Zur Einstimmung:
In der Nähe deines Himmels
Im übrigen meine ich
Dass Gott der Herr uns gerade in diesen Tagen
Des wetterwendischen Frühlings
Aber auch der sich uns nähernden Wärme
Uns wieder den Aufbruch der Natur
Und damit den Neuanfang auch für unser Gemüt
Und unseren Geist deutlich spüren lässt
Dass er uns immer wieder in die Nähe seines Himmels führe
Sein Wort durch unseren Kopf gehen lässt
Seinen Blick in unser Herz senkt
Er möge uns
Sichtbar und unsichtbar zeigen
Dass wir nicht verloren sind
Auch wenn die Welt verloren ging
Und dass er sich unser erbarmt
So wie wir uns erbarmen wollen
Die Hilflosen und Beladenen
Die Obdach und Besitzlosen
Sollen unser besonderes Augenmerk haben
Die Kunst des Zusammenfühlens und Zusammendenkens
Möchten wir wieder lernen
Mit ihm dem Sohne und dem Heiligen Geiste
Lehre uns auf deine Weise die Dinge zu Ende zu denken
So dass wir neu anfangen können
Mit dir und mit allen Geschöpfen die du gemacht
Mit der Schlange und dem Pferd
Den Menschen aller Arten und Abarten
Den weißen den farbigen allen die unter deinem Himmel
Der heute in Leib und Seele bei uns ist
Leben sterben und sich wiedersehen
Dafür danken wir dir und preisen dich auf unseren Wegen
Von dir und zu dir am Morgen wie am Abend ohne Ende
Aus: Michael Blum und Hans Dieter Hüsch, Das kleine Buch zum Segen, Düsseldorf 1999.
Gebet:
Allherrschender Gott,
du schenkst uns im österlichen Geheimnis
jenes wunderbare Leben,
das die Welt unablässig erneuert.
Laß das Werk deiner Gnade in der Kirche mächtig werden
und gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
aus dem Messbuch
Psalm 139 (GL 657,1-2)
Kehrvers:
Vor dir ist auch die Finsternis nicht finster,
die Nacht, sie leuchtet wie der Tag.
Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. /
Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. *
Von fern erkennst du meine Gedanken.
Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; *
du bist vertraut mit all meinen Wegen.
Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge *
du, Herr, kennst es bereits.
Du umschließt mich von allen Seiten *
und legst deine Hand auf mich.
Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, *
zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, *
wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?
Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; *
bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.
Nehme ich die Flügel des Morgenrots *
und lasse mich nieder am äußersten Meer,
auch dort wird deine Hand mich ergreifen *
und deine Rechte mich fassen.
Würde ich sagen: „Finsternis soll mich bedecken, /
statt Licht soll Nacht mich umgeben“, *
auch die Finsternis wäre für dich nicht finster,
die Nacht würde leuchten wie der Tag, *
die Finsternis wäre wie Licht.
Denn du hast mein Inneres geschaffen, *
mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. *
Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
Als ich geformt wurde im Dunkeln, /
kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, *
waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Deine Augen sahen, wie ich entstand, *
in deinem Buch war schon alles verzeichnet;
meine Tage waren schon gebildet, *
als noch keiner von ihnen da war.
Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, *
wie gewaltig ist ihre Zahl!
Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand. *
Käme ich bis zum Ende, wäre ich noch immer bei dir.
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, *
prüfe mich und erkenne mein Denken!
Sieh her,obichaufdemWegbin, der dich kränkt, *
und leite mich auf dem altbewährten Weg!
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Kehrvers
Evangelium (Lk 24,13-35):
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas:
Am ersten Tag der Woche
waren zwei von den Jüngern Jesu
auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus,
das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.
Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.
Und es geschah:
Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten,
kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.
Doch ihre Augen waren gehalten,
sodass sie ihn nicht erkannten.
Er fragte sie: Was sind das für Dinge,
über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?
Da blieben sie traurig stehen
und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm:
Bist du so fremd in Jerusalem,
dass du als Einziger nicht weißt,
was in diesen Tagen dort geschehen ist?
Er fragte sie: Was denn?
Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret.
Er war ein Prophet,
mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk.
Doch unsere Hohepriester und Führer
haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.
Wir aber hatten gehofft,
dass er der sei, der Israel erlösen werde.
Und dazu ist heute schon der dritte Tag,
seitdem das alles geschehen ist.
Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis
haben uns in große Aufregung versetzt.
Sie waren in der Frühe beim Grab,
fanden aber seinen Leichnam nicht.
Als sie zurückkamen,
erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen
und hätten gesagt, er lebe.
Einige von uns gingen dann zum Grab
und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten;
ihn selbst aber sahen sie nicht.
Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen,
deren Herz zu träge ist,
um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.
Musste nicht der Christus das erleiden
und so in seine Herrlichkeit gelangen?
Und er legte ihnen dar,
ausgehend von Mose und allen Propheten,
was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren.
Jesus tat, als wolle er weitergehen,
aber sie drängten ihn
und sagten: Bleibe bei uns;
denn es wird Abend,
der Tag hat sich schon geneigt!
Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Und es geschah:
Als er mit ihnen bei Tisch war,
nahm er das Brot,
sprach den Lobpreis,
brach es und gab es ihnen.
Da wurden ihre Augen aufgetan
und sie erkannten ihn;
und er entschwand ihren Blicken.
Und sie sagten zueinander:
Brannte nicht unser Herz in uns,
als er unterwegs mit uns redete
und uns den Sinn der Schriften eröffnete?
Noch in derselben Stunde brachen sie auf
und kehrten nach Jerusalem zurück
und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.
Diese sagten:
Der Herr ist wirklich auferstanden
und ist dem Simon erschienen.
Da erzählten auch sie,
was sie unterwegs erlebt
und wie sie ihn erkannt hatten,
als er das Brot brach.
Gedanken zum Evangelium:
Zwei Jünger gehen nach Emmaus, sie laufen weg von den schlimmen Ereignissen, die sich in Jerusalem zugtragen haben. Sie reden über Dinge, über die sie schon bis zum Überdruss geredet haben, an denen sie nichts ändern können. Ein unerwarteter Weggefährte erst bringt ihnen neue Gedanken, die gar nicht so neu sind. Sie kennen ja die alten heiligen Schriften. So haben sie das bisher noch nicht gesehen. Der Fremde eröffnet ihnen neue Sichtweisen. Als der Unbekannte dann in ihrem Haus mit ihnen das Brot bricht, wie sie es so oft auch mit Jesus geteilt und gegessen haben, gehen ihnen die Augen auf: Er lebt, er ist da, es geht mit ihm weiter. Ganz anders allerdings, als sie immer gemeint haben. Auch wenn sie nach Jerusalem zurückkehren: von nun an ist alles anders.
Die Coronakrise zwingt uns innezuhalten. Wir sehnen uns, dass bald alles so sein wird wie früher. Auch wenn in diesen und in den kommenden Tagen das Leben langsam wieder zu fließen und wogen beginnt, es wird anders sein. Wir haben einen anderen Blick auf unser Leben gewonnen. – Haben wir?
Stille…
Gebet:
Herr, bleib bei uns und allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn es Abend wird,
wenn Trauer und enttäuschte Hoffnungen
unser Herz verdunkeln.
Herr, bleib bei uns und bei allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn Fragen uns bedrängen,
wenn wir dich nicht mehr finden
im Gewirr unserer Zeit und unseres Lebens.
Herr, bleib bei uns und bei allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn wir unsere Schwachheit spüren,
wenn Alter, Krankheit oder Sucht
die Möglichkeiten des Lebens begrenzen.
Herr, bleib bei allen Menschen,
die hungern müssen und unterdrückt sind,
denen man die Menschenwürde raubt,
die ausgeliefert sind an die Mächte der Finsternis.
Sende ihnen und uns allen
Den Anfang neuen Lebens.
Aus: Ferdinand Kerstiens, Große Hoffnungen erste Schritte, Glaubenswege durch das Lesejahr A, Edition Exodus, Luzern 2001
Vater unser…
Meditationsimpuls:
Mit Jesus auf dem Weg sein
Mit Jesus auf dem Weg sein,
die dunkle Stadt hinter dir lassen
und auf sein Wort hören.
Mit Jesus auf dem Weg sein,
das Licht sehen, das von Ihm ausgeht,
und dich durchdringen lassen.
Mit Jesus auf dem Weg sein,
Ihn einladen, zu bleiben,
damit Er dir das Brot bricht.
Mit Jesus auf dem Weg sein,
spüren, wie dir das Herz brennt,
den andern die Botschaft bringen:
dass Er lebt.
Aus: Ilse Pauls, Auf dem Weg. Gedichte und Gebete. Eigenverlag. Nachdruck 2009 Mails & More, A-3441 Judenau.
Segen:
Gott, der Ewige,
der Abraham aufbrechen ließ
in ein fremdes Land,
der gebe dir einen festen Weg unter deine Füße
Gott, der Treue,
der Mose erwählte, damit er sein Volk aus der
Gefangenschaft führte,
der nehme dir von der Seele, was deine Schritte schwer macht .
Gott, der Lebendige,
der Jesus von den Toten auferweckte und ihm den Namen
gab, der über alle Namen ist,
der schenke dir ein Widerwort gegen alles Böse.
Im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Manfred Wussow 2011
Zusammengestellt von Pater Hans Hütter
Martin Stewen (2021)
Manfred Wussow (2006)
Hans Hütter (1997)