Eröffnung:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Einleitung:
Wir sind noch in der österlichen Freudenzeit! "Im Prater blühen wieder die Bäume…"
Und obendrein ist heute Muttertag.
Der 98. Psalm schenkt uns den Ton:
Singet dem Herrn ein neues Lied, *
denn er hat wunderbare Taen vollbracht!
Geholfen hat ihm seine Rechte *
und sein heiliger Arm.
Ihn bitten wir im Kyrie um seine Liebe:
Herr,
es blüht vieles in vielen Farben.
Grau in grau ist oft unser Herz.
Herr, erbarme dich.
Herr,
unsere Nasen schnuppern feine Düfte.
Oft können wir einander nicht riechen.
Christus, erbarme dich.
Herr;
es zwitschern viele Vögel.
Im Lärm um nichts hören wir einander nicht mehr.
Herr, erbarme dich.
"Alle Enden der Erde *
sahen das Heil unsres Gottes.
Jauchzet dem Herrn, alle Lande, *
freut euch, jubelt und singt!"
Zur Einstimmung auf das Evangelium:
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Aus: Erich Fried, Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte, Verlag Wagenbach, Berlin 1983.
Eröffnungsgebet:
Vater bist du uns, Gott,
und Mutter auch.
Wir danken dir für deine Barmherzigkeit,
in der wir jeden Tag,
unser Leben lang,
geborgen sind.
Schenke uns den Geist deiner Liebe,
der unsere Herzen weit macht,
unser Vertrauen rechtfertigt
und unsere alltäglichen Beziehungen
schön und reich macht
in Christus,
unserem Freund
für alle Ewigkeit.
1. Lesung - Apg 10,25-26. 34-35. 44-48:
Lesung aus der Apostelgeschichte.
Als Petrus in Cäsaréa beim Hauptmann Kornélius ankam,
ging ihm dieser entgegen
und warf sich ihm ehrfürchtig zu Füßen.
Petrus aber richtete ihn auf
und sagte: Steh auf!
Auch ich bin nur ein Mensch.
Da begann Petrus zu reden
und sagte:
Wahrhaftig, jetzt begreife ich,
dass Gott nicht auf die Person sieht,
sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist,
wer ihn fürchtet
und tut, was recht ist.
Noch während Petrus redete,
kam der Heilige Geist auf alle herab,
die das Wort hörten.
Die gläubig gewordenen Juden,
die mit Petrus gekommen waren,
konnten es nicht fassen,
dass auch auf die Heiden
die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde.
Denn sie hörten sie in Zungen reden
und Gott preisen.
Petrus aber sagte:
Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern,
die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?
Und er ordnete an,
sie im Namen Jesu Christi zu taufen.
Danach baten sie ihn,
einige Tage zu bleiben.
Antwortpsalm - Ps 98,1-4:
Kv: Der Herr hat sein Heil enthüllt
vor den Augen der Völker. – Kv
Singet dem Herrn ein neues Lied, *
denn er hat wunderbare Taten vollbracht!
Geholfen hat ihm seine Rechte *
und sein heiliger Arm. – (Kv)
Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht *
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
Er gedachte seiner Huld *
und seiner Treue zum Hause Israel. – (Kv)
Alle Enden der Erde *
sahen das Heil unsres Gottes.
Jauchzet dem Herrn, alle Lande, *
freut euch, jubelt und singt! – Kv
2. Lesung - 1 Joh 4,7-10:
Lesung aus dem ersten Johannesbrief.
Geliebte, wir wollen einander lieben;
denn die Liebe ist aus Gott
und jeder, der liebt, stammt von Gott
nd erkennt Gott.
Wer nicht liebt,
hat Gott nicht erkannt;
denn Gott ist Liebe.
Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns,
dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat,
damit wir durch ihn leben.
Darin besteht die Liebe:
Nicht dass wir Gott geliebt haben,
sondern dass er uns geliebt
und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.
Ruf vor dem Evangelium - Joh 14,23:
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben,
und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.
Halleluja.
Evangelium - Joh 15,9-17:
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wie mich der Vater geliebt hat,
so habe auch ich euch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!
Wenn ihr meine Gebote haltet,
werdet ihr in meiner Liebe bleiben,
so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe
und in seiner Liebe bleibe.
Dies habe ich euch gesagt,
damit meine Freude in euch ist
und damit eure Freude vollkommen wird.
Das ist mein Gebot,
dass ihr einander liebt,
so wie ich euch geliebt habe.
Es gibt keine größere Liebe,
als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
Ihr seid meine Freunde,
wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
Ich nenne euch nicht mehr Knechte;
denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt;
denn ich habe euch alles mitgeteilt,
was ich von meinem Vater gehört habe.
Nicht ihr habt mich erwählt,
sondern ich habe euch erwählt
und dazu bestimmt,
dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.
Dann wird euch der Vater alles geben,
um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
Dies trage ich euch auf,
dass ihr einander liebt.
Lobpreis:
Kehrvers:
Bis in den Himmel reicht deine Liebe, Herr,
bis zu den Wolken deine Treue (oder GL 40,1)
Guter Gott und Vater,
wir kommen zu dir, um dir zu danken und dich zu loben.
Wir preisen dich für die Liebe, die du uns Tag für Tag erfahren lässt.
In den Geboten, die du den Menschen ins Herz geschrieben hast,
zeigst du uns den Weg zu erfülltem Leben.
Kehrvers
Jesus von Nazareth hat uns in seinen Worten
und in seinem Umgang mit den Menschen gezeigt,
wie wir einander in Liebe begegnen und für einander da sein können.
Alle, die seine Nähe gesucht haben, hat er zu seinen Freunden gemacht
und in seine Liebe zu dir, guter Gott, hineingenommen.
Kehrvers
Im Vertrauen, dass du seine Liebe nicht vergeblich sein lässt,
hat er für seine Freunde das Leben hingegeben.
Du aber hast ihn von den Toten auferweckt und uns gezeigt,
dass deine Liebe nicht an der Grenze des Todes Halt macht.
Kehrvers
Seine Botschaft der Liebe hat die Grenzen überwunden,
die Menschen vor einander aufgerichtet haben.
Denn dir ist in jedem Volk willkommen, wer sich deiner Liebe öffnet.
Du hast auch uns berufen,
Jesus auf dem Weg der Liebe und Hingabe nachzufolgen
und uns aufzumachen und Frucht zu bringen.
Dafür loben und preisen wir dich und singen wir dir unseren Dank:
Danklied, z. B. GL 464: Gott liebt diese Welt.
Mag. theol. Pater Hans Hütter
Fürbitten:
Gott erkennen wir nur in seiner Liebe.
Aber er schenkt sie uns und wir erkennen ihn.
Wir sind Freunde Jesu.
Lasst uns für die Menschen, für die Welt, für den ganzen Kosmos beten:
Heute denken wir an alle Menschen, die „ja“ sagen zu Kindern,
mit ihnen wachsen und ihre Wege mit Liebe mitgehen.
Wir bitten dich: Lass uns in deiner Liebe bleiben
In Coronazeiten müssen viele Familien Distanzunterricht und Homeoffice unter einen Hut bringen. Oft stoßen Menschen an Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit.
Weltweit werden Familien auseinandergerissen. Viele Kinder sind alleine auf der Flucht. Viele leben auf der Straße.
Im Internet und in menschlichen Beziehungen macht sich Verrohung breit. Hass und Hetze vergiften das Zusammenleben.
Selbst im Weltraum fliegt menschlicher Schrott. Das Wetter reagiert auf Klimaveränderungen. Eine Erde, die ausgebeutet wird, wehrt sich.
Deine Liebe umfasst die ganze Schöpfung.
Uns Menschen hast du deinen Geist eingehaucht,
das Leben.
Hilf uns zu bewahren, was du uns anvertraut hast.
Lass uns in deiner Liebe bleiben.
Impuls:
Gott,
du segnest uns,
wenn wir froh sind,
wenn uns vieles gelingt,
wenn wir lachen und uns nicht mehr einkriegen können vor Lachen,
wenn wir das schöne Gefühl haben „Alles ist O.K.!“
Gott ,
du segnest uns,
wenn es uns schlecht geht,
wenn wir traurig sind und überhaupt nicht mehr weiter wissen,
wenn unser Herz so schwer ist, dass wir glauben:
„Ich kann mich nie mehr in meinem Leben über irgendetwas freuen!“
Gott,
du segnest uns,
wenn wir vor Wut platzen,
wenn wir uns selbst oder andere nicht mehr leiden können,
wenn wir das Gefühl haben „Das ist nicht fair!“
Gott,
du segnest uns,
wenn wir keine Wunder vollbringen,
wenn wir den Erwartungen anderer nicht entsprechen,
wenn wir der ganzen Welt entgegen rufen möchten:
„Das bin ich nicht und so werde ich nie sein!“
Gott,
du segnest uns,
wenn wir ängstlich sind,
wenn wir schwach sind,
wenn wir glauben „Das schaffe ich niemals!“
Gott,
du segnest uns,
wenn wir auf die Nase fallen,
wenn was nicht so läuft und das Ergebnis einfach nur mies ist,
wenn wir nur noch schreien wollen: “So ein Mist!“
Manchmal spüren wir deine Nähe, manchmal nicht.
Gott,
du gehst mit uns.
Wir sind dir nicht egal.
Das ist gut so.
Amen.
© Ute Josten
Schlussgebet:
Wenn wir zusammenkommen, Herr,
begegnen wir den Geschichten, die du mit uns teilst,
Geschichten deiner Liebe.
Dass wir deine Freunde sind,
kommt einem Wunder gleich.
Wir bitten dich um deinen Segen
heute besonders für unsere Mütter,
für die Mütter unserer Kinder,
für die Mütter überall auf der Welt.
Behüte und begleite uns,
wenn wir arbeiten,
wenn wir feiern,
wenn wir uns streiten,
wenn wir wachen und beten.
Hilf uns, einander nicht zu verlieren
in Christus, der uns ausgesucht hat
für das Leben.
Segen:
Seid gesegnet,
wenn ihr in der Freude der Liebe erstrahlt
und meint, alles zu vermögen.
Seid gesegnet,
wenn die Wege eurer Liebe euch viel abverlangen.
Seid gesegnet,
wenn ihr mühsam neue Brücken der Liebe bauen müsst.
Seid gesegnet von dem Gott,
der der Inbegriff der Liebe ist
und sich uns schenkt
als Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Beatrix Senft
Claudia Simonis-Hippel (2012)
Wolfgang Jungmayr (2003)
Gabi Ceric (2000)