 2009.
Den Donner melken
Du hast meine Kehle gebeizt
mit Gift, meine Lieder verspottet
mit Geld, die Stimme
zerrieben wie morsches Holz.
Du hast geflüstert: Blühe!
Gesegnet sei das Gift,
der Tag im Gift,
der mich mit letzter Kraft
zu deinem Namen brachte.
Gesegnet sei der Name,
unaussprechlich, der mich
wie ein Balken traf.
Gesegnet auch der Staub,
der einmal Tempel war,
voll trockener Gebete, Staub,
der wieder Tempel wird
auf der Spitze eines Halms.
Du hast mich zu einem Zeichen gemacht
in dieser rätselhaften Schrift.
Mein Körper beschreibt deine Gnade.
Doch ich fraß ihn dir weg, ging in die Bar,
und kotzte ihn über die Bücher.
Gesegnet sei der Ekel,
die Made im Mund für den,
der tiefer sah als nur ins Glas
und blieb doch flach
wie ein Stück Geld.
Gesegnet sei der Jammer,
der Blick in den Spiegel, der
Augenblick, in dem dein
Licht ihn trifft,
und funkelt noch in Scherben.
Und Segen über den Mann, der lacht
und wieder einen Tempel baut.
Und wieder anfängt mit dem Dach.
Aus: Ralf Rothmann, Gebet in Ruinen. Gedichte. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2000.
wartest du dann draußen auf mich?
Hier holen die Eltern
(die Mütter meistens)
ihre Kinder gerne von der Schule ab
und die Kleinen besonders freuen sich sehr,
wenn die Mama sie in die Arme schließt
und fragt: "Na, wie war's denn heut?".
Wenn mein Unterricht hier zu Ende ist,
wartest du dann draußen auf mich?
Aus: Thomas Weiß, Hörst du mein Schweigen? Gebete der Sehnsucht. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 2008.
Das hab ich von dir
Im Sommerregen,
nass bis aufs Unterhemd,
barfuß durch die Pfützen waten
und dem Donner entgegenlachen,
den Blitz bewundern
das hab ich von dir!
Aus: Thomas Weiß, Hörst du mein Schweigen? Gebete der Sehnsucht. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 2008.
Was uns trägt
"In diesem losgelösten Sommer spürte Irene zum ersten Mal das Wegfließen des Wassers weit draußen näher als den Sand unter den Füßen. An den Treppen der Steilküste, wo Erde bröckelte, sah Irene wie in all den anderen Sommern die Warntafel stehen 'Erdrutschgefahr'. Die Warnung hatte in diesem losgelösten Sommer zum ersten Mal wenig mit der Küste und viel mit Irene zu tun."
Die oben genannten Sätze stehen fast am Anfang von Herta Müllers Roman "Reisende auf einem Bein". Herta Müller stammt aus Rumänien. Seit 1987 lebt sie in (West-)Berlin. Deutsch ist ihre Muttersprache.
"Erdrutschgefahr": Diese Warnung wird hier zum Bild der inneren Unsicherheit eines Menschen, für den nichts mehr hält. Das Vertraute trägt ihn nicht mehr.
Einmal, vor vielen Jahren, erlebte ich in Wien ein Erdbeben geringen Ausmaßes. Einige Dachziegel fielen herunter, die Pendeluhren blieben stehen. Es dauerte nur kurz, nur einige Sekunden. Aber ich kann mich an das merkwürdige Gefühl der Unsicherheit erinnern, wenn der Boden, auf den man vertraut, unverlässlich wird. Die selbstverständliche Sicherheit gerät ins Wanken. Ich erinnere mich nicht an Angst, dafür dauerte es zu kurz, sondern an ein großes Staunen.
In den beiden Schöpfungsberichten, die am Anfang der Bibel stehen, gibt es für das bewohnbare Land zwei Bilder. Nach dem ersten Bericht teilt Gott am zweiten Schöpfungstag das Festland von den Wassern und nennt es Land, Erde. "Gott sprach: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar wird. So geschah es. Das Trockene nannte Gott Land ..."
Im zweiten Schöpfungsbericht gibt es ein anderes Bild. Da ist zuerst die Erde eine leere, unfruchtbare Wüste, in der Gott einen Garten anlegt, um den Menschen dorthin zu versetzen.
Die beiden Bilder entsprechen unseren verschiedenen Erfahrungen der Erde, des Landes. Wer eine Schiffsreise gemacht hat oder nach einer Luftreise sicher gelandet ist, freut sich über das Land, das ihn trägt. Der Reisende aber, der aus der Wüste kommt, er freut sich über die Oasenstadt. Sein Herz erhebt sich: Isfahan!
Er hat bewohnbares Land gefunden. Die zwei Bilder sind verschieden. Gemeinsam aber sagen sie uns: Das, was dich trägt, wo du leben kannst - es kommt von Gott.
Darauf müssen wir uns verlassen. Auch wenn wir in unserem Leben die Erfahrung machen, dass nichts mehr hält. Wenn nichts mehr bleibt von dem, was uns, wie wir glaubten, getragen hat. Nicht nur das Bankkonto und der Beruf, auf die wir unsere Sicherheit gebaut hatten. Auch unser Vertrauen auf andere Menschen, unsere Liebe: Es hält nichts mehr. Alles ist ins Wanken geraten. Erdrutsch. Erdbeben.
Auch dann, sagt uns die Heilige Schrift, bist du in Gottes Hand. Er lässt dich nicht fallen.
Aus: joop roeland, an orten gewesen sein. Otto Müller Verlag / Verlag Die Quelle. Salzburg /Feldkirch 1999.
Kyrie
Herr Jesus Christus
du liefst auf unseren Wegen
hattest Hunger, Durst und Schmerzen
warst verwundbar, ohne Lobby
ohne Macht und Geld
mühtest dich ab mit deiner Arbeit
deinem Auftrag, deinen Worten
kanntest Höhen und Tiefen wie wir
hast mal gelacht und mal geweint
dich gefürchtet und bedroht gefühlt
du wusstest zu viel, warst zu modern
und nur wenige haben dir geglaubt
manchmal hat dich wer verstanden
doch meistens warst du ganz allein
mit Gott
faszinierend wie niemand anders
groß und dennoch so klein wie wir
ein Wunder und menschliche Gestalt zugleich
obwohl du untergingst, ein Halt für uns
verwundet lebend nach wie vor
Aus: Iris Mandl-Schmidt, Schaff meinen Gedanken einen Weg. Gebete ins Konkrete. Matthias Grünewald Verlag, Mainz 2001.
Ich bin Lust am Leben
Es war ein herrlicher Septembertag: stahlblauer Himmel, einige kleine weiße Wolken, es war warm, nicht zu heiß, einer dieser schönen herbstlichen Tage.
Von alledem aber nahm ich an diesem Nachmittag wenig wahr. Ich war krank, hatte ein Seminar abbrechen müssen, war am Vormittag beim Arzt gewesen, jetzt fingen die Untersuchungen an. Ich grübelte vor mich hin, brütete dunkle Gedanken aus, meine Phantasie ging mit mir durch. Ich befürchtete, daß es irgendwas Schlimmes sein könnte, hatte Angst vor Schmerzen und dem Ausgeliefert-Sein, war traurig, daß mir diese Krankheit auch einen Strich durch einige angenehme und schöne Pläne machte - und suchte zugleich nach der Botschaft, die mein Körper mir mit dieser Krankheit mitteilen wollte.
Mitten in meine trüben Gedanken hinein klingelte das Telefon. Ich meldete mich etwas müde und unwillig, größere Aufregungen konnte ich im Moment genauso-wenig brauchen wie Menschen, die etwas von mir wollten. Ich war grad genug mit mir selbst beschäftigt.
"Ich bin Lust am Leben!" sagte die Stimme am Telefon, ohne sich zu melden. Ich stutzte einen Moment, erkannte dann, daß es der Lektor des Verlages war, der mir auf diese Weise die Entscheidung über den Titel dieses Buches mitteilen wollte, um den wir lange gerungen hatten.
Ich bin Lust am Leben - und ich saß muffig, vergrübelt und ausgesprochen unlustig an meinem Küchentisch. Es half nichts - ich mußte doch lachen. "Ja", antwortete ich, "das kann man wohl sagen: Ich bin Lust am Leben!" Wir klärten noch einige Fragen, legten dann auf. Aber dieser Satz ließ mich den ganzen Nachmittag nicht mehr los: Ich bin Lust am Leben.
Krank, in meine eigenen Gedanken verbissen, beherrscht von Angst und Ungewißheit - auch das ist Leben. Lust am Leben - das hat manchmal wenig mit "lustig" zu tun. Das Leben kann einem ganz schön unter die Haut gehen. Bei schönen Erfahrungen nehmen wir dies oft als selbstverständlich hin - bei unangenehmen Erfahrungen aber, konfrontiert mit Angst, Tod, Einsamkeit, sind wir oft blind dafür, was denn dies nun mit Leben zu tun haben soll - und auch noch mit "Lust" am Leben.
Das Leben nur auf die netten und angenehmen Dinge zu begrenzen ist eigentlich ein Verrat am Leben, ist Flucht, Verdrängung. Leben ist nicht nur Sonnenschein, sondern ist auch Regen. Es braucht beides, um zu wachsen. Und wenn ich so im nachhinein auf mein Leben zurückschaue, wird mir bewußt: Oft waren es die dunklen Stunden meines Lebens, in denen ich einen wichtigen Schritt getan habe.
Eine Bekannte schrieb mir vor kurzem: "Ein Regenbogen entsteht nur dort, wo es Regen und Sonne hat." Wenn ich den Regenbogen sehen will, dann gehört auch der Regen zu meinem Leben mit dazu.
Aus: Andrea Schwarz, Ich bin Lust am Leben. Mit Widersprüchen leben - Spannungen aushalten. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 1992.
Ausblick
Ängste, Sorgen,
Not und Beschwerden
drohen uns manchmal
den Blick auf Ihn
zu versperren;
wir glauben uns
allein gelassen.
Doch Er geht mit uns.
Vertrauen wir
Seiner Führung!
Legen wir unsere Mühsal
in Seine Hände!
Mit Ihm werden wir
den Weg zum Ziel
nicht verlieren!
Leben in Fülle erwartet uns!
Anette Feigs, in: Hoffen wider alle Hoffnung, Butzon & Bercker Kevelaer.
Wer in See stößt
Wer in See stößt
Kann nicht erwarten,
dass die Winde immer günstig wehen
und das Wetter immer freundlich ist.
Wer mit vielen anderen
ein gemeinsames Ziel hat,
kann nicht nur an sich selber denken
und nur das Maß der eigenen Person anlegen.
Wer auf dem Weg zur Ewigkeit ist,
kann sich nicht der Gunst des Augenblicks
überlassen
und nach momentaner Lust und Laune
entscheiden.
Wer das Große sucht und will,
kann sich nicht mit Kleinigkeiten
zufrieden geben und sich
von tausend Nebensächlichkeiten
bestimmen lassen.
Wer das Wagnis eingeht,
das Greifbare loszulassen
und nach dem Unbegreiflichen zu forschen,
muss damit rechnen,
täglich neu zu werden.
Jürgen Kuhn, in: Lichtzeichen, Georgs Verlag.
In mir ist es finster
Gott, ich rufe zu dir! Hilf mir beten
und meine Gedanken sammeln zu dir;
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster,
aber bei dir ist Licht;
ich bin einsam,
aber du verlässt mich nicht,
ich bin kleinmütig,
aber bei dir ist die Hilfe;
ich bin unruhig,
aber bei dir ist der Friede;
in mir ist Bitterkeit,
aber bei dir ist Geduld,
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den Weg für mich.
Dietrich Bonhoeffer, in: zum Beispiel: du, Hg. Guido Erbrich, Benno Verlag.
Segen
Mögest du jeden Sturm überstehen
und gestärkt daraus hervorgehen
Irische Segenwünsche für jeden Anlass, Benno-Verlag.
Blickwinkel
Aus der hässlichen Raupe wird
ein leuchendbunter Schmetterling,
aus dem unscheinbaren Samenkorn
entsteht lebenspendende Frucht,
hinter der kantigen Stirn
verbergen sich liebevolle Gedanken,
der grautrübe Nebelschleier
verhüllt die Schönheiten der Welt.
Mit Seinem Blick
durchdringen wir
die abweisende Oberfläche
und entdecken
im Tod das Leben.
Anette Feigs, in: Hoffen wider alle Hoffnung, Butzon & Bercker Kevelaer.
Der Sprung
lassen
gelassen loslassen
um sich fallen zu lassen
und vertrauen
auf die Hand
die dich trägt
- sicher -
Springen befreit
mitten im Leben
von der Angst
der eigenen Schwäche
denn ein Größerer
steht hinter die
- liebend -
Anette Feigs, in: Hoffen wider alle Hoffnung, Butzon & Bercker Kevelaer.
Am Boden
Herr,
du treusorgender Gott,
du hältst zu mir.
Du bleibst mir treu,
wenn ich am Boden liege,
du stehst zu mir,
wenn ich schwach bin,
du wendest dich nicht ab,
wen ich von dir und der Welt
nichts mehr wissen will.
Du
stärkst
führst
und begleitest mich,
in hellen und ganz besonders
in dunklen Stunden meines Lebens
und am allermeisten dann,
wenn alles ausweglos erscheint.
Sei du mein Ausweg, Herr.
Franz Greubel, in: In dieser Zeit - Gebete, KLB: konkret Spiritualität.