Die biblischen Lesungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Ständigen Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet den Lektionaren 2018 ff entnommen. - © 2024 staeko.net. - vgl. Impressum.
Die Katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und Schweiz stellen auf ihren Webseiten ausführliche Kommentare und Anleitungen zum Lesen der biblischen Lesungen für Sonn- und Feiertage zum Download im PDF-Format zur Verfügung. Mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Bibelwerke übernehmen wir die Kurzeinleitungen zu den Lesungen.
Predigten vom 02. Jun. 2024 - 9. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Mär. 2025
8. Sonntag im Jahreskreis (C)
23. Feb. 2025
7. Sonntag im Jahreskreis (C)
16. Feb. 2025
6. Sonntag im Jahreskreis (C)
09. Feb. 2025
5. Sonntag im Jahreskreis (C)
02. Feb. 2025
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
26. Jan. 2025
3. Sonntag im Jahreskreis (C)
19. Jan. 2025
2. Sonntag im Jahreskreis (C)
12. Jan. 2025
Taufe des Herrn (C)
06. Jan. 2025
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
05. Jan. 2025
2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)
01. Jan. 2025
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2024
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
29. Dez. 2024
Fest der hl. Familie (C)
28. Dez. 2024
28. Dezember: Unschuldige Kinder (Fest)
26. Dez. 2024
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2024
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2024
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
24. Dez. 2024
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2024
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
22. Dez. 2024
4. Adventsonntag (C)
15. Dez. 2024
3. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2024
2. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2024
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
01. Dez. 2024
1. Adventsonntag (C)
24. Nov. 2024
Christkönigsonntag (B)
17. Nov. 2024
33. Sonntag im Jahreskreis (B)
10. Nov. 2024
32. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Nov. 2024
31. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Nov. 2024
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2024
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
27. Okt. 2024
30. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Okt. 2024
29. Sonntag im Jahreskreis (B)
13. Okt. 2024
28. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Okt. 2024
27. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Sep. 2024
26. Sonntag im Jahreskreis (B)
22. Sep. 2024
25. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Sep. 2024
24. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Sep. 2024
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
08. Sep. 2024
8. September: Mariä Geburt (Fest)
08. Sep. 2024
23. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2024
22. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2024
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
25. Aug. 2024
21. Sonntag im Jahreskreis (B)
18. Aug. 2024
20. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Aug. 2024
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
11. Aug. 2024
19. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Aug. 2024
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
04. Aug. 2024
18. Sonntag im Jahreskreis (B)
28. Jul. 2024
17. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Jul. 2024
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
21. Jul. 2024
16. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Jul. 2024
15. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jul. 2024
14. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Jun. 2024
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Jun. 2024
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2024
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2024
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
23. Jun. 2024
12. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Jun. 2024
20. Juni: Weltflüchtlingstag (Sonst.)
16. Jun. 2024
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
09. Jun. 2024
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jun. 2024
Heiligstes Herz Jesu (B)
02. Jun. 2024
9. Sonntag im Jahreskreis (B)
Einführungen zu den Gottesdienstlesungen - Ltg 0
1. Lesung - Dtn 5,12-15
Lesung aus dem Buch Deuteronómium.
So spricht der Herr:
Halte den Sabbat:
Halte ihn heilig,
wie es dir der Herr, dein Gott, geboten hat!
Sechs Tage darfst du schaffen und all deine Arbeit tun.
Der siebte Tag ist ein Ruhetag,
dem Herrn, deinem Gott, geweiht.
An ihm darfst du keine Arbeit tun:
du und dein Sohn und deine Tochter
und dein Sklave und deine Sklavin
und dein Rind und dein Esel und dein ganzes Vieh
und dein Fremder in deinen Toren.
Dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du.
Gedenke,
dass du Sklave warst im Land Ägypten
und dass dich der Herr, dein Gott,
mit starker Hand und ausgestrecktem Arm
von dort herausgeführt hat.
Darum hat es dir der Herr, dein Gott, geboten,
den Sabbat zu begehen.
Die erste Lesung zitiert das dritte der zehn Gebote, das Gebot der Sabbatheiligung. Die zehn Gebote kommen im Alten Testament zweimal vor: im Buch Exodus (20. Kapitel) und im Buch Deuteronomium. Beide Male bilden sie die Einleitung zu einer umfassenderen Gesetzessammlung. Sie enthalten sozusagen den "Merktext".
Die beiden Fassungen des Gebotes der Sabbatheiligung unterscheiden sich vor allem durch die Begründung, warum der Sabbat heilig zu halten ist:
Das Buch Exodus zieht als Begründung die Schöpfungserzählung heran. Weil Gott am 7. Tag der Schöpfung geruht hat, soll auch der Mensch am 7. Tag der Woche ruhen.
Unsere Version (Deuteronomium) des dritten Gebotes fordert: Denk daran, daß der Herr dich aus der Sklaverei Ägyptens herausgeführt hat. Der Sabbat ist der Tag, an dem der Mensch seiner Befreiung gedenken soll. Er soll sich seiner Gottesbeziehung und seiner Freiheit bewußt werden. Es geht nicht in erster Linie um die nötige Erholungszeit. In Anbetracht der eigenen Freiheitsgeschichte ist dieser Freiraum auch den Sklaven und Unfreien zu gewähren.
Antwortpsalm - Ps 81,3-8a. 10-11
Kv: Lobet Gott, den Herrn;
denn er ist unsere Stärke. – Kv
(GL 60, 1)
Stimmt an den Gesang, schlagt die Pauke, *
die liebliche Leier, dazu die Harfe!
Stoßt am Neumond ins Widderhorn, *
am Vollmond, zum Tag unsres Festes! – (Kv)
Denn das ist Satzung für Israel, *
Entscheid des Gottes Jakobs.
Das hat er als Zeugnis für Josef erlassen, *
als er gegen Ägypten auszog. – (Kv)
Eine Stimme höre ich, die ich noch nie vernahm: /
Seine Schulter hab ich von der Bürde befreit, *
seine Hände kamen los vom Lastkorb.
Du riefst in der Not *
und ich riss dich heraus. – (Kv)
Kein fremder Gott soll bei dir sein, *
du sollst dich nicht niederwerfen vor einem fremden Gott.
Ich bin der Herr, dein Gott, /
der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. *
Weit öffne deinen Mund! Ich will ihn füllen. – Kv
2. Lesung - 2 Kor 4,6-11
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.
Schwestern und Brüder!
Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!,
er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet,
damit aufstrahlt die Erkenntnis
des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi.
Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen;
so wird deutlich,
dass das Übermaß der Kraft von Gott
und nicht von uns kommt.
Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben
und finden doch noch Raum;
wir wissen weder aus noch ein
und verzweifeln dennoch nicht;
wir werden gehetzt
und sind doch nicht verlassen;
wir werden niedergestreckt
und doch nicht vernichtet.
Immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib,
damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.
Denn immer werden wir, obgleich wir leben,
um Jesu willen dem Tod ausgeliefert,
damit auch das Leben Jesu
an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.
Hans Hütter (2000)
Der Abschnitt, der als 2. Lesung für diesen Sonntag ausgewählt ist, gehört einer längeren Abhandlung des Paulus über den Aposteldienst an. Die Verkündigung der Apostel hat die Erleuchtung "zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi" zum Ziel. Der Apostel will den göttlichen Glanz im Antlitz des Menschen Jesus erkennbar machen. Die Apostel nehmen aber auch teil am Schicksal Jesu. Sie werden in die Enge getrieben und tragen das Todesleiden Jesu an ihrem Leib, damit auch die andere Seite des Jesus, der Lebendige, der Auferstandene, an ihnen offenbar werde.
Ruf vor dem Evangelium - Joh 17,17
Halleluja. Halleluja.
Dein Wort, o Herr, ist Wahrheit;
heilige uns in der Wahrheit!
Halleluja.
Evangelium - Mk 2,23 - 3,6
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder
und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab.
Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun!
Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt.
Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat,
als er und seine Begleiter hungrig waren
und nichts zu essen hatten,
wie er zur Zeit des Hohepriesters Ábjatar
in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß,
die außer den Priestern niemand essen darf,
und auch seinen Begleitern davon gab?
Und Jesus sagte zu ihnen:
Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht,
nicht der Mensch für den Sabbat.
Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.
Als er wieder in die Synagoge ging,
war dort ein Mann mit einer verdorrten Hand.
Und sie gaben Acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde;
sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.
Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand:
Steh auf und stell dich in die Mitte!
Und zu den anderen sagte er:
Was ist am Sabbat erlaubt –
Gutes zu tun oder Böses,
ein Leben zu retten oder es zu vernichten?
Sie aber schwiegen.
Und er sah sie der Reihe nach an,
voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz,
und sagte zu dem Mann:
Streck deine Hand aus!
Er streckte sie aus
und seine Hand wurde wiederhergestellt.
Da gingen die Pharisäer hinaus
und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes
den Beschluss, Jesus umzubringen.
Hans Hütter (2000)
Im Erzählstil werden im Evangelientext zwei Ereignisse aus dem Leben Jesu vorgetragen, um an ihnen das Verständnis des Sabbat in der frühchristlichen Gemeinde darzulegen.
Die erste Erzählung knüpft an die Beobachtung an, dass Jesus-Jünger am Sabbat Ähren abrissen, sie zerrieben und aßen. Dies war ein Lehrbeispiel dafür, was ein gesetzestreuer Jude nicht tun durfte. Jesus antwortet darauf mit einem Beispiel, in dem auch David sich über kultische Gebote hinwegsetzte, und erhebt den Anspruch, dass er Herr auch über den Sabbat sei. Er begründet dies damit, dass der Sabbat für den Menschen da sei, nicht umgekehrt.
In der zweiten Erzählung, die inhaltlich zum vorhergehenden Streitgespräch gehört, demonstriert Jesus im Synagogengottesdienst, dass der Mensch in die Mitte zu stellen sei, nicht das Sabbatgesetz. Er macht den Sabbat zum Tag des Heiles, der Erlösung und Befreiung. Jesus knüpft damit an die ursprüngliche Tradition der Sabbatheiligung an. Der Sabbat soll an die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft erinnern.
Evangelium (Kurzfassung) - Mk 2,23-28
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder
und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab.
Da sagten die Pharisäer zu ihm:
Sieh dir an, was sie tun!
Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt.
Er antwortete:
Habt ihr nie gelesen, was David getan hat,
als er und seine Begleiter hungrig waren
und nichts zu essen hatten,
wie er zur Zeit des Hohepriesters Abjatar
in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß,
die außer den Priestern niemand essen darf,
und auch seinen Begleitern davon gab?
Und Jesus sagte zu ihnen:
Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht,
nicht der Mensch für den Sabbat.
Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.
Leben rettender Sabbat
Zwei Sabbatszenen
Die Gruppe der Pharisäer war für Jesus und seinen Freundeskreis ganz wichtige Gesprächs- und Diskussionspartner, unter ihnen waren auch Freunde Jesu. Der Gruppe der Pharisäer stand Jesus auch in ihrer religiösen Praxis sehr nahe.
Dieses Naheverhältnis zwischen Pharisäern und Jesus müssen wir uns unbedingt in Erinnerung rufen, auf ganz besondere Weise beim heutigen Evangelium, in dem die Pharisäer als Gegner Jesu abgestempelt werden, die ihn beseitigen wollen.
Hier projiziert wohl Markus seine Situation 40 Jahre nach Tod und Auferstehung Jesu mit der Heftigkeit üblicher innerjüdischer Auseinandersetzungen in die der Zeit Jesu. Er lässt mit Hilfe seiner Erzählung seine Hörer und Hörerinnen an zwei Konfliktgesprächen teilhaben. Er schreibt diesen Text in der Zeit nach der Zerstörung Jerusalems, 70 nach Chr., durch welche die jüdische Bevölkerung durch die römische Besatzungsmacht und ihrer Eroberungspolitik vertrieben, versklavt und vielfach umgebracht wurde. Den zum Teil schwer traumatisierten Menschen in der Provinz Syrien galt es, Mut, Hoffnung als perspektiven eines Neuanfangs zu vermitteln. Dazu galt es auch Konflikte zu bewältigen, sich für zukünftige Wege zu öffnen.
Für die Menschen, die in schwierigen Situationen ihr Leben bewältigen müssen, sind Konflikte nicht gerade willkommen. Sie verunsichern. Neuen Perspektiven fühlen sie sich nicht gewachsen, oft fehlt ihnen eventuell auch der Mut. „Nicht noch ein Problem lösen!“, höre ich ihre innere Stimme rufen. Ungleiche Vorstellungen, Ziele oder Auffassungen im Austausch zu überdenken, oder sie sogar als Bereicherung im Leben zu empfinden, die neue Wege eröffnet, dazu müssen sie erst wieder „wach gerüttelt“ werden. Und darum geht es Markus im Evangelium.
Meinungsverschiedenheiten
Meinungsverschiedenheiten, Auslegungspraktiken, also nichts Verwerfliches, werden von Markus geschildert. Jesus wird hier als ein Vorbild der Konfliktaustragung auf Augenhöhe dargestellt. Ihm geht es dabei, seinem Freundeskreis und der Gruppe der Pharisäer den Sabbat als Ausdruck des Heilswillens Gottes für Menschen und Welt bewusst zu machen. Die Pharisäer vermeiden den Konflikt nicht, sondern sie stellen sich dem Konflikt, der sich aus dieser Situation ergab: „Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt!“ (Vers 24b). Nach dem zweiten Konflikt ziehen sie die Konsequenzen: „da gingen die Pharisäer hinaus…“ (Vers 6a).
Das Verhalten Jesu wurde beim Konflikt über das Halten des Sabbats, der hier emotional und religiös hochgeladen geschildert wird, abgelehnt, es wurde nicht als Bereicherung im Leben wahrgenommen.
Hören wir noch einmal Vers 4 aus dem Kapitel 3: „Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt – Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten?“
Was dann folgte, wissen wir: der Mann konnte die verdorrte, leblose Hand wieder ausstrecken. Es war wieder Leben in ihr bzw. im Menschen, der Heilung erfahren hat.
Behinderungen
Warum war (und ist manchmal auch heute noch) eine verdorrte Hand so bedrohlich für einen Menschen? Mit einer nicht funktionstüchtigen Hand kann ich einen Menschen von einer „Sache“, was immer das ist, fern halten, er kann das Leben nicht ergreifen, kann nicht „Hand anlegen“. Die Redewendung „Deine Hand möge verdorren (wenn du dies oder jenes tust…)“ lässt erkennen, dass jemand von einer Tat, von einer Information ausgeschlossen werden soll.
Doch warum konnte die Heilung der verdorrten Hand nicht warten? - Dazu ist wichtig, noch ein zweites Mal auf den Vers 4 im Kapitel 3 zurückzugreifen: „Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt – Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten?“
Hier wird die Dramatik dieser Behinderung hervorgehoben! Es war gesellschaftlich wichtig, handeln, zupacken zu können. Eine Hand, die nicht zu gebrauchen war, behindert das Zusammenleben mit anderen und führt zum Ausschluss aus der zum Leben notwendigen Gemeinschaft, die das Überleben des Einzelnen gewährleistete. Das Leben des Einzelnen hat auch am Sabbat Priorität, zeigt Markus seiner „jesusgläubigen“ Gemeinde auf.
Das Suchen nach einer liberalen „Sabbatpraxis“ war – nicht nur damals - ein gemeinsames jüdisches Anliegen. Verschiedene Blickwinkel führten dabei zu Konflikten. Die Jesusbewegung hatte dabei in ihrer zunehmenden Eigenständigkeit eine andere Sichtweise der Sabbatpraxis entwickelt als die Gruppe die Pharisäer, die als einzige im damaligen jüdischen Volk (nach 70 n. Chr.) überlebt hat.
Im Evangelium geht es um das Leben, das auch am Sabbat Vorrang hat! Damals führte die Frage zur Haltung des Sabbats zu einem Konflikt unter den jüdischen Gemeinden, zu denen auch die „jesusgläubigen“ Gemeinden gehörten. Heute ist die Haltung, am Sabbat Leben zu retten, selbstverständlicher jüdischer Mainstream!
„Gib dem Sonntag eine Seele und der Seele einen Sonntag“
Geheiligte Frei-zeit, geheiligte Frei-heit
Wir nähern uns dem Sommer. Viele haben schon Urlaubspläne, haben Reisen gebucht, wollen weg aus der Tretmühle des Alltags und sind offen für neue Eindrücke und Erlebnisse. Kurzum: happy holidays (heilige Tage). Genau das sagt auch die erste Lesung: „Halte den Sabbat: Halte ihn heilig, wie es der HERR, dein Gott geboten hat!“ (Dtn 5,12). Das gilt auch für die Schöpfung, für die Erschaffung der Welt. Aus dem Tohuwabohu (Chaos) entsteht nach und nach Ordnung (Kosmos = Schmuck). Es kommt Licht ins Dunkel, Orientierung. Gott bereitet für den Menschen durch die Gaben der Natur alles vor, das ist Arbeit. Gott arbeitet, und der Mensch soll mitarbeiten, er soll die Geschenke der Natur gut nützen und keinen Raubbau treiben. Der Tag 7 ist der Wechsel von Arbeit zur Ruhe, und Gott ist das Vorbild. „Halte den Sabbat!“ gilt für die gesamte Schöpfung, auch für die Tierwelt, die der Mensch für seine Arbeit einsetzt.
Diese Ruhe braucht eine sinnvolle Vorbereitung: gute Erholung von Leib und Seele, Meditation, weg vom Leistungsdenken, das da und dort auch in der Freizeit überhandnimmt. Sabbat bedeutet auch Freiheit, zumindest ein Tag ohne verpflichtende Termine, Smartphone-Fasten, keine E-Mails abarbeiten müssen. Aus dem Sonntag, dem ersten Tag der Woche, gehen wir in den Alltag und nicht umgekehrt. Der Sonntag soll den Blick in die Zukunft richten und nicht ins Wochenende mit dem Unterton: Gott sei Dank, ist die Last der Arbeit vorbei und ich bin geschafft. Der Sonntag ist nicht nur ein Tag der Erinnerung an Tod und Auferstehung, sondern auch ein Tag der Orientierung, „Oriens“ ist Licht, bedeutet auch Hinwendung zum Licht.
Orientierungszeit
Das macht die zweite Lesung deutlich: „Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten, […] damit aufstrahlt die Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi.“ (2 Kor 4,6). Also, Gott leuchtet uns entgegen, damit wir in der Dunkelheit dieser Welt Orientierung finden für das Leben hier und das eigentliche Leben nach dem Ende unserer irdischen Pilgerschaft. Dafür sollten wir dankbar sein, dankbar in der Feier der Eucharistie.
Es ist heutzutage nicht mehr angebracht, von Sonntagspflicht zu sprechen, die das 4. Laterankonzil (1215) eingeführt und sogar mit Todsünde gedroht hat, wenn wir dieser Verpflichtung nicht nachkommen. Dankbarkeit aus Bedürfnis und nicht aus Angst. Die Kontrolle der Sonntagspflicht im Religionsunterricht erlebten viele von uns bis weit in die Tage des II. Vatikanums (1962-1965) hinein. Also nicht Sonntagspflicht, sondern Dankbarkeit, dass uns Gott eine Zeit des Innehaltens und auch der Freiheit schenkt. Wenn uns Gott diese Zeit schenkt, schenken wir ihm doch zumindest eine Stunde der Dankbarkeit am Sonntag. Wir gestalten diesen Tag sinnvoll, angenehm, auch durch Freude an den Schönheiten des Lebens, die wir im Berufsalltag oft kaum beachten.
Den Sonntag feiern
Das Evangelium sagt: „Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht und nicht der Mensch für den Sabbat.“ (Mk 2,27). Es geht dabei um die Grundhaltung, wie wir zum Sonntag stehen, den einzelne Kräfte der Gesellschaft abschaffen will. Genügt es, sich einmal gut auszuschlafen? - ist sicher auch wichtig - oder bleibt noch Zeit, ohne Hast Dinge zu erledigen, die Freude bereiten.
Zu überlegen ist auch, ob wir in einer Haltung der Freiheit oder der Ängstlichkeit Regeln und Anordnungen erfüllen. Jesus nimmt uns diese Ängstlichkeit, gezeigt am Beispiel der Jünger, die am Sabbat Ähren abreißen oder die Heilung des Mannes mit der verdorrten Hand. Was Jesus seinen Jüngern beibringen wollte, gilt auch für uns heute. Der Streit um Formalitäten, um äußere Lebensformen, überlieferte Traditionen, die einzuhalten sind, können hinderlich sein, besonders wenn Menschen Soforthilfe brauchen und so Gesetzes- und Traditionsbrüche entstehen. Das vermittelt Jesus den Pharisäern und auch uns. Es gibt Menschen, die das nicht verstehen, die meinen, besonders fromm zu sein, dabei jedoch unbarmherzig sind, die scheinbar fehlerlos wirken.
Man kann sich auch an der Unbarmherzigkeit der Frommen wundreiben. Vielleicht hilft Ihnen in Ihrem Denken Peter Roseggers Wort (steirischer Dichter 1843-1918): „Gib dem Sonntag eine Seele und der Seele einen Sonntag“ als eine Zeit, über Barmherzigkeit zu sich selbst und anderen gegenüber nachzudenken.
Der Sonntag ist für den Menschen da
Sonntagsarbeit
Vor einigen Jahren war ich bei einem Fest der KAB (Katholische Arbeiterbewegung). Dieses Fest fand am Sonntag statt. Als wir das Fest organisierten, beschlossen wir, statt beim Bäcker Brötchen zu kaufen, ganz bewusst einen Tag vorher Brot einzukaufen. Der Grund: Wir wollten ein Zeichen setzen gegen Sonntagsarbeit. Sonntagsarbeit greift immer mehr um sich. Immer öfters finden verkaufsoffene Sonntage statt. Manches Mal frage ich mich: muss das eigentlich sein. Ist unsere Gesellschaft nicht deswegen so ausgebrannt, weil immer mehr dem Diktat des Konsums unterworfen wird. Arbeit – so wichtig sie ist, hat auch eine große Gefahr: der Mensch wird immer mehr versklavt. Viele finden immer weniger freie Zeit für sich selbst.
Versklavt – das waren die Israeliten in Ägypten. Gott hat sie befreit aus der Gefangenschaft, aus der unwürdigen Sklaverei. Ein Sklave ist ein Mensch, dessen Wert davon abhängig ist, wie gesund er ist, wieviel er arbeitet. Ein Sklave wird gekauft oder verkauft. Ein Sklave ist der Inbegriff von Unfreiheit, ein Mensch ohne Rechte. Israel war versklavt an die Arbeit.
Als Mensch aufatmen
Der Mensch soll diese Situation nie vergessen. Darum wollte Gott, dass der Mensch einen Tag in der Woche hat, an dem er nicht arbeitet. Gott will schon, dass wir durch unsere Arbeit und unser Tun die Welt gestalten. Doch wir sind mehr als unsere Arbeit. Unseren Wert bekommen wir daher, dass Gott uns liebt, dass wir mit ihm und untereinander Gemeinschaft haben und pflegen. Durch das Gebot den Sabbat zu heiligen, hat Gott den Menschen eine neue Freiheit geschenkt. Es ist die Freiheit, sich von der Arbeit beherrschen zu lassen.
Gerade am Gebot des Sabbats sehen wir, dass in Gottes Handeln der Mensch mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt. Es ist das Bedürfnis nach Ruhe, nach Erholung. Es ist auch das Bedürfnis für die schönen Dinge im Leben, für die Musik, für das Spiel, für das Zusammensein mit vertrauten Menschen, für das Zusammensein in der Familie. Gut, dass es Gruppen und Verbände gibt, die sich dafür einsetzen.
Zur Freiheit berufen
Wie sehr der Mensch im Mittelpunkt steht, das zeigt Jesus. Denn hier sehen wir, wie sehr das Gebot, den Sabbat zu heiligen auch missverstanden werden kann. Den Sabbat zu heiligen, heißt nicht, dass man nichts tut. Denken wir uns einmal den Dienst der vielen Menschen in den Krankenhäusern weg. Denken wir uns einmal nur den Dienst der Polizei am Sonntag weg, ganz zu schweigen von den Menschen, die im Gastgewerbe arbeiten. Es ist der Dienst am Menschen, am kranken Menschen, den Dienst am Menschen, der Schutz braucht und den Dienst am erholungsbedürftigen Menschen.
Mit diesen Gedanken wird keiner Schwierigkeiten haben. Doch zeigt das Evangelium: Durch zu kleinliche, ja durch missverständliche Auslegung eines Gebotes wird der Sinn entstellt. Der Mensch, der von Gott zur Freiheit berufen ist, wird davon wieder versklavt. Steht das Einhalten eines Gebotes über die menschlichen Bedürfnisse, über notwendiges Helfen, über notwendige Aufgaben, wie Kleinkinder zu betreuen, dann ist der Sinn verfehlt.
Die Gebote sind für den Menschen da
„Der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat“. die Gebote sind für den Menschen da und nicht der Mensch für die Gebote. Gott hat seine Gebote gegeben, damit unser Leben gelingt, damit es erfüllt wird. Absichtlich so zu arbeiten, dass man einen Herzinfarkt erleidet, das ist unvernünftig und kein Heldentum. Sicher ist es gut, für die Mitmenschen zu leben. Doch zeigt das Gebot den Sabbat zu heiligen, dass wir unsere Grenzen haben. Es ist dann sinnvoll ausgelegt, wenn es die Qualität des Lebens und auch des Zusammenlebens steigert. Der Mensch ist auch nicht für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen!
Der Sonntag ist für den Menschen da
Der Mensch ist Gott am wichtigsten. Das Gebot, als Christen und Christinnen den Sonntag zu halten, hat einen ganz tiefen Grund. An diesem Tag können wir Gott begegnen. Dazu sind wir eingeladen. Der Gottesdienst ist eine Zeit und auch eine gute Gelegenheit, Gott zu hören in der Lesung, im Evangelium, in der Predigt. Wir können Worte hören, die uns befreien können aus den Zwängen, immer nur funktionieren zu müssen, unseren Wert durch Leistung zu steigern. Der Gottesdienst ist eine Gelegenheit, die Liebe zu Gott zu pflegen. Wir können seine Hingabe an uns feiern in der Eucharistie. Jesus hat auch uns befreit durch seine Liebe, durch seine Hingabe. Jesus befreit uns vor aller Selbstsucht, aus einem Leben, das nur für sich selbst lebt. Der Gottesdienst braucht nicht als Pflicht angesehen werden, die es abzuleisten gilt. Vielmehr ist ein Gottesdienst eine Zeit, in der wir Kraft schöpfen für unser Leben, in der uns Gott uns unseren Wert zusagt, in dem uns Gott versichert, dass wir geliebt sind.
Wir können Gott begegnen in der Stille, im Gebet, sicher auch dann, wenn wir einander als Schwestern und Brüder begegnen. Je mehr wir aus der Quelle leben, umso mehr kann sich das auswirken auf unser Leben im Alltag, auf unsere Art und Weise, wie wir unsere Arbeit tun. Es kann sich auswirken auf das Leben mit unseren Schwestern und Brüdern.
Gott die Ehre zu geben, ihn anzuerkennen als Sinn und Ziel unseres Lebens, das ist der Sinn des Sonntagsgebotes. Dann kann alles, was unser Leben sonst noch ausmacht, seinen wahren und richtigen Platz bekommen und nicht wieder selbst zum Götzen werden, die uns unfrei machen. Dafür hat sich beim Sommerfest an einem Sonntag die KAB eingesetzt. Gott will uns nicht unfrei machen.
Der Sonntag, Tag des Aufatmens und des Kraftschöpfens
Der Sonntag ist für den Menschen da
Jesu Worte und Taten fordern Widerspruch heraus. Der Grund der harten Auseinandersetzung zwischen ihm und den frommen Pharisäern ist vordergründig die verschiedene Auslegung des Sabbatgebotes. „Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat.“ sagt Jesus. Und er fragt weiter: „Was ist am Sabbat erlaubt - Gutes zu tun oder Böses?“ Letztlich spüren die Gegner Jesu, dass er beansprucht, den Willen Gottes zu verkünden. Das darf für sie nicht sein.
Unser christlicher Sonntag leitet sich vom jüdischen Sabbat ab. Dieser war in Israel, das von einer heidnischen Welt umgeben war, einzig. Der Mensch darf am siebten Tag ruhen, weil „Gott den siebten Tag segnete und heiligte; und an ihm ruhte, nachdem er das ganze Werk erschaffen hatte.“ Wir Christen feiern den Sonntag als Tag der Auferstehung. Der Sonntag ist für den Menschen da: wir dürfen aufschnaufen und durchatmen. Das Freisein von Arbeit wird vom staatlichen Gesetzt geschützt, um sich auszuruhen, Familie zu leben, Kranke zu pflegen. Wir Christen können am Sonntag mit und für die Gemeinschaften leben, die uns tragen. Z. B. die Pfarrgemeinde, gemeinsam Feste feiern und die Gemeinschaft zu unterstützen, wo wir leben.
Der Sonntag ist für den Menschen da. Vergessen wir nicht, dass viele Menschen am Sonntag arbeiten müssen, weil sie auch für uns da sind: die Ärzte, Pfleger und Schwestern, alle die öffentliche Dienste an der Gemeinschaft, auch in der Gastronomie ausüben.
Der Gottesdienst am Sonntag
Der Sonntag ist für den Menschen da durch den Gottesdienst. Es kann nicht darum gehen, Pflichten abzuleisten, die uns einengen. Der Gottesdienst ist für den Menschen da, weil er unser Menschsein durch das Wort Gottes befreit. Manche fragen: Was habe ich davon, wenn ich in den Gottesdienst gehe?“ Da möchten wir uns heraus rechnen, was für mich rausspringt? Eine Mutter gibt ihrem Kind zu essen, nicht weil sie fragt, „was springt für mich raus?“, sondern weil sie liebt. Beziehung und Liebe sind die Grundhaltungen Gott und den Mitmenschen gegenüber. Das Leben ist kein Sammelband von Rechnungen, was ich zu kriegen habe, sondern Hingabe. Dann wird es erst schön. So auch im Gottesdienst.
Durch das regelmäßige Mitfeiern des Gottesdienstes geht eine prägende Kraft aus, die ins Leben einwirkt. Mir persönlich ist es eine unverzichtbare Erfahrung, in der Eucharistiefeier der Gemeinde zu erleben, wie wahr das Jesuswort ist: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“ Nach jahrzehntelanger Erfahrung muss ich sagen: „Hier ist die Quelle meines Optimismus!“ Das schlimme Fehlen dieser Erfahrung hat mir ein Kind bestätigt: „Immer wenn bei uns in der Kirche ein Fest ist, müssen wir wegfahren.“
Leben aus dem Wort
„Ich brauche das Wort Gottes, um damit eine ganze Woche zu leben“, bekennt jemand, für den ein Sonntag ohne Gottesdienst kein Sonntag ist. Nur das stetige Hinhören auf dieses Wort schenkt uns die Erfahrung, dass der Mensch auch von jedem Wort aus Gottes Mund lebt. Um aus dem Wort Gottes zu leben, braucht es Einübung. Das geht nicht in einem Augenblick oder in einem schnellen Gottesdienstbesuch, das ist ein Weg, Woche für Woche.
Leben aus der Eucharistie
„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir.“ „Wer aber dieses Brot ist, wird leben in Ewigkeit.“ (Jo 6, 58). In einer von großer Zukunftsangst geprägten Zeit stellt uns die Mitfeier des Gottesdienstes auf ein Fundament der Hoffnung. Sie schenkt Gelassenheit, lässt den Glauben und Zuversicht wachsen.
Bleiben wir im regelmäßigen Gespräch mit Jesus und im regelmäßigen Kontakt mit der Gemeinde. Üben wir die gute Gewohnheit des Sonntags ein, dann trägt mich die Gewohnheit auch dann, wenn ich wenig Lust habe. Nicht wir halten dann den Sonntag, der Sonntag hält uns. Wenn ich die Gewohnheit aufgebe, finde ich nur schwer zurück zum regelmäßigen Gottesdienst.
- Liedvorschläge1
Hans Hütter (2018)
Lieder:
GL 103: Dieser Tag ist Christus eigen
GL 269: Du Sonne der Gerechtigkeit (3. Str.)
GL 329: Das ist der Tag, den Gott gemacht
GL 377: O Jesu, all mein Leben bist du
GL 382/Ö 866: Ein Danklied sei dem Herrn
GL 385: Nun saget Dank und lobt den Herren
GL 402: Danke Gott, denn er ist gut
GL 418: Befiehl du deine Wege und was dein herze kränkt
GL 427: Herr, deine Güt ist unbegrenzt
GL 451: Komm, Herr, segne uns
GL 455: Alles meinem Gott zu Ehren
GL 464: Gott liebt diese Welt
GL 468: Gott gab uns Atem, damit wir leben
GL 484: Dank sei dir Vater für das ewge Leben
GL 489: Lasst uns loben, freudig loben
GL (Ö)907: Meine Zeit steht in deinen Händen
Kehrverse und Psalmen:
GL 49: Jubelt Gott zu, der unsere Stärke ist, jauchzt dem Gott Jakobs! - Mit Psalm 81 – VI
GL 335: Das ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns frohlocken und seiner uns freuen. – Mit Psalm 81 (GL 49,2) - VI
- Einleitung2
Jörg Thiemann (2018)
Wir hören heute in diesem Gottesdienst nicht, was wir tun sollen für Gott, wie wir vor ihm zu leben haben. Vielmehr hören wir, was Gott für uns tut und was er für sein Volk Israel tat. Bei seinem Tun geht es Gott um uns Menschen. Diese Liebe, die für uns lebt, hören wir in seinem Wort. Wenn wir miteinander Jesus im Brot und Wein begegnen, dann feiern wir seine Hingabe für uns.
Bitten wir ihn, den Auferstandenen um sein liebendes Erbarmen.
Josef Kampleitner (2000)
Für Christen ist der Sonntag Tag der Auferstehung Jesu. Er ist an die Stelle des jüdischen Sabbat getreten. Zur Zeit Jesu war der Sabbat bedroht durch starre Gesetzesbeobachtung, ohne Rücksicht auf die Menschen. Jesus stellt den Menschen vor das Gesetz und positioniert sich damit klar. In unserer Zeit ist der Sonntag bedroht von außen durch berufliche und wirtschaftliche Zwänge und von innen durch zu wenig Besinnung auf das Religiöse und das wesentliche Christliche.
Die heutigen Schrifttexte laden uns ein, den Sonntag wieder zu einem Tag zu machen, der uns leben hilft durch Besinnung und Ruhe, durch die Verbundenheit mit Gott und den Menschen.
Jesus stellt den Menschen in die Mitte, er stellt ihn über das Gesetz. Die Heiligung des Sonntags soll uns das in Erinnerung rufen und heilend für Mensch und Gesellschaft wirken.
- Kyrie2
Edith Furtmann (2024)
Herr Jesus Christus,
du bist in die Welt gekommen, das Böse zu überwinden.
Herr, erbarme dich.
Du stellst den Menschen in den Mittelpunkt.
Christus erbarme dich.
Du legst die Gesetze so aus, dass sie den Menschen dienen.
Herr erbarme dich.
Jörg Thiemann (2018)
Der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat
Herr Jesus Christus,
du dienst unserem Leben und unserem Heil.
Herr, erbarme dich.
Herr Jesus Christus,
du willst uns frei machen von allem, was uns fesselt.
Christus, erbarme dich.
Herr Jesus Christus,
du hast immer wieder die Stille und das Gebet gesucht.
Herr, erbarme dich.
- Tagesgebet3
Messbuch - TG 9. Sonntag: halte von uns fern, was uns schadet
Gott, unser Vater,
deine Vorsehung geht niemals fehl.
Halte von uns fern, was uns schadet,
und gewähre uns alles, was zum Heile dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
MB 9. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - TG 23. Sonntag: schenke ihnen die wahre Freiheit
Gott, unser Vater,
du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit
und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
MB 5. Sonntag der Osterzeit
MB 23. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - TG Advent 1 Sa: die Freiheit des neuen Lebens
Barmherziger Gott,
du hast deinen Sohn in diese Welt gesandt,
um die Menschen
aus der alten Knechtschaft zu erlösen.
Schenke allen, die auf deine Hilfe warten,
die Freiheit des neuen Lebens.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
MB 1. Samstag im Advent
- Eröffnungsgebet2
Sonntagsbibel
Allmächtiger Gott,
du schenkst uns den Sonntag
als einen Tag der Gemeinschaft mit dir
und mit den Menschen.
Mach uns hellhörig für die Botschaft,
die jeder Sonntag an uns richtet.
Durch Christus, unseren Herrn.
Jörg Thiemann (2018)
Guter Gott,
wir wollen uns jetzt Zeit nehmen – für dich.
wir wollen deine Worte hören – sie sind Worte für uns.
wir wollen dir im Mahl begegnen – deiner Liebe für uns.
wir wollen das tun, weil du es willst
Du willst es, dass wir nicht untergehen
in unseren Sorgen und Aufgaben,
in unseren Hobbies und Verpflichtungen.
Du willst es, damit wir dich und deine Liebe für uns nie vergessen. - Amen.
- Fürbitten5
Renate Witzani (2024)
In und mit der Kirche nimmt Gott Raum in dieser Welt ein.
Ihn lasst uns bitten:
Für alle christlichen Kirchen, in deren gemeinsamen Glauben sich die Vielfalt ihrer verschiedenen Berufungen entfaltet und sichtbar wird.
Für eine Gesellschaft, die die konkreten Lebensbedürfnisse der Einzelnen mit dem Gemeinwohl in Einklang bringt.
Für sinnvolle und heilsame Freiräume für alle, die unter ständiger Verfügbarkeit und Erreichbarkeit im Beruf leiden.
Um Befreiung aus ihrer Enge für alle, die sich ausgegrenzt fühlen; und um neue Lust auf erfülltes Leben.
Für alle, die bereits die Grenze zu ihrer ewigen Heimat bei dir überschritten haben.
Denn du, Gott der Liebe und des Lebens, führst uns zur Freiheit und schenkst uns Anteil an deiner Beziehung zu deiner Schöpfung. - Amen.
Edith Furtmann (2024)
Herr Jesus Christus,
du hast gesagt, der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat.
Wir bitten dich:
Für alle, die am Sonntag arbeiten müssen, damit die Gesellschaft funktioniert, aber auch, damit wir unseren Freizeitbeschäftigungen nachgehen können:
dass sie dennoch ausreichend Erholung finden.
Für alle, die sich im Dienst am Nächsten aufreiben:
dass sie sich daran erinnern, dass die Sabbatruhe ein Geschenk Gottes auch für sie ist, damit sie für ihr Tun wieder neue Kraft schöpfen können.
Für alle, die den Sonntag mit Freizeitstress überladen:
dass sie erkennen, dass Erholung für Körper und Geist auch für sie unabdingbar ist.
Für alle, die keine Arbeit finden oder aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können: dass sie nicht verzweifeln und Kraft schöpfen können.
Für alle Menschen, die am Sonntag zum Gottesdienst zusammenkommen:
lass sie Gemeinschaft mit dir und mit ihren Mitchristen erfahren.
Für unsere Verstorbenen:
dass sie bei dir Ruhe finden.
Gott, Vater und Schöpfer,
du verschaffst uns Ruhe von der Arbeit und Freiheit von gesellschaftlichen Zwängen. Dafür danken wir dir. - Amen.
Jörg Thiemann (2018)
Guter Gott,
du willst, dass wir deine Taten an uns nicht vergessen.
Sie sollen eine Quelle der Kraft für uns sein.
Wir bitten dich:
Hilf allen, die in ihren Verpflichtungen und Aufgaben gefangen sind, Orte und Zeiten der Ruhe zu finden, um dir zu begegnen.
Gib Kraft denen, die wegen ihres Berufes an Sonntagen arbeiten müssen und lass sie Anerkennung für ihren Dienst erfahren.
Öffne die Herzen aller, welche die Gebote Gottes nur um ihrer selbst willen halten und überheblich gegenüber anderen sind.
Schenke Frieden auf der ganzen Welt, in allen Ländern, in den Familien und in den Werkstätten.
Bewahre die Gesellschaft davor, den Sonntag ganz und gar zum Arbeitstag zu machen, damit er ein Tag der Erholung und der Begegnung bleibt.
Lass in den Herzen der Menschen die Liebe und die Freude am Gottesdienst wieder aufflammen.
Du bist unser liebender Vater.
Dich loben und preisen wir, jetzt und in alle Ewigkeit. - Amen.
Renate Witzani (2018)
Freizeit zu haben, ist für uns wichtig.
Freizeit, sinnvoll eingesetzt, hilft uns, unsere Freiheit zu erfahren.
In der Freiheit der Kinder Gottes lasst uns den Vater bitten:
Lass alle, die in der Kirche einen Dienst ausüben, erkennen,
dass die Kraft dazu von dir kommt
und sie nicht an ihren Schwächen verzweifeln müssen.
Lenke die Aufmerksamkeit der politisch Verantwortlichen auf die Tragweite ihrer Entscheidungen für die ihnen anvertrauten Menschen.
Erfülle unsere Gemeinde mit Freude und Dankbarkeit,
wenn wir am Sonntag gemeinsam beten und deine Auferstehung feiern.
Hilf uns, unsere Freizeit so zu gestalten,
dass sie unser Leben erweitert
und uns zu Sinn und Erfüllung in unserem Leben führt.
Schenke unseren Verstorbenen deine Nähe und Gegenwart.
Denn du hältst unser Leben in deinen Händen
und führst uns auf Wegen des Heils.
Sei gepriesen heute und in alle Ewigkeit. - Amen.
Josef Kampleitner (2000)
Wir suchen das Leben.
Wir fragen nach Gott.
Wir sehen die Welt und die Menschen.
Wir bitten:
Für alle, die Verantwortung tragen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft,
dass ihr Leben anderen Mut mache,
mitzuarbeiten an mehr Gerechtigkeit und Liebe
und dass sie die Menschenwürde alle achten und schützen.
Für alle, die an der Schattenseite des Lebens ihr Dasein fristen,
die Schwachen, Behinderten, Kranken, Flüchtlinge, Asylanten, Obdachlosen und Armen,
dass ihr Leben ein Anruf für uns bleibt,
zusammenzustehen und zu helfen,
letzte Vollendung aber von Gott zu erwarten.
Für alle, die im Dienst am Mitmenschen stehen,
dass ihr Leben Licht und Freude ausstrahle
und Dienen als eine Lebenserfüllung erfahrbar mache.
Für alle, die nach Gott fragen,
dass ihr Leben offen bleibt für die Botschaft von Gott
und für die Begegnung mit Glaubenden.
Für alle, die ganz nahe zu uns gehören,
für die Eltern, Verwandte und Freunde,
dass ihr Leben durch unsere Liebe und Gemeinschaft reicher und erfüllter werde.
Wir leben von der Zuwendung Gottes.
Wir hoffen auf sein Kommen.
Wir vertrauen seinem Wort
und antworten mit unserer Liebe. - Amen.
- Gabengebet6
Messbuch - GG 9. Sonntag: Tilge unsere Schuld
Herr, unser Gott,
im Vertrauen auf deine Güte
kommen wir mit Gaben zu deinem Altar.
Tilge unsere Schuld
durch das Geheimnis des Glaubens,
das wir im Auftrag deines Sohnes feiern,
und schenke uns deine Gnade.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 9. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - GG 3. Sonntag : nimm unsere Gaben an und heilige sie
Herr,
nimm unsere Gaben an und heilige sie,
damit sie zum Sakrament der Erlösung werden,
das uns Heil und Segen bringt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 3. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - GG 4. Sonntag: Gaben als Zeichen unserer Hingabe
Herr, unser Gott,
wir legen die Gaben
als Zeichen unserer Hingabe auf deinen Altar.
Nimm sie entgegen
und mach sie zum Sakrament unserer Erlösung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 4. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - GG Ostern 4 So: führst du das Werk der Erlösung fort
Herr, unser Gott,
gib, dass wir dir allzeit danken
durch die Feier der österlichen Geheimnisse.
In ihnen führst du das Werk der Erlösung fort,
mache sie für uns zur Quelle der unvergänglichen Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 4. Sonntag der Osterzeit
Messbuch - GG 27. Sonntag: Vollende in uns das Werk der Erlösung
Allmächtiger Gott,
nimm die Gaben an,
die wir nach deinem Willen darbringen.
Vollende in uns das Werk der Erlösung und der Heiligung
durch die Geheimnisse,
die wir zu deiner Verherrlichung feiern.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 27. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - GG Ostern 7 Mi: Vollende in uns das Werk der Erlösung
Allmächtiger Gott, nimm die Gaben an,
die wir nach deinem Willen darbringen.
Vollende in uns das Werk der Erlösung
und der Heiligung durch die Geheimnisse,
die wir zu deiner Verherrlichung feiern.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 7. Mittwoch der Osterzeit
- Gebet zur Gabenbereitung1
Jörg Thiemann (2018)
Guter Gott,
wir brauchen Nahrung für unseren Leib.
wir brauchen Nahrung für unsere Seele.
Brot und Wein sind Leib und Blut Jesu.
Wir feiern jetzt das Fest deiner Liebe,
die für uns lebt und unsere Freiheit und unser Heil sucht. - Amen.
- Lobpreis1
Hans Hütter (2018)
Kehrvers:
GL 60,1: Der Herr hat uns befreit; auf ewig besteht sein Bund. - VI
GL 176,4: Ruhm und Preis und Ehre sei dir, Erlöser, Herr und König. – V
Guter und barmherziger Gott, wir kommen, um dir zu danken.
Du hast den Menschen aus Liebe erschaffen und zur Mitarbeit an deiner Schöpfung berufen.
Du hast ihm den siebten Tag der Woche als Tag der Ruhe, des Dankes und der Besinnung auf seine Würde geschenkt.
Kehrvers...
Durch deinen Sohn Jesus Christus hast du unsere Herzen erleuchtet.
Wir haben erkannt, dass das Übermaß von Kraft von dir kommt und nicht von Menschen.
Wir finden doch noch Raum, auch wenn wir in die Enge getrieben werden.
Er hat uns aus der Enge des Gesetzlichkeitsdenkens befreit
und die Freiheit der Kinder Gottes geoffenbart.
Kehrvers...
Er hat uns gezeigt, wie sehr dir daran liegt, dass wir heil und ganz werden.
Er hat uns von Neuem unsere Menschenwürde bewusst gemacht
und uns gelehrt, dass das Heil des Menschen über dem Gesetz steht.
Das Gesetz ist für den Menschen da und nicht der Mensch für das Gesetz.
Kehrvers...
Darum preisen wir dich mit der ganzen Schöpfung
und singen wir dein Lob:
Danklied, z.B. GL 385: Nun saget Dank und lobt den Herren...
- Präfation2
Messbuch - Präfation Schweizer Hochgebet 3: Jesus geht an keiner Not vorüber
Wir danken dir, treuer und barmherziger Vater,
für Jesus, deinen Sohn unseren Herrn und Bruder.
Seine Liebe galt den Armen und Kranken,
den Ausgestoßenen und Sündern.
An keiner Not ging er vorüber.
Sein Leben und seine Botschaft lehren uns,
daß du ein Gott bist, der sich der Menschen annimmt
wie ein Vater sich um seine Kinder sorgt.
Darum loben und preisen wir dich,
wir rühmen deine Güte und Treue
und verkünden mit allen Engeln und Heiligen
das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig...
Präfation aus dem Schweizer Hochgebet 3
Messbuch - Präfation Sonntage 3: Die Rettung des Menschen durch den Menschen Jesus Christus
In Wahrheit ist es würdig und recht,
dir, Herr, heiliger Vater,
allmächtiger, ewiger Gott,
immer und überall zu danken.
Denn wir erkennen deine Herrlichkeit in dem,
was du an uns getan hast:
Du bist uns mit der Macht deiner Gottheit
zu Hilfe gekommen und
hast uns durch deinen menschgewordenen Sohn
Rettung und Heil gebracht
aus unserer menschlichen Sterblichkeit.
So kam uns aus unserer Vergänglichkeit
das unvergängliche Leben
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Durch ihn preisen wir jetzt und in Ewigkeit
dein Erbarmen und singen mit den
Chören der Engel das Lob
deiner Herrlichkeit:
Heilig ...
MB Sonntage 3
- Mahlspruch1
Hans Hütter
Christus spricht:
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben, und es in Fülle haben.
(Joh 10,10)
Oder:
Christus spricht:
Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.
(Mk 1,27)
Oder:
Jesus sagte zu dem Mann: „Steh auf und stell dich in die Mitte!
Streck deine Hand aus!“
Er streckte sie aus und seine Hand war wieder gesund.
(Mk 2,3b.5b)
- Schlussgebet4
Messbuch - SG 9. Sonntag: Führe uns durch deinen Geist
Herr,
wir haben den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Führe uns durch deinen Geist,
damit wir uns nicht nur mit Worten zu dir bekennen,
sondern dich auch durch unser Tun bezeugen
und den ewigen Lohn erhalten in deinem Reich.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 9. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - SG 4. Sonntag: beständiges Wachstum wahren Glaubens
Barmherziger Gott,
das Sakrament der Erlösung,
das wir empfangen haben,
nähre uns auf dem Weg zu dir
und schenke dem wahren Glauben
beständiges Wachstum.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 4. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - SG Fastenzeit 3 Do: Erlösung in unserem Leben sichtbar
Herr,
du hast uns an deinem heiligen Tisch gestärkt.
Komm uns mit deiner Gnade zu Hilfe,
damit die Erlösung,
die uns im Sakrament zuteil wurde,
in unserem Leben sichtbar wird.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 3. Donnerstag der Fastenzeit
Messbuch - SG Votivmesse Eucharistie: brüderliche Verbundenheit in deiner Kirche
Herr, unser Gott,
die Teilnahme am eucharistischen Mahl heilige uns,
damit durch den Leib und das Blut Christi
die brüderliche Verbundenheit
in deiner Kirche gefestigt wird.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB Votivmesse von der hl. Eucharistie
- Gebet zum Abschluss1
Jörg Thiemann (2018)
Guter Gott,
wir sind von dir beschenkt durch deine Liebe und durch deine Worte.
Wir sind jetzt ausgesendet, deine Liebe weiterzutragen.
Sie sind ein Schatz für uns.
Doch wir tragen ihn in zerbrechlichen Gefäßen.
Schenke uns deine Kraft
Und lass uns diese Kraft, diesen Mut immer wieder bei dir finden. - Amen.
Weltflüchtlichgstag
Den Einsatz für Geflüchtete, Menschen auf der Flucht, für Asylwerbende und Schutzsuchende stellt die Katholische Kirche in Oberösterreich mit ihrer Initiative besonders zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni in den Mittelpunkt.
Friedens-Geschichten, die das Miteinander von Geflüchteten und Menschen in Österreich erzählen, fordern auf hinzusehen und entsprechend zu handeln. Das ist für die diözesane Initiative für Geflüchtete gemeinsam mit Bischof Manfred Scheuer Gebot der Stunde und bleibende Verpflichtung.
Mehr:
https://www.dioezese-linz.at/miteinander-fuer-den-frieden#anchorNav_49238
Gott begegnen
Herr, ich bin gekommen
dir zu begegnen
dir nahe zu sein
dir etwas zu bringen
von meinen Freuden
meinen Sorgen
meinen Fragen
die mich beschäftigen
die mich ausfüllen
die mich begleiten
hinein in die Nacht
hinein in den Tag
und wieder hinein in die Nacht
in der ich alleine bin
mit der Finsternis
mit mir
und mit dir
dem Unsichtbaren
dem Allumfassenden
dem Größeren
der eint
der trennt
und der zu unterscheiden versteht
zwischen Wegen, die in Sackgassen enden
und Wegen, die mich weiterführen
auf den Pfad, der allein zu dir führt
zu dir
dem Dreifaltigen
dem Anderen
dem Einen
Aus: Cäcilia Kittel, Sei stille dem Herrn, München 2006.
Wie wird Sonntag?
Eines Tages kamen unter einem großen Baum die Tiere zusammen, weil auch sie einen Sonntag haben wollten, wie die Menschen. Der König der Tiere, der Löwe, erklärte: Das ist ganz einfach. Wenn ich eine Gazelle verspeise, dann ist für mich Sonntag. Das Pferd meinte: Mir genügt schon eine weite Ebene, dass ich stundenlang austraben kann, dann ist für mich Sonntag. Das Schwein grunzte: Eine richtige Dreckmulde und ein Sack Eicheln müssen her, dann ist für mich Sonntag. Das Faultier gähnte und bettelte: Ich brauche einen dicken Ast um zu schlafen, wenn es bei mir Sonntag werden soll. Der Pfau stolzierte einmal um den Kreis, zeigte sein prächtiges Federkleid und stellte höflich, aber bestimmt fest: Nur ein Satz Schwanzfedern, er genügt für meinen Sonntag. So erzählten und erklärten die Tiere Stundenlang, und alle Wünsche wurden erfüllt. Aber es wurde unter ihnen kein Sonntag. Da kamen die Menschen vorbei und lachten die Tiere aus: Ja, wisst ihr denn nicht, dass es nur Sonntag wird, wenn man mit Gott wie mit einem Freund spricht?
Nach einer afrikanischen Fabel.
Der Sonntag ist heilig
Auszüge aus einer Rede der Demonstration der Gewerkschaft gegen die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten am 20. November 1997 in St. Pölten: „Der Sonntag ist heilig.“
Für mich als Christ geht es nicht nur darum, dass am Sonntag eine Zeit und Möglichkeit zum Gottesdienst gegeben ist. Für mich ist der ganze Sonntag heilig. Es gibt heilige Bezirke, die auch die Mächtigen der Wirtschaft nicht zu betreten haben. Der Sonntag ist für Christen der Tag der Ruhe, der Entspannung und Besinnung. Gott selbst ist der Sonntag heilig und, weil er IHM heilig ist, darum ist er auch uns heilig.
... die neoliberale Wirtschaft gebärdet sich momentan wie ein wild gewordenes Raubtier, das in alle geheiligten Bezirke eindringen will und alles auffressen möchte.
Wir müssen vor diese geheiligten Bezirke ein Gitter bauen, um dieses Raubtier aufzuhalten. Dieses Gitter ist die gemeinsame Solidarität der Christen und der Gewerkschaften. Jesus hat jene, die im Tempel von Jerusalem ihre Verkaufsbuden aufgestellt haben und Geschäfte gemacht haben, mit der Peitsche verjagt und zu ihnen gesagt: „Ihr habt das Haus meines Vaters zu einer Markthalle gemacht.“ Er würde auch heute die Händler von Multiplex mitsamt dem Herrn Landeshauptmann mit einer Peitsche verjagen und zu ihnen sagen: „Ihr habt meinen Tag – den Tag Gottes, der mir heilig ist und auch euch heilig sein soll, entweiht und vermarktet.“
Der Mensch soll am Sonntag aus der Entfremdung, die er oft in der Arbeit erfährt, wieder zu sich selbst finden können. Wir dürfen uns als Christen von der Wirtschaft nicht einfach ins spirituelle Abseits drängen lassen und zu Konsumsklaven und Konsumtrotteln machen lassen.
In der Liquidierung des Sonntages wird für uns sichtbar, dass die neoliberale Wirtschaft nicht nur eine Vergötzung des Geldes betreibt, sondern auch eine Vergötzung der Zeit. Für mich ist diese Entweihung des Sonntages auch ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft und der Herr Landhauptmann Gott immer mehr aus unserer Gesellschaft verdrängen möchten und alle Tage in gewinnbringende Zeit umsetzen möchten, denn Zeit ist Geld.
Dem Herrn Landeshauptmann möchte ich am Schluss zurufen: „Wenn Sie weiter eine solche Politik machen, dann hoffe ich, dass Ihnen bei der kommenden Wahl die Christen ihre Stimme verweigern!“
Aus: Franz Sieder, gegen den Strom, Amstetten 2001.
Hans Hütter (2000)