Die biblischen Lesungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Ständigen Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet den Lektionaren 2018 ff entnommen. - © 2024 staeko.net. - vgl. Impressum.
Die Katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und Schweiz stellen auf ihren Webseiten ausführliche Kommentare und Anleitungen zum Lesen der biblischen Lesungen für Sonn- und Feiertage zum Download im PDF-Format zur Verfügung. Mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Bibelwerke übernehmen wir die Kurzeinleitungen zu den Lesungen.
Predigten vom 06. Mai. 2024 - Bitttage (A/B/C)
24. Nov. 2024
Christkönigsonntag (B)
17. Nov. 2024
33. Sonntag im Jahreskreis (B)
10. Nov. 2024
32. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Nov. 2024
31. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Nov. 2024
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2024
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
27. Okt. 2024
30. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Okt. 2024
29. Sonntag im Jahreskreis (B)
13. Okt. 2024
28. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Okt. 2024
27. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Sep. 2024
26. Sonntag im Jahreskreis (B)
22. Sep. 2024
25. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Sep. 2024
24. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Sep. 2024
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
08. Sep. 2024
8. September: Mariä Geburt (Fest)
08. Sep. 2024
23. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2024
22. Sonntag im Jahreskreis (B)
31. Aug. 2024
Erntedank (Sonst.)
25. Aug. 2024
21. Sonntag im Jahreskreis (B)
18. Aug. 2024
20. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Aug. 2024
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
11. Aug. 2024
19. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Aug. 2024
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
04. Aug. 2024
18. Sonntag im Jahreskreis (B)
28. Jul. 2024
17. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Jul. 2024
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
21. Jul. 2024
16. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Jul. 2024
15. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jul. 2024
14. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Jun. 2024
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Jun. 2024
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2024
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2024
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
23. Jun. 2024
12. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Jun. 2024
20. Juni: Weltflüchtlingstag (Sonst.)
16. Jun. 2024
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
09. Jun. 2024
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jun. 2024
Heiligstes Herz Jesu (B)
02. Jun. 2024
9. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Mai. 2024
Fronleichnam (B)
26. Mai. 2024
Dreifaltigkeitssonntag (B)
20. Mai. 2024
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
19. Mai. 2024
Pfingstsonntag (A/B/C)
18. Mai. 2024
Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)
12. Mai. 2024
7. Sonntag der Osterzeit (B)
09. Mai. 2024
Christi Himmelfahrt (B)
06. Mai. 2024
Bitttage (A/B/C)
Einführungen zu den Gottesdienstlesungen - Ltg 0
Lesung - Apg 16,11-15
Lesung aus der Apostelgeschichte.
Air brachen von Troas auf und fuhren auf dem kürzesten Weg nach Samothrake und am folgenden Tag nach Neapolis.
Von dort gingen wir nach Philippi, eine führende Stadt des Bezirks von Mazedonien, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf.
Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluss, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten. Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige und der Herr öffnete ihr das Herz, sodass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte. Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr wirklich meint, dass ich zum Glauben an den Herrn gefunden habe, kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie drängte uns.
Antwortpsalm - Ps 149,1-6. 9b
Kv: Der Herr hat an seinem Volk Gefallen. – Kv
Oder GL 56,1 - oder: Halleluja.
Singt dem HERRN ein neues Lied, *
sein Lob in der Versammlung der Frommen!
Israel soll sich freuen über seinen Schöpfer, *
die Kinder Zions sollen jubeln über ihren König. - Kv
Seinen Namen sollen sie loben mit Reigentanz, *
mit Trommel und Leier ihm spielen.
Denn der HERR hat an seinem Volk Gefallen, *
er krönt die Gebeugten mit Rettung. - Kv
In Herrlichkeit sollen die Frommen frohlocken, *
sie sollen jauchzen auf ihren Lagern,
Hochgesänge auf Gott in ihrer Kehle,
Lichtglanz ist das all seinen Frommen. - Kv
Evangelium - Joh 15,26 - 16,4a
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn aber der Beistand kommt,
den ich euch vom Vater aus senden werde,
der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht,
dann wird er Zeugnis für mich ablegen.
Und auch ihr legt Zeugnis ab,
weil ihr von Anfang an bei mir seid.
Das habe ich euch gesagt,
damit ihr keinen Anstoß nehmt.
Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen,
ja es kommt die Stunde,
in der jeder, der euch tötet,
meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten.
Das werden sie tun,
weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben.
Ich habe es euch aber gesagt,
damit ihr euch, wenn die Stunde kommt,
daran erinnert, dass ich es euch gesagt habe.
Dieses Evangelium stammt aus der sog. 2. Abschiedsrede Jesu (Joh 15,1-17). Die Abschiedsreden in Joh 13-17 gehören zur Gattung eines literarischen Testaments, in dem Mahnungen, Empfehlungen und Segensprüche eines Sterbenden zusammengefasst werden. Hier wendet sich Jesus damit vor seinem Tod an die Seinen, also die Jünger. Im Sinn der johanneischen Theologie spricht der erhöhte Christus durch seinen Geist der bedrängten Gemeinde Trost zu und ermahnt sie.
Schlüsselwort im vorliegenden Ausschnitt ist „Liebe“ (4-mal) bzw. „lieben“ (5-mal), und zwar in mehrfacher Beziehung. Die Liebe geht zuallererst vom Vater aus, der Jesus geliebt hat. Dieser wiederum hat ebenso die Seinen geliebt (Vers 9a), die er auch „Freunde“ nennt und für die er sogar sein Leben hingeben wird (Vers 13-15). Die Jünger sollen im Kraftfeld dieser Liebe bleiben, in dem sie die Gebote Jesu halten (Vers 9b-10). Ausdrücklich wird in Vers 12 das zentrale Gebot Jesu folgendermaßen formuliert: „Liebt einander, so wie ich Euch geliebt habe.“ und in Vers 17 in Kurzform wiederholt.
Sind Christen also heute aufgefordert, einander zu lieben „so wie“ Jesus die Jünger geliebt hat, muss man sich zuerst bewusst machen, wie Jesus seine Liebe zu den Menschen verstanden und gelebt hat. Das wiederum basiert auf der Liebe des Vaters, wie Jesus sie erfahren hat. Beide Arten der Liebesbeziehung lassen sich mit dem Ausdruck „einen Menschen mit den Augen Gottes sehen“ beschreiben, angelehnt an das Wort von F. Dostojewski: „Einen Menschen lieben heißt: ihn so sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“ Konkret bedeutet dies, in alltäglichen Begegnungen den Blick zu schärfen für das Gute und Schöne, für das Lebendige und Hoffnungsvolle, das Gott im anderen Menschen angelegt hat. Durch solchen Umgang miteinander können auch verschüttete Lebenskräfte wieder wachsen.
© Claudia Simonis-Hippel, in: Bernhard Krautter/Franz-Josef Ortkemper (Hg.), Gottes Volk Lesejahr B 4/2012, Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2012, S. 109-119.
Den Vorspann des Evangeliums bildet die Rede Jesu über die Verbindung von Weinstock und Reben. Das Thema dieser Verbindung spiegelt sich wieder in der Liebesbeziehung zwischen den Jüngern und Jesus.
Die Distanz zwischen Gott und Mensch lässt eigentlich für die Beziehung nicht den Begriff Freundschaft zu. So ist es ein "Umsturz der Werte", wenn nach Johannes Jesus die Jünger zu seinen Freunden macht. Denn in einer Freundesbeziehung gibt es kein unten und oben, man sieht sich von Angesicht zu Angesicht, begegnet sich auf gleicher Augenhöhe. Durch Jesus als Sohn Gottes sind die Jünger – und zwar ausnahmslos alle – Teilhaber auch an seiner Gemeinschaft mit Gott geworden. So kann es nun keine Knechte oder Sklaven mehr geben, denn ein Knecht ist im alttestamentlichen Denken die Unterordnung unter Gott (Deshalb war Moses auch etwas Besonderes, weil er mit Gott von Angesicht zu Angesicht reden durfte).
Der Begriff Liebe findet sich bei Johannes in mannigfache Anwendung und in verschiedenen Bedeutungen. Wenn Jesus hier von der Liebe des Vaters spricht, so besteht der Liebeserweis darin, dass er selbst göttliche Herrlichkeit erhalten hat und so Worte und Werke Jesu auch Gottes Worte und Werke sind. Der größte Erweis der Liebe Jesu ist, in Freiheit sogar sein Leben für seine Freunde hinzugeben.
Deutlich wird in Vers 16 gesagt, dass es Jesus ist, der seine Jünger in diese Liebe hinein nimmt, und dass dadurch auch sie den Auftrag zur Weitergabe (Frucht bringen) der Liebe haben.
Das Evangelium ist ein Kernstück johannäischer Theologie und Fortsetzung des Bildwortes vom Weinstock und den Reben, die auf Jesus Christus und uns übertragen wurde. Leitwort ist die Liebe. Sie ist das, was Gott und Jesus Christus verbindet, was den Menschen mit Gott verbindet und was die Menschen untereinander verbindet. Die Menschen sind in der Liebe Gottes vereint.
Es ist eine hingebende Liebe, die sich am Beispiel Jesu, u. a. als dem Hirten, orientiert. Das hat auch Konsequenzen auf die Beziehung zwischen Jesus Christus und uns Menschen: aus dem Verhältnis Herr - Knecht wird eine freundschaftliche Beziehung, in der der eine vom anderen weiß. Klar definiert wird aber, dass die Initiative dazu von Jesus Christus ausgeht und nicht von uns Menschen. Die Erwählung durch Jesus Christus mündet in den Auftrag: "Liebt einander!"
Lesung - Apg 16,22-34
Lesung aus der Apostelgeschichte.
In jenen Tagen
erhob sich das Volk von Philippi gegen Paulus und Silas und die obersten Beamten ließen ihnen die Kleider vom Leib reißen und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen. Sie ließen ihnen viele Schläge geben und sie ins Gefängnis werfen; dem Gefängniswärter gaben sie Befehl, sie in sicherem Gewahrsam zu halten. Auf diesen Befehl hin warf er sie in das innere Gefängnis und schloss ihre Füße in den Block. Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Loblieder; und die Gefangenen hörten ihnen zu. Plötzlich begann ein gewaltiges Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Mit einem Schlag sprangen die Türen auf und allen fielen die Fesseln ab. Als der Gefängniswärter aufwachte und die Türen des Gefängnisses offen sah, zog er sein Schwert, um sich zu töten; denn er meinte, die Gefangenen seien entflohen. Da rief Paulus laut: Tu dir nichts an! Wir sind alle noch da. Jener rief nach Licht, stürzte hinein und fiel Paulus und Silas zitternd zu Füßen. Er führte sie hinaus und sagte: Ihr Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden? Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus. Und sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus das Wort des Herrn. Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen. Dann führte er sie in sein Haus hinauf, ließ ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum Glauben an Gott gekommen war.
Antwortpsalm - Ps 138,1-3. 7c-8
Kv - Herr, du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief. - Kv
(Oder GL 76,1)
Ich will dir danken mit meinem ganzen Herzen,
vor Göttern will ich dir singen und spielen.
Ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin,
will deinem Namen danken für deine Huld und für deine Treue. - Kv
Denn du hast dein Wort größer gemacht
als deinen ganzen Namen.
Am Tag, da ich rief, gabst du mir Antwort,
du weckst Kraft in meiner Seele. - Kv
Du streckst deine Hand aus,
deine Rechte hilft mir.
Der HERR wird es für mich vollenden. /
HERR, deine Huld währt ewig.
Lass nicht ab von den Werken deiner Hände!- Kv
Evangelium - Joh 16,5-11
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? Vielmehr hat Trauer euer Herz erfüllt, weil ich euch das gesagt habe. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt der Sünde überführen und der Gerechtigkeit und des Gerichts; der Sünde, weil sie nicht an mich glauben; der Gerechtigkeit, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; des Gerichts, weil der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.
Claudia Simonis-Hippel (2012)
Wolfgang Jungmayr (2003)
Gabi Ceric (2000)
Dieses Evangelium stammt aus der sog. 2. Abschiedsrede Jesu (Joh 15,1-17). Die Abschiedsreden in Joh 13-17 gehören zur Gattung eines literarischen Testaments, in dem Mahnungen, Empfehlungen und Segensprüche eines Sterbenden zusammengefasst werden. Hier wendet sich Jesus damit vor seinem Tod an die Seinen, also die Jünger. Im Sinn der johanneischen Theologie spricht der erhöhte Christus durch seinen Geist der bedrängten Gemeinde Trost zu und ermahnt sie.
Schlüsselwort im vorliegenden Ausschnitt ist „Liebe“ (4-mal) bzw. „lieben“ (5-mal), und zwar in mehrfacher Beziehung. Die Liebe geht zuallererst vom Vater aus, der Jesus geliebt hat. Dieser wiederum hat ebenso die Seinen geliebt (Vers 9a), die er auch „Freunde“ nennt und für die er sogar sein Leben hingeben wird (Vers 13-15). Die Jünger sollen im Kraftfeld dieser Liebe bleiben, in dem sie die Gebote Jesu halten (Vers 9b-10). Ausdrücklich wird in Vers 12 das zentrale Gebot Jesu folgendermaßen formuliert: „Liebt einander, so wie ich Euch geliebt habe.“ und in Vers 17 in Kurzform wiederholt.
Sind Christen also heute aufgefordert, einander zu lieben „so wie“ Jesus die Jünger geliebt hat, muss man sich zuerst bewusst machen, wie Jesus seine Liebe zu den Menschen verstanden und gelebt hat. Das wiederum basiert auf der Liebe des Vaters, wie Jesus sie erfahren hat. Beide Arten der Liebesbeziehung lassen sich mit dem Ausdruck „einen Menschen mit den Augen Gottes sehen“ beschreiben, angelehnt an das Wort von F. Dostojewski: „Einen Menschen lieben heißt: ihn so sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“ Konkret bedeutet dies, in alltäglichen Begegnungen den Blick zu schärfen für das Gute und Schöne, für das Lebendige und Hoffnungsvolle, das Gott im anderen Menschen angelegt hat. Durch solchen Umgang miteinander können auch verschüttete Lebenskräfte wieder wachsen.
© Claudia Simonis-Hippel, in: Bernhard Krautter/Franz-Josef Ortkemper (Hg.), Gottes Volk Lesejahr B 4/2012, Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2012, S. 109-119.
Den Vorspann des Evangeliums bildet die Rede Jesu über die Verbindung von Weinstock und Reben. Das Thema dieser Verbindung spiegelt sich wieder in der Liebesbeziehung zwischen den Jüngern und Jesus.
Die Distanz zwischen Gott und Mensch lässt eigentlich für die Beziehung nicht den Begriff Freundschaft zu. So ist es ein "Umsturz der Werte", wenn nach Johannes Jesus die Jünger zu seinen Freunden macht. Denn in einer Freundesbeziehung gibt es kein unten und oben, man sieht sich von Angesicht zu Angesicht, begegnet sich auf gleicher Augenhöhe. Durch Jesus als Sohn Gottes sind die Jünger – und zwar ausnahmslos alle – Teilhaber auch an seiner Gemeinschaft mit Gott geworden. So kann es nun keine Knechte oder Sklaven mehr geben, denn ein Knecht ist im alttestamentlichen Denken die Unterordnung unter Gott (Deshalb war Moses auch etwas Besonderes, weil er mit Gott von Angesicht zu Angesicht reden durfte).
Der Begriff Liebe findet sich bei Johannes in mannigfache Anwendung und in verschiedenen Bedeutungen. Wenn Jesus hier von der Liebe des Vaters spricht, so besteht der Liebeserweis darin, dass er selbst göttliche Herrlichkeit erhalten hat und so Worte und Werke Jesu auch Gottes Worte und Werke sind. Der größte Erweis der Liebe Jesu ist, in Freiheit sogar sein Leben für seine Freunde hinzugeben.
Deutlich wird in Vers 16 gesagt, dass es Jesus ist, der seine Jünger in diese Liebe hinein nimmt, und dass dadurch auch sie den Auftrag zur Weitergabe (Frucht bringen) der Liebe haben.
Das Evangelium ist ein Kernstück johannäischer Theologie und Fortsetzung des Bildwortes vom Weinstock und den Reben, die auf Jesus Christus und uns übertragen wurde. Leitwort ist die Liebe. Sie ist das, was Gott und Jesus Christus verbindet, was den Menschen mit Gott verbindet und was die Menschen untereinander verbindet. Die Menschen sind in der Liebe Gottes vereint.
Es ist eine hingebende Liebe, die sich am Beispiel Jesu, u. a. als dem Hirten, orientiert. Das hat auch Konsequenzen auf die Beziehung zwischen Jesus Christus und uns Menschen: aus dem Verhältnis Herr - Knecht wird eine freundschaftliche Beziehung, in der der eine vom anderen weiß. Klar definiert wird aber, dass die Initiative dazu von Jesus Christus ausgeht und nicht von uns Menschen. Die Erwählung durch Jesus Christus mündet in den Auftrag: "Liebt einander!"
Lesung - Apg 17,15 - 18,1
Lesung aus der Apostelgeschichte.
In jenen Tagen
brachten die Begleiter des Paulus ihn nach Athen. Mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, Paulus möglichst rasch nachzukommen, kehrten sie zurück.
Während Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Geist von heftigem Zorn erfasst; denn er sah die Stadt voll von Götzenbildern. Er redete in der Synagoge mit den Juden und Gottesfürchtigen und auf dem Markt sprach er täglich mit denen, die er gerade antraf. Einige von den epikureischen und stoischen Philosophen diskutierten mit ihm und manche sagten: Was will denn dieser Schwätzer? Andere aber: Er scheint ein Verkünder fremder Gottheiten zu sein. Denn er verkündete das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung. Sie nahmen ihn mit, führten ihn zum Areopag und fragten: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du vorträgst? Du bringst uns recht befremdliche Dinge zu Gehör. Wir wüssten gern, worum es sich handelt. Alle Athener und die Fremden dort taten nichts lieber, als die letzten Neuigkeiten zu erzählen oder zu hören.
Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sagte: Männer von Athen, nach allem, was ich sehe, seid ihr sehr fromm. Denn als ich umherging und mir eure Heiligtümer ansah, fand ich auch einen Altar mit der Aufschrift: EINEM UNBEKANNTEN GOTT. Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch. Der Gott, der die Welt erschaffen hat und alles in ihr, er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind. Er lässt sich auch nicht von Menschenhänden dienen, als ob er etwas brauche, er, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir; wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seinem Geschlecht. Da wir also von Gottes Geschlecht sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung. Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, gebietet jetzt den Menschen, dass überall alle umkehren sollen. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte.
Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen, andere aber sagten: Darüber wollen wir dich ein andermal hören. So ging Paulus aus ihrer Mitte weg.
Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, der Areopagit, außerdem eine Frau namens Damaris und noch andere mit ihnen.
Hierauf verließ Paulus Athen und ging nach Korinth.
Antwortpsalm - Ps 148,1-2. 11-14
Kv: Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit – Kv
Oder GL 79,1 - oder: Halleluja.
Lobt den HERRN vom Himmel her, *
lobt ihn in den Höhen:
Lobt ihn, all seine Engel, *
lobt ihn, all seine Heerscharen, - Kv
Lobt ihn, ihr Könige der Erde und alle Völker, *
ihr Fürsten und alle Richter der Erde,
ihr jungen Männer und auch ihr jungen Frauen, *
ihr Alten mit den Jungen! - Kv
Loben sollen sie den Namen des HERRN, /
denn sein Name allein ist erhaben, *
seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.
Er hat erhöht die Macht seines Volks, /
zum Lob für all seine Frommen, *
für die Kinder Israels, das Volk, das ihm nahe ist. Halleluja! - Kv
Evangelium - Joh 16,12-15
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Noch vieles habe ich euch zu sagen,
aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit,
wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten.
Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden,
sondern er wird reden, was er hört,
und euch verkünden, was kommen wird.
Er wird mich verherrlichen;
denn er wird von dem, was mein ist, nehmen
und es euch verkünden.
Alles, was der Vater hat, ist mein;
darum habe ich gesagt:
Er nimmt von dem, was mein ist,
und wird es euch verkünden.
Manfred Wussow (2004)
Gabi Ceric (1998)
Ein Abschnitt aus den Abschiedsreden Jesu. Tenor: Es ist noch nicht alles gesagt. Die "ganze Wahrheit" steht noch aus. Das Evangelium ist nicht abgeschlossen, abgepackt oder eingefroren. Der Geist wird als ein hörender beschrieben, der aus der Fülle nimmt und in die "ganze Wahrheit" führt. Es ist auch ein Abschied von der Wahrheit als einem zugeschnürten Paket...
Es geht um die Verherrlichung Jesu, die nicht vergangen ist, sondern immer wieder neu geschieht, wenn der Geist nämlich sein Wort weiter treibt und zum Vater führt. Das Zutrauen fällt besonders auf: einmal - es gibt die ganze Wahrheit, dann aber - wir haben sie nicht, wir bekommen sie auch nur so, wie wir sie "jetzt" tragen können. Die Menschlichkeit des Menschen und die Göttlichkeit Gottes sind gewahrt, aber aufeinander bezogen. Die "ganze Wahrheit" lässt sich nach diesen Worten auch nicht mit vergangenen Positionen identifizieren, bleibt aber auch nicht unverbindlich und für alles offen. In die Wahrheit führt der Geist, indem er das Wort Christi auslegt.
Der Abschnitt hat eine trinitarische Struktur: Es ist eine "Ich-Rede" des Sohnes, der über die Schätze des Vaters verfügt und es dem Geist überlässt, die Fülle auszuteilen. Dabei ist die Beziehung untereinander komplex, dreifaltig, keineswegs einlinig und in Schritte zerlegbar, jedes Detail offenbart die Einheit für Menschen, die noch nicht in der ganzen Wahrheit sind.
Zum Tenor der Abschiedsreden Jesu gehört auch die Zusage, dass die Jünger nicht Nachlaßverwalter sind, sondern Erben (Klaus Hemmerle).
Im Evangelium hören wir einen Teil aus den Abschiedsreden Jesu. Vieles von dem, was Jesus seinen Jüngern in diesen Abschiedsreden mitteilt, scheint den Jüngern unverständlich zu sein ("ihr könnt es jetzt nicht tragen"). Aber es wird sich erhellen, wenn die Zeit gekommen ist und die Jünger in dem drinnen stehen, was Jesus ihnen ankündigt. Vieles bleibt unverständlich, wenn man es selbst nicht erfahren hat. Diese Lebensweisheit steckt hinter den Worten Jesu. Der Geist der Wahrheit wird es sein, der die Jünger einsichtig machen wird. Der Geist teilt ihnen mit, was er gesagt bekommt. Damit stehen wir mitten in einer Trinitätstheologie, die in diesen wenigen Sätzen entfaltet wird: Gott-Vater teilt sich mit im Sohn, und der Geist der Wahrheit tut dies den Jüngern kund. Den Zeitpunkt, wann der Geist der Wahrheit kommt, verschweigt Jesus, und er scheint dem Evangelisten nicht wesentlich zu sein. Vielmehr kommt es ihm auf den Trost durch die Gewissheit an, dass der Geist der Wahrheit kommen wird.
Bitttage und Wettersegen – neue Perspektiven
Tradition
In vielen Pfarrgemeinden ist es noch Tradition rund um Christi Himmelfahrt die Bitttage zu feiern. Dabei geht man in die Natur hinaus und zieht betend durch die Felder. Abgeschlossen wird die Prozession mit einem Wettersegen.
Ohnmacht
Das hat einen guten Grund. Im Mai ist der Frühling mit seinen Blüten vorbei und es beginnt das Wachstum und die Reife von Getreide, Gemüse und Obst. Ob es eine gute Ernte geben wird, hängt wesentlich vom Wetter ab. Die Menschen fühlten sich ohnmächtig gegenüber Dürre, Unwetter, Hagelschlag oder Schädlingsfraß und hatten große Angst davor. Naheliegend, sich an Gott zu wenden und um Hilfe und Schutz beziehungsweise Verschonung zu bitten. Manchmal wurde auch magisch etwas nachgeholfen durch das Aufbewahren gesegneter Gegenstände an bestimmten Stellen oder das Anzünden einer Kerze, wenn schwarze Wolken aufzogen.
Das alles funktioniert heute nicht mehr. Wie das Wetter wird, ist bei Meteorologen und Klimaforscherinnen in guten Händen. Auch Unwetterwarnungen gibt es bereits. Was gleichgeblieben ist, ist, dass die Naturgewalten immer noch stärker sind, als wir das in unserem menschlichen Hochmut und unserer Überheblichkeit wahrhaben wollen. Wir müssen nicht die Erde retten, sie ist stärker als wir, aber wenn wir sie nicht schützen und erhalten, wird die Menschheit untergehen.
Im Gegensatz zu früher wissen wir, dass Gott keine Naturgesetze zu Gunsten von bestimmten Menschen oder Situationen ändert. Eine Bitte um Verschonung oder Bewahrung zerstreut keine Wolken und wendet keinen Hagel ab.
So scheint sich das Blatt heute gewendet zu haben. Gott ist heutzutage ohnmächtig und muss hilflos zusehen, was die Menschen in ihrer Gier der Natur und Schöpfung antun.
An diesem Punkt könnten Flurprozessionen und Wettersegen einen neuen Sinn bekommen.
Dankbarkeit
Wenn wir in die Natur hinaus gehen und durch die Felder ziehen, können wir neu und vielleicht verstärkt die Fülle und Schönheit der Natur wahrnehmen. Wir können Staunen über die Vielfalt der Pflanzen - in einer Wiese gibt es 400 Schattierungen Grün - und der Tierwelt. Wir können staunen über die Kreisläufe, die alles in Balance halten und Wachstum und Fruchtbarkeit befördern. Dann kann Dankbarkeit in uns aufsteigen. Dankbarkeit, dass der Boden fruchtbar ist, dass die Witterung Wachstum und Reifung ermöglicht, dass es die Natur in so vielen Formen und Farben gibt.
Diese Dankbarkeit kann uns wieder zu unserer richtigen Größe auf der Erde zurückbringen. Sie kann uns bewusst machen, dass wir ein Teil der Natur sind und uns einfügen und unterordnen müssen. Schon auf den ersten Seiten der Bibel steht, dass wir Menschen die Aufgabe haben, die Erde zu bearbeiten und zu hüten.
Der Eindruck, den das Wahrnehmen der Schönheit und Fruchtbarkeit der Natur hinterlässt, kann uns befreien von Gier und dem Bedürfnis die Schöpfung auszubeuten und so viel wie möglich aus ihr herauszupressen. Wir wissen inzwischen, dass das die Ursachen für den menschengemachten Klimawandel sind.
Dann können wir uns an Gott wenden und uns dankbar für seine liebevolle Gegenwart öffnen. Wir können ihn bitten uns, Mut und Kraft zu geben, den Versuchungen die Natur auszubeuten zu widerstehen. Wir können ihn bitten um Kreativität und Erfindergeist, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Wir können demütig und staunend seine Güte preisen, die sich zeigt in all der Pracht, die uns umgibt.
Verantwortung
Trotz Warnungen und Vorsorge werden wir Naturkatastrophen nicht verhindern können. Aber wir können verhindern, dass die Umwelt zerstört und die Erde ausgebeutet wird. Nicht Gott ist es der handelt, um uns zu verschonen - dann müsste er die Naturgesetze ändern. Wir haben es in der Hand, selbstgemachte Katastrophen zu verhindern oder in ihren Folgen abzumildern. Gott ist es, der uns die Motivation gibt, gut und fürsorglich mit der Natur umzugehen.
So können Flurprozession und Wettersegen zur Erfahrung werden, dass Gottes Zuwendung und Schutz uns umgeben und wir geborgen sind in seiner Güte und seinem Segen.
© Dorothea Schwarzbauer Haupt, Diözese Linz.
- Tagesgebet4
Messbuch - TG Bittmessen: halte fern, was uns schadet
Gott, unser Vater,
alles Gute kommt allein von dir,
ohne dich vermögen wir nichts.
Erweise allen, die zu dir rufen, deine Liebe.
Halte fern, was uns schadet,
und gewähre, was uns zum Heile dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
MB Bittmessen
Messbuch - TG 18. Sonntag: Erweise allen Tag für Tag deine Liebe
Gott, unser Vater,
steh deinen Dienern bei
und erweise allen, die zu dir rufen,
Tag für Tag deine Liebe.
Du bist unser Schöpfer
und der Lenker unseres Lebens.
Erneuere deine Gnade in uns, damit wir dir gefallen,
und erhalte, was du erneuert hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
MB 18. Sonntag im Jahreskreis
Die Bittmesse
Messbuch - TG 11. Sonntag: denken, reden und tun, was dir gefällt
Gott,
du unsere Hoffnung und Kraft,
ohne dich vermögen wir nichts.
Steh uns mit deiner Gnade bei,
damit wir denken, reden und tun, was dir gefällt.
Darum bitten wir im heiligen Geist durch Jesus Christus.
MB 11. Sonntag im Jahreskreis
Bittmesse
Messbuch - TG 10. Sonntag: erkennen, was recht ist
Gott, unser Vater,
alles Gute kommt allein von dir.
Schenke uns deinen Geist,
damit wir erkennen, was recht ist,
und es mit deiner Hilfe auch tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
MB 10. Sonntag im Jahreskreis
MB Die Bittmesse
- Fürbitten1
Sozialreferat der Diözese Linz (2024)
Gott, du Quelle allen Lebens,
in der Hoffnung auf eine gute Ernte bitten wir dich:
Für die Landwirte und Landwirtinnen, die sich um unser tägliches Brot mühen.
Für alle, die von Naturkatastrophen betroffen sind, hier bei uns und auf der ganzen Welt.
Für jene Menschen, die weit weg von uns jene Lebensmittel produzieren, die bei uns nicht gedeihen.
Für alle die glauben, die Kräfte der Natur bis zur Erschöpfung ausbeuten zu können.
Für die jungen Menschen, die wegen des Klimawandels Angst um ihre Zukunft haben.
Für alle, die den Respekt vor dem Leben verloren haben, sich nicht über die Schönheit der Natur freuen können und undankbar sind.
Gütiger Gott,
du bist mit deiner Güte und deinem Segen bei uns.
Dafür danken wir dir. – Amen.
© Dorothea Schwarzbauer Haupt, Diözese Linz.
- Gabengebet3
Messbuch - GG Die Bittmesse: Sakrament des Lebens
Allmächtiger Gott,
du bist der Ursprung aller Dinge.
Du gibst uns Speise und Trank
als Hilfe für das irdische Leben.
Nimm entgegen,
was du uns in die Hände gelegt hast,
und erfülle diese Gaben mit göttlicher Kraft,
damit sie uns das ewige Leben schenken.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB Dienstag in der 1. Woche der Fastenzeit
Die Bittmesse
Samstag der 3. Woche
Messbuch - GG Fastenzeit 1 Di: erfülle diese Gaben mit göttlicher Kraft
Allmächtiger Gott,
du bist der Ursprung aller Dinge.
Du gibst uns Speise und Trank
als Hilfe für das irdische Leben.
Nimm entgegen,
was du uns in die Hände gelegt hast,
und erfülle diese Gaben mit göttlicher Kraft,
damit sie uns das ewige Leben schenken.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB Dienstag in der 1. Woche der Fastenzeit
Die Bittmesse
Messbuch - GG Fastenzeit 4 Di: Sakrament der Unsterblichkeit
Herr, du trägst Sorge für uns,
du hast uns Brot und Wein geschenkt
als Nahrung für unser vergängliches Leben.
Wir bringen diese Gaben zum Altar;
reiche sie uns neu als Sakrament der Unsterblichkeit.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 4. Dienstag der Fastenzeit
Die Bittmesse
- Segen3
Messbuch - Feierlicher Wettersegen
Gott, der allmächtige Vater, segne euch
und schenke euch gedeihliches Wetter;
er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von euch fern. - Amen.
Er segne die Felder, die Gärten und den Wald,
und schenke euch die Früchte der Erde. - Amen.
Er begleite eure Arbeit,
damit ihr in Dankbarkeit und Freude gebrauchet,
was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist. - Amen.
Das gewähre euch der dreieinige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. – Amen.
(Wettersegen, MB oder Benediktionale Nr. 8)
Sozialreferat der Diözese Linz (2024) - Wettersegen
Der lebenspendende Gott
segne euch
und schenke euch gedeihliches Wetter.
Wenn Blitz und Hagel,
Unwetter, Feuer und Dürre
uns heimsuchen,
stehe er euch bei.
Er begleite euch in eurem Leben,
in der Arbeit,
zu Hause
und auf Reisen
und ermutige euch
zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Erde
zum Wohl aller Menschen,
aller Lebewesen und aller Ökosysteme.
Gott gebe euch Entschiedenheit und Mut,
damit ihr aufsteht gegen die Klimakrise
und einsteht für einen ökosozialen Wandel
zur Bewahrung der Schöpfung.
Das gewähre euch der gütige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. – Amen.
© Dorothea Schwarzbauer Haupt, Diözese Linz.
Messbuch - Segen 1: Wettersegen
Gott, du Schöpfer aller Dinge,
du hast uns Menschen die Welt anvertraut
und willst, dass wir ihre Kräfte nützen.
Aus dem Reichtum deiner Liebe
schenkst du uns die Früchte der Erde:
den Ertrag aus Garten und Acker,
Weinberg und Wald,
damit wir mit frohem und dankbarem Herzen
dir dienen.
Erhöre unser Gebet:
Halte Ungewitter und Hagel,
Überschwemmung und Dürre,
Frost und alles, was uns schaden mag,
von uns fern.
Schenke uns alles, was wir zum Leben brauchen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes +
und des Heiligen Geistes,
komme auf euch herab und
bleibe bei euch allezeit. - Amen.
MB Segensgebete 1
Dankbarkeit
Deine spontane und direkte Hilfe erhalten zu haben, ist mir ein großes Geschenk. Dabei sehe ich deine Hilfsbereitschaft nicht selbstverständlich an. Im Gegenteil: Danken zu dürfen ist mir eine Bestätigung, erkannt zu haben, welches Glück mir widerfuhr. Weil ich versuche, auf das Besondere im Alltag achtsam zu sein, ist es jedes Mal eine wahre Freude, etwas Schönes zu entdecken. Und dafür bin ich dankbar.
Aus: Ruth Martin; Mit herzlichem Dank. Herder Verlag Freiburg-Basel-Wien 2006.
Schöpfung - Natur
76. Von „Schöpfung“ zu sprechen ist für die jüdisch-christliche Überlieferung mehr als von Natur zu sprechen, denn es hat mit einem Plan der Liebe Gottes zu tun, wo jedes Geschöpf einen Wert und eine Bedeutung besitzt. Die Natur wird gewöhnlich als ein System verstanden, das man analysiert, versteht und handhabt, doch die Schöpfung kann nur als ein Geschenk begriffen werden, das aus der offenen Hand des Vaters aller Dinge hervorgeht, als eine Wirklichkeit, die durch die Liebe erleuchtet wird, die uns zu einer allumfassenden Gemeinschaft zusammenruft.
77. „Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen“ (Ps 33,6). So wird uns gezeigt, dass die Welt aus einer Entscheidung hervorging, nicht aus dem Chaos oder der Zufallswirkung, und das verleiht ihr noch mehr Würde. Es gibt eine freie Entscheidung, die in dem schöpferischen Wort ausgedrückt ist. Das Universum entstand nicht als Ergebnis einer willkürlichen Allmacht, einer Demonstration von Kraft oder eines Wunsches nach Selbstbestätigung. Die Schöpfung ist in der Ordnung der Liebe angesiedelt. Die Liebe Gottes ist der fundamentale Beweggrund der gesamten Schöpfung: „Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen“ (Weish 11,24). Jedes Geschöpf ist also Gegenstand der Zärtlichkeit des Vaters, der ihm einen Platz in der Welt zuweist. Sogar das vergängliche Leben des unbedeutendsten Wesens ist Objekt seiner Liebe, und in diesen wenigen Sekunden seiner Existenz umgibt er es mit seinem Wohlwollen. Der heilige Basilius der Große sagte, dass der Schöpfer auch „die unerschöpfliche Güte“ ist, und Dante Alighieri sprach von der „Liebe, welche die Sonne und die Sterne bewegt“. Daher steigt man von den geschaffenen Werken Gottes auf „zu seiner liebevollen Barmherzigkeit“.
78. Zugleich entmythologisierte das jüdisch-christliche Denken die Natur. Ohne aufzuhören, sie wegen ihrer Pracht und ihrer Unermesslichkeit zu bewundern, schrieb es ihr keinen göttlichen Charakter mehr zu. Auf diese Weise wird unsere Verpflichtung ihr gegenüber noch mehr betont. Eine Rückkehr zur Natur darf nicht auf Kosten der Freiheit und der Verantwortung des Menschen geschehen, der ein Teil der Welt ist mit der Pflicht, seine eigenen Fähigkeiten auszubauen, um die Welt zu schützen und ihre Potenzialitäten zu entfalten. Wenn wir den Wert und die Zerbrechlichkeit der Natur erkennen und zugleich die Fähigkeiten, die der Schöpfer uns verliehen hat, gestattet uns das, heute mit dem modernen Mythos vom unbegrenzten materiellen Fortschritt Schluss zu machen. Eine zerbrechliche Welt mit einem Menschen, dem Gott sie zur Obhut anvertraut, appelliert an unsere Vernunft, um zu erkennen, wie wir unsere Macht orientieren, ausüben und beschränken müssten.
Aus der Enzyklika Laudato Si' von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinsame Haus. Rom 2015.
Schöpfungsauftrag
Ich bewundere die grandiose Lebenskraft, die sich aus allem Unheil und aller Zerstörung immer wieder erhebt und durchsetzt. Ich freue mich zu sehen, wie wunderbar alle die Abwehrkräfte in allem, was lebt, sich wehren gegen Krankheit und Zerstörung, und ich liebe alles, was heilt, was Mut macht und was zum Leben hilft. Dabei verstehe ich, dass ich selbst einer werden muss, der heilt, der Mut macht und zum Leben hilft. Ich muss einer werden, der sieht, was da überall an Leid erlebt wird, an Verletzung, an Gefährdung, einer, der die Klagen der Dinge und alles Lebendigen hört. Ich muss einer werden, der mitempfindet und als ein Mitempfindender glaubt. Ich verstehe, dass Leid, Entbehren, Verlassenheit und Not an Körper und Seele im Plan und Werk Gottes zusammengehören mit dem Glück und der Erfüllung eines Lebensschicksals, und es wird meine Liebe sein, die mitträgt, was diesem oder jenem unter meinen Mitgeschöpfen auferlegt ist. Liebe und Nähe sind es, die die bloße Schrecklichkeit des Leidens überwinden.
Darum liebe ich auch den Auftrag, der mir allen anderen Geschöpfen gegenüber mitgegeben ist, nämlich achtsam zu sein auf das, was um mich her leben will, Wege zu suchen, zu leben ohne allzu viel fremdes Leben zu gefährden. Mich berühren zu lassen von allem Leiden und Zugrundegehen, das von so vielen lebendigen Wesen erlitten wird, und das ich zum Teil mitverschulde. Ich soll darauf vertrauen, dass das meiste, was mir zum Leben hilft, mir ohne mein Zutun gewährt ist, und zwar so elementar wie mein Atem oder der Kreislauf meines Blutes.
Meine Liebe zu allem, was ist, meine Hoffnung für alles, was ist, wird das eigentliche Glaubensbekenntnis sein, das ich aussprechen kann. Ich kann sagen: »Ich glaube an Gott Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde«, wie es die alte Formel tut, und ein solches Wort wird seine Glaubwürdigkeit aus der Liebe gewinnen, die ich dieser ganzen geschaffenen Wirklichkeit entgegenbringe. Mit dieser Liebe wünsche ich mir, ich könnte das Lied mitsingen, das alle Dinge auf ihre Weise darbieten, den rühmenden Gesang zu dem, der alles in seiner Hand hat. Mit der Offenheit meiner Liebe nehme ich das Wenige dankbar an, das von der Weisheit Gottes in meinem Geist und in meiner Hand Raum fand.
Aus: Jörg Zink, Schöpfungsglaube. Alles ist gut. Denn in allem ist Gott. Kreuz Verlag, Stuttgart 2006.
Lobgesang der Schöpfung
Mein Gott,
wie schön ist deine Welt,
wie großartig ist deine Schöpfung,
wie wunderbar sind alle deine Werke.
Mein Gott,
wie überraschend bunt sind all die vielen Seiten
im großen Bilderbuch deiner Schöpfung.
Mein Gott,
wie geheimnisvoll ist das Wechselspiel
der von dir immer neu geschenkten Zeit
von Morgen und Abend, von Tag und Nacht.
Mein Gott,
wie zahlreich sind deine Fingerabdrücke
in den unterschiedlichsten Kunstwerken,
die du in der Natur geschaffen hast.
Mein Gott,
wie gewaltig und sanft sind die Kräfte
in den Schauspielen der Elemente von
Feuer und Wasser, Luft und Erde.
Mein Gott,
wie vielfältig und geistreich hast du
Farben und Formen
verteilt in Bäumen und Blumen,
Pflanzen und Tieren.
Mein Gott,
wie einzigartig und schön
hast du Gesicht und Wesen eines
jeden Menschen auf dieser Erde ersonnen.
Mein Gott,
ich stimme ein in die Sonnengesänge
und Loblieder aller deiner
Kreaturen in deiner schönen Welt.
Paul Weismantel in: Reinhard Kürzinger / Bernhard Sill, Das große Buch der Gebete. Über 800 alte und neue Gebetstexte für jeden Anlass. HOHE Verlag, Erfstadt. 2007.
Die Schöpfung bewahren
Manchmal fehlen mir die Worte,
um die Sorgen und Ängste,
die katastrophalen und apokalyptischen Stimmungen,
den Groll und die Wut,
die Ohnmacht und das Verzagen
aus meinem Herzen zu schütten,
einfach vor Dich hin, Gott.
Dann bin ich einfach nur da,
stumm, gleichzeitig Dir nah und fern,
ungewiss, ob wir einander
Gehör verschaffen können,
weil ich nicht fertig bin und werde
mit dem Widerspruch
zwischen Dir und dem,
was wir Menschen aus Deiner Schöpfung,
aus uns selbst
und aus Dir gemacht haben.
Norbert Copray in: Reinhard Kürzinger / Bernhard Sill, Das große Buch der Gebete. Über 800 alte und neue Gebetstexte für jeden Anlass. HOHE Verlag, Erfstadt. 2007.
Ökumenischer Tag der Schöpfung
Berlin, 4.9.2011 - selk - Zum ökumenischen Tag der Schöpfung beging die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zum zweiten Mal einen Gottesdienst. Die gottesdienstliche Veranstaltung und der anschließende Empfang am Freitag in Berlin standen unter dem Leitgedanken aus Psalm 36,10: "Bei Dir, Gott, ist die Quelle des Lebens." Der ACK-Vorsitzende, Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Braunschweig), sagte im Rahmen seiner Begrüßung, dass mit den Gottesdiensten zum Schöpfungstag eine neue gottesdienstliche Tradition von hoher Relevanz für die Gegenwart begründet worden sei. Die Festpredigt hielt Prof. Dr. Fernando Enns (Hamburg) von der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden.
In seinem anschließenden Festvortrag thematisierte Prof. Dr. Klaus Töpfer (Höxter) im Beisein von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (Berlin) Zusammenhänge des Schöpfungsglaubens und aktueller Umweltpolitik. Gott habe den Menschen in einen Garten gesetzt, ihn zu bebauen und zu bewahren. Der Mensch als Gärtner: Damit komme neben dem Erhalt des Lebens auch der Gedanke des Schönen und der Nachhaltigkeit in den Blick.
(...)
Der ökumenische Schöpfungstag wurde auf eine vorausgehende Initiative orthodoxer Kirchen in Deutschland erstmals auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München proklamiert. Am 3. September 2010 fand der erste ökumenische Gottesdienst der ACK zum Tag der Schöpfung in Brühl bei Bonn statt.
SELK-News 5.9.2011
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
Gott, wir sehnen uns danach,
dass du Recht schaffst in unserer Welt,
deren Ungerechtigkeit zum Himmel schreit.
Wir fühlen uns oft so ohnmächtig
gegenüber all dem Furchtbaren,
von dem wir hören.
Gott, wir ersehnen deine Gerechtigkeit
und fürchten doch auch dein Gericht.
Denn du lässt dich nicht täuschen
durch die schönen Fassaden,
hinter denen wir uns so oft verbergen.
Du lässt dich nicht beschwichtigen
von der gängigen Ausrede,
wir könnten schließlich nichts machen.
Du weißt, was wir anderen Menschen schuldig bleiben
und wie viel Böses auch von uns ausgeht.
Barmherziger Gott, sei uns ein gnädiger Richter
und hilf uns, entschieden und tapfer zu werden
im Tun deines Willens.
Amen.
Reformierte Liturgie
Mit der ganzen Schöpfung in die Herrlichkeit Gottes eingehen?
Muss ich dir noch lange erklären, dass es Unfug ist, über die Art und Weise dieser Auferweckung nachzugrübeln, etwa über die Frage, ob denn unser Leib in der Ewigkeit aus dem gleichen Stoff besteht wie jetzt? Es geht um Dinge, die jenseits unseres Verständnisses liegen, und es kommt allein darauf an, dass Gott uns zur Vollendung führen will. Alle Chancen, die in uns stecken, will er zur Reife bringen, ein großartiges Einswerden mit Gott und untereinander ist hier verheißen! So ist die Hoffnung auf ein ewiges Leben keine billiger Trost. Sie lässt uns vielmehr unseren Rang und unsere Würde begreifen. Wer so viel von Menschen hält, muss sich auch schon auf dieser Welt für seine Würde, seine Freiheit und seine Rechte einsetzen!
Mit uns soll die ganze Schöpfung in Gottes Herrlichkeit eingehen. Das ist ein faszinierender Gedanke. Er lässt uns allerdings unwillkürlich innehalten: die ganze Schöpfung - auch das Böse, das sich in ihr ausgebreitet hat? Muss nicht erst alle Zwiespältigkeit der Welt besiegt werden - sodass nur noch Gottes Reich besteht ohne einen Schatten von Bosheit oder Sünde? Genau das meint die Kirche mit ihrer Lehre vom kommenden Weltgericht. Darüber möchte ich dir in meinem nächsten Brief mehr erzählen.
Aus: Winfried Henze, Glauben ist schön, Harsum 2001, 6. Auflage.
Claudia Simonis-Hippel (2012)
Wolfgang Jungmayr (2003)
Gabi Ceric (2000)