Die biblischen Lesungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Ständigen Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet den Lektionaren 2018 ff entnommen. - © 2024 staeko.net. - vgl. Impressum.
Die Katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und Schweiz stellen auf ihren Webseiten ausführliche Kommentare und Anleitungen zum Lesen der biblischen Lesungen für Sonn- und Feiertage zum Download im PDF-Format zur Verfügung. Mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Bibelwerke übernehmen wir die Kurzeinleitungen zu den Lesungen.
Predigten vom 17. Dez. 2023 - 3. Adventsonntag (B)
20. Apr. 2025
Ostersonntag (A/B/C)
19. Apr. 2025
Osternacht (C)
18. Apr. 2025
Karfreitag (A/B/C)
17. Apr. 2025
Gründonnerstag (A/B/C)
13. Apr. 2025
Palmsonntag (C)
06. Apr. 2025
5. Fastensonntag (C)
30. Mär. 2025
4. Fastensonntag (C)
25. Mär. 2025
25. März: Verkündigung des Herrn (Fest)
23. Mär. 2025
3. Fastensonntag (C)
19. Mär. 2025
19. März: hl. Josef (Fest)
16. Mär. 2025
2. Fastensonntag (C)
09. Mär. 2025
1. Fastensonntag (C)
05. Mär. 2025
Aschermittwoch (A/B/C)
02. Mär. 2025
8. Sonntag im Jahreskreis (C)
23. Feb. 2025
7. Sonntag im Jahreskreis (C)
16. Feb. 2025
6. Sonntag im Jahreskreis (C)
09. Feb. 2025
5. Sonntag im Jahreskreis (C)
02. Feb. 2025
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
26. Jan. 2025
3. Sonntag im Jahreskreis (C)
19. Jan. 2025
2. Sonntag im Jahreskreis (C)
12. Jan. 2025
Taufe des Herrn (C)
06. Jan. 2025
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
05. Jan. 2025
2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)
01. Jan. 2025
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2024
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
29. Dez. 2024
Fest der hl. Familie (C)
28. Dez. 2024
28. Dezember: Unschuldige Kinder (Fest)
26. Dez. 2024
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2024
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2024
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
24. Dez. 2024
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2024
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
22. Dez. 2024
4. Adventsonntag (C)
15. Dez. 2024
3. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2024
2. Adventsonntag (C)
08. Dez. 2024
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)
01. Dez. 2024
1. Adventsonntag (C)
24. Nov. 2024
Christkönigsonntag (B)
17. Nov. 2024
33. Sonntag im Jahreskreis (B)
10. Nov. 2024
32. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Nov. 2024
31. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Nov. 2024
2. November: Allerseelen (A/B/C)
01. Nov. 2024
1. November: Allerheiligen (A/B/C)
27. Okt. 2024
30. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Okt. 2024
29. Sonntag im Jahreskreis (B)
13. Okt. 2024
28. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Okt. 2024
27. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Sep. 2024
26. Sonntag im Jahreskreis (B)
22. Sep. 2024
25. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Sep. 2024
24. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Sep. 2024
14. September: Kreuzerhöhung (Fest)
08. Sep. 2024
8. September: Mariä Geburt (Fest)
08. Sep. 2024
23. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2024
22. Sonntag im Jahreskreis (B)
01. Sep. 2024
Erntedank - Schöpfungszeit (Sonst.)
25. Aug. 2024
21. Sonntag im Jahreskreis (B)
18. Aug. 2024
20. Sonntag im Jahreskreis (B)
15. Aug. 2024
15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)
11. Aug. 2024
19. Sonntag im Jahreskreis (B)
06. Aug. 2024
6. August: Verklärung des Herrn (Fest)
04. Aug. 2024
18. Sonntag im Jahreskreis (B)
28. Jul. 2024
17. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Jul. 2024
3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)
21. Jul. 2024
16. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Jul. 2024
15. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jul. 2024
14. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Jun. 2024
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
29. Jun. 2024
29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)
27. Jun. 2024
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2024
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
23. Jun. 2024
12. Sonntag im Jahreskreis (B)
20. Jun. 2024
20. Juni: Weltflüchtlingstag (Sonst.)
16. Jun. 2024
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
09. Jun. 2024
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jun. 2024
Heiligstes Herz Jesu (B)
02. Jun. 2024
9. Sonntag im Jahreskreis (B)
30. Mai. 2024
Fronleichnam (B)
26. Mai. 2024
Dreifaltigkeitssonntag (B)
20. Mai. 2024
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
19. Mai. 2024
Pfingstsonntag (A/B/C)
18. Mai. 2024
Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)
12. Mai. 2024
7. Sonntag der Osterzeit (B)
09. Mai. 2024
Christi Himmelfahrt (B)
06. Mai. 2024
Bitttage (A/B/C)
05. Mai. 2024
6. Sonntag der Osterzeit (B)
01. Mai. 2024
1. Mai: Tag der Arbeit, hl. Josef (Fest)
30. Apr. 2024
1. Mai: Tag der Arbeit, hl. Josef (Fest)
28. Apr. 2024
5. Sonntag der Osterzeit (B)
21. Apr. 2024
4. Sonntag der Osterzeit (B)
14. Apr. 2024
3. Sonntag der Osterzeit (B)
08. Apr. 2024
25. März: Verkündigung des Herrn (Fest)
07. Apr. 2024
2. Sonntag der Osterzeit (B)
01. Apr. 2024
Ostermontag (A/B/C)
31. Mär. 2024
Ostersonntag (A/B/C)
30. Mär. 2024
Osternacht (B)
29. Mär. 2024
Karfreitag (A/B/C)
28. Mär. 2024
Gründonnerstag (A/B/C)
24. Mär. 2024
Palmsonntag (B)
19. Mär. 2024
19. März: hl. Josef (Fest)
17. Mär. 2024
5. Fastensonntag (B)
10. Mär. 2024
4. Fastensonntag (B)
03. Mär. 2024
3. Fastensonntag (B)
25. Feb. 2024
2. Fastensonntag (B)
18. Feb. 2024
1. Fastensonntag (B)
14. Feb. 2024
Aschermittwoch (A/B/C)
11. Feb. 2024
6. Sonntag im Jahreskreis (B)
04. Feb. 2024
5. Sonntag im Jahreskreis (B)
02. Feb. 2024
2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)
28. Jan. 2024
4. Sonntag im Jahreskreis (B)
21. Jan. 2024
3. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Jan. 2024
2. Sonntag im Jahreskreis (B)
07. Jan. 2024
Taufe des Herrn (B)
06. Jan. 2024
Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)
01. Jan. 2024
Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)
31. Dez. 2023
31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)
31. Dez. 2023
Fest der hl. Familie (B)
26. Dez. 2023
26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)
25. Dez. 2023
Weihnachten, am Tag (A/B/C)
25. Dez. 2023
Weihnachten, am Morgen (A/B/C)
24. Dez. 2023
Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)
24. Dez. 2023
Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)
24. Dez. 2023
4. Adventsonntag (B)
17. Dez. 2023
3. Adventsonntag (B)
Einführungen zu den Gottesdienstlesungen - Ltg 0
1. Lesung - Jes 61,1-2a. 10-11
Lesung aus dem Buch Jesaja.
Der Geist GOTTES, des Herrn, ruht auf mir./
Denn der HERR hat mich gesalbt;
er hat mich gesandt,
um den Armen frohe Botschaft zu bringen,
um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind,
um den Gefangenen Freilassung auszurufen.
Von Herzen freue ich mich am HERRN.
Meine Seele jubelt über meinen Gott.
Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils,
er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,
wie ein Bräutigam sich festlich schmückt
und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.
Denn wie die Erde ihr Gewächs hervorbringt
und der Garten seine Saat sprießen lässt,
so lässt GOTT, der Herr, Gerechtigkeit sprießen
und Ruhm vor allen Nationen.
Die erste Lesung fasst den Beginn und das Ende des 61. Kapitels des Jesaja-Buches zusammen. Verfasst wurde der vorliegende Text nach dem Babylonischen Exil und blickt auf die dankbare Befreiung aus selbigem zurück.
Formal handelt es sich in den ersten Versen um eine so genannte Heilsproklamation oder Heilsverheißung. Es wird von einem Mann gesprochen, der von Gott gesandt wurde und sich in der Lage sieht, die Gottes Heilsbotschaft zu verkünden.
Wichtig ist es, bei dieser Lesung zu beachten, dass hier einerseits die tatsächliche materielle Sorge der damaligen Menschen angesprochen wird. Dass andererseits aber darüber hinaus mit dem Bild vom "gebrochenen Herz" noch tiefer Liegendes mitgemeint wird: In der alttestamentlichen Sicht des Menschen gilt das Herz als Synonym für die menschliche Identität. Somit wird klar, dass die Zuwendung Gottes mehr als materiellen Wohlstand bewirken wird.
Mit den "Gefangenen" sind jene Menschen gemeint, die in die Schuldsklaverei gedrängt wurden. Im angekündigten Gnadenjahr werden sie dann aus dieser befreit. Hier werden inhaltlich das Erlassjahr aus Ex 23,10ff. und das Jubeljahr aus Lev 25,39ff. aufgegriffen und thematisiert.
Ist derjenige, der die Botschaft Gottes verkündet, im ersten Teil der Lesung gleichsam in der Funktion eines Sprechers zu sehen, dessen sich Gott bedient, so ist er im zweiten Teil der Lesung wohl als Mitglied der von ihm adressierten Gemeinde zu verstehen, die Gott mit psalmenähnlichen Texten preist.
Der Abschnitt der Lesung entstammt dem 3. Jesaiabuch, das nach der Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft geschrieben wurde. In Dankbarkeit wird auf die Befreiung und das Wirken des Geistes Gottes geschaut.
Die ersten Verse (1-3) sind wie eine Proklamation der Heilsbotschaft (Kap. 60-62) eines Mannes, der sich von Gott gesandt und ausgerüstet weiß, die Heilsbotschaft zu verkünden (mehrere Sätze und Begriffe in diesem Abschnitt gehen auf die Gottesknechtlieder (42,1-4. 49,1-6) zurück).
Das angesprochene "Gnadenjahr des Herrn" greift die Tradition des Erlaßjahres (Ex 23,10-12) sowie des Jubeljahres (Lev 25) auf. Diese Zeiten sollen gerade den Verschuldeten, den Armen und den Versklavten einen neuen Anfang geben. Verarmung und Schuldsklaverei widersprechen dem Willen Gottes.
Die Worte am Anfang der Lesung hat Jesus bei seinem ersten öffentlichen Auftreten auf sich selbst bezogen (Lk 4,18-19). Er ist der Gesalbte Gottes, der "Christus".
Der vorliegende Text wurde zu einem Kerntext der Befreiungstheologie Lateinamerikas. Es soll auf die umfassende Befreiung hingewiesen werden (d.h. auch die Befreiung von ökonomischen Fesseln und Ungerechtigkeiten, usw.).
Im Jahre 1999 wurde in vielen Ländern Europas - unter Mitwirkung der Kirchen - eine Kampagne unter dem Titel: Schuldenerlaß 2000 gestartet. Ein Kernsatz daraus stammt aus der heutigen Lesung.
In der alttestamentlichen Lesung sind der Beginn und das Ende aus dem 61. Kapitel des Prophetenbuches Jesaja zusammengefügt, die mittleren sieben Verse fehlen - vermutlich aus praktischen Gründen (Länge!). Um den inneren Gehalt der Lesung wirklich zu erfassen, ist es jedoch ratsam, sich das gesamte Kapitel anzusehen (vgl. 1. Lesung Langfassung).
Unser Text enthält eine Heilsverheißung Jahwes an sein Volk in der noch instabilen Zeit nach der Heimkehr aus dem Babylonischen Exil. Dabei wird besonders den "Armen" die Zuwendung Gottes zugesagt, womit nicht nur die materiell Bedürftigen gemeint sind, sondern alle, die in irgendeiner Not leben. Ein eindrucksvolles Bild für ihren Zustand ist das Wort vom "gebrochenen Herzen". Das Herz bedeutet in der hebräischen Anthropologie soviel wie die Personmitte, den Sitz der menschlichen Identität. Gottes Zuwendung gilt den Gebrochenen und Gebeugten. Unser Text hat dabei Zustände harter Realität im Blick. Mit den "Gefangenen" sind etwa jene Menschen gemeint, die in Schuldsklaverei gefallen sind, und denen nun im angekündigten "Gnadenjahr" (vgl. die Rechtsinstitution des Jubeljahres Lev 25:39-41) eine Aufhebung ihrer erniedrigenden Arbeitsverhältnisse verheißen wird.
Gott bedient sich, um seine Heilsverheißung an die Menschen zu bringen, eines Sprechers. Seine besonderen Merkmale ("Geist Gottes", "Salbung") sind weniger Auszeichnungen für ihn, sondern Merkmale des besonderen Ranges der Verheißung. Im zweiten Teil (Vers 10-11) ist er deshalb mehr ein repräsentatives Mitglied der von ihm angesprochenen Gemeinde, wenn sie psalmenartig Gott preist.
1. Lesung (ungekürzte Fassung) - Jes 61,1-11
Lesung aus dem Buch Jesaja.
Der Geist GOTTES, des Herrn, ruht auf mir./
Denn der HERR hat mich gesalbt;
er hat mich gesandt,
um den Armen frohe Botschaft zu bringen,
um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind,
um den Gefangenen Freilassung auszurufen
und den Gefesselten Befreiung,
um ein Gnadenjahr des HERRN auszurufen,
einen Tag der Vergeltung für unseren Gott,
um alle Trauernden zu trösten,
den Trauernden Zions Schmuck zu geben
anstelle von Asche,
Freudenöl statt Trauer,
ein Gewand des Ruhms
statt eines verzagten Geistes.
Man wird sie Eichen der Gerechtigkeit nennen,
Pflanzung des HERRN zum herrlichen Glanz.
Dann bauen sie die uralten Trümmerstätten wieder auf
und richten die Ruinen der Vorfahren wieder her.
Die verödeten Städte erbauen sie neu,
die Ruinen vergangener Generationen.
Fremde stehen bereit und weiden eure Herden,
Ausländer sind eure Bauern und Winzer.
Ihr aber werdet Priester des HERRN genannt,
Diener unseres Gottes sagt man zu euch.
Den Reichtum der Nationen werdet ihr genießen
und euch mit ihrer Herrlichkeit brüsten.
Anstelle ihrer doppelten Schande
und des Frohlockens über die ihnen zuteilgewordene Schmach
werden sie in ihrem Land das Doppelte besitzen,
ewige Freude wird ihnen zuteil.
Denn ich, der HERR, liebe das Recht,
ich hasse Raub und Unrecht.
Ich zahle ihnen den Lohn in Treue aus
und schließe einen ewigen Bund mit ihnen.
Ihre Nachkommen werden unter den Nationen bekannt sein
und ihre Sprösslinge inmitten der Völker.
Jeder, der sie sieht, wird sie erkennen:
Das sind die Nachkommen, die der HERR gesegnet hat.
Von Herzen freue ich mich am HERRN.
Meine Seele jubelt über meinen Gott.
Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils,
er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,
wie ein Bräutigam sich festlich schmückt
und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.
Denn wie die Erde ihr Gewächs hervorbringt
und der Garten seine Saat sprießen lässt,
so lässt GOTT, der Herr, Gerechtigkeit sprießen
und Ruhm vor allen Nationen.
Antwortpsalm - Lk 1,46b-50. 53-54
Kv: Meine Seele soll jubeln über Gott, meinen Retter. – Kv
Meine Seele preist die Größe des Herrn *
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. *
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. – Kv
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan *
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *
über alle, die ihn fürchten. – Kv
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *
und denkt an sein Erbarmen. – Kv
2. Lesung - 1 Thess 5,16-24
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Thessalonich.
Schwestern und Brüder!
Freut euch zu jeder Zeit!
Betet ohne Unterlass!
Dankt für alles;
denn das ist der Wille Gottes für euch
in Christus Jesus.
Löscht den Geist nicht aus!
Verachtet prophetisches Reden nicht!
Prüft alles und behaltet das Gute!
Meidet das Böse in jeder Gestalt!
Er selbst, der Gott des Friedens, heilige euch ganz und gar
und bewahre euren Geist,
eure Seele und euren Leib unversehrt,
damit ihr ohne Tadel seid
bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.
Gott, der euch beruft, ist treu;
er wird es tun.
Bernhard Zahrl (2008)
Lorenz Walter Voith (1999)
Martin Leitgöb (1996)
Die zweite Lesung ist dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher, dem ältesten Textdokument des Neuen Testaments (aus dem Jahr 51 oder 52 nach Christi) entnommen. Paulus gibt uns mit diesem Brief einen Einblick in die damalige Situation der Gemeinde von Thessaloniki.
Inhaltlich ist das fünfte Kapitel von einer großen Naherwartung geprägt, stilistisch ist unser heutiger Lesungstext ein paränetischer (mahnender) Abschnitt, der die Gemeinde zur Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln aufruft.
Die Verse 19-22 sind den Charismen, den Wirkungen des von Gott gesendeten Geistes in der Gemeinde gewidmet. Diese Charismen oder Gnadengaben sollen sich entfalten können und dürfen in der Gemeinde keinesfalls zurückgedrängt werden.
Vers 19 "Löscht den Geist nicht aus!" ist aufgrund seiner Bedeutung fast zu einem Sprichwort geworden.
Der 2. Thessalonicherbrief ist das älteste Dokument des Neuen Testaments. Es ist stark geprägt von der Naherwartung. Die Gemeinde von Thessaloniki (vgl. Vers 4,13ff) erwartet gespannt das Ende und die Ankunft des erhöhten Herrn.
Im Vers 5 mahnt der Apostel zur Wachsamkeit.
Im heutigen Abschnitt werden spezielle Fragen des Gemeindelebens angesprochen. So werden die jeden Christen ganz speziell angehenden Forderungen angesprochen: "Freut euch; betet; und dankt für alles." Dazu die Zusicherung: Gott steht zu eurer Berufung, er ist und bleibt treu.
Der Text der zweiten Lesung entstammt dem paränetischen (mahnenden) Teil des von Paulus um die Jahre 51/52 n. Chr. verfaßten Briefes an die Thessalonicher. Wir haben es bei diesem Brief mit der ältesten Schrift des Neuen Testaments zu tun und erhalten damit Einblick in eine Gemeinde der Ursprungszeit.
Abgesehen von den Segenswünschen des Paulus am Ende könnte man unsere Stelle in zwei Abschnitte einteilen. Im ersten geht es mit den Aufforderungen zu ungebrochener Freude, zu anhaltendem Gebet und zu Danksagung um Haltungen, die das Gesicht einer Gemeinde bestimmen sollen, zumal sie dem neuen Sein in Christus entsprechen: "die ihr Christus Jesus gehört".
Der zweite Abschnitt ist den Charismen, den Geistwirkungen in der Gemeinde gewidmet. Sie sollen sich entfalten können und nicht ausgelöscht werden. Fridolin Stier spricht in seiner Übersetzung eindrucksvoll vom Nicht-Ersticken des Geistes. Im einzelnen geht es um die prophetische Rede, weil im paulinischen Verständnis vor allem sie die Gemeinde aufbaut, aber auch um eine kritische Urteilsfähigkeit bezüglich charismatischer oder charismatisch anmutender Phänomene. Die birgt insgesamt eine Herausforderung für die Kirche auch heute: Sind unsere Gemeinden gekennzeichnet von jener geistgewirkten Verantwortung aller, zu der Paulus die Seinen auffordert?
Ruf vor dem Evangelium - Jes 61,1ab
Halleluja. Halleluja.
Der Geist des Herrn ruht auf mir.
Der Herr hat mich gesandt,
den Armen die Frohe Botschaft zu bringen.
Halleluja.
Evangelium - Joh 1,6-8. 19-28
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt;
sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge,
um Zeugnis abzulegen für das Licht,
damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht,
er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Und dies ist das Zeugnis des Johannes,
als die Juden
von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten
mit der Frage: Wer bist du?
Er bekannte und leugnete nicht;
er bekannte: Ich bin nicht der Christus.
Sie fragten ihn: Was dann?
Bist du Elija?
Und er sagte: Ich bin es nicht.
Bist du der Prophet?
Er antwortete: Nein.
Da sagten sie zu ihm: Wer bist du?
Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben.
Was sagst du über dich selbst?
Er sagte:
Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste:
Ebnet den Weg für den Herrn!,
wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern.
Sie fragten Johannes und sagten zu ihm:
Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist,
nicht Elija und nicht der Prophet?
Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser.
Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt,
der nach mir kommt;
ich bin nicht würdig,
ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Dies geschah in Betanien,
jenseits des Jordan,
wo Johannes taufte.
Bernhard Zahrl (2008)
Lorenz Walter Voith (1999)
Martin Leitgöb (1996)
Johannes der Täufer ist gleichsam das Bindeglied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament und steht an der Schwelle zum Neuen Bund. Er ist sowohl letzter Prophet des Alten Testaments, als auch direkter Wegbereiter, bzw. "Ankündiger" Jesu.
Für sich selbst lehnt er den Anspruch, der Messias, Elias oder ein Prophet zu sein, ab. An sich selbst liegt ihm scheinbar nichts. Er versteht sich vielmehr als den fast sprichwörtlichen "Rufer in der Wüste", der auf einen Anderen, einen noch Kommenden hinweist. Dieser ist bereits unter uns, und er wird nicht mit Wasser, sondern mit Geist taufen.
Indem der Autor des Evangeliums zu Beginn der heutigen Evangelienstelle den Prolog seines Evangeliums zitiert, ist es eindeutig, dass mit dem "nach Johannes Kommenden" Jesus Christus gemeint ist.
Mit Johannes dem Täufer ist der letzte Prophet des Alten Bundes aufgetreten. Er steht an der Schwelle zum Neuen Bund. Die ersten Verse des heutigen Evangeliums sind dem Prolog entnommen. Mit dem Vers 19 beginnt der Evangelist mit dem Erzählton.
Die Abgesandten, welche zu Johannes mit der Frage "wer bist du" gekommen waren, werden für den Leser der Evangelien als eine Art von Tempelpolizei (Religionswächter) dargestellt. Johannes lehnt für sich den Anspruch, der Messias, der Elias oder ein Prophet zu sein, ab. Der Täufer sieht sich ausschließlich als namenlose "Stimme" und Bußprediger seines Gottes; an seiner Person und seinem Namen ist ihm nichts gelegen.
Die Antwort des Täufers weist auf den unbekannten Heilsbringer hin, der bereits mitten unter uns ist, und den der Täufer (vgl. Vers 31) selbst nicht kennt. Dieser wird die "Geisttaufe" bringen, während Johannes "nur" mit Wasser tauft.
Unser Text vereinigt zwei nicht unmittelbar zusammenhängende Stellen aus dem ersten Kapitel des Johannesevangeliums (Joh 1,6-8 und Joh 1,19-28). Es geht uns zunächst einmal um die zweite Stelle, in der in szenischer Schilderung vom Zeugnis Johannes des Täufers über Jesus gegenüber der Jerusalemer Obrigkeit erzählt wird. Die innere Dynamik dieser Verse besteht in einem sukzessiven Aufmerksammachen auf Jesus durch Johannes unter beständiger Zurücknahme seiner eigenen Persönlichkeit: Ist am Beginn noch die Identität des Täufers von Interesse, so geht es am Ende um die Identität des angekündigten Herrn. Er ist der geheimnisvoll Anwesende, nicht Erkannte, der Kommende.
Dennoch: Die Rolle Johannes' ist eine unverzichtbare. Er ist der charismatische Zeuge und damit Urbild jeder christlichen Verkündigung. "Zeugnis" ist ein Leitwort im Johannesevangelium. Es bezweckt immer den Glauben der Angesprochenen. Später wird Jesus selber Zeugnis ablegen, schließlich auch der Geist, bzw. von ihm geleitet, die Jünger.
Das Wort "Zeugnis" bildet auch die Klammer zur vorangehenden Stelle, die aus dem kunstvollen Prolog des Johannesevangeliums entnommen ist. Es soll gewissermaßen durch einen Vorspann deutlich gemacht werden, daß es um sich offenbarende göttliche Wirklichkeit ("Licht") geht und deshalb Gott auch zum Zeugnis beruft.
Vergnügt, erlöst, befreit
Weihnachtsfreude
Weihnachtsfreude hat viele Quellen: Die Freude über die Geburt des Göttlichen Kindes steht natürlich im Mittelpunkt. Aber es gibt immer weniger Leute, die daran glauben. Eine weit über gläubige Menschen hinaus verbreitete Quelle der Weihnachtsfreude sind die Geschenke und die damit verbundene Anerkennung. Eltern freuen sich, wenn zu Weihnachten oder in den darauffolgenden Tagen die Kinder mit ihren Familien und Partnern nach Hause kommen. Ein starker Motor der Weihnachtsfreude sind auch das Weihnachtsgeschäft und klingende Kassen. Betriebe laden ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu Weihnachtsfeiern und danken für deren Mitarbeit und Firmentreue. Nicht zu vergessen sind die Weihnachtsferien und die freien Tage, die man gut für einen Winterurlaub nützen kann.
Die Lesungen des dritten Adventsonntags stehen ganz unter dem Thema "Freude". Von da her hat dieser Sonntag den lateinischen Namen Gaudete, "Freut euch!" bekommen. Sieht man die Texte genauer an, haben sie gar nicht direkt mit dem Weihnachtsfest zu tun. Nur Johannes der Täufer weist auf den erwarteten Messias hin. Dem Evangelisten geht es in diesem Text vor allem um die Frage, wer ist dieser Prediger, zu dem Scharen von Leuten an den Jordan pilgern. Wie versteht er sich selbst? Im Anklang an den Propheten Jesaja bezeichnet er sich als Stimme eines Rufers in der Wüste, der die Menschen zur Umkehr auffordert. Alle anderen Zuschreibungen weist er von sich und verweist auf einen, der nach ihm kommt und der größer ist als er.
Gläubiges Grundvertrauen
Die freudige Grundstimmung, die in der ersten Lesung herrscht, ist schon viel älter als die Evangelien. Der Prophet Jesaja kündigt eine neue Zeit und das Ende der Vertreibung des Volkes Israel aus Palästina und einen Neuanfang an. Diese Freude erwächst aus dem Vertrauen auf Gott, der sein Volk nicht im Stich lässt. Sie weckt in gläubigen Menschen eine positive freudige Grundstimmung. Ein mittelalterliches Gedicht bringt dies in ähnlicher Weise zum Ausdruck:
Ich bin und weiß nicht wer.
Ich komm' und weiß nicht woher.
Ich geh', ich weiß nicht wohin.
Mich wundert, dass ich so fröhlich bin!
Der deutsche Schriftsteller, Kabarettist, Liedermacher und Schauspieler Hanns Dieter Hüsch (1925-2005) hat eine Nachdichtung des Psalms 126 verfasst, die von ebendiesem Gottvertrauen getragen ist:
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Was macht, dass ich so fröhlich bin
im meinem kleinen Reich?
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.
Was macht, dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen?
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.
Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält?
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.
Freude als Grundstimmung
Die Christen des ersten Jahrhunderts hatten wenig zu lachen. Paulus fordert dennoch die Gemeinde in Thessaloniki auf, sich jederzeit zu freuen. Mit jederzeit meint er wohl angenehme wie auch schwere Zeiten. Wenn sie den Geist nicht auslöschen und sich um ein aufrichtiges christliches Leben bemühen, wird diese gläubige Grundstimmung sie tragen.
Das ist auch für uns heute ein gutes Programm. Es führt uns zu echter, tiefer Weihnachtsfreude hin, bereitet uns auf das Fest vor und reicht weit über die vielen Weihnachtsfreuden hinaus. Das tut gut in unserer krisengeschüttelten Zeit.
Weihnachtsfreude
Frohe Botschaft
Heute hören wir wirklich „Frohe Botschaft“, das ist mehr als nur „Gute Nachricht“. Gaudete, unser wienerischer Ausdruck „Gaudi“ steckt dahinter, klingt oberflächlich und ist es auch. Der griechische Begriff für Freude ist Χαρά. Das ist ein Grund, warum wir eucharistikon, also Danksagung feiern. Diese Freude der Verkündigung muss im Heiligen Geist geschehen. Der Heilige Geist spielt daher eine wesentliche Rolle, und Jesus selbst ist dieser Verkünder der „Frohen Botschaft.“ Das feiern wir zu Weihnachten mit der Feststellung aus dem Johannesevangelium: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Deshalb dürfen wir auch singen: „Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr, schon ist nahe der Herr.“
Unser Jahresbegleiter ist der Evangelist Markus, das kürzeste der vier Evangelien, entstanden um das Jahr 70, dem Jahr der Tempelzerstörung. Es hat keine Kindheitsgeschichte, so wie wir sie bei Lukas und Matthäus vorfinden.
Markus beginnt sein Evangelium mit der Taufe Jesu, denn erst durch die Taufe wird der Mensch neu geboren. Am Ende des Weihnachtsfestkreises kommt Markus mit der Taufe Jesu zu Wort, das ist am Beginn von Jesu Lehrtätigkeit. In der Biographie Jesu, wie sie uns die bekannten vier Evangelisten aufgeschrieben haben, gibt es große Lücken, die die sogenannten Apokryphen ("verborgene Schriften") zu füllen suchen, mit teilweise sehr wunderlichen Geschichten. In neuerer Zeit, besonders in den letzten siebzig Jahren, wird eine intensive Leben-Jesu-Forschung betrieben, um doch noch neue Quellen zu entdecken.
Johannes der Täufer
Im Johannesevangelium heute lässt Johannes der Täufer aufhorchen. Wir hörten schon letzten Sonntag von ihm. „Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt.“ (Joh 1,26-27). Er bereitet das Kommen Jesu vor. Diese Aussage trifft auch die heutige gesellschaftliche Situation. Wie schwer fällt heute getauften Christen, über ihren Glauben Auskunft zu geben, auszudrücken, was sie gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten hoffen lässt und was sie mit Freude erfüllt. (siehe 1 Petr.3,15: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“).
Weil wir das vielerorts nicht können, wird sich auch die Freude abschwächen, und wir feiern dann eher die Umrahmung dieses Festes, die wir sicher nicht missen wollen: den geschmückten Christbaum, die Geschenke, das gute Essen, wenn möglich auch ein bisschen Schneeromantik und ein Baby, das so lieb ist, von dem wir schemenhaft wissen, welche große schwierige Aufgabe es in dieser Welt zu erfüllen hat.
Deswegen mahnt auch Johannes zur Umkehr, zum Überdenken der bisherigen Lebensführung. Die eigentliche Heilszusage lautet: „Der Geist Gottes, des HERRN, ruht auf mir […] er hat mich gesandt, um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilassung auszurufen und den Gefesselten Befreiung, um ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen“ (Jes 61,1).
Gnade als liebende Zuwendung Gottes durch seinen Sohn, der mit Hilfe des Heiligen Geistes Beziehung schafft zu uns selbst, zum Mitmenschen. Menschlicher Geist und göttlicher Geist sollen einander ergänzen. Der göttliche Geist möge in uns wirksam werden, deshalb sollen wir alles prüfen und das Gute behalten, und den Geist Gottes nicht auslöschen (vgl. 1 Thess 5,16. 21), dann dürft ihr euch zu jederzeit freuen. (1 Thess 5,17).
Freude ist etwas Göttliches, lässt sich nicht befehlen, nicht machen. „Freude will geboren werden, das Herz will sie freiwillig ergreifen, also muss man das Herz auch gewähren lassen.“ (Adolf Kolping 1813-1865).
Dem Herrn den Weg ebnen
Jenseits des Jordan
Den Ort kennen wir schon einmal: jenseits des Jordan. Aber so richtig kennen wir den Ort dann doch nicht. Wo ist jenseits des Jordan? Wie mag das Nest wohl heißen? Sind es womöglich mehrere? Doch: das wissen wir jetzt: an diesem Ort wird Großes vorbereitet – und auch gebührend bekannt gemacht. Dabei sind es nur Worte, die hier gesagt, gehört, geglaubt werden. Mehr nicht. Nur Worte. Aber die haben es in sich: Sie versprechen etwas. Was? Dass jetzt einer kommt und schon unterwegs ist! Das Licht! Schon die Ankündigung nimmt dem Dunkel Macht und Schrecken. Wird auch Zeit!
Unschwer für uns zu erraten – damals schon um einiges schwieriger. Jesus kommt. Jesus ist schon unterwegs. Johannes, von Gott gesandt, spielt sozusagen die Vorhut, den Boten – vielleicht auch das Empfangskomitee. Mit uns zusammen? Es muss auch nicht immer oder nur jenseits des Jordan sein. Jenseits des Jordan sind wir auch – irgendwie. Klar ist: Johannes ist nicht das Licht. Wir auch nicht. Es soll auch kein falscher Gedanke aufkommen: Wenn Licht – dann ER. Jesus. Aber schon der Gedanke daran macht die Gedanken hell, den Kopf frei, die Seele leicht. Jetzt verliert sogar die Wüste ihren Schrecken. Geröll und Sand. Die Einöde. Das unwegsame Gelände. Die Ruinen.
Ebnet den Weg für den Herrn! Johannes sagt das mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, dass die Welt stillstehen kann. Die alltäglichen Routinen, die kunstvollen Läufe in den Hamsterrädern, das müde Hetzen – alles wird aufgehellt. Ein Licht kommt!
Und wir kommen als Zeugen, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit – so heißt es im Evangelium - alle durch uns zum Glauben kommen. Das ist eine Perspektive! Das Licht kommt durch das Ohr!
Ich sehe viele Ohren. Sie werden von dem Lärm eingeholt. Von schlechten Nachrichten. Von verletzenden Worten. Von schrillen Tönen. Ob Ohren – Licht empfangen? Empfangen können? Wie doch Worte hell machen! Mal ein wenig stiller als sonst. Dann ein wenig schweigend. Nur zuhören. Schließlich geduldig und aufmerksam: Ich muss dir etwas sagen. Dann kann die Hoffnung den Weg in die Seele finden. Ein gutes Wort Tote aufwecken. Eine Stimme den Himmel öffnen. Jenseits des Jordan. Das Licht kommt durch das Ohr.
Heb in den Himmel dein Gesicht
Jürgen Henkys hat 1981 ein niederländisches Lied ins Deutsche übersetzt. Es ist 1959 entstanden.
Das Volk, das noch im Finstern wandelt –
bald sieht es Licht, ein großes Licht.
Heb in den Himmel dein Gesicht
und steh und lausche, weil Gott handelt.
Die ihr noch wohnt im Tal der Tränen,
wo Tod den schwarzen Schatten wirft:
Schon hört ihr Gottes Schritt,
ihr dürft euch nicht mehr verlassen wähnen.
Er kommt mit Frieden. Nie mehr Klagen,
nie Krieg, Verrat und bittre Zeit!
Kein Kind, das nachts erschrocken schreit,
weil Stiefel auf das Pflaster schlagen.
Jürgen Henkys hat an das Evangelium gedacht, das uns heute jenseits des Jordan führt. Und dann doch mitten unser Leben trifft.
Die neue Garderobe
Die biblischen Überlieferungen und Geschichten wissen von schwierigen Zeiten zu erzählen.
Da sind wir in guter Gesellschaft. Aber hören wir doch noch einmal in die Predigt des Propheten Jesaja hinein:
Der Geist GOTTES, des Herrn, ruht auf mir.
Denn der HERR hat mich gesalbt;
er hat mich gesandt,
um den Armen frohe Botschaft zu bringen,
um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind,
um den Gefangenen Freilassung auszurufen.
Unbefangen, fast schon ein wenig verwegen, stellt sich Jesaja hin – um eine frohe Botschaft zu bringen, gebrochene Herzen zu heilen und den Gefangenen die Freiheit anzusagen. Die Autorität, in der er spricht, benennt er auch: Der Geist Gottes ruht auf ihm. Jesaja ist sich sicher: Das Evangelium geschieht! Gebrochene Herzen werden heil! Gefangene werden frei! Mit jedem Wort geschieht ein Wunder. Was die Menschen dann später erzählen? Sie erzählen von der Hoffnungslosigkeit, von der Verzagtheit, von ausweglosen und verworrenen Situationen, aber sie erzählen auch von der Hoffnung, die Flügel verliehen hat.
Klagen verleihen keine Flügel. Klagen fressen sich fest. Klagen sind wie zerrissene Klamotten. Jesaja wusste das. Wir wissen es auch. Wenn Menschen in der Liebe, in der Treue Gottes geborgen sind, müssen die dunklen Schatten weichen und der Freude Platz machen. Und – kaum zu glauben: das ist das Wunder der Predigt. Im Reigen der Worte wird das Wunder, wird das Licht sichtbar:
Von Herzen freue ich mich am HERRN.
Meine Seele jubelt über meinen Gott.
Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils,
er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,
wie ein Bräutigam sich festlich schmückt
und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.
Hier ist sie wieder: die Freude, der Jubel. Schauen wir dann genauer hin, gibt es wohl etwas zu feiern – sagen wir, eine Hochzeit. Wir brauchen etwas Neues zum Anziehen! Was ziehen wir uns an? Gewänder des Heils und den Mantel der Gerechtigkeit. Apropos Gewänder des Heils und Mantel der Gerechtigkeit: Diese edle Gewandung macht sich nicht nur vor dem Spiegel gut – sie verzaubert andere Menschen. In einem Lied heißt es, dass wir in ihnen „prangen“. Was wir hoffen, was wir glauben, was wir lieben – wir tragen es nach außen und, ganz nebenbei, fühlen wir uns so richtig gut in diesem Outfit!
Jesaja wartet noch mit einer Überraschung auf. Er lässt uns tatsächlich Gäste einer Hochzeit sein. Es ist ein betörendes Bild: Gott selbst erscheint als Bräutigam – und wir als Braut. Jesaja spricht von einem Geschmeide, das wir anlegen – Sie dürfen sich jetzt den schönsten und teuersten Schmuck vorstellen.
Das Bild von der Hochzeit ist ein ganz altes Bild für Kirche und für das Reich Gottes. Manche Gedanken haben sich da eingeschlichen, die nicht immer gut waren. Gott hat sich auf eine nicht standesgemäße Hochzeit eingelassen! Wenn ein Bild passt, dann das von der Magd. Oder von Aschenputtel. Eine faszinierende Begegnung: Gott hat uns seine Liebe erklärt. Es ist eine Liebesgeschichte. Unsere Liebesgeschichte mit Gott.
Ich stehe vor dem Kleiderschrank. Eigentlich passt nichts zu diesem Anlass. Meine Mittel reichen auch nicht. Da kommt er! Er bringt aus seinem schier unerschöpflichen Fundus Gewänder des Heils mit – und als Obergewand hüllt er uns in den Mantel der Gerechtigkeit. So habe ich mich noch nie gesehen – jetzt werde ich so gesehen. Von Gott und von den Menschen.
Wer bist du?
Gehen wir doch noch mal zum Schluss an den Jordan. Johannes muss sich gerade erklären. Wer bist du? Haben die Priester und Leviten gefragt. Ich höre Johannes sagen:
"Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste:
Ebnet den Weg für den Herrn!,
wie der Prophet Jesaja gesagt hat."
Ich bin zwar nicht Johannes – heißt jemand von Ihnen so? -, aber das will ich gerne machen:
Einfach einen Weg ebnen. Dann kann die Hoffnung den Weg in die Seele finden. Ein gutes Wort Tote aufwecken. Eine Stimme den Himmel öffnen. Jenseits des Jordan. Das Licht kommt durch das Ohr.
Und der Friede Gottes,
der höher ist als unsere Vernunft,
bewahre unsere Herzen und Sinne
in Christus Jesus,
unserem Herrn.
„Und wieder ist Advent…“
Erwartungen
Kaum eine Zeit wird so mit unrealistischen Erwartungen überfrachtet, wie die Adventzeit. Jährlich ringen wir darum, jährlich sind die Enttäuschungen vorprogrammiert, dass das, was wir von dieser Zeit erwarten, nicht eintrifft. Vielleicht schauen adventliche Erwartungen anders aus und haben kaum etwas mit Christkindlmarkt, Weihnachtsfeiern im Advent, mit Dörfern und Städten, die im Lichtermeer besonders und gerade im Advent versinken, zu tun.
Dies alles sind Orte, die im Kontrast zu jenem Ort stehen, wo der Evangelist Johannes seinen Protagonisten im heutigen Evangelium seine Stimme erheben lässt: in der Wüste! Eigenschaften, die wir spontan mit Wüste in Verbindung bringen sind vor allem Ausgesetzt sein der Hitze, der Einsamkeit, dem Durst, wir sehen sie als Bedrohung des Lebens, und sie ist ein Bild für den in den Tod getriebenen Flüchtling. Was es bedeutet, in dieser lebensfeindlichen, unwirtlichen Natur Liebe, Hoffnung, sogar Rettung und Rückkehr zu erfahren, ist sicherlich unvergesslich.
Verwandlung der Wüste
Diese Erfahrung der Rettung wird in der Bibel bei Jesaja als wunderbare Verwandlung der Wüste beschrieben: die Wüste wird als fruchtbares, blühendes Land, als Land der Verheißung angekündigt. „In der Wüste brechen Quellen hervor, […] eine Straße wird es dort geben; man nennt sie den Heiligen Weg. (Jes 35)“.
Wüste, auf die sich Johannes der Täufer in seiner Selbstdarstellung „Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft!“ hier bezieht, ist jener Ort der heilsamen Erinnerungen, Erinnerungen, die in der jüdischen Tradition mit Verheißung verbunden ist. Ein Ort, „gefüllt“ mit Erfahrungen des Glaubens. Die Hörer der Stimme des Johannes, des Rufers in der Wüste, waren Menschen, die in der lebendigen Verbundenheit, Tradition mit der Geschichte Israels, und der Wüste als Ort der Gottesbegegnung standen.
"Wer bist du?"
Jedoch bevor Johannes der Evangelist, seine Schlüsselfigur Johannes den Täufer sagen lässt, wer er ist, wird er gefragt: „Wer bist du?“, „Was sagst du über dich selbst?“ Die Unsicherheit, mit wem die Fragenden es zu tun haben, kündigt zugleich auch eine Zeit des Umbruchs an. Man ist sich nicht sicher, es steht eine Erwartung im Raum, es wird jemand erwartet, den sie noch nicht kennen. Wer mag wohl kommen? Wer wird erwartet?
Eine Frage, die uns die Adventzeit, immer wieder zumutet. In Zeiten des Umbruchs, der Neuorientierung werden auch wir uns fragen: Wer bin ich? Welche Selbsteinschätzung habe ich von mir, welche „überzogenen“ Erwartungen haben andere an mich? Wie gehe ich damit um? Stehe ich zu mir und meiner Normalität unter der Vielfalt von Menschen?
„Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: ebnet den Weg für den Herrn!“. So sieht sich Johannes der Täufer in einer Zeit der messianischen Erwartung. Dabei begibt sich Johannes nach alttestamentlicher Tradition in die Wüste: dem Ort der Gottesbegegnung.
Diese Orte der Gottesbegegnung gibt es auch in unserer Glaubenswelt. Vielleicht bringen wir sie nicht gerade mit dem Bild der Wüste in Verbindung. Aber es gibt diese Orte, die aufhorchen lassen, weil Gottes Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit dort erfahrbar wird.
Wie können wir davon kündigen, Rufer werden und auf Wege hinzuweisen, diese zu ebnen, zu richten, zu begradigen, damit Gottes Gerechtigkeit erfahrbar wird. Wenn wir selbst „geradlinig leben“, dann kann unsere Stimme für andere Wegweiser sein.
Der Messias ist schon mitten unter uns
Der Dialog mit Johanes dem Täufer im heutigen Evangelium schließt mit einem Glaubenszeugnis ab: "der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auf zu schnüren!“. Eine alte jüdische Ehrerbietung an jemanden, den man als „größer, bedeutender“ als sich selbst einschätzt. So sind die Sandalen, die Johannes dem „Kommenden“ nicht wagt aufzuschnüren, ein Zeichen, dass jemand da ist, der der „Messias“ ist. Johannes der Täufer spricht aus, woran er glaubt: der Messias ist schon mitten unter ihnen. Jesus wird dabei nicht einmal mit Namen genannt, und doch hören wir heraus, auf wen der Evangelist Johannes mit dem Auftreten von Johannes dem Täufer verweist: Es kommt einer, der am Ende ganz anders ist, der mächtiger und mit Gottes Geist erfüllt ist. Aber zu diesem muss er noch werden in der konkreten Auseinandersetzung mit den Menschen, denen er begegnet. Er wird selbst Zeugnis ablegen und seine Botschaft wird zur Frohbotschaft für die Nachwelt.
Mitten unter uns ist er, der Messias, der mit Gottes Geist Gesalbte.
„Und wieder ist Advent“
Welche Erwartungen, welche Hoffnungen tragen uns dieses Mal durch diese Zeit?
Gaudete
Eine kurze Adventszeit
Zwei Drittel des Advent sind heuer schon vorbei. Eine kurze Adventszeit. Diesen Sonntag zünden wir die hellere Kerze, die rosa Kerze an, auch die liturgische Kleidung ist angepasst. Die Vorfreude strahlt auf das kommende Ereignis der Geburt Jesu aus. Christus hat sich als „Licht der Welt“ offenbart. Das sollten auch wir sein als einzelne Person, noch viel mehr als Pfarre, als kirchliche Gemeinschaft.
Freude, gute Nachricht, wird uns verkündet. Haben wir aber wirklich Grund zur Freude? Diese Tage und auch das gesellschaftspolitische Umfeld würden eher zumindest zum Stirnrunzeln neigen, gar nicht zu denken an plötzliche Schicksalsschläge, die zu Weihnachten noch schmerzhafter sind als sonst. Entsteht da nicht ein krasser Widerspruch, wenn wir im Thessalonicherbrief hören: „Der Gott des Friedens … bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt.“? »Unversehrt bewahren«, wenn wir im wahrsten Sinn des Wortes vom Schicksalsschlag getroffen werden! „Wo bleibst du Trost der ganzen Welt, worauf sie all ihr Hoffen stellt?“, singen wir in einem Kirchenlied.
Freut euch!
Die Texte bedürfen somit einer genaueren Untersuchung. Der Thessalonicherbrief enthält bemerkenswerte Stichworte: „Freut euch!“ Die Freude zeigt sich im Gespräch. Wollen Sie es anders hören? Im Dialog mit Gott, im Hinhören, was Gott uns sagt, im Gebet als unsere Antwort. Die Freude zeigt sich hoffentlich auch im Dank. Eucharistie, das griechische Wort, ist der feierliche Dank an Gott, dass er uns Heil zusagt aus aller Not. „Löscht den Geist nicht aus!“ Prüfen wir, ob diese Gute Nachricht, das Versprechen glaub-würdig ist. Ist es wert zu glauben, was uns mitgeteilt wird? Wir werden aufgefordert, unseren Verstand einzuschalten. Wir haben keine Beweise für diese Frohe Botschaft, wohl aber Heilsgewissheit. Ich weiß, diese Botschaft ist glaub- würdig.
Wer vermittelt uns diese Gute Nachricht, die Heilsgewissheit? In diesen Tagen des Advents begleitet uns Johannes der Täufer. Wir kommen nicht an ihm vorbei, denn alle vier Evangelisten sprechen von seinem Wirken. Er ist kein Diplomat, der tausendmal überlegt, wie er auch Unangenehmes auf sanfte Tour verbreitet, sondern ein authentischer Zeuge für die Wahrheit, die ihm auch das Leben kostet. Durch die ganze Menschheitsgeschichte löst diese Heilszusage Jesu immer wieder Konflikte und Unverständnis aus. Die Taufe des Johannes ist eine Umkehrtaufe, die Taufe nachher ist Geisttaufe, Taufe der Unsterblichkeit, der Wiedergeburt; nicht als Ratte, Mistkäfer, Prinz oder Prinzessin, sondern auf ewiges Leben bei Gott, dort wo es keinen Tod, keine Krankheit, kein Leid, keine Angst mehr gibt. Gott sagt uns zu, dass er vollendet, was er in der Taufe begonnen hat. Er schickt uns also nicht im Kreis herum, das wäre unbarmherzig. Getauft wird im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Der Geist des Herrn
Nach dem authentischen Zeugen Johannes kommt Jesus selber. „Im Anfang war das Wort“ (Joh.1,1), also die Person Jesu, die eine neue Ethik bringt, die auf Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit, auf Menschenwürde und Gewaltlosigkeit aufbaut. Wenn wir heute ein Stück aus dem Evangelium des Alten Testaments, aus Jesaja hören, dann berichtet auch der Evangelist Lukas (Lk 4,18-20), dass Jesus in der Synagoge diese Stelle verkündet: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ Mit der Geburt Jesu hat das Reich Gottes schon begonnen. „Der Geist des Herrn ruht auf mir“, heißt auch für uns: Auskunft geben, Rechenschaft über unseren Glauben ablegen, den Verstand zu gebrauchen, frei werden von der Enge des Denkens und der Kleinkariertheit, sich loslösen und befreien lassen, sich nicht mehr gefangen und gefesselt fühlen von Ängstlichkeit und Hoffnungslosigkeit. Das ist Anliegen dieser Frohen Botschaft und des Freudensonntags „Gaudete“.
Freilich bringen gar nicht selten Wahrheit und Ehrlichkeit Nachteile in Beziehungen und beruflichem Fortkommen. Johannes büßt das sogar mit dem Leben. Gewiss, ein unlösbares Problem. Die sonntäglichen Texte sprechen aber Mut und Freude zu. Das wird mit weiteren Bildern aus der 1. Lesung untermauert: die Hochzeit mit dem Bild von Braut und Bräutigam, ein Glückszustand; die Saat wächst, Zeichen für werdendes Leben mit Zukunft; der Garten als Symbol für blühendes Leben. Bezeichnend auch, dass in der Bibel am Anfang ein Garten steht, nämlich das Paradies und am Ende der Bibel der Garten der Auferstehung.
Mein Adventwunsch an Sie: Tragen Sie diese Bilder hinein in die Tage des Advents. Es sind Bilder der Freude, der Zuversicht, prüfen Sie, wo Irrlichter, das eigentliche „Licht der Welt, Jesus Christus“ als Orientierungshilfe verdrängen. „Prüfet alles, und behaltet das Gute!“ (1 Thess.5,21).
Freude – mitten im Advent
Gaudete! Freut euch !
Wie doch der dritte Advent klingt!
Gaudete, gaudete! Christus est natus
ex Maria virgine, gaudete!
Freut euch, freut euch! Christus ist geboren
von der Jungfrau Maria, freut euch!
Der dritte Advent wagt sich schon einmal mutig vor - oder lässt sich besonders fröhlich aus einer anderen Welt stimmen. Noch warten wir. Noch klagen wir. Noch werden wir zur Umkehr gerufen. Noch! Mitten im Advent. Aber der Ton ist schon da - und wird immer lauter. Gaudete! Gaudete! Christus est natus - Christus ist geboren.
Es ist ein schönes Lied. Dieses "Gaudete!" 1582 wird dieses Lied in einer finnisch-schwedischen Liedersammlung erstmals veröffentlicht. In ihm heißt es:
Die Zeit der Gnade ist gekommen,
was wir uns gewünscht haben;
demütig wollen wir
Lieder der Freude singen.
Lieder der Freude singen! Paulus schreibt: "Freut euch im Herrn allezeit", Gaudete in Domino semper (Phil. 4,4)
Rückblick
Schauen wir einmal zurück! Ich sehe, wie sich der Prophet Jesaja hinstellt und eine Predigt hält, in der die Worte nur so sprudeln. Die Situation - unter uns - ist armselig und bedrohlich. Wie haben sich die Menschen auf einen Neuanfang gefreut, der ihnen nach langer Zeit des Exils zuteil geworden war - aber jetzt überwucherten alltägliche Sorgen ihre Gedanken, nehmen ihre Herzen gefangen, machen sie kleinlaut und missmutig. Die Gesichter sind gezeichnet. Längst hat sich wieder Bitterkeit über die Hoffnungen gelegt. Es geht auch alles so furchtbar langsam - und mühsam. Jesaja aber erzählt von Gewändern des Heils, von Mänteln der Gerechtigkeit, von Brautschmuck. Träumt Jesaja? Will er die Realität nicht sehen? Es ist eher das Unheil, das sich breitmacht, die Ungerechtigkeit, die Enttäuschungen zurücklässt (und Gewinner!) - schmucklos, ohne jede Zierde, ohne Spitze. Speckig, dreckig sind Hosen und Hemden, Röcke und Jacken - Spuren harter Arbeit. Aber Jesaja lässt sich nicht beirren. Sein Vertrauen ist in Gott fest gegründet. Er nimmt ihm beim Wort.
"Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt." - Das sind Bilder, umwerfende Bilder, die von einer Hoffnung erzählen, die jedem Tag eine neue Würde geben, jedem Anfang ein Ziel, jeder Mühe einen Glanz. Er kleidet mich! Er hüllt mich! Diese Hoffnung - und Erfahrung - darf verkündigt werden. Mutig und trotzig. Manchmal ist auch Jesaja zum Weinen zumute. Aber Heulen verändert die Welt nicht.
Jesaja erzählt dann auch, was ihm aufgetragen ist: "Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe."
In dem Lied "Gaudete!" heißt es in der dritten Strophe:
Gott ist Mensch geworden,
während sich die Natur wundert;
die Welt ist erneuert worden,
indem Christus regiert.
Vorschau
Als Jesus in Nazareth seine sogenannte Antrittspredigt hielt, bezog er sich ganz und gar auf Jesaja. Es war, als ob ihm seine Worte in den Mund gelegt waren. Heute, sage Jesus dann, ist dieses Wort erfüllt vor euren Ohren. Heute!
Erstaunt schauen die Menschen auf ihn. Seine ehemaligen Nachbarn, die Kinder, mit denen er spielte, die Leute, die jeden Tag seine Wege kreuzten. Nazareth war ein Nest. Aber in dieser kleinen Welt, in der die großen Nachrichten nur mit Verzögerung ankommen, wird die Botschaft des Propheten in den Worten - und Taten! - Jesu lebendig. Zerbrochene Herzen werden heil! Schuldige werden frei! Verlorene werden gefunden!
Übrigens: Gnadenjahr heißt, dass selbst Schuldverhältnisse und Schuldverpflichtungen ohne neue Vereinbarung an ein Ende kommen - alle, alle (!) sollen noch einmal neu anfangen. Die, die etwas besitzen und die, die nicht mehr mitkommen - die, die etwas zu sagen haben und die, die sich nicht mehr trauen, etwas zu sagen. Herren, die Knechte, die Großen, die Kleinen... Alle, alle sollen noch einmal neu anfangen. Das Gnadenjahr öffnet Geschichte - meine Lebensgeschichte auch. Nichts soll mehr Verhängnis sein. Es gibt gnädige Schnitte - und gnädige Schritte.
Johannes, die Stimme, die in der Wüste ruft
Im Evangelium, das wir heute hören, begegnet uns Johannes. Johannes, der Täufer. Er spielt leidenschaftlich die Rolle des Wegbereiters, des Vorläufers - und weist ständig von sich weg. Sie - die Leute - fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Die Wüste ist nicht zufällig der Ort, an dem diese Worte erklingen. Wüste, das ist unwegsames Gelände. Wüste steht für karge Zeit. Wüste ist schier endlos. Aber der Horizont! Einen so schönen, weiten, überwältigenden Horizont gibt es nur in der Wüste. Es ist, als ob hier die Welt neu aufgeht. Neu anfängt.
Der Evangelist erzählt im Vorspann dieser Wüstengeschichte: Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Das ist es! Darauf kommt es an! Das Licht braucht Zeugen. Das Licht braucht Johannes. Das Licht braucht mich. Das taucht das Bild wieder auf von den Menschen, die - wie es im Evangelium später heißt - mühselig und beladen sind.
Advent
Heute ist der dritte Advent. Ein mutiger Tag! Ein fröhlicher Tag! Unsere Klagen und Sorgen bringen wir in den Fürbitten vor Gott. Ihm erzählen wir von dem Elend der Flüchtlinge, der Gejagten, der Hoffnungslosen. Ihm befehlen wir die Menschen, die mutig sind und sich ihrer annehmen. Unser Mitleiden, unser Bitten braucht Mut. Den Mut, der von Gott kommt und zu ihm zurückführt.
In der letzten Strophe des Liedes "Gaudete!", "Freuet euch!" heißt es:
Daher soll unsre Gemeinde
schon auf Erden Preislieder singen,
unseren Herrn preisen;
Heil unserem König!
Diese Freude steckt sozusagen einen Horizont ab. Einen Horizont auch für die vielen Probleme, die uns heute verfolgen, in Unruhe versetzen, uns Angst machen. Dass Jesus Mensch wird, geboren aus der Jungfrau Maria, macht ihn wehrlos in dieser Welt - in seiner Barmherzigkeit und Liebe aber zum Herren der Welt.
Gaudete, gaudete! Christus est natus
ex Maria virgine, gaudete!
Freut euch, freut euch! Christus ist geboren
von der Jungfrau Maria, freut euch!
Von Gott eingekleidet
Sich warm anziehen
"Da musst du dich aber warm anziehen!", meint eine besorgte Mutter, wenn ihr Kind im Winter das Haus verlässt. "Da musst du dich aber warm anziehen!", sagt man, wenn man vor eine schwierige Situation gestellt ist, in der mit viel "Gegenwind" zu rechnen ist, wo man einiges braucht, bis man andere überzeugt hat. Wer wenig zum Anziehen hat, wer viel Haut zeigt, der ist angreifbar, leicht verletzbar. Der zeigt die nackte Haut, der zeigt, wie er ist. Umso wichtiger ist es, dass Motorradfahrer beispielsweise sich eine "dicke Haut zutun" und ihren Lederdress anziehen, bevor sie sich auf die Straße begeben. Sollten sie stürzen oder einen Unfall haben, bewahrt sie ihre Kleidung vor gefährlichen Schürfwunden und schlimmeren Verletzungen.
Von Kleidung war heute auch in der alttestamentlichen Lesung zu hören. Von "Gewändern des Heiles" sprach der Prophet Jesaja, oder vielmehr: diese Worte legte er - so eine Lesart - der Tochter Zion in den Mund. "Er kleidet mich in Gewänder des Heiles, er umhüllt mich mit den Mantel der Gerechtigkeit". Wer so sprechen kann, ist voll Freude, der hat Heil tatsächlich erfahren, vielleicht sogar auch hautnah, so sehr, dass ihm dieses Heil zur zweiten Haut geworden ist, Heil, das ihm geschenkt worden ist von Gott, dem Grund seiner Freude. So sieht es derjenige zumindest, aus dessen Mund diese Worte kommen. So deutet er für sich die gemachten Erfahrungen.
Vorgängig gibt dieser Mensch einige Hinweise für den Beweggrund, seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Er hat festgestellt, dass sein Leben nicht verpfuscht, umsonst, sondern wert- und sinnvoll ist. Dieser Mensch hat erfahren, dass er etwas Gutes bewirken kann in der Welt und bei den Menschen: den Armen eine frohe Botschaft bringen kann, jene heilen kann, deren Herz zerbrochen ist, und den Gefangenen die Entlassung verkünden kann. Er kann all das tun, weil er von Gott durch den Heiligen Geist dazu befähigt worden ist.
Halt in schwierigen Situationen
Es ist nicht immer alles eitel Wonne im Leben, nicht immer alles himmelhochjauchzend. Es gibt auch das andere im Leben, Tage, in denen mir mein Leben sinnlos erscheint. Schwierige und eingefahrene Situationen und Krisen, die mich erschüttern können, vielleicht auch die mir den Boden unter meinen Füssen wegzuziehen drohen. Ob es nicht auch heilsam sein kann, sich gerade dann zu erinnern, dass es Gott gibt, der seinen Geist mir geschenkt hat und der nicht aufgehört hat, auf mir zu ruhen? Auch dann. Und vielleicht auch trotzdem? Vielleicht ist das auch heute für die Hörer das Befreiende dieser prophetischen Worte.
Wenn man sich ein neues Kleidungsstück zulegt, dann ist das für den Normalbürger etwas Besonderes. Das Verkaufspersonal gratuliert zur getroffenen Auswahl und wünscht viel Freude mit dem Gewand. Den meisten Menschen ist es nicht egal, was sie tragen. Es muss passen. Man sollte sich darin wohl fühlen können. Manche Kleidungsstücke hat man fast schon eine halbe Ewigkeit. Einen Pullover. Einen Mantel. Und wenn dieser dann abgetragen ist, tut man sich schwer damit, ihn wegzugeben. Man hat sich daran gewöhnt, und in ihm ein Stück weit "Wohnung genommen".
Gewänder des Heils
Gott hat uns in Gewänder des Heiles gehüllt und den Mantel der Gerechtigkeit über die Schultern gelegt. Damals in der Taufe, in der wir - wie es in Gal 3,27 geschrieben steht - Christus angezogen haben und uns durch ihn mit Heil und Gerechtigkeit kleiden können. Er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit. Es sind keine Zwangsjacken, die der Herrgott uns verpasst hat. Was ist aus diesen Kleidungsstücken geworden? Vielleicht haben wir sie abgelegt, weil sie uns dennoch irgendwie unbequem waren oder weil wir meinten, sie nicht zu brauchen. Vielleicht haben wir gemerkt, dass sie uns nicht mehr so recht passen. Vielleicht aber merken wir es gar nicht, dass wir beides tragen. Vielleicht aber freuen wir uns über sie wie jener, der dies in der Lesung kundgetan hat?
Im Gegensatz zu den Kleidern, die wir im Laden kaufen, sind diese gratis, Geschenk. Geschenk Gottes. Schau dich an! Und schau mal, was du davon anhast, was du trägst, was du nach außen hin zeigst. Das Heil und die Gerechtigkeit Gottes stehen jedem gut. Dank Gott sind wir zu Heilsträgern geworden. Jeder auf seine Weise.
Bei der Weiheliturgie kommt dies besonders zum Ausdruck. Jeder wird bei seinem Namen gerufen. Ein Teil seiner Biographie wird vorgetragen. Als Mensch mit seiner Herkunft steht er da vor Gott. Und er bringt ihm sich dar - ganz und gar. Er legt sich mit seinem Körper auf dem Boden zur Allerheiligenlitanei: "Hier bin ich, verfügbar. Gott, mach' aus mir und mit mir, was du willst." Nach dem Weihegebet und der Weihe durch Handauflegung durch den Bischof bekommt dieser Mensch ein neues Gewand. Er nimmt es sich nicht selbst. Er zieht es auch nicht selbst an. Jemand anderes kleidet ihn ein. Oft ist es der Heimat- oder Wohnortpfarrer, der so zum Handlanger Gottes wird. Die frisch-geweihten Männer müssen sich erst noch an das Tragen dieser Gewänder gewöhnen. Und auch für die Angehörigen und Freunde ist ihr Anblick darin oft noch ungewohnt. In diesen festlichen Gewändern. In diesen Gewändern des Heiles. Besonders die Diakone finden ihre Aufgabe nicht ausschließlich in der Liturgie, sondern zunächst - und das ist ihr vornehmlicher Dienst - im Mitmenschen, der Hilfe braucht, im Kranken, im Armen, im Niedergeschlagenen.
Durch den Menschen kommen Heil und Gerechtigkeit Gottes in der Welt zur Geltung. Durch den Menschen, der sich von Gott umhüllen lässt und der sich an seinem Ort, wo er lebt, einsetzt, dass Sein Reich ein Stück weit Wirklichkeit werden kann. Grund zur Freude. Für viele.
Gottgesandter, Zeuge, Stimme in der Wüste und Vorläufer
Die Titel des Johannes
Im vergangenen Jahr haben wir miterlebt, wie wichtig für bestimmte Menschen Titel sind, nicht zuletzt für Politiker. Dabei scheinen auch unlautere Mittel recht, um sie führen zu können. Wichtig ist, dass einem andere, z.B. eine Universität, diesen Titel verleiht. Doch im Grunde läuft es auf eine Selbsternennung hinaus.
Im Johannesevangelium fällt auf, wie Johannes der Täufer über Titel den Hörern und Lesern nahe gebracht wird. Bemerkenswert ist, wie er mit diesen Zuerkennungen umgeht, wie er sie selbst benutzt, stehen lässt und ablehnt.
Im Prolog des Johannesevangeliums wird Johannes eingeführt als "ein Mensch, der von Gott gesandt war", also als ein Gottgesandter. Damit wird er in eine Reihe gestellt mit den Menschen des Alten Bundes, die Gottes Geist und Gottes Wort empfangen haben, um es weiter zu sagen, sei es gelegen oder ungelegen. Nicht wenige von ihnen haben sich vergeblich gegen diesen Auftrag Gottes gewehrt.
"Er kam als Zeuge." Damit kam er nicht im eigenen Namen, sondern ließ sich in Dienst nehmen für einen anderen, den er Licht nennt, der nach ihm kommt, der größer ist als er, dem er nicht die Schuhe aufzuschnüren wert ist.
Entsprechend weist er alle Titel zurück, die andere ihm anbieten: Ich bin nicht der Messias, ich bin nicht Elia, ich bin nicht der Prophet. Verständlich, dass die Priester und Leviten, die von Jerusalem zu ihm gesandt waren ungehalten weiter fragen: "Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst?" Sie setzen ihm gleichsam die Pistole auf die Brust.
Bescheidenes Selbstzeugnis
Sein Selbstzeugnis fällt bescheiden aus: "Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!", also Stimme in der Wüste. Das lässt die kritischen Pharisäer an seiner Kompetenz zweifeln: Wenn er nicht Messias, Elija oder der Prophet ist, dann ist er nicht berechtigt zu taufen. Doch Johannes lässt sich nicht beirren. Er bleibt sich und seiner Linie treu und betont die Vorläufigkeit seiner Taufe mit Wasser. Jeder Gottesdienstbesucher erinnert sich, dass das Markusevangelium schreibt: "Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen." (Mk 1,8). Auf diesen noch Unbekannten weist Johannes hin: "Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mit kommt".Vorläufer wird Johannes deshalb auch genannt.
So bleiben diese vier Titel. Zunächst Gottgesandter und Zeuge. Sie stehen im feierlichen Prolog des Johannesevangeliums. Sie sind Titel, die der Verfasser des Evangeliums ihm gibt. Stimme in der Wüste und Vorläufer sind seine Selbstbezeichnungen. Gemeinsam ist allen Titeln, dass sie - typisch für den Advent - auf einen Größeren hinweisen, auf Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes. Auf ihn weist der Täufer mit göttlicher Autorität hin wie schon vor ihm der Prophet Jesaja. Sein Zeugnis beschränkt sich nicht auf seine Botschaft, sein Auftreten und die Wassertaufe zur Vergebung der Sünden. Sie schließt sein Lebens- und Blutzeugnis mit ein, als er der Wahrheit Zeugnis gibt und den Lebenswandel des Königs Herodes anprangert.
Die Stimme in der Wüste mahnt bis in unsere Zeit mit Worten des Propheten Jesaja: "Ebnet den Weg für den Herrn!" Als Vorläufer ist er diesen Weg selbst voraus gegangen. Deshalb sagt Jesus über ihn im Matthäusevangelium: "Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer" (Mt 11,11). Jesus schränkt dann allerdings ein: "doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er" (ebd.). Damit betont auch Jesus die Vorläufigkeit des Johannes und bringt uns, seine Jünger, ins Spiel.
Johannes der Täufer, die Adventsgestalt, bleibt an der Schwelle von Altem zum Neuen Bund.
Schon und noch nicht
Die Texte der heutigen Lesungen und des Evangeliums haben eines gemeinsam: Sie verkünden eine Frohbotschaft in die Gegenwart hinein und verweisen gleichzeitig auf Zukünftiges.
Bei Jesaja wird den Gefangenen die Entlassung angekündigt und den Gefesselten die Befreiung. Ebenso wird ein künftiges Gnadenjahr des Herrn ausgerufen. Die Bedrückten und zerbrochenen Herzen werden aufgerichtet und geheilt. Künftige soziale Gerechtigkeit und Frieden werden verheißen. Der Prophet Gottes vergleicht diesen Zustand mit den tröstlichen und freudigen Bildern vom Einhüllen "in den Mantel der Gerechtigkeit" oder mit dem Schmuck von Braut und Bräutigam.
Im Evangelium verweist Johannes über sich selbst hinaus auf einen anderen, der nach ihm kommen wird. Er selbst ist nur der Rufer, der Künftiges ankündigt. Und doch gilt gleichzeitig "mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt."
Auch im Thessalonicherbrief, der von der Handlung her nach dem Jesaja-Text und nach der Erzählung über Johannes "spielt", finden wir dieses Muster des "schon und noch nicht" wieder. Mit der Formulierung, dass der Geist nicht ausgelöscht werden soll, wird klar, dass der Herr seinen Geist bereits gesandt hat. Zugleich wird aber auch auf Künftiges verwiesen, wenn es heißt, "Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt."
Naherwartung - Fernerwartung
Was soll uns das sagen, dieses "schon und noch nicht"? Befinden wir uns nicht im Advent, der Vorbereitungszeit auf die Geburt Gottes, der nicht irgendwann, sondern in eineinhalb Wochen gedacht wird?
Ja, bald dürfen wir die Menschwerdung Gottes feiern. Aber die Zeit der Vorbereitung, der Advent, besitzt zwei unterschiedliche Dimensionen: die Dimension der Naherwartung und die Dimension einer "Fernerwartung". Nahe, greifbar und zeitlich einorden- und vorstellbar ist die erste Ankunft Gottes, die Ankunft in einem Stall in Bethlehem. Fern, obwohl wir weder den Tag noch die Stunde kennen, aber jederzeit dafür bereit sein sollen, ist die Wiederkunft Jesu Christi als auferstandener und erhöhter Herr.
Unser Leben ist also ausgespannt zwischen den beiden Polen des "schon" - der Rettung, der Anwesenheit Gottes in seinem uns gesendeten Geist - und dem "noch nicht" - der Wiederkunft des Herrn, der täglich neu einzulösenden Rettung. Theologen bezeichnen diese Spannung mit dem Begriff der präsentischen (schon jetzt anwesenden) Eschatologie (Lehre von der Endzeit, den letzten Dingen).
Pessimismus überwinden
Angesichts vieler heutiger Probleme fällt es oft nicht leicht, zu glauben, dass diese Rettung bereits eingetroffen sein soll. Viele von uns sehen angesichts der Probleme in unserem Land, in Europa, ja auf dem ganzen Globus nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft von einer pessimistischen Grundstimmung gekennzeichnet. Als Menschen können wir uns dem nicht völlig entziehen. Und auch als Christen fällt es uns nicht immer leicht, den Pessimismus zugunsten des Optimismus zu überwinden.
Aber spätestens hier helfen uns die heutigen Texte der Lesungen und des Evangeliums wieder weiter.
Rufen wir uns ein paar Passagen in Erinnerung:
- Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.
- Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun.
- Der nach mir kommt, ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.
Zeit der Hoffnung
Ganz deutlich sprechen sie davon, dass für uns Hoffnung besteht, auch wider alle Hoffnung, weil Jesus Christus uns erlöst hat. Er ist Mensch geworden, er hält uns schützend in seiner Hand - er ist uns treu, gleich, was auch immer geschehen mag.
So dürfen wir zuversichtlich die Geburt Gottes feiern und uns gleichzeitig auf seine Wiederkunft freuen. Feiern wir die restliche Adventzeit als Zeit der Hoffnung.
- Liedvorschläge1
Hans Hütter (2014)
Lieder:
GL 158: Tau aus Himmelshöhn (Kyrierufe)
GL 218: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit
GL 221: Kündet allen in der Not
GL 222: Herr, send herab uns deinen Sohn
GL 223: Wir sagen euch an den lieben Advent
GL 228: Tochter Zion, freue dich
GL 231: O heiland, reiß die Himmel auf
GL 360: Macht weit die Pforten in der Welt! (2. Str.)
GL 372: Morgenstern der finstern Nacht
GL 554: "Wachet auf", ruft uns die Stimme (2. und 3. Str.)
Psalmen und Kehrverse:
GL 55,1: Jubelt, ihr Lande, dem Herrn; alle Enden der Erde schauen Gottes Heil. - Mit Psalm 98 - VIII.
GL 56: Freut euch, wir sind Gottes Volk, erwählt durch seine Gnade. - Mit Psalm 100. - V.
GL 234: Ihr Himmel, tauet den Gerechten, ihr Wolken, regnet ihn herab - Mit Psalm 80 (GL 48,2) - I.
GL 480: In den Tagen des Herrn sollen Gerechtigkeit blühen und Fülle des Friedens. - Mit Magnifikat - X. oder V.
GL 634,3: Richtet euch auf und erhebt euer Haupt, denn es nahet eure Erlösung - Mit Psalm 85 (GL 633,6) - II.
GL 651,5-6 Freut euch, wir sind Gottes Volk, erwählt durch seine Gnade. - Mit Psalm 34. - V.
- Einleitung4
Manfred Wussow (2020)
Der 3. Advent steht ganz im Zeichen großer Freude. Der schöne lateinische Name heißt. „Gaudete“ – „Freut euch“. Eine eigene Farbe hat dieser Tag auch: Rosa.
Rosa ist die Mischung aus Weiß und Violett. Weiß sind die Herrenfeste. Wie Weihnachten und Ostern. Violett sind die Bußtage. Wie die Advents- und Fastenzeit. Rosa ist die Farbe durchbrochener Zeit. Rosa ist die Farbe gemischten Lebens. Gaudete! Freut euch! Es wird hell!
Am Anfang des Gottesdienstes steht die Bitte um Erbarmen. Und doch ist diese Bitte auch ein Huldigungsruf. Wenn der Herr kommt, bringt er uns sein Erbarmen mit.
Hans Hütter (2017)
Der Advent versetzt uns in eine eigentümlich Atmosphäre: Wir warten auf die Ankunft des Messias, der bereits vor 2000 Jahren Mensch geworden ist. Sein Eintritt in unsere Welt liegt schon hinter uns und dennoch warten wir, dass er wieder kommt. Wir hoffen, dass er in unserer gegenwärtigen Zeit ankommt und dass er in einem jeden von uns ankommt. Schließlich erwarten wir ihn auch als den Messias, der am Ende der Zeit sein Erlösungswerk vollendet.
Wir leben in einem "Schon und noch nicht" und haben dennoch Anlass uns zu freuen. Die Liturgie des 3. Adventsonntags ist von dieser Freude gekennzeichnet.
Manfred Wussow (2014)
Heute feiern wir den 3. Advent! Er trägt den schönen Namen: Gaudete! Freuet euch! Drei Kerzen leuchten dazu. Es ist, als ob das Licht wächst. Am nächsten Sonntag sind es dann 4 Kerzen.
Paulus schreibt: "Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe." (Phil. 4,4f)
Wenn wir die letzten Tage Revue passieren lassen, wenn wir heute an die neue Woche denken: Können wir uns freuen? Freuen wir uns? Ist uns der Herr - nahe?
Lasst uns Gott um sein Erbarmen bitten:
Gabi Ceric (2011)
Wenn die Jahreszeiten wechseln, wird mitunter auch die Garderobe einem Blick unterzogen. Was brauche ich in den nächsten Monaten, was davon für dieses Jahr nicht mehr. Passt das Ballkleid oder der Anzug noch? Muss etwas erneuert oder geflickt werden?
Mitunter braucht es diesen Blick auch auf unsere Seele. Wie schaut es in mir aus? Passt mein Leben noch so, wie ich es führe? Gibt es etwas, eine Schwäche, eine Angewohnheit, die ich ablegen sollte? Was ist es, das mir Freude macht in diesen Wochen des Advent, das mir gut tut und mich aufleben lässt?
Der dritte Adventsonntag wird in unserer Kirche als "Gaudete-Sonntag" gefeiert. Als Sonntag der Vorfreude. Das Violett der Bußzeit wird aufgehellt. Die liturgische Farbe wäre eigentlich rosa. Erbitten wir von unserem Herrn Jesus Christus sein Erbarmen und seine Vergebung, wo wir sie nötig haben.
- Bußakt2
Manfred Wussow (2014)
Herr,
wir laufen gehetzt und gestresst durch unser Leben.
Zur Ruhe kommen wir nicht.
Zu viel Ruhe halten wir nicht einmal aus.
Herr, erbarme dich.
Christus,
du freust dich, uns zu begegnen.
Wir halten ein, wir hören dir zu.
Du öffnest unsere Herzen.
Christus, erbarme dich.
Herr,
viele Äußerungen von uns sind auf Klage gestimmt.
Nimm die Bitterkeit von uns.
Schenke uns ein fröhliches Lachen.
Herr, erbarme dich.
"Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn.
Meine Seele soll jubeln über meinen Gott.
Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils,
er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit"
Gabi Ceric (2011)
Herr Jesus,
wir erwarten mit freudigen Herzen das Fest deiner Geburt.
Herr, erbarme dich.
Herr Jesus,
du hilfst uns loszulassen, was wir nicht brauchen
und was uns am Leben hindert.
Christus, erbarme dich.
Herr Jesus,
erweise an uns deine Huld
und vergib uns unsere Schuld.
Herr, erbarme dich.
- Kyrie5
Edith Furtmann (2023)
Herr Jesus Christus,
du bist Mensch geworden für uns.
Herr, erbarme dich.
du hast den Beginn des Reiches Gottes ausgerufen.
Christus erbarme dich.
du lädst uns ein, mitzubauen an deinem Reich.
Herr, erbarme dich.
Beatrix Senft (2023)
Herr Jesus Christus,
prophezeites Licht für die Welt.
Herr, erbarme dich.
Immer wieder gebierst du dich in unsere Menschlichkeit.
Christus, erbarme dich.
Du bist der Christus, der Überwinder all dessen, was tödlich ist.
Herr, erbarme dich.
Manfred Wussow (2020)
Wir freuen uns, dass du kommst.
Herr, erbarme dich.
Im Dunkel sehen wir das Licht.
Christus, erbarme dich.
in der Angst suchen wir Frieden.
Herr, erbarme dich.
Nun jauchzet, all ihr Frommen,
in dieser Gnadenzeit,
weil unser Heil ist kommen,
der Herr der Herrlichkeit,
zwar ohne stolze Pracht,
doch mächtig zu verheeren
und gänzlich zu zerstören
des Teufels Reich und Macht.
Hans Hütter (2017)
Herr, Jesus Christus,
du bist das Licht der Welt,
das vom Täufer Johannes angekündigt worden ist.
Auf dir ruht der Geist Gottes, des Herrn.
Du bit gekommen, den Armen frohe Botschaft zu bringen
und alle zu heilen, deren Herz zerbrochen ist.
Bernhard Zahrl (2008)
Jesus Christus,
von den Propheten verkündet,
als der, der Befreiung und Heilung bringt,
Herrr erbarme dich.
Jesus Christus,
Licht und Freude der Welt,
der uns beruft und uns treu ist,
Christus erbarme dich.
Jesus Christus,
du Ziel unseres Lebens,
der du dich uns offenbarst,
Herr erbarme dich.
- Tagesgebet3
Messbuch - TG Advent 3 So: Weihnachten ein Tag der Freude und der Zuversicht
Allmächtiger Gott,
sieh gütig auf dein Volk,
das mit gläubigem Verlangen das Fest der Geburt Christi erwartet.
Mache unser Herz bereit für das Geschenk der Erlösung,
damit Weihnachten für uns alle ein Tag der Freude und der Zuversicht werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
MB 3. Adventsonntag
Messbuch - TG Auswahl 28: du hast uns für die Freude erschaffen
Gott, unser Vater.
Du hast uns für die Freude erschaffen.
Dennoch begleiten Enttäuschung und Leid unser Leben.
Hilf, dass wir dir glauben und auch in Stunden der Not dir vertrauen.
Mach uns durch die Schmerzen reifer
und hellhörig für die Not der anderen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. - Amen.
MB Auswahl 28
Messbuch - TG 31. Sonntag: ungehindert der Freude entgegeneilen
Allmächtiger, barmherziger Gott,
es ist deine Gabe und dein Werk,
wenn das gläubige Volk dir würdig und aufrichtig dient.
Nimm alles von uns,
was uns auf dem Weg zu dir aufhält,
damit wir ungehindert der Freude entgegeneilen,
die du uns verheißen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
MB 31. Sonntag im Jahreskreis
- Eröffnungsgebet5
Sonntagsbibel
Allmächtiger Gott,
viele Menschen suchen nach dem Sinn des Lebens.
Hilf uns,
deinen Auftrag zu erkennen
und einander in der Hoffnung zu bestärken,
die uns geschenkt ist in Jesus Christus,
deinem Sohn, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Beatrix Senft (2023)
Vater im Himmel,
du hast durch Seher und Propheten das Kommen deines Sohnes angekündigt.
Auch Johannes ist gläubig für ihn als Wegbereiter eingetreten - als Rufer in der Wüste.
In Jesus Christus hast du dein Wort als Mensch zu uns gesandt,
als Botschaft über alle Hoffnungslosigkeit hinaus.
Schenke uns in dieser Zeit, die uns viel abverlangt, Offenheit für seine Botschaft,
damit wir auch hier und heute, trotz aller Widrigkeiten, unsere Hoffnung nicht verlieren
und Jesus nachfolgen können.
Das erbitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. – Amen.
Manfred Wussow (2020) - EG Wussow: 3. Adventsonntag (B)
Du, Herr, stiftest mich zur Freude an
und ich schaue mich vorsichtig um.
Wo denn die Freude sei, frage ich.
Doch du nimmst mir die Zeitung aus der Hand.
Ich könne sie auch nachher noch lesen.
Du legst mein Handy zur Seite.
Ich wäre lange genug online.
Du nimmst meine Gedanken in die Hand.
Das Gold, das ich so lange vermisse, hältst du mir vor die Nase.
Du machst mir eine Liebeserklärung.
Auf alles war ich vorbereitet – darauf nicht.
Ich möchte ganz aus dem Häuschen sein –
Ich danke dir für alles,
was untrennbar mit meinen Namen,
mit meiner Geschichte verknüpft ist.
Ich schaue mich vorsichtig um.
Du, Herr, stiftest mich zur Freude an.
Manfred Wussow (2014)
Eine frohe Botschaft richtest du uns aus,
Gott unserer Hoffnung.
Du heilst zerbrochene Herzen,
du löst Menschen aus fatalen Bindungen,
die, die keine Hoffnung mehr haben,
entdecken das Leben neu.
Wir danken dir für die Freude,
die du uns schenkst,
die uns ansteckt,
die wir teilen.
Wir bitten dich: Komm zu uns.
In Christus, unserem Herrn. – Amen.
Bernhard Zahrl (2008)
Barmherziger, unter uns anwesender Gott.
In deiner Nachfolge haben wir uns hier versammelt,
um dein Wort verkündet zu bekommen
und das Gedächtnis deines Sohnes zu feiern.
Voll Vertrauen lasse uns
das Fest der Menschwerdung deines Sohnes erwarten
und uns bereit werden für deine Zusagen.
- Fürbitten7
Renate Witzani (2023)
Allen, die Leid erfahren, wird Ermutigung, Geborgenheit, Trost und Zuversicht verheißen.
Um diese tiefe, innere Freude, die aus dem Vertrauen auf die stete Nähe Gottes kommt, lasst uns den Vater bitten:
Um deinen Geist, in dem deine Kirche neue Wege beschreiten und die guten Traditionen bewahren kann.
Um einen Neuanfang in den vielen verfahrenen Beziehungen zwischen den kriegführenden Nationen und Völkern, der den davon Betroffenen ein Leben in Frieden ermöglicht.
Um die Kraft der Stille, die für alle zum Segen werden kann, die sich in dunklen Stunden nach deinem Licht sehnen.
Um deinen Geist, der uns in der Flut von Eindrücken und Botschaften erkennen hilft, wer oder was wirklich gut, wahr und echt ist.
Um deine spürbare Nähe für alle Sterbenden und die Erfüllung ihrer Hoffnung auf deine Verheißung für alle Verstorbenen.
In Freude und Dankbarkeit, die aus dem Glauben an deine Gegenwart und Heilsverheißung für deine ganze Schöpfung kommt, rühmen und preisen wir dich jetzt und allezeit. - Amen.
Edith Furtmann (2023)
Guter Gott, du bist mitten unter uns.
Wir bitten dich:
Oft gehen wir achtlos an den Bedürftigen unserer Zeit vorbei, weil wir zuviel mit uns selbst beschäftigt sind.
Hilf uns zu erkennen, dass du uns in ihnen begegnen willst.
Die äußeren geschäftigen Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest verdrängen oft in der Hektik des Alltags das, worum es wirklich geht: um die Menschwerdung deines Sohnes.
Hilf uns zu erkennen, dass du uns begegnen willst.
In der Welt herrschen Kriege und Terror, Verfolgung und Ungerechtigkeiten. Das ist auch für uns Alltag geworden und wir wenden uns vermeintlich wichtigeren Dingen zu, ohne zu sehen, dass auch unsere Hilfe gefragt ist.
Hilf uns zu erkennen, dass du uns begegnen willst in denen, die unserer Hilfe bedürfen.
Überall auf der Welt sind Menschen auf der Flucht vor Elend und Tod. Das christliche Europa schottet sich ab und meint, mit sich selbst genug zu tun zu haben.
Lass uns nicht müde werden, an die Verantwortlichen appellieren, den Menschen zu helfen, anstatt sie ins Elend zurückzuschicken,
Viele Menschen haben den Glauben an einen gerechten Gott verloren.
Lass sie erkennen, dass du sie gerade dann trägst, wenn es ihnen am schlechtesten geht, durch Menschen, die ihnen zur Seite stehen.
Führe unsere Verstorbenen in dein Reich.
"Mitten unter euch steht er, den ihr nicht kennt", hat Johannes zu den Abgesandten der Pharisäer gesprochen. Wir glauben, dass du tatsächlich da bist, mitten unter uns, überall, wo dein Beistand nottut.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Bruder und Herrn. - Amen.
Manfred Wussow (2020)
(Diese Fürbitten sind ohne Akklamationen gedacht, aber mit mehreren „Schweigeminuten“)
Wenn wir ins Gebet nehmen, was wir sehen, was wir wissen, was uns verborgen bleibt, legen wir alles in Gottes Hand.
Ihn bitten wir:
Heute, am 3. Advent, denken wir an die Kinder. Sie lernen eine Welt kennen, die wir ihnen und uns am liebsten ersparen würden. Aber ihr Lachen ist so ansteckend, dass die Schatten, die über unseren Tagen lauern, fliehen. – Stille.
Heute denken wir an die alten Menschen in den Heimen. Sie müssen Einschränkungen in Kauf nehmen. Manchmal machen sogar Besuche Angst. Eine große Unsicherheit macht sich breit. Aber wenn sie lächeln, sind auch die Pflegerinnen und Pfleger glücklich. – Stille.
Heute denken wir an die Menschen, die auf Intensivstationen arbeiten. Sie kämpfen für andere mit dem Tod. Sie leiden besonders darunter, wenn sie nicht mehr helfen können. Ihre Freundlichkeit müssen sie hinter Masken verstecken. – Stille.
Heute denken wir an die Politiker. Auf ihnen ruhen viele Erwartungen. Nicht alle können sie erfüllen. Von allen Seiten hagelt es auch Kritik. Sie dürfen keine Fehler machen. Dabei müssen sie immer freundlich bleiben. – Stille.
Heute denken wir an die Geschäftsleute und Wirte. Der Lockdown macht ihnen und ihren Mitarbeitern zu schaffen. Viele haben Angst, es nicht zu schaffen. So manches Lebenswerk ist in Gefahr. Trotzdem machen sie anderen sogar noch Mut. – Stille.
Heute, am 3. Advent, befehlen wir dir alle Menschen, ihre Geschichten, Sorgen und Schmerzen. Und unser Leben befehlen wir dir auch, unsere Familien, Freunde, Kollegen und Nachbarn. Lass das Licht unter uns wachsen. Wie das Licht auf unseren Adventskränzen. Schenke uns die Freude, die wir teilen können.
In Christus, unserem Herrn.
Renate Witzani (2017)
Tiefe und wahre Freude in unserem Leben kommt von Gott her.
Lasst uns in Dankbarkeit dafür unsere Worte immer wieder neu zu einem Gebet formen:
Für alle, die ihr Leben Gott zur Verfügung stellen,
um Christus als unseren Retter und Erlöser der Welt zu verkünden.
Für die Menschen aller Kulturen und Religionen,
deren friedliches Miteinander durch Fundamentalisten und Populisten gefährdet wird.
Für alle, die schwer erkrankt auf die schützenden und helfenden Hände derer angewiesen sind, die sie pflegen.
Für uns selbst, dass unsere Gottesbeziehung in Lebensfreude und Hinwendung zu den anderen ihren Ausdruck findet.
Für unsere Verstorbenen, dass du an ihnen erfüllst, was sie erhofft haben.
Jedes Leben auf dieser Welt hat einen göttlichen Grund und Sinn.
Für diese Liebe zu deiner ganzen Schöpfung gebührt dir, großer Gott und gütiger Vater Lob, Ruhm und Ehre. - Amen.
Manfred Wussow (2014)
Freuet euch im Herrn zu jeder Zeit.
Noch einmal sage: Freut euch!
Denn der Herr ist nahe.
Heute beten wir:
Für die Menschen, die sich ein Lächeln abringen müssen.
Viele sind in diesen Tagen traurig,
weil sie einen lieben Menschen verloren haben,
weil sich Zukunftsaussichten zerschlagen haben,
weil sie mit Angst an Weihnachten denken.
Zu dir rufen wir: Lass uns dein Licht leuchten!
Für die Menschen, die über ihr ganzes Gesicht strahlen.
Viele freuen sich, einen Menschen gefunden zu haben,
der sie liebt, den sie lieben können.
Viele freuen sich über ein Kind, das in ihren Armen liegt.
Viele können von einem Glück erzählen,
das ihnen einfach zugefallen ist.
Zu dir rufen wir...
Für die Menschen, die nur noch Härte zeigen können.
Viele sind verbittert, voller Gram.
Sie fühlen sich im Stich gelassen, übervorteilt, unverstanden.
Viele können nicht darüber reden, was sie kränkt und verletzt.
Zu dir rufen wir...
Für die Menschen, die mit großen Augen zu uns kommen.
Viele sind auf der Flucht.
Auch Kinder suchen bei uns eine neue Heimat.
In vielen Ländern herrschen Krieg und Terror.
Alte christliche Gemeinden werden immer kleiner.
Zu dir rufen wir...
Für die Menschen, die ihr Gesicht zeigen.
Viele suchen das Gespräch zwischen den Religionen und Kulturen.
Sie finden sich nicht ab mit Hass und Ungerechtigkeit.
Sie stellen sich an die Seite der Schwachen und Entrechteten.
Ihre Namen, ihre Gesichter setzen sie ein für den Frieden.
Zu dir rufen wir...
Herr, du schenkst uns die Freude, bei uns zu sein.
Hilf uns, zu jeder Zeit aus dieser Freude zu leben,
geduldig, unverzagt und mutig.
Wir sind deine Kinder, wir gehören zu dir,
in Christus, unserem Herrn. – Amen.
Gabi Ceric (2011)
Gütiger Gott,
du Geber alles Guten,
du bist für uns da und schenkst uns Hoffnung. Dir vertrauen wir.
Darum wird unser Gebet auch an dein offenes Ohr gelangen.
Dich bitten wir:
Für jene, die unter der Kälte des Winters und der Herzenskälte anderer leiden.
Für die Armen und für jene, die am Rand unserer Gesellschaft stehen.
Für die Enttäuschten, Entmutigten, Traurigen, für jene, denen es an Lebensfreude fehlt
Für jene, die sich nach Heil und Gerechtigkeit sehnen
Für alle, die mit ihrer Glaubenskraft andere begeistern können
Für die Taufkinder unserer Pfarreien, für die jungen Menschen, die sich auf das Sakrament der Firmung vorbereiten,
und für jene, die ihren Glauben vertiefen wollen.
Für die Diakone, Priester, Bischöfe und Ordenschristen, welche besondere Gewänder als äußerliches Zeichen ihrer Berufung tragen.
Grund unserer Freude,
in deine Hände legen wir die Menschen, für die wir in dieser Feier beten.
Begleite, behüte und führe sie in diesen Tagen.
Durch Christus, unseren Herrn.
Bernhard Zahrl (2008)
"Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt",
spricht Johannes der Täufer im heutigen Evangelium.
Beten wir gemeinsam zu Gott unserem Herrn:
Wir bitten Dich, dass die politisch Verantwortlichen
für ein Zusammenleben in Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden eintreten
und darauf hinarbeiten.
Wir bitten dich, dass den Armen und Zerbrochenen
deine Botschaft gebracht werden kann,
und sie geheilt werden.
Wir bitten dich, dass Menschen in Schuld und Not
ein Gnadenjahr des Herrn erleben dürfen.
Wir bitten dich, dass in unseren Gemeinden
dein Geist so weht, wie er will.
Wir bitten dich für all jene, die den mitten unter uns anwesenden Gott
nicht erfahren oder erkennen dürfen.
Wir bitten dich für unsere Verstorbenen,
dass du sie in deiner uns zugesagten Treue zur Vollendung führst.
Gott, unser Vater, der du mitten unter uns bist.
Wir warten gemeinsam auf das Kommen deines Sohnes.
Auf seine Hilfe vertrauen wir
und für ihn danken wir dir,
in dieser Zeit und in Ewigkeit.
- Gabengebet3
Messbuch - GG Advent 3 So: Schenke uns durch dieses Geheimnis dein Heil
Herr, unser Gott,
in dieser Feier
erfüllen wir den Auftrag deines Sohnes.
Nimm unsere Gaben an
und gib deiner Kirche die Gnade,
immer und überall sein Opfer zu feiern.
Schenke uns durch dieses Geheimnis dein Heil,
das du der Welt bereitet hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 3. Adventsonntag
Messbuch - GG 17. Sonntag: Lass deine Kraft in ihnen wirken
Gütiger Gott,
nimm die Gaben an,
die wir von deiner Güte empfangen haben.
Laß deine Kraft in ihnen wirken,
damit sie uns in diesem Leben heiligen
und zu den ewigen Freuden führen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 17. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - GG 5. Sonntag: Sakrament, das uns ewiges Leben bringt
Herr, unser Gott,
du hast Brot und Wein geschaffen,
um uns Menschen in diesem vergänglichen Leben
Nahrung und Freude zu schenken.
Mache diese Gaben zum Sakrament,
das uns ewiges Leben bringt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 5. Sonntag im Jahreskreis
- Gebet zur Gabenbereitung2
Manfred Wussow (2020)
Du, Herr,
machst uns mit Brot und Wein eine große Freude.
Es sind nur kleine Gaben,
aber sie machen uns satt und fröhlich.
Wenn wir sie in die Hand nehmen, sind wir reich,
wenn wir sie teilen, wächst das Glück.
Sprich du das Wort, das Brot und Wein verwandelt.
Du gibst dich dann in unsere Hände,
deinen Leib, dein Blut – dich.
Und wir schmecken deine Liebe
wie die Engel,
die immer schon bei dir sind.
Du, Herr, machst uns mit dir eine große Freude,
die reicht von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Manfred Wussow (2014)
Wir danken dir, Herr,
für deine Gaben,
für alles, was uns satt macht,
für alles, was gut schmeckt.
Wir danken dir für Brot und Wein.
Gib du das Wort deiner Liebe dazu,
das Wort der Hoffnung.
Dann schmecken wir dich.
In uns wächst das Leben.
Wir empfangen dich.
Leib und Blut unseres Herren.
Auf dich warten wir.
Maranatha! - komm, Herr!lie
- Lobpreis1
Hans Hütter (2020)
Kehrvers:
Danket dem Herrn, denn ewig währt seine Liebe. (GL 444)
Herr und Gott,
wir kommen zu dir, um dir Dank zu sagen und deine Größe zu preisen,
denn wir haben Grund, uns von Herzen über dich zu freuen.
Wie die Erde die Saat wachsen lässt,
bringst du, Gott und Herr, Gerechtigkeit hervor.
Kehrvers
Du hast uns den Messias gesandt,
damit er den Armen die Frohe Botschaft bringe
und alle heile, deren Herz zerbrochen ist.
Den Gefangenen ließest du Befreiung verkünden
und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufen.
Kehrvers
Johannes der Täufer ist ihm vorausgegangen
und hat Zeugnis abgelegt für das Licht.
Er hat auf den hingewiesen, der nach ihm kommt.
Als Stimme des Rufers in der Wüste hat er aufgefordert,
den Weg für den Herrn zu ebnen.
Kehrvers
Der Geist des Herrn leitet auch uns an,
dem Messias den Weg zu bereiten,
für Gerechtigkeit zu sorgen und Frieden zu stiften
Mit der ganzen Schöpfung singen wir dir zum Lob:
Danklied, z.B. "Singt dem Herrn ein neues Lied" (GL 409)
oder "Nun saget Dank und lobt den Herren" (GL 385)
- Präfation2
Messbuch - Präfation Advent 5: Der Herr ist nahe
In Wahrheit ist es würdig und recht,
dir, Vater im Himmel,
zu danken und dein Erbarmen zu preisen.
Denn schon leuchtet auf der Tag der Erlösung,
und nahe ist die Zeit unsres Heiles,
da der Retter kommt
unser Herr Jesus Christus.
Durch ihn rühmen wir das Werk deiner Liebe
und vereinen uns mit den Chören der Engel
zum Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit:
Heilig ...
Präfation vom Advent 5
Messbuch - Präfation Advent 3: Die Geschenke des kommenden Herrn
Wir danken dir, Vater im Himmel,
und rühmen dich
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Ihn hast du der verlorenen Menschheit
als Erlöser verheißen.
Seine Wahrheit leuchtet den Suchenden,
seine Kraft stärkt die Schwachen,
seine Heiligkeit bringt den Sündern Vergebung.
Denn er ist der Heiland der Welt,
den du gesandt hast, weil du getreu bist.
Darum preisen wir dich
mit den Cherubim und Serafim
und singen mit allen Chören der Engel
das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig ...
MB Advent 3
- Mahlspruch1
Bibel (2008)
Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht!
Seht, hier ist euer Gott!
Er selbst wird kommen und euch erretten.
(Jes 35,4)
Oder:
Ich bin es nicht wert,
dem, der nach mir kommen wird,
die Schuhe aufzuschnüren.
(Joh 1,27)
Oder:
Johannes war nicht selbst das Licht,
er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Aber das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet,
kam in die Welt.
(Joh 1,8f)
- Meditation2
Helene Renner (2020)
Wenn ich im Dunkeln bin
und niemandem dafür
die Schuld zuweise
Wenn ich das Dunkel zulasse -
und nicht davor fliehe
Wenn ich das Dunkel aushalte
und dabei die Hoffnung nicht verliere
Wenn ich das Dunkel ertrage
und trotzdem die Liebe leben lasse
Wenn ich das Dunkel achte
weil ich selbst ein Teil des Dunkels bin
Wenn ich vor dem Dunkel
nicht zurückschrecke
aus Mut zum Leben
Dann leuchtet
mitten im Dunkel
ein Licht auf
das den Weg weist
mir und dir
Gabi Ceric (2011)
Gott meiner Freude
Du schenkst mir Freude
Keine solche, die man sich aufsetzen kann
Eine Freude, die von innen kommt
Deine Freude ist es
bei den Menschen zu sein
Du hast mir deinen Sohn geschenkt
Jesus Christus
In der Gestalt des Brotes
habe ich ihn verinnerlicht
wird er zu einem Teil von mir
wie ich in der Taufe Teil von ihm geworden bin
Leib Christi
Das ist ein guter Grund zur Freude
An diesem Tag
Dass ich aus Ihm leben darf
und durch Dich und Dein Heil
Darum freue ich mich
Heute
und auch morgen
so hoffe ich
- Schlussgebet3
Messbuch - SG Advent 3 So: mach uns bereit für das kommende Fest
Barmherziger Gott,
komm durch dieses heilige Mahl
uns schwachen Menschen zu Hilfe.
Reinige uns von Schuld
und mache uns bereit für das kommende Fest.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 3. Adventsonntag
Messbuch - SG 5. Sonntag: eins werden in Christus und Diener der Freude für die Welt
Barmherziger Gott,
du hast uns teilhaben lassen
an dem einen Brot und dem einen Kelch.
Laß uns eins werden in Christus
und Diener der Freude sein für die Welt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
MB 5. Sonntag im Jahreskreis
Messbuch - SG Erlöserfest: Das volle Leben erhoffen
Herr, unser Gott,
im heiligen Mahl haben wir den Leib
und das Blut deines Sohnes empfangen.
Der Glaube an ihn lässt uns das volle Leben erhoffen.
Lass uns in der Freude dieser Hoffnung
die nötigen Schritte tun, dieses Ziel zu erreichen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Fest des Heiligsten Erlösers
- Gebet zum Abschluss3
Beatrix Senft (2023)
Vater im Himmel,
du weißt um uns. Du kennst uns durch und durch.
Zu allen Zeiten hast du die Menschen zurückgerufen zu dir,
damit wir alle deine heilbringende Kraft erfahren dürfen.
In Jesus Christus hast du uns ein besonderes Beispiel deiner Liebe zu uns Menschen geschenkt –
durch IHN, dein menschgewordenes Wort.
Lass uns gestärkt durch sein Mahl
und in der Zuversicht seines gelebten Glaubens an dich,
die kommende Woche bestehen
und mache uns zu adventlichen Menschen –
zu Menschen, die dein Kommen auch in ihr persönliches Leben erhoffen.
Sei du uns nah in IHM und mit der Kraft des Hl. Geistes. – Amen.
Manfred Wussow (2020)
Noch ein paar Tage, Herr,
dann ist Weihnachten.
Du hast schon oft gehört, dass wir sagten,
in diesem Jahr sei alles anders.
Es fällt uns schwer,
gerade in diesen Tagen,
Vertrautes und Gewünschtes
zu finden.
Wenn sich eine dunkle Stimmung auf uns legt,
die Zweifel überwiegen,
das Lächeln schwer fällt,
schenkst du uns das Vertrauen,
einen guten Weg zu finden -
schenkst du uns die Freude,
dass du zu uns kommst!
Segne alles, was wir tun –
auch die Geschenke, die wir gerade suchen.
In deiner Nähe wird es hell.
Unter uns.
In Jesus Christus,
deinem Gesicht
für uns.
Manfred Wussow (2014)
Herr,
wir danken dir für den 3. Advent,
für die Freude, zu der du uns einlädst.
Du weißt,
wie schwer unsere Gedanken manchmal sind,
wenn wir an all das denken,
was wir noch zu tun haben,
was sich unserem Planen entzieht,
was wie ein Verhängnis auf uns zukommen kann.
Dir vertrauen wir die neue Woche an.
Hilf uns, das Wichtige im Blick zu haben,
unsere Herzen zu öffnen
und die Freude zu teilen,
die du uns schenkst.
Du gehst mit uns
in Christus, unserem Herrn. – Amen.
- Segen2
Messbuch - Feierlicher Segen im Advent
Der barmherzige Gott
hat uns den Glauben an das Kommen seines Sohnes geschenkt;
er segne und heilige uns durch das Licht seiner Gnade. - Amen.
Er mache uns stark im Glauben, froh in der Hoffnung
und eifrig in Werken der Liebe. - Amen.
Die erste Ankunft des Erlösers sei uns ein Pfand der ewigen Herrlichkeit,
die er uns schenken wird, wenn er wiederkommt auf den Wolken des Himmels. - Amen.
Das gewähre uns der dreieinige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. - Amen.
MB Segen Advent
Gabi Ceric (2011)
Der Herr segne und behüte uns.
Er schenke uns Augenblicke tiefer Freude
Er lasse uns immer wieder erfahren, wie das ist,
wenn er uns in "Gewänder des Heiles" hüllt.
Er bewahre uns vor Unheil
und führe uns zum ewigen Leben.
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Was macht, dass ich so fröhlich bin
in meinem kleinen Reich?
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.
Was macht, dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen?
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.
Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält?
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.
Hans Dieter Hüsch nach Ps. 126.
Mich wundert, dass ich so fröhlich bin!
Ich bin und weiß nicht wer.
Ich komm' und weiß nicht woher.
Ich geh', ich weiß nicht wohin.
Mich wundert, dass ich so fröhlich bin!
Magister Martinus von Biberach († angeblich 1498 in Biberach) wird ein vierzeiliger Spruch auf einem Deckel eines handschriftlichen Buches zugeschrieben („haec magister Martinus in Bibrach. 1498“), der aber weitaus älter als die beigegebene Jahreszahl ist. Über das Leben des Magisters Martinus ist nichts bekannt. Was später irrig als dessen „Grabschrift“ gedeutet wurde,[2] ist ein Priamel, das in der christlichen Frömmigkeit populär wurde und auch in der Literatur bis heute (vgl. Bertolt Brecht: Der Radwechsel) seinen Niederschlag findet:
Herkunft ungeklärt
https://de.wikipedia.org/wiki/Martinus_von_Biberach
Psalm 126
1 Als der HERR das Geschick Zions wendete,
da waren wir wie Träumende.
2 Da füllte sich unser Mund mit Lachen
und unsere Zunge mit Jubel.
Da sagte man unter den Völkern:
Groß hat der HERR an ihnen gehandelt!
3 Ja, groß hat der HERR an uns gehandelt.
Da waren wir voll Freude.
4 Wende doch, HERR, unser Geschick
wie die Bäche im Südland!
5 Die mit Tränen säen,
werden mit Jubel ernten.
6 Sie gehen, ja gehen und weinen
und tragen zur Aussaat den Samen.
Sie kommen, ja kommen mit Jubel
und bringen ihre Garben.
© Einheitsübersetzung 2016
Visionen
Visionen haben
vom Heil-vollen
vom Er-lösenden
vom Rettenden
wie Johannes
meine ICH-Bezogenheit
hinten anstellen
Kante bekennen
wissen wer ich bin
und
was ich nicht bin
der Vision treu bleiben
zu ihr stehen
und
Zeugnis ablegen für alles Licht-volle
nichts verleugnen
auch am „Stammtisch“ nicht
eintreten für das
was meine Hoffnung -
meinen Glauben
ausmacht
eine Bekennerin/ein Bekenner
sein
wie Johannes
und
das Heilvolle
in die Welt tragen
auf dass
Friede werde
Heil komme
in diese zerrissene Welt
Beatrix Senft 2023.
Er ist da
„Freut Euch zu jeder Zeit“, heißt es in der Lesung aus dem Thessalonicherbrief, und „löscht den Geist nicht aus“.
Für viele Menschen war über Jahrhunderte hinweg und ist auch teilweise heute noch das Evangelium eine Drohbotschaft. Die Übersetzung des griechischen Wortes εὐαγγέλιον (euangelion) lautet „gute Nachricht“. Das ist weit von Drohungen entfernt.
Das Wirken Jesu fängt mit einem fröhlichen Wunder an: der Verwandlung von Wasser in Wein, auf einer Hochzeit. Und so geht es weiter: alles, was Jesus tut, verwandelt die Welt in eine bessere. Und das ist sein Auftrag an uns. Das ist die Frohe Botschaft, das ist die Freude, der Geist der Botschaft Jesu: die Welt zum Besseren zu verändern. Wichtig ist, was wir daraus machen.
Mir kommt ein Lied aus meiner Jugendzeit in den Sinn: „An die Türe klopft es leicht, doch sie bleibt versperrt. Müde wendet sich der Greis, er bleibt ungehört. Mitten unter euch steht er, mitten unter euch geht er, den ihr nicht kennt…“ (Pater Perne).
Und das sagt Johannes zu den Abgesandten der Pharisäer: er ist schon da, der Messias. Mitten unter euch steht er, den ihr nicht kennt. Ja, er ist schon da. Und er ist es bis heute. Oft erkennen wir ihn nicht. Schauen wir hin, dann finden wir ihn: unter den Geringsten dieser Welt, bei denen, die unserer Hilfe bedürfen. In jedem von ihnen finden wir Jesus Christus. Wir kennen ihn nicht, wir erkennen ihn nicht, wenn wir nicht jeden Menschen darauf anschauen, dass er oder sie Gottes Ebenbild sind. Die frohe Botschaft: wenn wir wachsam sind, werden wir ihn erkennen. Und wir werden dazu beitragen, das Reich Gottes zu verbreiten.
Das ist die Freude des Evangeliums, das ist die Freude, die heute, am Sonntag Gaudete, in den Texten und Liedern zum Ausdruck gebracht wird.
Edith Furtmann 2023.
Freudensonntag Gaudete
In dunkler Nacht,
in Todesangst,
in Enttäuschungen,
in Einsamkeit –
trotzdem versuchen wir uns zu freuen. -
Ein heller Schein am Horizont
kündet das Ende der Nacht
die Ankunft des Retters,
die Geburt des Heilands.
Das Licht aus Bethlehem
wird uns Freude bringen.
Ilse Pauls
Ein Gott, der von der Angst befreit
Es mag paradox erscheinen, von einem Gott zu sprechen, der von der Angst befreit, wo wir doch mit Gott immer etwas verbunden haben, das Furcht einflößt, weil er imstande ist, eine unendlich und ewig dauernde Strafe zu verhängen. Und dennoch, wenn ein glaubwürdiger Gott für das dritte Jahrtausend vorstellbar ist, dann kann das nicht ein Gott sein, der Angst verbreitet, einfach weil der moderne Mensch des 21. Jahrhunderts die Angst vor Gott längst verloren hat. Ganz andere Dinge ängstigen ihn: die atomare Gefahr, die Kriege mit chemischen Waffen, die Vergiftung der Erde, Aids, die Unfähigkeit zur Kommunikation, die neue und subtile Sklaverei durch die Macht der Technik.
Wenn Gott im dritten Jahrtausend Platz haben will, dann muß er im Gegenteil ein Gott sein, der von solchen Alpträumen befreit, der neue Hoffnungen erweckt, der unsere Befürchtungen zu zerstreuen vermag und uns neue Früchte der Barmherzigkeit und des Mitleids anbieten kann, eine neue Erde, auf der es sich besser leben läßt, weil sie gerechter unter allen aufgeteilt ist. Eine Erde von verschiedenartigen Brüdern, die aber niemals mehr Feinde sind. Ein Gott, der nicht eine Erde bewohnt, die von materiellen und geistigen Giften verseucht ist, sondern die von Kulturen geprägt wird, die unser Leben schöner und reicher machen.
Aus: Juan Arias, Gott im Dritten Jahrtausend, Graz 1999.
das licht
der sagt ich bin
sagt uns ihr seid
der sagt ihr seid
sagt uns ich bin
das licht der welt
Aus: kurt marti, geduld und revolte. Die gedichte am rand. Im radius-verlag, Stattgart 1995.
Verteidigung der Wölfe gegen die Lämmer
Soll der Geier Vergißmeinnicht fressen ?
Was verlangt ihr vom Schakal,
daß er sich häute, vom Wolf? Soll
er sich selber ziehen die Zähne?
Was gefällt euch nicht
an Politruks und an Päpsten,
was guckt ihr blöd aus der Wäsche
auf den verlogenen Bildschirm?
Wer näht denn dem General
den Blutstreif an seine Hose? Wer
zerlegt vor dem Wucherer den Kapaun?
Wer hängt sich stolz das Blechkreuz
vor den knurrenden Nabel? Wer
nimmt das Trinkgeld, den Silberling,
den Schweigepfennig? Es gibt
viel Bestohlene, wenig Diebe; wer
applaudiert ihnen denn, wer
steckt die Abzeichen an, wer
lechzt nach der Lüge ?
Seht in den Spiegel: feig,
scheuend die Mühsal der Wahrheit,
dem Lernen abgeneigt, das Denken
überantwortend den Wölfen,
der Nasenring euer teuerster Schmuck,
keine Täuschung zu dumm, kein Trost
zu billig, jede Erpressung
ist für euch noch zu milde.
Ihr Lämmer, Schwestern sind,
mit euch verglichen, die Krähen:
ihr blendet einer den andern.
Brüderlichkeit herrscht
unter den Wölfen:
sie gehn in Rudeln.
Gelobt sein die Räuber: ihr,
einladend zur Vergewaltigung,
werft euch aufs faule Bett
des Gehorsams. Winselnd noch
lügt ihr. Zerrissen
wollt ihr werden. Ihr
ändert die Welt nicht.
Aus: Hans Magnus Enzensberger, Gedichte 1950-2005. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006.
Weihnachten: Fest realistischer Hoffnung
Es ist gut, dass es Weihnachten gibt. Allerdings müssen wir aufpassen, wie wir es verstehen und feiern. Der Glanz der Friedensbotschaft von Weihnachten darf nicht zum Flitter werden. Kerzenlicht darf uns nicht die Welt verstellen, so wie sie ist.
Manchmal habe ich den Eindruck, ein solcher Hinweis sei in unserer Welt wichtiger als früher. Man flüchtet sich aus der Realität des täglichen Lebens, dem Stress der Vorbereitung und der Hast unseres Lebens in ein Weihnachten, bei dem man endlich alles sonst selig vergessen kann; viele schlagen die Tür hinter sich zu und fahren in die Ferne. Nehmen wir so Weihnachten ernst? Ist es nicht bloß ein schöner Kindertraum, aber am Ende doch nichts für die Erwachsenen? Haben das Lametta und mancher Kitsch etwas mit unserer Welt zu tun?
[…]
Aber genau in diese Welt kommt Gott selbst. Er kommt in unsere zerrissene, schäbige und oft banale Welt, in der z. B. das Recht des Stärkeren immer zu siegen scheint. Es ist die Welt, wo uns so viel Ungerechtigkeit, Bosheit und Egoismus die Luft und fast jede Hoffnung auf eine Besserung der Verhältnisse nehmen. Das ist gerade das Wunder der Weihnacht, dass uns nicht ein edles Paradies vorgegaukelt wird, sondern dass Gott seinen einzigen, vielgeliebten Sohn in diese Zeit schickt. Die Verheißungen von Gottes Frieden auf dieser Erde gelten uns. Es ist eine Hoffnung, die der Not ins Gesicht schaut und ihren Fragen nicht ausweicht. Darum ist es auch gut, wenn wir an Weihnachten all jene nicht vergessen, die nicht auf der Sonnenseite dieser Erde wohnen können: die Armen, die Kranken, die Straßenkinder, die Obdachlosen, die trotz vieler Anstrengungen immer wieder von Ungerechtigkeit und Elend bedrängten Menschen der Dritten Welt. Es ist gut, dass es gerade heute und in diesen Tagen die Sammlungen für Adveniat und Brot für die Welt gibt.
Weihnachten ist ein Fest der Ermutigung und dabei ganz bodennah. Deswegen dürfen wir auch unseren eigenen Sorgen und Nöten nicht ausweichen. Ganz in unserer Nähe. Gerade die vielen einfachen und kleinen Leute, die uns in der Weihnachtsgeschichte begegnen, angefangen bei einem ohnmächtigen Kind, rufen uns an diesem Fest auf, die Spuren der Hoffnung auch bei uns selbst zu suchen. Wir werden sie, wenn wir uns etwas mühen, auch leicht finden.
Aus: Karl Kardinal Lehmann, Mut zum Umdenken. Klare Positionen in schwieriger Zeit. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 2003.
Introitus
Der Introitus des Dritten Adventssonntags beginnt mit dem Wort GAUDETE (Freuet euch), weshalb er auch Gaudete-Sonntag genannt wird. Er unterbricht den Ernst des Advents als Fastenzeit. Das Violett als Farbe des priesterlichen Gewandes und der Paramente wird durch ein freundliches Rosarot abgelöst. Es herrscht Freude darüber, daß der Herr mit der Erlösungsgnade nahe ist. Wie am Laetarae-Sonntag in der großen Fastenzeit dringt mit Gaudete bereits die Freude in den Bußernst der Vorbereitungszeit auf das Hochfest ein. Heute wird auch die rosarote Kerze am Adventskranz entzündet.
Die Texte des Dritten Adventssonntags künden entsprechend die nahende Ankunft des Herrn an. "Der Herr ist nahe", heißt in der Epistel. Er erscheint, um das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft, um uns alle zu befreien. Wie flehen innig, daß Er bald kommen möge. Sein Vorläufer gibt Zeugnis von Ihm und Seinem Kommen. Fort mit dem Kleinmut.
Die Freude über das nahe Kommen des Herrn ist das Thema des Introitus:
Gaudete in Domino semper
iterum dico, gaudete.
Modestia vestra nota sit omnibus hominibus
Dominus enim prope est.
Nihil solliciti sitis
sed in omni oratione petitiones vestrae innotescant apud Deum.
Benedixisti, Domine, terram tuam
advertisti captivitatem Jacob.
(Philipper 4,4-6)
Freuet euch allezeit im Herrn.
Noch einmal sage ich: Freuet euch.
Laßt alle Menschen eure Güte erfahren;
denn der Herr ist nahe.
Um nichts macht euch Sorgen,
sondern stets sollen in innigem Gebet eure Anliegen
vor Gott kund werden.
Vers: (Psalm 84,2)
Herr, Du hast Dein Land gesegnet
und Jakob heimgeführt aus der Gefangenschaft.
www.katholisches.info/2013/12/15/gaudete-introitus-des-dritten-adventssonntags-freuet-euch/ - (09.12.2014)
Christus, das Licht der Welt
1. Christus, das Licht der Welt.
Welch ein Grund zur Freude!
In unser Dunkel
kam er als ein Bruder.
Wer ihm begegnet,
der sieht auch den Vater.
Ehre sei Gott, dem Herrn!
2. Christus, das Heil der Welt.
Welch ein Grund zur Freude!
Weil er uns lieb hat,
lieben wir einander.
Er schenkt Gemeinschaft
zwischen Gott und Menschen.
Ehre sei Gott, dem Herrn!
3. Christus, der Herr der Welt.
Welch ein Grund zur Freude!
Von uns verraten,
starb er ganz verlassen.
Doch er vergab uns,
und wir sind die Seinen.
Ehre sei Gott, dem Herrn!
4. Gebt Gott die Ehre.
Hier ist Grund zur Freude!
Freut euch am Vater.
Freuet euch am Sohne.
Freut euch am Geiste:
denn wir sind gerettet.
Ehre sei Gott, dem Herrn!
Text: Sabine Leonhardt/Otmar Schulz 1972 nach dem englischen »Christ is the world's light« von Frederick Pratt Green 1968.
In EG 410.
Song von "Gaudete"
Der Herr ist mit euch (& mit deinem Geiste)
kommt alle her, die ihr müde & beladen seid,
die ihr euch plagt & euch fragt, warum ihr ziehende Nomaden seid.
weit, weit, weit seid ihr hierher gekommen:
ihr jungen & fremden, bekannten & frommen.
egal welcher Farbe, egal welcher Haut,
die ihr eingeladen seid, miteinander vertraut
ohne danach zu fragen, woher & wohin,
wir sind Brüder & Schwestern auf der Suche nach Sinn.
wir sind Pilger im Leben, wo überall wir uns bewegen,
auf der Suche nach uns selbst, auf der Suche nacheinander -
zum Lichte, zur Dichte von Leben & Fülle,
Liebe ist der Kern und Freude die Hülle.
die Sehnsucht nach Geborgenheit & Verständnis
bündelt unsere Vielheit zu einem Bekenntnis:
wir leben, wir atmen nur durch seinen Geist
wir leben, wir atmen... ihr wisst, was das heißt:
der Herr ist mit euch (& mit deinem Geiste)
also öffnet euch: öffnet euer Herz, öffnet eure Seelen,
so wie Fenster, werft die Gespenster
fehlender Gelassenheit, quälender Enthaltsamkeit,
werft eure Sorgen über Bord, eure Nöte weit, weit fort.
werdet Ruhe, werdet Stille, stoppt das Reden,
werdet Hörer, hört zu, lauscht dem Leben,
fragt nicht woher, fragt nicht wohin,
denn ihr geht euern Weg vor Gott im Land der Lebenden.
ihr seid Beschenkte mit den Gaben seines Geistes,
also schenkt selbst, gebt euch ganz, denn das heißt es.
ihr seid berufen alle Stufen so zu überspringen,
wir sind hier, um Dank darzubringen,
um zu weinen, zu lachen, zu tanzen, zu singen.
tun wir alles gemeinsam, wird es gelingen.
singen wir Lieder um besser zu sehen.
ihr seid die Glieder, ihr werdet verstehen ...
der Herr ist mit euch (& mit deinem Geiste)
Text: Thomas Gerlach
Aus einer Predigt über die Ode an die Freude
Wer von Ihnen einmal in Muße die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven zu Ende gehört hat, dem werden diese Verse bekannt vorkommen. Der fast taube Beethoven greift in seinem letzten Satz zur Überraschung seiner damaligen Zuhörer, die ganz auf ein Instrumentalstück eingestellt waren, auf Friedrich Schillers "Ode an die Freude" zurück und lässt Chor und Solisten daraus zitieren.
"Freude, schöner Götterfunke, Tochter aus Elysium. Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum!"
Fr. Franziskus Knoll OP, Köln, Predigt über Jes. 35, 1-6a.10.
Gaudete in domino
19 Betrachten wir nun ein wenig die Person Jesu im Verlauf seines irdischen Lebens. Er hat in seiner Menschheit unsere Freuden erfahren. Er hat offenbar eine breite Skala menschlicher Freuden kennengelernt, geschätzt und geteilt, einfache tägliche Freuden, wie sie jedem zugänglich sind. Die Tiefe seines Innenlebens hat keineswegs seinen Blick für das Konkrete abgestumpft, nicht seine Empfindungsfähigkeit beeinträchtigt. Er bewundert die Vögel des Himmels und die Lilien des Feldes. In ihm wiederholt sich auf unmittelbare Weise der Blick Gottes auf die Schöpfung am Morgenrot der Geschichte. Gern hebt er die Freude des Sämanns und des Schnitters hervor, die Freude des Mannes, der einen verborgenen Schatz findet, die des Hirten, der sein Schaf, oder die der Frau, die ihr verlorenes Geldstück wiederfindet, die Freude der zum Fest geladenen Gäste, die Freude bei einer Hochzeit, die Freude des Vaters, der seinen Sohn, von einem Leben der Verschwendung endlich heimgekehrt, aufnimmt, und die der Frau, die ein Kind zur Welt bringt. Diese menschlichen Freuden sind für Jesus von solch hoher Bedeutung, da sie für ihn die Zeichen der geistlichen Freuden des Reiches Gottes sind: Freude jener Menschen, die in dieses Reich eintreten, dorthin zurückkehren oder dort arbeiten; Freude des Vaters, der sie empfängt. Auch Jesus selbst zeigt seinerseits Zärtlichkeit, als er Kindern begegnet, die zu ihm kommen wollen, als er einen reichen Jüngling trifft, der gewissenhaft und bestrebt ist, noch mehr zu tun; als er zu Freunden kommt, die ihm ihr Haus öffnen wie Marta, Maria und Lazarus. Eine Freude ist es für ihn vor allem, wenn er erlebt, dass man das Wort aufnimmt, seine Reichtümer opfert, dass eine Sünderin oder ein Zöllner wie Zachäus sich bekehrt, dass eine Witwe sich trotz ihrer Not zum Geben entschließt. Er jubelt vor Freude, als er feststellt, dass den Kleinen und Demütigen die Botschaft vom Reich geoffenbart wird, während sie den Weisen und Klugen verborgen bleibt (20).
20 Ja, weil Christus "wie wir als Mensch gelebt hat, in allem uns gleich, außer der Sünde" (21), so hat er auch die gefühlsmäßigen und geistlichen Freuden als Gabe Gottes erfahren und angenommen. Er verkündete rastlos "den Armen die Botschaft vom Heil, den Trauernden Freude" (22). Das Lukasevangelium bezeugt in besonderer Weise diesen Anlass zur Freude. Alle Wunder Jesu und seine Verzeihung schenkenden Worte sind ebenso viele Zeichen für die Güte Gottes: das ganze Volk aber freute sich über all die herrlichen Taten, die durch ihn geschahen (23), und gab Gott die Ehre. Für den Christen geht es wie für Jesus darum, die menschlichen Freuden, die der Schöpfer ihm gewährt, zu leben, in Danksagung vor dem Vater.
Papst Paul VI., Über die christliche Freude, Apostolisches Schreiben "Gaudete in Domino" (9.5.1975)
www.kathpedia.com/index.php - (09.12.2014)
Wir strecken uns nach dir
Wir strecken uns nach dir,
in dir wohnt die Lebendigkeit.
Wir trauen uns zu dir,
in dir wohnt die Barmherzigkeit.
Du bist, wie du bist:
Schön sind deine Namen.
Halleluja. Amen. Halleluja. Amen.
Wir öffnen uns vor dir,
in dir wohnt die Wahrhaftigkeit.
Wir freuen uns an dir,
in dir wohnt die Gerechtigkeit.
Du bist, wie du bist:
Schön sind deine Namen.
Halleluja. Amen. Halleluja. Amen.
Wir halten uns bei dir,
in dir wohnt die Beständigkeit.
Wir sehnen uns nach dir,
in dir wohnt die Vollkommenheit.
Du bist, wie du bist:
Schön sind deine Namen.
Halleluja. Amen. Halleluja. Amen.
Friedrich Karl Barth (1985) in: EG 642.
Kleider - Ausdruck der Würde
"Kleider machen Leute", sagt ein etwas abgebrauchtes Sprichwort und drückt so die Erfahrung aus, dass es Menschen bisweilen gelingt, durch die Pracht von Kleidung und Schmuck großartiger zu erscheinen als sie sind. Das Kleid ist aber nicht immer eine Maske, hinter der sich jemand versteckt. Es ist normalerweise eine zweite Haut, die man zum Schutz leiblicher und seelischer Integrität braucht. Der Zwang, sich öffentlich auszuziehen, ist daher Ausdruck einer Krankheit der Gesellschaft. Auf seinem Kreuzweg wurde Jesus selbst Opfer dieses Zwanges. Die zehnte Kreuzwegstation mit dem Titel "Jesus wird seiner Kleider beraubt" hält dies in Erinnerung.
Das Kleid kann darüber hinaus legitimer Ausdruck der Schöpferkraft, der Phantasie eines Menschen sein: als Kleid, das er sich selbst fertigt, oder als Kleid, das er sich unter dem aussucht, was die Mode bereit hält. Besonders junge Menschen beweisen das, indem sie sich färbig und auch in anderer Hinsicht phantasievoll kleiden.
Schließlich gibt es das geschenkte Kleid. Im Christentum redet man von der Gnade Gottes oft im Symbol des Kleides. So schreibt der Apostel Paulus im Galaterbrief: "Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als ein Gewand angezogen." (Gal 3,27). Und im Brief an die Kolosser sagt er: "Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde und Geduld." (Kol 3,12)
Ein neues Kleid anziehen, das bedeutet in der Bibel ein neuer Mensch werden. Im alttestamentlichen Prophetenbuch Zacharias befiehlt der Engel Gottes dem Hohenpriester, seine schmutzigen Gewänder auszuziehen, und sagt zu ihm: "Hiermit nehme ich deine Schuld von dir und bekleide dich mit festlichen Gewändern." (Sach 3,4). Und im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung des Johannes, sieht der Seher die Heiligen in ihrer Vollendung bei Gott: "Sie standen vor dem Thron und trugen Palmzweige in ihren Händen ... Sie sind es, die aus der großen Drangsal kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht." (Offb 7,9.14).
Das Kleid ist in der Kirche kein Zeichen der Eitelkeit, sondern Träger von Bedeutung. Dies gilt ebenso für das Kleid des Diakons, Priesters und Bischofs wie für das Gewand der Ordensleute. In der vom russischen Schriftsteller Nikolaus Gogol verfassten Erklärung der ostkirchlichen Liturgie heißt es: "Diakon und Priester ... schicken sich nun an, die liturgischen Gewänder anzulegen, um sich nicht nur von anderen Menschen, sondern auch von sich selber zu unterscheiden ..."
Taufkleid, Brautkleid, Messkleid, Ordenskleid und Sterbekleid sind Ausdruck einer geschenkten und angenommenen Würde. Wenn diese Zeichen vergessen oder abgetan werden, dann wird es schwerer, die Höhe und Tiefe des Lebens zu begreifen und offenzuhalten.
Aus: Egon Kapellari, Heilige Zeichen, Styria 1987.
Mein Leben als Heilszeit
I. Wäre Zeit wie ein Kleid, dann könnte ich in sie hineinschlüpfen, einmal in die Arbeitszeit, dann in die Freizeit, in die Mußestunden, in die Sommerzeit, oder in den Urlaub. Ich würde sie tragen wie einen Arbeitsanzug, wie ein Partykleid, wie eine Küchenschürze oder einen Smoking. Wäre Zeit wie ein Kleid, dann könnte ich auch leicht wieder aus ihr heraus. Wie herrlich wäre das! Aus der Schulzeit, aus der Wartezeit, aus der Ölbergstunde, aus der Leidenszeit, aus dieser mir manchmal so schrecklichen heutigen Zeit, aus der Todesstunde.
II. Aber Zeit ist mir näher als ein Kleid, näher sogar als meine Haut, als meine Hand, als mein Fleisch, als mein Blut, als mein Herz. Sie ist kein Ding, keine Sache, kein Besitz, den ich haben kann, kaufen kann, erwerben kann. Ich habe nicht Zeit: Ich bin zeitlich! Ich bin in der Zeit, seit dem Tag, da ich lebe. Ich bin von gestern auf heute, von heute auf morgen. Ich werde, ich wachse, ich bin unterwegs, ich verändere mich, ich entwickle mich, ich reife, ich altere, ich bin zum Tode. Ich werde nicht mehr sein, wenn die Zeit für mich abgelaufen ist. Ich bin als Mensch zeitlich, das ist meine Definition, meine Bestimmung, meine Begrenzung, meine Voraussetzung (...)
V. Ich kenne einen, der in seinem Sterben sagte: Es ist vollbracht. Dabei war er - menschlich gesehen - gescheitert, seine Liebe brachte ihm Hass, seine Rede brachte ihm Verurteilung, seine Wahrheit brachte ihm den Tod. Dennoch sagte er: Es ist vollbracht. Ich schaue auf ihn und erkenne, dass seine Geschichte ein deutliches Woher und Wohin hatte, eine Herkunft und eine Zukunft: Gott als Vater. Mit diesem Gott lebte er, liebte er, sprach er, handelte er, litt er, starb er und konnte sagen: Es ist vollbracht. Und der gleiche Gott hat diese kurze, 33 Jahre währende, begrenzte Geschichte in der Auferweckung bestätigt und gerechtfertigt, als wollte er sagen: Dies gilt vor mir, so gilt einer bei mir, das ist das Leben eines Menschen, wie es mir gefällt.
VI. Ich möchte einmal sagen können: Es ist vollbracht! Und ich darf hoffen, dass mir dies hinter Jesus her gelingt, dass meine Geschichte zu einer Heilsgeschichte wird. So will ich versuchen, mein Leben vollzubringen, zu füllen wie er mit geteiltem Brot, mit geschwisterlicher Umarmung, mit gestiftetem Frieden, mit geschenkter Vergebung, mit erwiesener Gerechtigkeit, mit erwirkter Freiheit, mit gehaltener Treue, mit redlicher Wahrhaftigkeit, mit Liebe zu denen, die mich brauchen. So will ich versuchen, mein Leben vollzubringen, zu füllen wie er unter der Last der Konflikte, in der Zwickmühle von Spannungen, unter der Bürde von Verantwortung, in den Zwängen der Probleme, unter dem Druck der Leistung, in den Stunden der Leiden, unter dem Kreuz, dem ich nicht ausweichen kann. So will ich versuchen, mein Leben vollzubringen, zu füllen wie er im aufmerksamen Bewusstsein, im ständigen Hören, im immer wieder aufgenommenen Gebet, im liebenden Gehorsam zu Gott, der allein mein Leben richten und ins Recht setzen kann ...
Alois Albrecht, in: das Thema 23 (1981).
Jesaja-Paraphrase
Gott spricht:
"Eure Feste,
euren Advent und eure Weihnacht ertrage ich nicht!
Sie sind mir zur Last geworden,
ich bin es müde,
jedes Jahr das Gleiche zu ertragen.
Nähe will ich
und Liebe und Gerechtigkeit.
Dies sei euch Advent
und Weihnacht ein Fest."
von Anton Rotzetter
Adventsegen
Der Herr selber wird kommen, um euch zu erlösen.
Er wird alle Tränen abwischen
und euch Leben schenken in seinem Reich.
Sein Segen begleite euch bis zu jenem Tag:
der Segen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Herbert Jung in: Mensch geworden für die Menschen, Freiburg 2001.
Erwartung über unsere Zeit hinaus
Meine eigene Lebenserwartung und die Zukunft unserer Geschichte werden nicht immer kleiner, je näher die Grenze der Zeit rückt. Wir dürfen und sollen im Ende den Herrn erwarten und mit ihm das ganze Glück, auf das alle Erfahrungen von Glück in unseren Erdentagen hinweisen, ohne uns ganz trösten zu können. In der Erwartung der Wiederkehr des Herrn muss ich mich nicht möglichst sattmachen mit dem, was ich in meiner Lebenszeit erreichen, verbrauchen und genießen kann. Ich muss nicht verzweifeln, weil in unserer Welt und auch in mir und unserer Kirche noch so viel unheil ist. Ich kann hinnehmen, dass wir nicht vollenden können - weder uns selbst noch unsere Geschichte.
Das heißt nicht, dass uns nicht das uns Mögliche aufgetragen bleibt. Wir müssen ihm, der auf uns zukommt, entgegengehen - auch durch unsere Mühe und unsere Gerechtigkeit und Frieden auf unserer Erde. Darin haben auch die kleinen Schritte ihren Sinn, wenn sie nur wirklich in seine Richtung zielen. Gegen die Hoffnung auf seine Ankunft ist es, wenn wir uns fest in unserer Zeit einrichten, die Sehnsucht verlieren, vor dem Leiden die Augen verschließen und dann nicht mehr danach verlangen, dass er kommen möge.
Dieter Emeis in: Anleitung zum Glaubensbekenntnis, München 2000.
Beten der Sehnsucht
Dein Sehnen ist dein Gebet, und wenn es ein beständiges Sehnen ist, dann ist es beständiges Gebet. Nicht umsonst sagt der Apostel "Betet ohne Unterlass!" (1Thess 5,17)
Es gibt ein inneres Beten: die Sehnsucht. Was immer du tust - wenn du nach jener Sabbatruhe verlangst (vgl. Hebr 4,1.8), dann betest du ohne Unterlass.
Willst du ohne Unterlass beten, dann höre nicht auf, dich zu sehnen.
Dein Sehnen ohne Unterlass ist deine nicht verstummende Stimme.
Stumm bist du, sobald du aufhörst zu lieben … "Weil die Gottlosigkeit sich ausbreitet, wird die Liebe bei vielen erkalten" (Mt 24,12). Erkaltete Liebe ist Stummheit des Herzens. Glut der Liebe ist lautes Rufen des Herzens. Wenn die Liebe lebendig bleibt, rufst du immerfort; wenn du immer rufst, sehnst du dich immerzu: wenn du die Sehnsucht hast, suchst du in deinem Herzen die Ruhe.
Aurelius Augustinus aus: Stefan Liesenfeld (Hrsg.), Betrachte nur, was Gott für uns geworden ist. München 2002.
Konflikt um Adventkranz mit fünf Kerzen
Der Linzer Liturgiewissenschaftler Prof. Ewald Volgger hat am Donnerstag Kritik an der Tatsache geäußert, dass den Adventkranz von "Linz09" fünf statt vier Kerzen schmücken. Die fünfte Kerze zum Dazustecken am Kranz soll nach dem Willen der Organisatoren die Vorfreude auf das Kulturhauptstadtjahr symbolisieren. Die Vorweihnachtszeit werde damit bis zur "Linz09"-Eröffnung in der Silvesternacht um eine Woche verlängert.
"Den Adventkranz zum Werbeträger zu degradieren, das halte ich für unverantwortlich", kritisierte der Linzer Theologe von der katholisch-theologischen Privatuniversität (KTU) im Gespräch mit dem ORF. Der Adventkranz sei ein eindeutiges liturgisches und kirchliches Symbol, das man nicht einfach umdeuten könne, lehnte Volgger das Projekt ab.
"Linz09"-Intendant Martin Heller hielt dem entgegen, der Adventkranz sei "kein Glaubensinhalt, sondern Brauchtum rund um Weihnachten". Es würden auch keine Adventkränze mit fünf Kerzen verkauft, sondern lediglich einzelne Kerzen zum Dazustecken. Diese Freiwilligkeit garantiere, dass es keine Umdeutung gibt, so Heller.
Kathpress-Meldung Nr. K200810758 vom 27. November 2008.
Bernhard Zahrl (2008)
Lorenz Walter Voith (1999)
Martin Leitgöb (1996)