Die biblischen Lesungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Ständigen Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet den Lektionaren 2018 ff entnommen. - © 2024 staeko.net. - vgl. Impressum.
Die Katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und Schweiz stellen auf ihren Webseiten ausführliche Kommentare und Anleitungen zum Lesen der biblischen Lesungen für Sonn- und Feiertage zum Download im PDF-Format zur Verfügung. Mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Bibelwerke übernehmen wir die Kurzeinleitungen zu den Lesungen.
Predigten vom 20. Mai. 2024 - Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
02. Mär. 2025
8. Sonntag im Jahreskreis (C)
23. Feb. 2025
7. Sonntag im Jahreskreis (C)
16. Feb. 2025
6. Sonntag im Jahreskreis (C)
09. Feb. 2025
5. Sonntag im Jahreskreis (C)
02. Feb. 2025
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
26. Jan. 2025
3. Sonntag im Jahreskreis (C)
19. Jan. 2025
2. Sonntag im Jahreskreis (C)
12. Jan. 2025
Taufe des Herrn (C)
06. Jan. 2025
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
05. Jan. 2025
2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)
01. Jan. 2025
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2024
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
29. Dez. 2024
Fest der hl. Familie (C)
26. Dez. 2024
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2024
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2024
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
24. Dez. 2024
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2024
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
22. Dez. 2024
4. Adventsonntag (C)
15. Dez. 2024
3. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2024
2. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2024
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
01. Dez. 2024
1. Adventsonntag (C)
24. Nov. 2024
Christkönigsonntag (B)
17. Nov. 2024
33. Sonntag im Jahreskreis (B)
10. Nov. 2024
32. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Nov. 2024
31. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Nov. 2024
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2024
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
27. Okt. 2024
30. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Okt. 2024
29. Sonntag im Jahreskreis (B)
13. Okt. 2024
28. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Okt. 2024
27. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Sep. 2024
26. Sonntag im Jahreskreis (B)
22. Sep. 2024
25. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Sep. 2024
24. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Sep. 2024
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
08. Sep. 2024
8. September: Mariä Geburt (Fest)
08. Sep. 2024
23. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2024
22. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2024
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
25. Aug. 2024
21. Sonntag im Jahreskreis (B)
18. Aug. 2024
20. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Aug. 2024
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
11. Aug. 2024
19. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Aug. 2024
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
04. Aug. 2024
18. Sonntag im Jahreskreis (B)
28. Jul. 2024
17. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Jul. 2024
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
21. Jul. 2024
16. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Jul. 2024
15. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jul. 2024
14. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Jun. 2024
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Jun. 2024
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2024
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2024
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
23. Jun. 2024
12. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Jun. 2024
20. Juni: Weltflüchtlingstag (Sonst.)
16. Jun. 2024
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
09. Jun. 2024
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jun. 2024
Heiligstes Herz Jesu (B)
02. Jun. 2024
9. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Mai. 2024
Fronleichnam (B)
26. Mai. 2024
Dreifaltigkeitssonntag (B)
20. Mai. 2024
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
Einführungen zu den Gottesdienstlesungen - Ltg 0
1. Lesung - Apg 8,1b. 4. 14-17
Lesung aus der Apostelgeschichte.
In jenen Tagen
brach eine schwere Verfolgung
über die Kirche in Jerusalem herein.
Alle wurden in die Gegenden von Judäa und Samárien zerstreut,
mit Ausnahme der Apostel.
Die Gläubigen, die zerstreut worden waren,
zogen umher und verkündeten das Wort.
Als die Apostel in Jerusalem hörten,
dass Samárien das Wort Gottes angenommen hatte,
schickten sie Petrus und Johannes dorthin.
Diese zogen hinab
und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen.
Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen;
sie waren nur getauft auf den Namen Jesu, des Herrn.
Dann legten sie ihnen die Hände auf
und sie empfingen den Heiligen Geist.
1. Lesung (alternativ) - Ez 37,1-14
Lesung aus dem Buch Ezechiel.
In jenen Tagen
legte sich die Hand des HERRN auf mich
und er brachte mich im Geist des HERRN hinaus
und versetzte mich mitten in die Ebene.
Sie war voll von Gebeinen.
Er führte mich ringsum an ihnen vorüber
und siehe, es waren sehr viele über die Ebene hin;
und siehe, sie waren ganz ausgetrocknet.
Er fragte mich: Menschensohn,
können diese Gebeine wieder lebendig werden?
Ich antwortete: GOTT und Herr, du weißt es.
Da sagte er zu mir: Sprich als Prophet über diese Gebeine
und sag zu ihnen: Ihr ausgetrockneten Gebeine,
hört das Wort des HERRN!
So spricht GOTT, der Herr, zu diesen Gebeinen:
Siehe, ich selbst bringe Geist in euch,
dann werdet ihr lebendig.
Ich gebe euch Sehnen, umgebe euch mit Fleisch
und überziehe euch mit Haut; ich gebe Geist in euch,
sodass ihr lebendig werdet.
Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
Da sprach ich als Prophet, wie mir befohlen war;
und noch während ich prophetisch redete,
war da ein Geräusch:
Und siehe, ein Beben: Die Gebeine rückten zusammen,
Bein an Bein.
Und als ich hinsah, siehe, da waren Sehnen auf ihnen,
Fleisch umgab sie
und Haut überzog sie von oben.
Aber es war kein Geist in ihnen.
Da sagte er zu mir: Rede als Prophet zum Geist,
rede prophetisch, Menschensohn,
sag zum Geist: So spricht GOTT, der Herr:
Geist, komm herbei von den vier Winden!
Hauch diese Erschlagenen an,
damit sie lebendig werden!
Da sprach ich als Prophet, wie er mir befohlen hatte,
und es kam der Geist in sie.
Sie wurden lebendig und sie stellten sich auf ihre Füße -
ein großes, gewaltiges Heer.
Er sagte zu mir: Menschensohn,
diese Gebeine sind das ganze Haus Israel.
Siehe, sie sagen: Ausgetrocknet sind unsere Gebeine,
unsere Hoffnung ist untergegangen,
wir sind abgeschnitten.
Deshalb tritt als Prophet auf
und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr:
Siehe, ich öffne eure Gräber
und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf.
Ich bringe euch zum Ackerboden Israels.
Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin,
wenn ich eure Gräber öffne
und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.
Ich gebe meinen Geist in euch,
dann werdet ihr lebendig
und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden.
Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
Ich habe gesprochen
und ich führe es aus -
Spruch des HERRN.
2. Lesung - Eph 1,3a. 4a. 13-19a
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.
Gepriesen sei Gott,
der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
In ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt.
In ihm habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört,
das Evangelium von eurer Rettung;
in ihm habt ihr das Siegel
des verheißenen Heiligen Geistes empfangen,
als ihr zum Glauben kamt.
Der Geist ist der erste Anteil unseres Erbes, hin zur Erlösung,
durch die ihr Gottes Eigentum werdet,
zum Lob seiner Herrlichkeit.
Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken,
wenn ich in meinen Gebeten an euch denke;
denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn,
und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört.
Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn,
der Vater der Herrlichkeit,
gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung,
damit ihr ihn erkennt.
Er erleuchte die Augen eures Herzens,
damit ihr versteht,
zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid,
welchen Reichtum
die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt
und wie überragend groß
seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist.
Sequenz - Ltg 0
Komm herab, o Heil'ger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.
In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.
Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
(Amen. Halleluja.)
Ruf vor dem Evangelium - Ltg 0
Halleluja. Halleluja.
Komm, Heiliger Geist,
erfülle die Herzen deiner Gläubigen,
und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe!
Halleluja.
Evangelium - Lk 10,21-24
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas:
In jener Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt,
voll Freude aus:
Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen
und es den Unmündigen offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden;
niemand erkennt, wer der Sohn ist,
nur der Vater,
und niemand erkennt, wer der Vater ist,
nur der Sohn
und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Jesus wandte sich an die Jünger
nd sagte zu ihnen allein:
Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht.
Denn ich sage euch:
Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht,
und haben es nicht gesehen,
und wollten hören, was ihr hört,
und haben es nicht gehört.
Der wahre Schatz des Glaubens
Spiele mit der Wahrheit
"Ich weiß, dass ich nichts weiß", lautete die tiefe Erkenntnis des griechischen Philosophen Sokrates. Mit den Fragen, die er seinen Diskussionspartnern stellte, führte er sie zur Erkenntnis, wie wenig sie wirklich wissen. In unserer gegenwärtigen Welt wimmelt es nur so von Experten, offiziell berufenen und selbsternannten. Sie schreiben Gutachten für Regierungen, geben Interviews im Fernsehen, diskutieren am Stammtisch oder im Internet. Die "neuesten Erkenntnisse" werden in sozialen Medien verbreitet und von vielen ohne weitere Überprüfung für bare Münze gehalten. Dem stehen Menschen gegenüber, die sich skeptisch geben und allem misstrauen, was von offiziellen Einrichtungen verlautbart wird.
"Was ist Wahrheit?" fragte Pilatus im Prozess Jesu und machte damit deutlich, dass auch schon zu seiner Zeit Wahrheiten gemacht wurden und die Antwort von der jeweiligen Sichtweise abhing. Die Taktik, durch "message control", durch geschickt platzierte Informationskampagnen und oft auch durch Manipulation der Medien "alternative Fakten" zu schaffen, wird bei Politikern immer beliebter.
Glaubensexperten?
Im Umgang mit Glaubensfragen beobachten wir eine vergleichbare Entwicklung. Dank Religionsfreiheit und der Freiheit eines jeden und einer jeden, sich den Glauben selbst zurechtzulegen und als Privatsache zu betrachten, wissen viele nicht mehr, was sie glauben sollen, andere glänzen mit Besserwisserei und fühlen sich, sobald sie ein Buch gelesen haben, als Experten. Die großen Glaubensgemeinschaften haben durch Fehlverhalten und Missbrauch ihrer einstigen Autorität an Ansehen und Glaubwürdigkeit eingebüßt.
Ich bin froh darüber, dass man heute alles hinterfragen kann, ohne irgendwelche Sanktionen fürchten zu müssen, stehe aber immer noch vor nicht ganz einfachen Fragen: Was ist nun wirklich Wahrheit? Wem kann ich glauben? Woran kann ich mich halten?
Jesus und die Wahrheit
Im Evangelium preist Jesus seine Jünger glücklich, weil sie sehen und hören, was Propheten und Könige vor ihnen gerne gesehen und gehört hätten, aber nicht sehen und hören konnten. Die Menschen, die Jesus als Jüngerinnen und Jünger nachfolgten, waren meist einfache Leute ohne besondere Schulbildung. Kaum einer von ihnen zählte zu den Weisen und Klugen ihrer Zeit. Sie sind mit dem allgemeinen Wissen ihrer Zeit aufgewachsen und haben nach Menschen Ausschau gehalten, an denen sie sich orientieren konnten. Einer von diesen war Johannes der Täufer, ein anderer Jesus von Nazareth. Durch Jesus haben sie gelernt, die alten Überlieferungen zu hinterfragen und tiefer zu verstehen. In seinen Predigten und durch sein Beispiel erschloss er ihnen den Sinn und den Geist der alten Schriften und Gebräuche.
Die Weisheit des Glaubens
Auch wir heute sind selig zu preisen. Wir haben die Freiheit, die vielen Glaubenssätze und Glaubensmeinungen zu hinterfragen und sie an dem zu messen und zu beurteilen, was uns glaubwürdige Zeugen vorleben. Wir sind darüber hinaus in der glücklichen Lage, fundierte Wissenschaftler und echte Experten zu haben, die für uns die alten Überlieferungen analysieren, bereithalten und weitergeben.
Nach seiner Auferstehung hat Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern den Heiligen Geist zugesprochen. Damit traut er ihnen zu, dass sie aus seinem Geist heraus jeweils die richtigen Antworten finden auf die Fragen, die uns das Leben stellt.
Das bedeutet jedoch nicht einen Freibrief für jede beliebige Meinung und Auffassung. Jesus selbst hat das Fundament der alten Glaubensüberlieferungen nicht verlassen. Er hat sie nach ihrem Geist und Sinn hinterfragt. Mit deren Weisheit ist er seinen eigenen Weg gegangen. Das verlief nicht ohne Auseinandersetzungen mit anderen Positionen und Auffassungen. Oft wird der tiefere Gehalt der alten Überlieferungen erst durch die Auseinandersetzungen sichtbar.
Mit dem reichen Schatz der Glaubensüberlieferung sind auch wir befähigt, unser Leben aus dem Geist Gottes heraus zu gestalten und in der Vielfalt der Meinungen den richtigen Weg zu finden. Dabei brauchen wir Auseinandersetzungen weder zu fürchten noch zu scheuen. Durch aufrichtiges Diskutieren und Hinterfragen trennt sich oft erst der Spreu vom Weizen, werden zweifelhafte Motive wie Machtausübung, Rechthaberei oder persönliche Eitelkeiten sichtbar. Der von Jesus zugesagte Heilige Geist gibt uns Zuversicht, dass wir auf diesem Weg besser verstehen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind, und welchen Reichtum uns die Herrlichkeit seines Erbes schenkt. Was Jesus den "Kleinen und Unmündigen" zugesprochen hat versuchte der Apostel Paulus den Christen in Ephesus bewusst zu machen. Auf dieses Erbe und die Zusage Jesu können wir uns auch heute verlassen. Das ist unser Glaube.
Pfingsten, ein Fest der Hoffnung
Drei Anmerkungen zum Pfingstfest
Mit den Bibeltexten zum Pfingstmontag ergeht es mir wie beim Briefeschreiben, wenn mir am Ende noch etwas einfällt, das ich dann als "Nachtrag" oder als "NB, nota bene" anhänge.
Gestern haben wir Pfingsten gefeiert und uns an das außergewöhnliche Ereignis der Ausgießung des Heiligen Geistes über die Jüngergemeinde in Jerusalem erinnert. Was da geschehen ist, lässt sich nur ungenügend in Worte fassen. Ich lese aus den Bibeltexten des Pfingstmontags drei Anmerkungen zum Pfingstfest heraus:
Der Heilige Geist wirkt auch in den einfachen Menschen
Im Evangelium preist Jesus den Vater, weil er "all das", gemeint ist die Einsicht in die Zusammenhänge des Glaubens, den Weisen und Klugen verborgen, den Einfachen, die als unmündig angesehen werden, jedoch gegeben hat. D.h.: Der Heilige Geist ist nicht eine Sache des Intellekts, sondern etwas, das jedem geschenkt werden kann. Auch wer sich von hohen theologischen Diskussionen überfordert fühlt, kann tiefe Einsichten in das Geheimnis des Glaubens haben. Niemand braucht sich entmutigen lassen, jeder darf, kann und soll mitreden, wenn es um persönliche Glaubenserfahrung geht.
Diese Worte Jesu ermutigen, dass alle ihre Glaubenserfahrungen zur Sprache bringen und miteinander teilen. Dies hat man infolge klerikaler Bevormundung lange Zeit den "einfachen" Gläubigen nicht zugetraut. Viele sind von daher nicht gewohnt sind, über ihren persönlichen Glauben mit anderen zu reden, und müssen das erst lernen.
Der Heilige Geist lässt uns im Glauben wachsen
Eine zweite Anmerkung zum Wirken des Heiligen Geistes drängt sich mir beim Lesen des Epheserbriefes auf. Paulus dankt Gott für die Gabe des Heiligen Geistes, der den Christen in Ephesus geschenkt wurde. Er bittet trotzdem für sie um den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit sie den Reichtum des ihnen geschenkten Erbes noch tiefer erkennen.
Das Wirken des Heiligen Geistes ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Jeder kann noch tiefer in die Geheimnisse des Glaubens eindringen und soll sich um die Vertiefung des Glaubens bemühen. Das ist eine Herausforderung an jeden einzelnen von uns. Glaube ist nicht ein Besitz, den ich besitze oder nicht besitze, sondern ein lebendiges Gut, das ich in meinem Leben zur Entfaltung bringen muss, damit er Früchte tragen kann.
Der Heilige Geist wirkt auch in der Verfolgung
Die Lesung aus der Apostelgeschichte hat uns erzählt, dass die Jünger und Anhänger Jesu verfolgt und vertrieben wurden. Daran knüpfe ich eine dritte Anmerkung: So schlimm das für den einzelnen Betroffenen gewesen sein muss, es hatte den Nebeneffekt, dass der neue Weg des Glaubens sich ungeplant ausgebreitet hat und ganz neue Menschengruppen damit in Berührung gekommen sind.
Christen, die ihren Glauben ernsthaft leben, werden auch heute von vielen Seiten bedroht und bedrängt. Wo sie sich nicht zurückziehen und untertauchen, kommen neue Kreise mit ihrem Glauben in Berührung, und der Heilige Geist greift auf unerwartete Weise auf andere Menschen über.
Pfingsten ist ein Fest der Hoffnung. Der Geist Gottes wirkt, wo er will und wie er will. Wenn wir uns für ihn öffnen, wirkt er auch in uns und durch uns.
Pfingsten - eine Vision für die ganze Menschheit
Der Pfingsttag kennt keinen Abend
Wenn ich in Wien bin, gehe ich auch in den Stephansdom. Und da ist beim Haupteingang rechts die Eligiuskapelle, in der den ganzen Tag das Allerheiligste ausgesetzt ist. Da steht in einem Glasfenster der schöne Satz: "Der Pfingsttag kennt keinen Abend, denn seine Sonne, die Liebe kennt keinen Untergang". Da wird mir klar, dass Pfingsten eine Vision für die ganze Menschheit darstellt.
Jerusalem ist keine große Stadt, aber weltberühmt. Da fand das erste Pfingstfest statt, das eine Weltrevolution auslöste, die bis heute andauert und bis zum Ende der Welt weiter wirken wird. Der Pfingsttag kennt keinen Abend, weil seine Sonne, die Liebe, keinen Untergang kennt.
Aus diesem Grund ist in der oststeirischen Stadt Weiz Pfingsten das wichtigste Fest des Jahres. Da wird das ganze Jahr Pfingsten gefeiert. Der Geist Gottes will stets das Antlitz der Erde erneuern. Er will wie bei Maria in uns Gestalt annehmen, macht uns zu einer lebendigen Monstranz, macht aus unserem staubigen Dasein etwas unendlich Wertvolles. Da kann man Gott nur loben und preisen.
Sehnsucht nach dem Heiligen Geist
Wir haben eine ungeheure Sehnsucht nach diesem Geist, damit endlich Neid, Hass und Kriege aufhören. Wir brauchen diesen Geist so notwendig, weil nur eine "Zivilisation der Liebe" einen bleibenden Frieden bringen kann. Pfingsten besagt, dass eine andere Welt möglich ist. Denn Gottes Geist ist in unsere Herzen ausgegossen (vgl.Röm 5,5).
Gott gießt seinen Geist aus über alles Fleisch (Joel 3,28) und macht uns zu seinen Kindern. Das eröffnet uns eine ganz neue Zukunft, die über das Grab hinausgeht. Gott haucht uns seinen Geist ein, schenkt uns den Himmel. Zu welch großer Hoffnung sind wir berufen (Eph 1,15). Pfingsten zeigt, dass Gott mit den Menschen mehr vorhat, als wir vermuten. Dieser Geist macht aus uns etwas Großes (Röm 8,15). Ja er gibt der ganzen Schöpfung ein neues Gesicht, sodass die Theologen von einer Neuschaffung der Welt sprechen.
Pfingsten ist die Zeit des Aufbruchs. Warum? Weil alle, die unter dem Anruf des Geistes Gottes stehen, aufbrechen und sich auf den Weg machen. Der Heilige Geist führt das Werk Jesu weiter und lässt uns immer tiefer in die Gedankenwelt Christi eindringen.
Jesus hat einmal gesagt:"Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch geliebt." Das ist ein Wahnsinn. Das heißt: Christus gibt uns dieselbe Liebe weiter, die der Vater zu ihm hat.
Jesus hat einmal gesagt: "Nicht mehr Knechte nenne ich euch, sondern Freunde". Und nach Ostern bezeichnet er uns als seine Brüder und Schwestern. Das ist doch eine Steigerung. Warum macht das Jesus? Weil Gottes Geist ihn führt.
Christus gab sein Leben hin für die Menschen. Warum? Weil sein Geist ein Geist der Hingabe ist. Es gibt nichts Größeres, nichts Schöneres als von Gott unendlich geliebt zu sein.
Katharina von Siena nennt den Heiligen Geist "Philocaptus". D.h. er ist wie ein Gefangener in seiner Liebe zum Menschen. Denn Gottes Geist sucht Menschen, an die er sich verströmen kann. Und wo Platz für Gottes Geist gemacht wird, fängt der Mensch zum Blühen an.
Ausweg und Trost
Ein Firmling meinte: "Unsere Kirche hat momentan kein gutes Image. Aber Pfingsten bietet einen Ausweg mit Vollgas an". Je mehr sich der Mensch auf Gottes Geist einlässt, desto mehr kann er in einem bewirken. So fängt der Mensch wieder an Gott zu loben. Dieser Lobpreis ist nach der Meinung des Pfarrers von Bad Gastein das beste Antidepressivum. Der Lobpreis verwandelt uns, macht uns frei von den vielen Ängsten, schenkt uns das Vertrauen, dass Gott alles gut macht.
Pfingsten ist für mich etwas Tröstliches. Ich brauche Pfingsten nicht machen. Gottes Geist verschenkt sich umsonst. Ich brauche nur offen sein für die Aufnahme des Geistes. Gott verlangt von mir nicht Leistung, sondern Liebe. Ich bleibe daher gerne klein. Denn was ich tue, ist nichts, gegenüber dem, was Gott Großes an mir und jedem von uns tut.
Pfingsten ist mehr als ein Fest im Kirchenjahr. Pfingsten ist eine Bewegung, die der Geist Gottes selbst in dieser Welt eingeleitet hat, ist das Programm Gottes zur Heilung unserer Welt. Wie glücklich sind wir, dass der Pfingsttag keinen Abend kennt. Denn Gottes Liebe zu uns hört nie auf.
Dank und Lobpreis für die Gnade des Glaubens
Abschluss und Neubeginn
Die herausragenden Feste im Kirchenjahr sind Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Das Kirchenjahr erinnert an die entscheidenden Heilsereignisse und will diese vergegenwärtigen und im Leben der Menschen wirksam und fruchtbar machen. Pfingsten ist zugleich ein Abschluss und ein Neubeginn. Es enden die großen Festzeiten und es beginnt der Alltag, die Zeit im Jahreskreis. Pfingsten kann ein Anlass sein, zurückzublicken.
Für einen solchen Rückblick kann das heutige Evangelium und die zweite Lesung aus dem Brief an die Epheser hilfreich sein. Nach dem Lukasevangelium hält auch Jesus in einer bestimmten Situation inne und schaut auf das Wirken Gottes und das Verhalten der Menschen. "Vom Heiligen Geist erfüllt" spricht Jesus einen Lobpreis. Voll Freude und Dankbarkeit preist er den Vater des Himmels und der Erde, weil er all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen und Kleinen aber offenbart hat; den Unmündigen ist es geschenkt, den Vater und den Sohn zu erkennen.
In dieser Freude und Dankbarkeit wendet sich Jesus den Jüngern zu und "sagt zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört".
Können wir rückblickend auf die Festzeiten des Kirchenjahres in diesen Lobpreis und Dank einstimmen? Hat sich Ähnliches auch in unseren Tagen ereignet? Um zu erkennen, was Gott in unseren Tagen bewirkt, brauchen auch wir den Heiligen Geist. Erfüllt vom Heiligen Geist können auch wir Gott danken und preisen.
Dank und Freude
In der zweiten Lesung aus dem Brief an die Epheser blickt der Apostel Paulus auf das Wirken Gottes in der Vergangenheit. Dieser Rückblick veranlasst ihn, Gott zu loben und zu preisen:
"Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus:
In ihm hat er uns er wählt.
Durch ihn habt ihr das Wort der Wahrheit gehört.
Durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen."
Der Apostel Paulus ist erfüllt von Dankbarkeit , wenn er all das bedenkt, was Gott den Christen seiner Gemeinden geschenkt hat. Aber sein Blick geht auch nach vorne. Besorgt um die Zukunft, bittet er:
"Der Gott Jesu Christi. gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid."
Der Blick auf seine Gemeinden veranlasst den Apostel Paulus Gott zu danken, zu preisen und Gott zu bitten.
Als Christen sind wir es gewohnt, an die Vergangenheit zu denken. Die Eucharistiefeier ist ein Gedächtnis. Wir denken an das Wirken Gottes in der Schöpfungs- und Heilsgeschichte. Wir denken aber zu wenig an das Wirken Gottes in der Gegenwart und unmittelbaren Vergangenheit.
Von Jesus wird uns gesagt, dass er erfüllt vom Heiligen Geist voll Freude ruft: "Ich preise dich Vater. . ." Mögen auch wir erfüllt vom Heiligen Geist das verborgene und sichtbare Wirken Gottes auch in unseren Tagen und in unser Mitte erkennen, sodass wir voll Dankbarkeit und Freude rufen können: "Wir preisen Dich Vater, Herr des Himmels und der Erde."
- Liedvorschläge1
Hans Hütter
Lieder:
GL 165: Send uns deines Geistes Kraft
GL 341: Veni, creator Spiritus
GL 342: Komm, Heilger Geist, der Leben schafft
GL 343: Veni Sancte Spiritus
GL 344: Komm herab, o Heilger Geist
GL 345: Veni Sancte Spiritus
GL 346: Atme in uns, heiliger Geist
GL 347: Der Geist des Herrn erfüllt das All
GL 348: Nun bitten wir den Heiligen Geist
GL 349: Komm, o Tröster, Heilger Geist
GL 350: Geist der Zuversicht, Quelle des Trostes (Kanon)
GL 351: Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein
GL 355: Wir glauben Gott im höchsten Thron (2. und 5. Str.)
GL 389,3: Dass du mich einstimmen lässt (3. Str.)
GL 453: Bewahre und Gott, behüte uns Gott (4. Str.)
GL 456: Herr, du bist mein Leben, Herr, du bist mein Weg (4. Str.)
GL 487: Nun singe Lob, du Christenheit
GL 477: Gott ruft sein Volk zusammen (3. Str.)
Kehrverse und Psalmen:
GL 645,3-4: Sende aus deinen Geist, und das Antlizt der Erde wird neu - Mit Ps 104 - VII.
GL 645,5-6: Alle wurden erfüllt mit Heiligem Geist und kündeten Gottes große Taten - Mit Psalm 147 - V.
GL 646,1: Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis, Halleluja, Halleluja
GL 654,1: Ihr seid der Tempel Gottes, in euch wohnt Gottes Geist
- Einleitung2
Manfred Wussow (2017)
Heute, am 2. Tag von Pfingsten, freuen wir uns darüber, von dem Geist der Wahrheit zu hören, ihm zu lauschen und von ihm beseelt und belebt zu werden.
In der Offenbarung heißt es (1,5-6):
Christus liebt uns
Und hat uns durch sein Blut befreit von unseren Sünden;
Er hat uns die Würde von Königen gegeben
und uns zu Priestern gemacht
für den Dienst vor seinem Gott und Vater.
Der Geist der Wahrheit vollbringt Wunder.
Bitten wir um den Geist Gottes:
Hans Hütter (2014)
"Selig, die nicht sehen und doch glauben!" sagte Jesus zum Apostel Thomas, als er sich darauf versteifte, die Auferstehung Jesu nur zu glauben, wenn er ihn mit den Händen greifen könne.
Der Heilige Geist ist noch weniger begreifbar als der Auferstandene. Wir können ihn auch nicht sehen. Den Heiligen Geist können wir aber an seinem Wirken erkennen. Er verändert die Menschen, er verändert das Angesicht der Erde, wie es im Gebet heißt. Dem vielfältigen und vielgestaltigen Wirken des Heiligen Geistes gilt es in den Tagen um Pfingsten nachzugehen. In diesem Gottesdienst wollen wir Gott dafür danken und preisen.
- Kyrie3
Manfred Wussow (2017)
Herr, bei dir legen wir den Geist der Lieblosigkeit ab.
Erfülle uns mit deinem Geist.
Herr, erbarme dich.
Christus, du nimmst unsere Vorurteile und Ängste in deine Hand.
Erfülle uns mit deinem Geist.
Christus, erbarme dich.
Herr, wir empfangen von dir ein offenes Herz.
Erfülle uns mit deinem Geist.
Herr, erbarme dich.
Herr, du schenkst uns, die Einheit des Geistes zu wahren
durch den Frieden, der uns zusammenhält.
Dich loben und preisen wir. – Amen.
Hans Hütter (2014)
Herr, Jesus Christus,
du bist in unserer Mitte gegenwärtig durch deinen Heiligen Geist.
Herr, erbarme dich.
Du stiftest unter uns Einheit durch den Heiligen Geist.
Christus, erbarme dich.
Du erweckst uns zu neuem Leben durch den Heiligen Geist.
Herr, erbarme dich.
Peter Koch (2011)
Jesus,
dein Heiliger Geist wirkt unaufhörlich in der Kirche
und in jedem einzelnen Gläubigen.
Kyrie eleison.
Jesus,
dein Heiliger Geist möchte in uns dreißig, sechzig,
ja sogar hundertfach Frucht bringen.
Christe eleison.
Jesus,
dein Heiliger Geist bewegt uns zum Zeugnis,
damit die Welt glaubt, dass du der Sohn Gottes bist.
Kyrie eleison.
- Tagesgebet1
Messbuch - TG Pfingstmontag: Gib, dass deine Kirche ein Sauerteig ist für die Menschheit
Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,
im Neuen Bund berufst du aus allen Völkern dein Volk
und führst es zusammen im Heiligen Geist.
Gib, dass deine Kirche ihrer Sendung treu bleibt,
dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit,
die du in Christus erneuern
und zu deiner Familie umgestalten willst.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
MB Pfingstmontag
- Eröffnungsgebet1
Manfred Wussow (2017)
Du, Gott, hast von Anfang an die Schöpfung mit deinem Geist beseelt,
Traurige getröstet,
Mutlose gestärkt.
Deinen Geist hast du ausgeschüttet über alle Menschen.
Wir danken dir.
Für unsere Höhenwege und Durststrecken
erbitten wir deinen Geist,
offene und mutige Herzen
und die Liebe, die sich nicht klein machen lässt.
Wir finden eine Heimat in deiner Kirche.
Schenke ihr immer neu den Geist Jesu,
Trennungen zu überwinden,
Brüche zu heilen und
Versöhnung zu stiften .
Du schenkst uns die herrliche Freiheit deiner Kinder
in Christus, unserem Herrn. - Amen.
- Fürbitten7
Renate Witzani (2024)
Gottes Geist begleitet uns in unserem Alltag.
Ihn lasst uns bitten:
Wenn wir uns um die Kirche und ihre Zukunft sorgen, erhalte in uns die Hoffnung auf deinen Beistand.
Wenn uns Kriegstreiberei, Verachtung der Menschenrechte, Fanatismus in Religion und unter den Völkern die Aussicht auf ein friedvolles Miteinander rauben, treibe uns an, immer wieder neu nach Frieden zu streben.
Wenn Kranke und Notleidende an ihrer Situation verzweifeln, tröste sie und lass sie auf Menschen treffen, die ihnen Halt und Mut zusprechen können.
Wenn wir selbst im Glauben müde werden, belebe uns immer wieder neu mit deinen Gaben.
Wenn wir von lieben Menschen Abschied nehmen müssen, stärke uns in der Zuversicht auf deine Macht, die ewiges Leben schenkt.
Heiliger Geist,
du erfüllst uns mit deiner Kraft und nimmst uns auf in deine göttliche Einheit mit dem Vater und dem Sohn. - Amen.
Renate Witzani (2021)
Der Heilige Geist gibt uns die Kraft aus dem Glauben an Christus zu leben.
Im Heiligen Geist bitten wir durch Christus den Vater:
Hilf Deiner Kirche den Blick in der Gemeinschaft der Kirche auf das zu richten, was getan, was bewahrt und was verändert werden muss.
Hilf der Weltgemeinschaft auf die Menschen in jenen Ländern zu achten, die aufgrund ihrer Lebenssituation keinen Zugang zu adäquater Versorgung haben.
Hilf uns die Not derer zu lindern, die unserer Hilfe bedürfen aber selbst nicht fähig sind darum zu bitten.
Hilf uns selbst in unserem Alltag zu erkennen, was Du ganz persönlich mit uns in der jeweiligen Situation vorhast.
Hilf allen, die mit der Endlichkeit ihres irdischen Lebens konfrontiert sind, ihre Hoffnung auf Dich zu richten.
Denn Du lässt die Deinen nie allein.
Dafür danken wir Dir, dem dreieinen Gott, jetzt und allezeit. - Amen.
Renate Witzani (2020)
Wo Menschen zum Glauben kommen, wirkt Gottes Geist.
In ihm vertrauen wir den Vater unsere Bitten an:
Für die Einheit der Christen in aller Vielfalt ihrer spezifischen Berufungen.
Für die von der Pandemie besonders betroffenen Menschen, deren Länder nicht über ausreichende hygienische und medizinische Ressourcen verfügen.
Für alle Jugendlichen, die sich auf den Empfang der Firmung vorbereitet haben, jetzt aber eine unbeabsichtigte längere Vorbereitungszeit haben, in der sie dein Heiliger Geist in besonderer Weise begleiten möge.
Für unsere persönlichen Anliegen und die Menschen, deren Anliegen wir im Herzen tragen.
Für unsere Verstorbenen, für die die Osterbotschaft der tiefste Grund ihrer Hoffnung ist.
Vater! In deiner Größe und Liebe schenkst du uns die Fülle der Gaben, die gerade wir Menschen von heute brauchen, um dich anbeten und verehren zu können.
Dir gilt in der Einheit mit Christus und dem Heiligen Geist unser Dank und unser Lobpreis. - Amen.
Manfred Wussow (2017)
Im Evangelium ist uns der Geist der Wahrheit zugesagt.
Philipp Spitta hat 1833 ein Lied daraus geformt.
Unsere Fürbitten stehen zwischen den Strophen:
O komm, du Geist der Wahrheit und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an,
dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann.
Herr, du kennst die Geistlosigkeit, in der sich die Dinge verselbständigen,
den schönen Schein, der sich mit sich begnügt,
die Leere, die mit vielen Worten zugedeckt wird.
Herr, schenke uns deinen Geist.
O du, den unser größter Regent uns zugesagt:
Komm zu uns, werter Tröster, und mach uns unverzagt.
Gib uns in dieser schlaffen und glaubensarmen Zeit
Die scharf geschliffnen Waffen der ersten Christenheit
Herr,
du weißt, wie Hoffnungslosigkeit entsteht und Ängste wachsen,
wie Glaube zerredet und in Abrede gestellt wird,
wie schwer es ist, für Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten.
Herr, schenke uns deinen Geist
Es gilt ein frei Geständnis in dieser unsrer Zeit,
ein offenes Bekenntnis bei allem Widerstreit,
trotz aller Feinde Toben, trotz allem Heidentum,
zu preisen und zu loben das Evangelium.
Herr, du schenkst uns Mut, Enttäuschungen und Bitterkeit mit anderen Menschen zu teilen,
hohle Phrasen und schöne Reden zu hinterfragen,
weder dem Zeitgeist noch der Tradition zu verfallen.
Herr, schenke uns deinen Geist.
Du, Heilger Geist, bereite ein Pfingstfest nah und fern;
Mit deiner Kraft begleite das Zeugnis von dem Herrn.
O öffne du die Herzen der Welt und uns den Mund,
dass wir in Freud und Schmerzen das Heil ihr machen kund. – Amen.
Renate Witzani (2017)
Eine lebendige Kirchengemeinde entsteht nur unter Getauften, wenn sie sich im Vertrauen auf den Beistand des Heiligen Geistes dieser unserer Welt öffnen und sich für ihre Mitmenschen in Dienst nehmen lassen.
Um die Gaben des Heiligen Geistes lasst uns beten:
Für deine Kirche: dass dein Geist auf ihr ruht, in ihr ist, sie antreibt, leitet und führt.
Für die politisch Verantwortlichen in dieser Welt: dass sie in dem Wirrwarr von Machtansprüchen und Begehrlichkeiten Wege zum Gemeinwohl aller finden.
Für die Forscher und Wissenschaftler: dass sie mit Verantwortung und Weisheit ihre Erkenntnisse zum Wohl der ganzen Schöpfung einsetzen.
Für unsere Gemeinde: dass wir einander im Glauben stärken und in Wertschätzung und Achtsamkeit begegnen.
Für unsere Verstorbenen: dass sie mit Christus im Haus des Vaters wohnen dürfen.
Denn durch das Geschenk deines Geistes leben wir, bewegen wir uns und sind in dir, dem allmächtigen Gott, geborgen.
Dir gilt unser Dank und Lobpreis durch alle Zeit. - Amen.
Hans Hütter (2014)
Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,
erfüllt vom Heiligen Geist bitten wir dich:
Steh allen Christen, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden, in ihren Auseinandersetzungen bei.
Schenke allen Menschen, die nach Wahrheit suchen, den Geist der Wahrheit, der sie in die Wahrheit des Glaubens einführt.
Lass alle Menschen, die sich mit den Heiligen Schriften beschäftigen, diese immer tiefer verstehen.
Erfülle alle Getauften und Gefirmten mit Freude an der Frohen Botschaft.
Schenke allen Menschen, die an dich glauben, Frieden und gegenseitigen Respekt.
Du, Herr und Gott, lenkst und führst uns durch den Heiligen Geist.
Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit. - Amen.
Peter Koch (2011)
"Führt ein Leben, das des Rufes würdig ist, der an euch erging", schreibt der heilige Paulus an die Gemeinde von Ephesus.
Auch wir sind berufen, ein Leben aus dem Glauben zu führen. Jesus, im Vertrauen auf das Wirken deines Geistes bitten wir dich:
Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu.
Für alle, die in deiner Kirche Verantwortung tragen:
Dein Geist leite sie und schenke ihnen Mut, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.
Für die kirchliche Communio:
Dein Geist bewege sie, anderen Halt und Unterstützung auf ihren Glaubensweg zu geben.
Für alle, die vor kurzem die Sakramente der Taufe und Firmung empfangen haben:
Dein Geist begleite sie auf ihrem Glaubensweg
und lass ihre Liebe zu dir und deiner Kirche wachsen.
Für alle, die durch ihre Lebensgestaltung von dir Zeugnis ablegen.
Dein Geist stärke sie in ihrem Tun
und mache sie zu frohen Zeugen deiner Frohbotschaft.
Für alle, die einen neuen Aufbruch wagen:
Dein Geist ermutige sie, erste Schritte zu setzen,
und schenke ihnen Ausdauer.
Für uns persönlich:
Dein Geist lasse seine Früchte in uns reifen
und wandle uns nach deinem Bild.
Für alle, die uns im Glauben vorausgegangen sind:
Nimm sie in dein Reich auf
und gib, dass wir sie in dankbarer Erinnerung halten.
Jesus, im Heiligen Geist hast du uns einen Bestand verheißen,
der immer bei uns bleiben wird.
Dafür danken wir dir heute und alle Tage unseres Lebens.
- Gabengebet1
Messbuch - GG Pfingstmontag: Lass die Kirche ihren Ursprung nie vergessen
Gott, unser Vater,
nimm unsere Gaben an,
in denen das Opfer deines Sohnes gegenwärtig wird.
Aus seiner Seitenwunde ist die Kirche hervorgegangen
als Werk des Heiligen Geistes.
Lass sie ihren Ursprung nie vergessen,
sondern daraus in dieser Feier Heil und Leben schöpfen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB Pfingsmontag
- Gebet zur Gabenbereitung1
Manfred Wussow (2017)
Wir danken dir, Herr, für die Gabe deines Geistes.
Er schenkt uns die Fülle deiner Liebe.
Er schenkt uns Worte.
Er schenkt uns Brot und Wein ganz neu.
Dir bringen wir unseren Hunger nach Leben,
unsere Sehnsucht, geliebt und angenommen zu sein,
unsere Hoffnung, dich zu sehen.
Dein Geist verwandelt die Welt,
unser Leben,
Brot und Wein.
In Christus, Bruder und Herr. – Amen.
- Lobpreis1
Hans Hütter (2020)
Kehrvers:
Meine Seele, preise den Herrn. (GL 650,3)
Gepriesen seist du, Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Du hast uns mit allem Segen deines Geistes gesegnet
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Ihn hast du von den Toten auferweckt
und im Himmel auf den Platz zu deiner Rechten erhoben.
Alles hast du ihm zu Füßen gelegt
und ihn als Haupt über die Kirche gesetzt.
Kehrvers
In ihm hast du uns erwählt vor der Erschaffung der Welt,
damit wir heilig und untadelig leben vor Gott.
Aus Liebe hast du uns im Voraus dazu bestimmt,
deine Söhne und Töchter zu werden durch Jesus Christus
und nach deinem gnädigen Willen zu dir zu gelangen,
zum Lob deiner herrlichen Gnade.
Kehrvers
Du hat uns deine Liebe geschenkt in deinem Sohn;
durch sein Blut haben wir die Erlösung,
die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum deiner Gnade.
Durch ihn sind wir als Erben vorherbestimmt und eingesetzt.
Sein Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen,
der Erlösung, durch die wir dein Eigentum werden zum Lob deiner Herrlichkeit.
Kehrvers
Du, Vater der Herrlichkeit,
gibst uns den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit wir dich erkennen.
Er erleuchtet die Augen unseres Herzens, damit wir verstehen,
zu welcher Hoffnung wir durch Christus berufen sind,
welchen Reichtum die Herrlichkeit deines Erbes den Heiligen schenkt
und wie überragend groß deine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist
durch das Wirken deiner Kraft und Stärke.
Danklied, z. B. Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben (GL 484)
- Präfation3
Messbuch - Präfation vom Hl. Geist 1: Geschenk des erhöhten Christus
In Wahrheit ist es würdig und recht,
dir, Herr, heiliger Vater,
allmächtiger, ewiger Gott,
immer und überall zu danken
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Denn er hat das Werk der Erlösung vollbracht,
er ist aufgefahren über alle Himmel
und thront zu deiner Rechten.
Er hat den Heiligen Geist,
wie er den Jüngern versprochen,
ausgegossen über alle,
die du zu deinen Kindern erwählt hast.
Darum preisen wir jetzt und in Ewigkeit dein Erbarmen
und singen mit den Chören der Engel
das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig...
MB Heiliger Geist 1
Messbuch - Präfation Pfingsten: Die Vollendung des Ostergeschehens am Pfingsttag
In Wahrheit ist es würdig und recht,
dir, Herr, heiliger Vater,
immer und überall zu danken
und diesen Tag in festlicher Freude zu feiern.
Denn heute hast du das österliche Heilswerk vollendet,
heute hast du den Heiligen Geist
gesandt über alle,
die du mit Christus auferweckt
und zu deinen Kindern berufen hast.
Am Pfingsttag erfüllst du
deine Kirche mit Leben:
Dein Geist schenkt allen Völkern
die Erkenntnis des lebendigen Gottes
und vereint die vielen Sprachen
im Bekenntnis des einen Glaubens.
Darum preisen dich alle Völker
auf dem Erdenrund in österlicher Freude.
Darum rühmen dich die himmlischen Kräfte
und die Mächte der Engel
und singen das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig ...
MB Pfingsten
Messbuch - Präfation Einheit der Christen: Die Einheit als Werk Gottes durch Christus und den Heiligen Geist
In Wahrheit ist es würdig und recht,
dir, Herr, heiliger Vater,
allmächtiger, ewiger Gott,
immer und überall zu danken
durch unseren Herrn Jesus Christus.
In ihm hast du uns zur Erkenntnis der Wahrheit geführt und
uns zu Gliedern seines Leibes gemacht
durch den einen Glauben und die eine Taufe.
Durch ihn hast du deinen Heiligen Geist
ausgegossen über alle Völker,
damit er Großes wirke mit seinen Gaben.
Er wohnt in den Herzen der Glaubenden,
er durchdringt und leitet die ganze Kirche
und schafft ihre Einheit in Christus.
Darum preisen wir jetzt und in Ewigkeit
dein Erbarmen und
singen mit den Chören der Engel
das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig...
MB: Von der Einheit der Christen
- Mahlspruch1
Bibel (2009)
Jesus rief voll Freude:
Ich preis dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du all das den Weisen und Klugen verborgen,
und den Unmündigen offenbart hast.
(Lk 10,21)
Oder:
Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht.
(Lk 10,23)
- Meditation3
Helene Renner (2020)
Komm Heiliger Geist
wir brauchen dich
Komm du Sturm
zerreiß die Wolken unserer Traurigkeit
und lass uns die Sonne sehen
Komm du Atem des Lebens
hauche uns an
damit wir herausfinden
aus unserer Enge
und auferstehen aus Angst und Trägheit
Komm du Feuer
taue das Eis unserer Herzen auf
und entzünde uns neu
mit deiner Liebe
Komm Heiliger Geist
denn
wir brauchen deine Wärme
deinen Atem
dein Licht.
Helene Renner (2021)
Geist Gottes
komm auf uns
und öffne uns für deine Botschaft
Geist Gottes
komm auf uns
und bereite uns für Jesu Nachfolge
Geist Gottes
komm auf uns
und erneuere unseren Glauben
Geist Gottes
komm auf uns
und stärke unsere Hoffnung
Geist Gottes
komm auf uns
und entzünde neu in uns die Liebe
Geist Gottes
komm auf uns
und begleite uns durchs Leben
Helene Renner (2021)
Du hast mir Vieles anvertraut, mein Gott
mein Leben mit all seinen Kräften
seinen Höhen und Tiefen
und all den Talenten und Fähigkeiten
die in mir sind.
Du schenkst mir Zeit und Raum
diese zu entfalten
und fruchtbar zu machen
für mich und die anderen.
Dein Wort hast du mir anvertraut
dass ich es weitersage
und deine Liebe
dass sie mich anstecke
und antreibe
hin zu meinen Mitmenschen.
Vieles hast du mir anvertraut, mein Gott
ich möchte deinem Vertrauen gerecht werden
ich kann es nicht allein
doch ich darf gewiss sein
dass du mit mir bist
und dass dein Geist mich stärkt und führt.
Du selbst hast dich mir anvertraut
und so kann ich in deinem Namen
täglich neu beginnen
denn du gehst mit mir.
- Schlussgebet1
Messbuch - SG Ostern 1 Fr: Das Leiden deines Sohnes hat uns gerettet
Gütiger Gott,
bewahre dem Volk der Erlösten deine Liebe und Treue.
Das Leiden deines Sohnes hat uns gerettet;
sein Geist, der von dir ausgeht, führe uns den rechten Weg.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB Pfingstmontag
MB Freitag in der Osterwoche
- Gebet zum Abschluss1
Manfred Wussow (2017)
(mit Worten von Michael Schirmer, 1640)
O Heiliger Geist, kehr bei uns ein und lass uns deine Wohnungen sein,
o komm, du Herzenssonne.
Du Himmelslicht, lass deinen Schein bei uns und in uns kräftig sein
zu steter Freud und Wonne.
Sonne, Wonne, himmlisch Leben willst du geben, wenn wir beten;
Zu dir kommen wir getreten.
Steh uns stets bei mit deinem Rat und führ uns selbst auf rechtem Pfad,
die wir den Weg nicht wissen.
Gib uns Beständigkeit, dass wir getreu dir bleiben für und für,
auch wenn wir leiden müssen.
Schaue, baue, was zerrissen und beflissen, dich zu schauen
und auf deinen Trost zu bauen. – Amen.
Für eine geistvoll erneuerte Normalität
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der in jeder Situation alles neu machen kann. Die verängstigten Jünger wurden durch diesen Geist ermutigt, ihre Isolation zu verlassen und freimütig das Evangelium zu verkünden. Dieses pfingstliche Ereignis sowie den fünften Jahrestag des Erscheinens der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus nehmen wir zum Anlass, uns an alle Menschen in Österreich zu wenden. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie mussten wir das öffentliche Leben auf ein Minimum reduzieren. Selbst die gemeinsamen Gottesdienste, die vielen Menschen geistliche
Nahrung bieten, konnten nicht mehr stattfinden. Das war ein schwerer Verzicht, auch wenn dadurch in den Häusern und Wohnungen vielleicht mehr gebetet und damit mitten im Alltag der Glaube stärker wurde. Jetzt stehen wir in der Krisenbewältigung an einer Schwelle. Das öffentliche Leben wird schrittweise normalisiert.
Auf diesem Weg hin zu einer „erneuerten Normalität“ feiern wir Pfingsten, das Fest eines Neuen Geistes. Bereits in den vergangenen Wochen war sein belebender Atem im erfreulichen Zusammenhalt von Politik und Gesellschaft zu spüren.
Vollständiger Hirtenbrief als PDF
Kurzfassung des Hirtenwortes als PDF
Gebet zum Hl. Geist
Heiliger Geist, vervollständige in uns das Werk, das Jesus begonnen hat! Gib unserem Apostolat Begeisterung, damit es alle Menschen und Völker erreicht, da sie alle durch das Blut Christi erlöst und sein Erbe sind! Töte in uns die natürliche Anmaßung ab und trage uns in das Reich heiliger Demut, wahrer Gottesfurcht und hochherzigen Mutes empor! Kein irdisches Band möge uns hindern, unserer Berufung Ehre zu machen; kein Interesse möge uns feige und die Forderung der Gerechtigkeit machtlos machen; keine Berechnung möge die unendliche Weite der Liebe in die Enge unserer kleinen Selbstsucht zwängen! Möge alles an uns groß sein: die Suche und Verehrung der Wahrheit, die Bereitschaft zum Opfer bis zu Kreuz und Tod! Und alles möge dem letzten Gebet des Sohnes an den himmlischen Vater und der Ausgießung entsprechen, mit der der Vater und der Sohn dich, Heiliger Geist der Liebe, der Kirche und ihren Einrichtungen, den einzelnen Seelen und den Völkern schenken wollte. Amen; alleluja alleluja.
Johannes XXII. In: Walter Nigg, Mit großen Christen um den Hl. Geist beten. Rex-Verlag, München Luzern 1976.
Der Geist Jesu
Jesus geht, der Geist kommt.
Er segnet uns mit der Fähigkeit,
die Geister zu scheiden.
Mit Bereitschaft,
Neues anzunehmen.
Jesus geht, die Wahrheit kommt.
Er segnet uns mit Offenheit,
das Richtige zu sagen.
Mit Freiheit,
hinter die Dinge zu schauen.
Jesus geht, die Liebe kommt.
Er segnet uns mit Größe,
Böses nicht mit Bösem zu vergelten.
Mit Mut, neu anzufangen.
Aus: Roland Breitenbach / Stefan Philipps, Segen für Dich. Dein Begleiter durch das Jahr. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2005.
„Schwachstellen“ der Kirche
„Ich bin stolz auf unsere Kirche!" - So habe ich früher oft gesagt. Und ich bin noch immer stolz auf sie. Aber es gibt „Schwächen“ an unserer Kirche, die wir sehen müssen. Sie werfen Fragen auf, sie sind „fragwürdig“. - Ich denke dabei nicht an die Skandale, die es in der Kirche gegeben hat; und die Missstände, die wir so gut kennen und die eine Schande für die Kirche und uns Christen sind. Ich denke vielmehr an „Schwächen“ der Kirche, die zu ihrer „Grundausstattung“ gehören und immerzu ihr gehören werden. Sie sind ihr „auf den Leib geschnitten", und sie wird sie daher nie los werden.
Einige dieser „Schwächen“ springen ins Auge.
Die Apostel
Eine „Schwäche" gehört seit Anfang an zur Kirche. Jesus selber hat sie verursacht, als er die "Apostel“ ausgesucht hat.
Wenn wir nämlich mit etwas kritischem Sinn auf die Auswahl schauen, die Jesus getroffen hat, sind wir versucht zu sagen: es war eine „schlechte Wahl“! Die Männer, auf die seine Wahl gefallen ist, waren Arbeiter, Steuereintreiber, manche von ihnen politisch eher extrem, charakterlich unausgeglichen; und alle ungebildet! ... Ich habe Jesus öfters Vorwürfe gemacht, dass er solche Männer zu seiner Kerngruppe machte.
Aber ist es nicht höchst erstaunlich, dass diese inkompetenten und unfähigen Männer die Kirche aufgebaut und getragen haben? Nicht gescheite Leute haben Jesus und seine Botschaft in der Welt gegenwärtig gemacht, keine mächtigen Politiker oder Millionäre, sondern dieses arme Häuflein! Zeigt nicht gerade diese Tatsache, dass die Kirche nicht Menschenwerk ist, sondern von Gott und seinem Christus getragen und gehalten wird?
Paulus hat diese und andere „Schwächen“ der Kirche klar im Blick gehabt; er schreibt oft darüber, besonders in seinem 1. Brief an seine Freunde in Korinth: „Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist.“(1 Kor 1,27f.).
Das ist die „Weisheit Gottes“ und die „Philosophie“ seines Messias!
Aus: Hans Schermann, Auf dem Weg des Lebens. Erfahrungen und Einsichten. Fromm Verlag, Saarbrücken 2017
Noch bleibt alles zu tun
Komm näher, Friede, komm,
Es darf nicht weitergehen
Wie bisher, hinterhältig
Halten sie dich von uns fern.
Komm näher, Friede, komm.
Die toten Flüsse wollen deinem Licht
Wieder antworten mit ihrer Klarheit,
Delphine und Seehunde ohne Furcht atmen.
Komm näher, Friede, komm,
Damit wir die Rüstungen ablegen können
Und ein Ende haben Erstarrung,
Elend, Unterdrückung, Gewalt.
Komm näher, Friede, komm
Mit Manna für alle, die hungern,
Und Wärme für unsere Worte,
Die zu Eis wurden.
Komm näher, Friede, komm,
Damit uns die Kraft bleibt, uns täglich
Gegen die Mutlosigkeit zu entscheiden,
Die Ausdauer nicht zu verraten.
Komm näher, Friede, komm
Mit einem anderen Leben, ohne Würger.
Auch wir sind auf dem Weg,
Dürfen nicht nur auf dich warten.
Komm näher, Friede, komm,
Als Sehnsucht nach dir
Nehmen wir dich wahr
Auf unseren Reisen durch die Bangigkeit.
Komm näher, Friede, komm,
Die Erde braucht dich für ihre
Neue gerechte Gestalt.
Noch bleibt fast alles zu tun.
Walter Helmut Fritz in: Gebete der Dichter. Große Zeugnisse aus 12 Jahrhunderten ausgewählt von Alois Weimer. Patmos Verlag, Düsseldorf 2006.
Komm, Geist, Erschaffer, Lebensluft
Eine zeitgemäße Übersetzung des Hymnus "Veni creator spiritus" von Bertram Kottmann.
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gedichte.xbib.de/Rabanus+Maurus_gedicht_Komm%2C+Geist%2C+Erschaffer%2C+Lebensluft.htm
Gebet um Geist
Gebet eines unbekannten englischsprachigen Verfassers in der Nachdichtung von Bertram Kottmann.
Folgen Sie diesem Link:
gedichte.xbib.de/Verfasser+unbekannt_gedicht_Gebet+um+Geist.htm
Nachdichtung aus dem Englischen von © Bertram Kottmann.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Geisteswehen
Oh, Gott
lass ihn wehen
deinen Geist
in unseren Augen, dass wir sehen
in unseren Ohren, dass wir hören
in unseren Herzen, dass wir lieben
lass ihn wehen,
damit wir zupacken, aufgreifen, begreifen
lass in wehen
damit wir anpacken, bewegen, begehen
lass ihn wehen
deinen Geist
in uns
damit wir leben.
Amen.
Frank Greubel, In dieser Zeit. Gebete. Würzburg, Vinzenz Druckerei.
Lass dich spüren
Geist Gottes,
manchmal spüre ich dich
in den Menschen, die mir begegnen -
manchmal spüre ich dich nicht.
Geist Gottes,
manchmal spüre ich dich
in der Arbeit, die ich verrichte -
manchmal spüre ich dich nicht.
Geist Gottes,
manchmal spüre ich dich
an Plätzen und Häusern, di ich besuche -
manchmal spüre ich dich nicht.
Geist Gottes,
manchmal spüre ich dich
in meinem Herzen, tief drin in mir -
manchmal spüre ich dich nicht.
Geist Gottes,
lass dich spüren.
Amen.
Frank Greubel, In dieser Zeit. Gebete. Würzburg, Vinzenz Druckerei.
Glaubensbekenntnis
Ich glaube an den Heiligen Geist.
Ich glaube, dass Gottes Geist meine Vorurteile abbauen kann.
Ich glaube, dass er meine Gewohnheiten ändern kann.
Ich glaube, dass sie meine Geleichgültigkeit überwinden kann.
Ich glaube, dass er mir Phantasie zur Liebe geben kann.
Ich glaube, dass sie mir Warnung vor dem Bösen geben kann.
Ich glaube, dass er mir Mut für das Gute geben kann.
Ich glaube, dass sie meine Traurigkeit besiegen kann.
Ich glaube, dass Gottes Geist mir Liebe zu Gottes Wort geben kann.
Ich glaube, dass er mir Minderwertigkeitsgefühle nehmen kann.
Ich glaube, dass sie mir Kraft im Leiden geben kann.
Ich glaube, dass er mir Gefährten und Gefährtinnen geben kann.
Ich glaube, dass sie mir mein Wesen durchdringen kann.
Ich glaube, dass er mir inneren und äußeren Frieden geben kann.
Ich glaube an den Heiligen Geist.
Karl Rahner: Erfahrungen des Geistes, Herder Verlag, Freiburg-Basel-Wien, 3. Aufl. 1981.
verdichten
Du weißt,
Gott:
Ein Fels bin ich nicht,
allein ein Stein,
der mitträgt.
Trunken vor Geist:
Ich bin es nicht,
such bloß nüchtern nach dem Wort,
das trifft.
Opfer, ich bringe keine,
und ein Feuer brennt nur selten in mir.
Aber denken und Hand anlegen, das kann ich,
und ein wenig Glut lässt sich finden.
Bin nicht dauernd Licht
und bin nicht unentwegt Salz.
Das Stück Glaube aber,
die Hand voll Hoffnung
und das Maß Liebe,
die wohnen auch in mir,
und darum in deiner Kirche.
Jacqueline Keune, Von Bedenken und Zusagen. Texte für liturgische Feiern. Mainz, Matthias-Grünewald-Verlag.
Komm, Heiliger Geist
Komm, Heiliger Geist, du Geist der Weisheit!
Hilf mir, dass ich mein Leben auf festen Grund baue.
Lass mich nüchtern überlegen.
Schenk mir Offenheit für andere
Komm, Heiliger Geist, du Geist der Einsicht!
Hilf mir einsehen, was gut und war richtig ist.
Lass mich sachlich und fair
meine Meinung vertreten.
Komm, Heiliger Geist, du Geist des Rates!
Lass mich willig guten Rat annehmen.
Lass mich guten Rat geben, wenn ich gefragt werde.
Du sprichst zu mir durch das Wort der Heiligen Schrift.
Du sprichst zu mir durch das, was in der Welt geschieht.
Du sprichst zu mir durch den Rat guter Menschen.
Du sprichst zu mir durch mein Gewissen.
Ich will auf dich hören.
Komm, Heiliger Geist, du Geist der Stärke!
Hilf mir, die Trägheit und die Feigheit überwinden.
Mach mich mutig, wenn ich zu meinem Glauben
und zu meiner Überzeugung stehen soll.
Guido Erbrich (Hg.), Zum Beispiel: du. Gebete für junge Menschen. Leipzig, St. Benno, 2002.
Komm, Heiliger Geist
Komm, Heiliger Geist, du Geist der Weisheit!
Hilf mir, dass ich mein Leben auf festen Grund baue.
Lass mich nüchtern überlegen.
Schenk mir Offenheit für andere
Komm, Heiliger Geist, du Geist der Einsicht!
Hilf mir einsehen, was gut und war richtig ist.
Lass mich sachlich und fair
meine Meinung vertreten.
Komm, Heiliger Geist, du Geist des Rates!
Lass mich willig guten Rat annehmen.
Lass mich guten Rat geben, wenn ich gefragt werde.
Du sprichst zu mir durch das Wort der Heiligen Schrift.
Du sprichst zu mir durch das, was in der Welt geschieht.
Du sprichst zu mir durch den Rat guter Menschen.
Du sprichst zu mir durch mein Gewissen.
Ich will auf dich hören.
Komm, Heiliger Geist, du Geist der Stärke!
Hilf mir, die Trägheit und die Feigheit überwinden.
Mach mich mutig, wenn ich zu meinem Glauben
und zu meiner Überzeugung stehen soll.
Aus: Erbrich (Hg.), Guido; zum Beispiel: du, Gebet für junge Menschen; Leipzig, St. Benno, 2002.