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Eröffnung:
Wir zünden eine Kerze an (bzw. zwei auf dem Adventkranz) und beginnen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Einleitung:
Uns allen ist verheißen, dass Gottes Sohn all jenen nahe kommen wird, die sich zu ihm auf den Weg machen. Dieses Kommen verdichtet sich im Mittelpunkt der heiligen Messe, wo wir beten: Deinen Tod, o Herr verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit. Jede heilige Messe will uns auf dieses endgültige Kommen vorbereiten. Wir öffnen uns für Christi verheißungsvolles Wort, damit er uns einen Schritt näherkommen kann.
Kyrieruf: GL 163,2
Herr Jesus, du König aller Menschen:
Kyrie, eleison.
Du Menschensohn zur Rechten des Vaters:Kyrie, eleison.
Du wirst wiederkommen in Herrlichkeit:
Christe, eleison.
Du richtest die Lebenden und die Toten:
Christe, eleison.
Du schaffst einen neuen Himmel und eine neue Erde:
Kyrie, eleison.
Du vernitest den Tod für immer:
Kyrie, eleison.
Lied: GL 218
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;
Es kommt der Herr der Herrlichkeit,
Ein König aller Königreich,
Ein Heiland aller Welt zugleich,
Der Heil und Leben mit sich bringt;
Derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
Mein Schöpfer reich von Rat.
Er ist gerecht, ein Helfer wert;
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
Sein Königskron ist Heiligkeit,
Sein Zepter ist Barmherzigkeit;
All unsre Not zum End er bringt,
Derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
Mein Heiland groß von Tat.
O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
So diesen König bei sich hat.
Wohl allen Herzen insgemein,
Da dieser König ziehet ein.
Er ist die rechte Freudensonn,
Bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
Gelobet sei mein Gott,
Mein Tröster früh und spat.
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
Eu'r Herz zum Tempel zubereit'.
Die Zweiglein der Gottseligkeit
Steckt auf mit Andacht, Lust und Freud;
So kommt der König auch zu euch,
Ja, Heil und Leben mit zugleich.
Gelobet sei mein Gott,
Voll Rat, voll Tat, voll Gnad.
Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
Meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
Dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
Den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
Sei ewig Preis und Ehr.
Gebet:
Du, Gott aller Hoffnung und Freude,
gehst mit den Menschen,
die du geschaffen hast,
die du liebst,
die du mit deinem Geist beschenkst,
durch dick und dünn,
durch Schuld und Verzweiflung,
durch Angst und Hoffnung.
Wir bitten dich:
Tröste du uns mit deinem Wort,
hilf uns, Wege zu ebnen
und mit vielen Menschen dir entgegenzugehen.
Wir danken dir, dass du zu uns kommst
In Christus, unserem Herrn.
Manfred Wussow
Lesung - Jes 40,1-5. 9-11
Lesung aus dem Buch Jesaja:
Tröstet, tröstet mein Volk,
spricht euer Gott.
Redet Jerusalem zu Herzen
und ruft ihr zu,
dass sie vollendet hat ihren Frondienst,
dass gesühnt ist ihre Schuld,
dass sie empfangen hat aus der Hand des HERRN Doppeltes
für all ihre Sünden!
Eine Stimme ruft:
In der Wüste bahnt den Weg des HERRN,
ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!
Jedes Tal soll sich heben,
jeder Berg und Hügel sich senken.
Was krumm ist, soll gerade werden,
und was hüglig ist, werde eben.
Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN,
alles Fleisch wird sie sehen.
Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.
Steig auf einen hohen Berg,
Zion, du Botin der Freude!
Erheb deine Stimme mit Macht,
Jerusalem, du Botin der Freude!
Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht!
Sag den Städten in Juda:
Siehe, da ist euer Gott.
Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht,
er herrscht mit starkem Arm.
Siehe, sein Lohn ist mit ihm
und sein Ertrag geht vor ihm her.
Wie ein Hirt weidet er seine Herde,
auf seinem Arm sammelt er die Lämmer,
an seiner Brust trägt er sie,
die Mutterschafe führt er behutsam.
Psalm 85,9-14:
Kv: Lass uns schauen, o Herr, deine Huld
und schenke uns dein Heil! – Kv
Ich will hören, was Gott redet: /
Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, *
sie sollen sich nicht zur Torheit wenden.
Fürwahr, sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten, *
seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. – (Kv)
Es begegnen einander Huld und Treue; *
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
Treue sprosst aus der Erde hervor; *
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. – (Kv)
Ja, der Herr gibt Gutes *
und unser Land gibt seinen Ertrag.
Gerechtigkeit geht vor ihm her *
und bahnt den Weg seiner Schritte. – Kv
Evangelium - Mk 1,1-8
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn.
Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja -
Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her,
der deinen Weg bahnen wird.
Stimme eines Rufers in der Wüste:
Bereitet den Weg des Herrn!
Macht gerade seine Straßen! - ,
so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf
nd verkündete eine Taufe der Umkehr
zur Vergebung der Sünden.
Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus;
sie bekannten ihre Sünden
und ließen sich im Jordan von ihm taufen.
Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren
und einen ledernen Gürtel um seine Hüften
und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig.
Er verkündete:
Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich;
ich bin es nicht wert,
mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Ich habe euch mit Wasser getauft,
er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
Gedanken zum Evangelium:
In letzter Zeit fällt mir auf, dass ich im Laufe eines Tages häufiger als nötig nachschaue, ob neue Mails angekommen sind oder im Internet aktuelle Informationen bereitliegen. Diese Neugier deute ich, dass mein bisheriges Leben trotz vieler Erfahrungen nach mehr, vor allem nach Befriedigendem und Nachhaltigem Ausschau hält. Eine innere Dynamik regt sich immer wieder.
Diese Lebenszeichen haben viel mit Advent zu tun, wo oft von Wachsein und Erwartung die Rede ist. Mein kleiner Erfahrungsbereich will sich weiten. Was Gott in uns grundgelegt hat, möchte sich weiter entfalten. Der Austausch und die Freundschaft mit ihm stecken noch viel zu sehr in den Anfängen. Advent, die Zeit der Erwartung will durchlässiger machen für die Impulse von höchster Stelle. Advent ist eine Chance, von innen her zu wachsen. So könnte Weihnachten aktuell werden nicht nur in dem Sinne, dass damals Bethlehem göttlichen Nachwuchs bekommen hat, sondern dass auch in uns neue Lebensschübe möglich werden aus der unendlichen Lebensfülle Gott.
Heute ist Nikolaustag. Noch nach 1700 Jahren ist lebendig, was in seinem Leben aufgestrahlt ist. In dieser warmen Güte und Liebe zu wachsen, bleibt für immer kostbar und bringt den Himmel näher.
Am Höhepunkt der hl. Messe rufen wir: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.
Möge uns von Mal zu Mal mehr aufgehen, dass Gott mit seinem Himmel bei uns ankommen will, dass das erste Weihnachten damals in Bethlehem sich ganz nah bei uns fortsetzt.
Fürbitten:
Wie Nebel umhüllen uns Geschäftigkeit und Sorgen.
Zu selten gelingen uns Abstand und ein Blick über unser Hier und Jetzt hinaus.
Wir spüren unser Ungenügen und bitten dich, Herr Jesus, um deine Hilfe:
Halte die Sehnsucht lebendig, die nicht bei sich selber stehen bleibt, sondern nach mehr Beziehung sucht.
Komm, Herr Jesus!
Lass durch deinen Lebensstil immer mehr Menschen begreifen, was zufriedener macht als Geld und Konsum.
Sei nahe den Corona-Erkrankten und stärke alle, die sie pflegen.
Begleite die Politiker bei ihren Entscheidungen und hilf, dass alle, Groß und Klein, zur Überwindung der Pandemie beitragen.
Lass uns die Zeit der eingeschränkten Kontakte nützen zu mehr Kontakten mit dir.
Mach unser Denken und Planen wach für deine Schritte in unser Leben.
Lass das Leben unserer Verstorbenen sich vollenden in der totalen Begegnung mit dir.
Herr Jesus Christus,
dein Kommen in unsere Welt besagt, dass der Himmel nicht in der Ferne bleibt, sondern sich ganz mit unserem Leben verbinden will.
Lass diese Wahrheit in uns immer wirksamer werden. - Amen.
Lobpreis:
Kehrvers:
"Wir loben dich, wir danken dir, wir beten dich an"
(aus dem Gloria GL 131)
Lasst uns Gott unseren Dank und unseren Lobpreis darbringen:
Heiliger Gott und Vater, wir preisen dich und danken dir,
dass du uns in deiner Barmherzigkeit die Möglichkeit zur Umkehr lässt.
Kehrvers
Wir danken dir,
dass du uns durch prophetische Menschen immer neu zur Umkehr rufst.
Du forderst uns auf,
die Straßen auf denen der Messias zu uns kommt,
zu ebnen und ihm den Weg zu bereiten.
Kehrvers
Wir danken dir für die Taufe,
durch die wir deine Töchter und Söhne geworden sind.
Durch sie hast du uns mit deinem Heiligen Geist ausgestattet,
Er befähigt uns, Früchte hervor zu bringen, die dir gefallen.
Kehrvers
Wir danken dir,
dass wir deinen Sohn Jesus Christus erwarten dürfen
der unserer Welt endgültige Gerechtigkeit und endgültigen Frieden bringen wird.
Wir stimmen ein in den Lobgesang aller Heiligen und singen:
Lied:
Kündet allen in der Not; fasset Mut und habt Vertrauen.
Bald wird kommen unser Gott; herrlich werdet ihr ihn schauen.
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
Gott naht sich mit neuer Huld, daß wir uns zu ihm bekehren;
er will lösen unsre Schuld, ewig soll der Friede währen.
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
Aus Gestein und Wüstensand werden frische Wasser fließen;
Quellen tränken dürres Land, überreich die Saaten sprießen.
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
Blinde schaun zum Licht empor, Stumme werden Hymnen singen,
Tauben öffnet sich das Ohr, wie ein Hirsch die Lahmen springen.[a]
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
Gott wird wenden Not und Leid. Er wird die Getreuen trösten,
und zum Mahl der Seligkeit ziehen die vom Herrn Erlösten.
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.
Zum Nachdenken:
In der Wüste einen Weg bereiten
In der Wüste unseres Wohlstandes
In der Wüste unserer Gleichgültigkeit
In der Wüste unserer Geschäftigkeit
Dem Herrn einen Weg bereiten '
In der Zeit der Ichsucht
In der Zeit des Lärms
In der Zeit der Kälte
In der Zeit der Dunkelheit
Dem Herrn eine Straße ebnen
In der Welt der Orientierungslosigkeit
In der Welt des Zweifels
In der Welt der Lieblosigkeit
In der Welt ohne Hoffnung
In der Not der Menschen
Ein Licht anzünden
Helene Renner
Gebet:
Treuer, barmherziger Gott,
wir geben dir die schönsten und größten Namen,
begreifen dich aber nicht.
Du stellst dich auf die Seite der Schwachen,
Verlorenen und Verdrängten.
Mit denen, die Menschen unterdrücken,
verführen und entwürdigen,
gehst du ins Gericht.
Heute, am 2. Advent, schenkst du uns Anfänge
und Menschen, die auch in schwierigen Zeiten
neu angefangen haben.
Wir danken dir für das Neuland, das du uns öffnest,
für die Wege, die wir gehen können und
für die Gewissheit, dass du zu uns kommst.
Die neue Woche legen wir in deine Hand
und bitten um deinen Segen
in Christus, unserem Herrn.
Manfred Wussow
Segen:
Gott hat Jesaja berufen, Menschen in Not Mut zu machen.
Er gebe euch seinen Segen. - Amen.
Jesus hat auf sich hinweisen lassen als den Retter der Welt.
Er gebe euch seinen Segen. - Amen.
Im Heiligen Geist können wir erkennen,
wie nahe wir der verheißenen Zukunft sind.
Er gebe euch seinen Segen. - Amen.
Und der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
sei euch Kraft und Versprechen für die Woche. - Amen.
Pater Norbert Riebartsch
Zusammengestellt von P. Hans Hütter
Hans Hütter (2001)
Lopez Weißmann (1999)