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Eröffnung:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Einleitung:
Gott nimmt Anteil an unserem Leben, an unseren Freuden, an unseren Sorgen und Nöten. Darum ist er in Jesus in diese Welt gekommen. Wir warten auf IHN, auf sein Wiederkommen. Wir gehen immer mehr auf IHN zu, auf unser Heil. Das zeigt sich auch am Adventskranz. Je mehr Kerzen wir entzünden, umso heller wird es am Adventskranz, umso näher ist Weihnachten, das Fest seiner Geburt, umso näher kommt auch unser Heil.
Zum Beginn dieses Hausgottesdienstes segnen wir unseren Adventkranz und entzünden wir die erste Kerze.
Segnung des Adventkranzes: Wechselgebet (GL 24,1)
Wir loben und preisen Gott, unseren Schöpfer:
Gepriesen bist du, Herr, unser Gott.
Du hast alles erschaffen, denn du bist die Liebe und der Quell des Lebens.
Wir loben dich. – (Alle): Wir preisen dich.
In deinem Sohn schenkst du uns Licht und Leben.
Wir loben dich. – (Alle): Wir preisen dich.
Dein Geist erleuchtet unsere Herzen,
damit wir erkennen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.
Wir loben dich. – (Alle): Wir preisen dich.
Segensgebet:
Wir danken dir, Herr, unser Gott.
Du schenkst uns die Freude des Advents.
Voll Hoffnung und Zuversicht erwarten wir das Fest der Geburt deines Sohnes Jesus Christus.
Segne diesen Kranz,
um den wir uns in den Tagen des Advents versammeln.
Segne die Kerzen.
Sie erinnern uns an Jesus, der allen Menschen Licht sein will.
Und wie das Licht der Kerzen immer heller wird,
so lass uns immer mehr dich und die Nächsten lieben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Bruder und Herrn. - Amen.
Der Adventkranz kann mit Weihwasser besprengt werden.
Dann wird die erste Kerze entzündet.
Bitten wir nun den Herrn um sein Erbarmen, dessen Kommen wir erwarten.
Kyrie
Herr Jesus Christus,
der du einst wiederkommen wirst in Herrlichkeit.
in unseren Zweifeln und Ängsten rufen wir:
Kyrie, eleison.
In unserem Unglauben rufen wir:
Christe, eleison.
In unserer Verstrickung in das, was uns fernhält von dir, rufen wir:
Kyrie, eleison.
Gebet:
Herr Jesus Christus,
Advent - das ist eine Zeit, in der wir auf dich warten.
Advent - das ist eine Zeit, in der wir unsere Hoffnung stärken.
Wir wollen unser Warten gestalten,
jetzt in dieser Feier,
in der wir dein Wort hören,
das uns hoffen lässt in allem, was uns bedrängt.
Wir wollen unser Warten gestalten,
wenn wir in den kommenden Wochen an dich denken,
bewusst das Zusammensein mit dir suchen,
damit wir innerlich mit dem Herzen
auf dich vorbereitet sind. - Amen.
Psalm 80 (GL 48)
Kehrvers:
Biete deine Macht auf, Herr, unser Gott,
und komm, uns zu retten!
Du Hirte Israels, höre, *
der du Josef leitest wie eine Herde!
Der du auf den Kerubim thronst, erscheine *
vor Efraim, Benjamin und Manasse!
Wecke deine gewaltige Kraft
und komm zu unserer Rettung!
Gott, stelle uns wieder her!
Lass dein Angesicht leuchten und wir sind gerettet!
HERR, Gott der Heerscharen, wie lange noch raucht dein Zorn
trotz des Bittgebets deines Volks?
Du hast sie gespeist mit Tränenbrot, *
sie überreich getränkt mit Tränen.
Du machst uns zum Zankapfel unserer Nachbarn *
und unsere Feinde verspotten uns.
Gott der Heerscharen, stelle uns wieder her!
Lass dein Angesicht leuchten und wir sind gerettet!
Einen Weinstock hobst du aus in Ägypten, *
du hast Völker vertrieben und ihn eingepflanzt.
Du schufst ihm weiten Raum, *
er hat Wurzeln geschlagen und das ganze Land erfüllt.
Sein Schatten bedeckte die Berge, *
seine Zweige die Zedern Gottes.
Seine Ranken trieb er bis zum Meer *
und seine Schösslinge bis zum Eufrat!
Warum rissest du seine Mauern ein? *
Alle, die des Weges kommen, plündern ihn.
Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um,
es fressen ihn ab die Tiere des Feldes.
Gott der Heerscharen, kehre doch zurück,/
blicke vom Himmel herab und sieh, *
sorge für diesen Weinstock!
Beschütze, was deine Rechte gepflanzt hat, *
und den Sohn, den du dir stark gemacht!
Die ihn im Feuer verbrannten wie Kehricht, *
sie sollen vergehen vor deinem drohenden Angesicht.
Deine Hand sei über dem Mann zu deiner Rechten, *
über dem Menschensohn, den du dir stark gemacht.
Wir werden nicht von dir weichen. *
Belebe uns und wir rufen deinen Namen an.
HERR, Gott der Heerscharen, stelle uns wieder her, *
lass dein Angesicht leuchten und wir sind gerettet.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Kehrvers
Evangelium - Mk 13,24-27. 32-37
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
In jenen Tagen, nach jener Drangsal,
wird die Sonne verfinstert werden
und der Mond wird nicht mehr scheinen;
die Sterne werden vom Himmel fallen
und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen,
mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Und er wird die Engel aussenden
und die von ihm Auserwählten
aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,
vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand,
auch nicht die Engel im Himmel,
nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
Gebt Acht und bleibt wach!
Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.
Es ist wie mit einem Mann,
der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen:
Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten,
jedem eine bestimmte Aufgabe;
dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.
Seid also wachsam!
Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt,
ob am Abend oder um Mitternacht,
ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.
Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen.
Was ich aber euch sage, das sage ich allen:
Seid wachsam!
Gedanken zum Evangelium:
"Es wird alles gut!", sagte ein Mitbruder vergangene Tage, als er zum Frühstück kam. Er sprach über Corona, über den Impfstoff und über die Möglichkeit, wie dieser Impfstoff zu transportieren sei. Wir alle - dieses Mal kann ich das so sagen - wir alle hoffen auf ein baldiges Ende der Pandemie. So sehnsüchtig haben wir noch nie auf etwas gehofft. Sicher kennt jeder andere Situationen, in denen die Hoffnung groß war. Es war die Hoffnung auf die Zusage zu einem Arbeitsplatz, die Hoffnung, dass sich ein lang gehegter Kinderwunsch erfüllt.
Hoffnung ist das, was uns als glaubende Menschen ausmacht. Der Grund unserer Hoffnung: Gott, seine Liebe. Gott, der uns in Jesus seinen Sohn gesandt hat. Jesus war in seinem Leben für viele Menschen, ganz besonders für die einfachen Menschen, ein Hoffnungsträger. Jesus hat mit seinen Worten und Taten vielen Menschen Hoffnung und Zuversicht geschenkt.
Oft jedoch ist diese Hoffnung im Auf und Ab der Geschichte in Vergessenheit geraten. Jesus hat im Evangelium alle Hände voll zu tun, seine Zuhörer anzuhalten wach zu bleiben. Einst wird Jesus wiederkommen, um diese Welt und auch uns zu erneuern. Darauf dürfen wir hoffen. Wir hoffen auf vieles in der Welt. Ich hatte am Anfang von so manchen Hoffnungen gesprochen. Doch die große Hoffnung ist Jesus. Er kommt wieder und schenkt uns sein Heil, er schenkt uns ewige Freude bei Gott. Diese Hoffnung ist es, die unser Leben bestimmen sollen. Wir müssen uns mit den Katastrophen in dieser Welt genauso auseinandersetzen wie unsere Mitmenschen, sei es der Klimawandel, sei es die Pandemie oder persönliche Schicksale. Doch der Glaube gibt uns Hoffnung. Wir leben auf Gott hin. Wo wir uns Gott neu zuwenden, wo seine Worte wichtig sind, wo wir unsere Sehnsucht nach Gott entdecken, dort erfahren wir bereits die Freude und die Fülle.
Advent - eine Zeit der Vorbereitung, eine Zeit, wach zu werden, wach zu bleiben. Vielleicht fallen coronabedingt verschiedene Angebote aus. Werden überhaupt Gottesdienste stattfinden? Wenn ja, wie? Dennoch können wir das Beste aus der Situation machen. Vielleicht nehmen wir uns in der Familie hier und da Zeit für ein Gebet, für einen schönen besinnlichen Text oder für ein ruhiges Sitzen im Kreis der Familie vor dem Adventskranz, für das Lesen eines Bibeltextes. Es gibt einige Möglichkeiten, unserer Hoffnung auf Jesus Nahrung zu geben. Halten wir unsere Hoffnung wach und leben wir daraus!
Fürbitten:
Herr Jesus Christus,
du unsere Hoffnung gegen jede Hoffnungslosigkeit.
Wir bitten dich:
Lass deine Kirche als Gemeinschaft aller, die an dich glauben und dir nachfolgen, der Welt durch ihr Beispiel Hoffnung zu schenken.
Wir beten für alle, die keinen Glauben und keinen festen Halt haben.
Lass sie durch gelebten Glauben und ein überzeugendes Beispiel zu dir finden.
Richte auf, die vom Leben enttäuscht sind, deren Lebenspläne sich nicht erfüllen und schenken ihnen Mut und Zuversicht.
Gib, dass besonders jene Menschen Ruhe bei dir finden, die in den kommenden Wochen beruflich und privat besonders gefordert sind.
Steh denen bei, die unter der Pandemie leiden, sei es, dass sie krank sind, sei es dass sie unter Überlastung leiden.
Stärke alle, die wegen ihres Glaubens an dich leiden müssen.
Auf dich hoffen wir, an dich glauben wir, auf dich warten wir,
jetzt und in alle Ewigkeit. - Amen.
Gebet:
Dass ich nicht müde werde
Herr, mein Gott,
du die eine Hoffnung, die ich habe,
erhöre mich,
dass ich nicht müde werde,
nach dir zu fragen,
sondern allzeit brennend
nach deinem Antlitz suche.
Gib du mir Kraft, nach dir zu fragen,
denn du ließest dich finden
und gabst mir Hoffnung,
dich immer mehr zu finden.
Vor dir ist meine Stärke,
vor dir ist meine Schwachheit.
Jene bewahre,
dieser hilf auf.
Vor dir ist mein Wissen,
vor dir ist mein Unwissen.
Wo du mir auftust,
nimm mich auf, wenn ich eintrete.
Wo du verschlossen hältst,
tu mir auf, wenn ich anklopfe.
Dich will ich im Sinn haben,
dich verstehen,
dich lieben.
Das alles mehre in mir,
bis du mich umgestaltest
zur Vollendung.
Aus: Beten im Alltag, Action 365.
Lied/Gebet: (GL 221):
Kündet allen in der Not
1. Kündet allen in der Not:
Fasset Mut und habt Vertrauen.
Bald wird kommen unser Gott;
herrlich werdet ihr ihn schauen.
Kehrvers: Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
2. Gott naht sich mit neuer Huld,
dass wir uns zu ihm bekehren;
er will lösen unsre Schuld,
ewig soll der Friede währen.
Kehrvers: Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
3. Aus Gestein und Wüstensand
werden frische Wasser fließen;
Quellen tränken dürres Land,
überreich die Saaten sprießen.
Kehrvers: Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
4. Blinde schaun zum Licht empor,
Stumme werden Hymnen singen,
Tauben öffnet sich das Ohr,
wie ein Hirsch die Lahmen springen.
Kehrvers: Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
5. Gott wird werden Not und Leid.
Er wird die Getreuen trösten,
und zum Mahl der Seligkeit
ziehen die vom Herrn Erlösten.
Kehrvers: Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
Segenswunsch:
Herr Jesus Christus,
wir spüren in vielem,
dass wir unterwegs sind.
Doch wir sind unterwegs zu dir
mit der Hoffnung, mit dir zu leben,
mit dir vereint zu sein.
Diese Hoffnung erfülle unser Denken,
unser Reden und Handeln.
Diese Hoffnung sei Ansporn für unsere Mitmenschen.
Segne uns,
dass wir Zeugen dieser Hoffnung sind. - Amen.
Zusammengestellt von Pater Jörg Thiemann
Manfred Wussow (2005)
Gabi Ceric (1996)