Die Passionslesung aus dem Matthäusevangelium lässt uns den Leidensweg Jesu mitgehen, Schritt für Schritt. Wichtiger als der genaue Ablauf ist für Matthäus jedoch die Tiefendimension, die theologische Deutung des Geschehens. Jesus trägt sein Schicksal im Einklang mit dem Willen Gottes. Leider enthält das Evangelium auch zahlreiche antijüdische Passagen: Hohepriester und Schriftgelehrte werden verzerrt dargestellt, Menschen aus dem Volk über Gebühr belastet. Das Matthäusevangelium ist mehr als 50 Jahre nach dem Tod Jesu in einer Zeit von Kon-flikten entstanden, die die Erinnerung an die Passion Jesu zusätzlich verschärfen. Die Passion heute hören bedeutet auch, sich dieser Fragen bewusst zu werden und keine Feindbilder weiterzutragen. Jesus nimmt seinen Weg aus freiem Willen auf sich.© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.
Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Matthäus.
Die Vereinbarung des Judas mit den Hohepriestern
Einer der Zwölf namens Judas Iskariot
ging zu den Hohepriestern
und sagte:
Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere?
Und sie boten ihm dreißig Silberstücke.
Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Die Vorbereitung des Paschamahls
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote
gingen die Jünger zu Jesus
und fragten:
Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Er antwortete:
Geht in die Stadt zu dem und dem
und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen:
Meine Zeit ist da;
bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
Die Jünger taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte,
und bereiteten das Paschamahl vor.
Das Mahl
Als es Abend wurde,
begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
Und während sie aßen, sprach er:
Amen, ich sage euch:
Einer von euch wird mich ausliefern.
Da wurden sie sehr traurig
und einer nach dem andern fragte ihn:
Bin ich es etwa, Herr?
Er antwortete:
Der die Hand mit mir in die Schüssel eintunkt,
wird mich ausliefern.
Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen,
wie die Schrift über ihn sagt.
Doch weh dem Menschen,
durch den der Menschensohn ausgeliefert wird!
Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.
Da fragte Judas, der ihn auslieferte:
Bin ich es etwa, Rabbi?
Jesus antwortete:
Du sagst es.
Während des Mahls nahm Jesus das Brot
und sprach den Lobpreis;
dann brach er das Brot,
reichte es den Jüngern und sagte:
Nehmt und esst;
das ist mein Leib.
Dann nahm er den Kelch,
sprach das Dankgebet,
gab ihn den Jüngern
und sagte:
Trinkt alle daraus;
das ist mein Blut des Bundes,
das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Ich sage euch:
Von jetzt an
werde ich nicht mehr von dieser Frucht des Weinstocks trinken,
bis zu dem Tag,
an dem ich mit euch von Neuem davon trinke
im Reich meines Vaters.
Die Ankündigung der Verleugnung
Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Da sagte Jesus zu ihnen:
Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen;
denn in der Schrift steht:
Ich werde den Hirten erschlagen,
dann werden sich die Schafe der Herde zerstreuen.
Aber nach meiner Auferstehung
werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.
Petrus erwiderte ihm:
Und wenn alle an dir Anstoß nehmen -
ich werde niemals an dir Anstoß nehmen!
Jesus sagte zu ihm:
Amen, ich sage dir:
In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht,
wirst du mich dreimal verleugnen.
Da sagte Petrus zu ihm:
Und wenn ich mit dir sterben müsste -
ich werde dich nie verleugnen.
Das Gleiche sagten auch alle Jünger.
Das Gebet in Getsemani
Darauf kam Jesus mit ihnen zu einem Grundstück,
das man Getsemani nennt,
und sagte zu den Jüngern:
Setzt euch hier,
während ich dorthin gehe und bete!
Und er nahm Petrus
und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich.
Da ergriff ihn Traurigkeit und Angst
und er sagte zu ihnen:
Meine Seele ist zu Tode betrübt.
Bleibt hier und wacht mit mir!
Und er ging ein Stück weiter,
warf sich auf sein Gesicht
und betete:
Mein Vater, wenn es möglich ist,
gehe dieser Kelch an mir vorüber.
Aber nicht wie ich will,
sondern wie du willst.
Und er ging zu den Jüngern zurück
und fand sie schlafend.
Da sagte er zu Petrus:
Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?
Wacht und betet,
damit ihr nicht in Versuchung geratet!
Der Geist ist willig,
aber das Fleisch ist schwach.
Wieder ging er weg, zum zweiten Mal,
und betete:
Mein Vater,
wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann,
ohne dass ich ihn trinke,
geschehe dein Wille.
Als er zurückkam,
fand er sie wieder schlafend,
denn die Augen waren ihnen zugefallen.
Und er ließ sie, ging wieder weg
und betete zum dritten Mal mit den gleichen Worten.
Danach kehrte er zu den Jüngern zurück
und sagte zu ihnen:
Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus?
Siehe, die Stunde ist gekommen
und der Menschensohn
wird in die Hände von Sündern ausgeliefert.
Steht auf,
wir wollen gehen!
Siehe, der mich ausliefert, ist da.
Die Gefangennahme Jesu
Noch während er redete,
siehe, da kam Judas, einer der Zwölf,
mit einer großen Schar von Männern,
die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren;
sie waren von den Hohepriestern
und den Ältesten des Volkes geschickt worden.
Der ihn auslieferte, hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart
und gesagt:
Der, den ich küssen werde, der ist es;
nehmt ihn fest!
Sogleich ging er auf Jesus zu
und sagte:
Sei gegrüßt, Rabbi!
Und er küsste ihn.
Jesus erwiderte ihm:
Freund, dazu bist du gekommen?
Da gingen sie auf Jesus zu,
ergriffen ihn
und nahmen ihn fest.
Und siehe, einer von den Begleitern Jesu
streckte die Hand aus,
zog sein Schwert,
schlug auf den Diener des Hohepriesters ein
und hieb ihm ein Ohr ab.
Da sagte Jesus zu ihm:
Steck dein Schwert in die Scheide;
denn alle, die zum Schwert greifen,
werden durch das Schwert umkommen.
Oder glaubst du nicht,
mein Vater
würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken,
wenn ich ihn darum bitte?
Wie würden dann aber die Schriften erfüllt,
dass es so geschehen muss?
In jener Stunde sagte Jesus zu den Männern:
Wie gegen einen Räuber
seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen,
um mich festzunehmen.
Tag für Tag saß ich im Tempel
und lehrte und ihr habt mich nicht verhaftet.
Das alles aber ist geschehen,
damit die Schriften der Propheten in Erfüllung gehen.
Da verließen ihn alle Jünger und flohen.
Das Bekenntnis Jesu vor dem Hohen Rat
Nach der Verhaftung
führte man Jesus zum Hohepriester Kajaphas,
bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten
versammelt hatten.
Petrus folgte Jesus von Weitem
bis zum Hof des Hohepriesters;
er ging in den Hof hinein
und setzte sich zu den Dienern,
um zu sehen, wie alles ausgehen würde.
Die Hohepriester und der ganze Hohe Rat
bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus,
um ihn zum Tod verurteilen zu können.
Sie fanden aber nichts,
obwohl viele falsche Zeugen auftraten.
Zuletzt kamen zwei Männer
und behaupteten:
Er hat gesagt:
Ich kann den Tempel Gottes niederreißen
und in drei Tagen wieder aufbauen.
Da stand der Hohepriester auf
und fragte Jesus:
Willst du nichts sagen
zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?
Jesus aber schwieg.
Darauf sagte der Hohepriester zu ihm:
Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott,
sag uns: Bist du der Christus, der Sohn Gottes?
Jesus antwortete:
Du hast es gesagt.
Doch ich erkläre euch:
Von nun an werdet ihr den Menschensohn
zur Rechten der Macht sitzen
und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.
Da zerriss der Hohepriester sein Gewand
und rief:
Er hat Gott gelästert!
Wozu brauchen wir noch Zeugen?
Jetzt habt ihr die Gotteslästerung gehört.
Was ist eure Meinung?
Sie antworteten:
Er ist des Todes schuldig.
Dann spuckten sie ihm ins Gesicht
und schlugen ihn.
Andere ohrfeigten ihn
und riefen:
Messias, du bist doch ein Prophet,
sag uns: Wer hat dich geschlagen?
Die Verleugnung des Petrus
Petrus aber saß draußen im Hof.
Da trat eine Magd zu ihm
und sagte:
Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen.
Doch er leugnete es vor allen
und sagte:
Ich weiß nicht, wovon du redest.
Und als er zum Tor hinausgehen wollte,
sah ihn eine andere Magd
und sagte zu denen, die dort standen:
Der war mit Jesus dem Nazoräer zusammen.
Wieder leugnete er
und schwor:
Ich kenne den Menschen nicht.
Wenig später kamen die Leute, die dort standen,
und sagten zu Petrus:
Wirklich, auch du gehörst zu ihnen,
deine Mundart verrät dich.
Da fing er an zu fluchen
und zu schwören:
Ich kenne den Menschen nicht.
Gleich darauf krähte ein Hahn
und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus gesagt hatte:
Ehe der Hahn kräht,
wirst du mich dreimal verleugnen.
Und er ging hinaus
und weinte bitterlich.
Die Übergabe an Pilatus
Als es Morgen wurde,
fassten die Hohepriester und die Ältesten des Volkes
gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen.
Sie ließen ihn fesseln und abführen
und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus.
Das Ende des Judas
Als nun Judas, der ihn ausgeliefert hatte,
sah, dass Jesus verurteilt war,
reute ihn seine Tat.
Er brachte den Hohepriestern und den Ältesten
die dreißig Silberstücke zurück
und sagte:
Ich habe gesündigt,
ich habe unschuldiges Blut ausgeliefert.
Sie antworteten:
Was geht das uns an?
Das ist deine Sache.
Da warf er die Silberstücke in den Tempel;
dann ging er weg
und erhängte sich.
Die Hohepriester nahmen die Silberstücke
und sagten:
Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun;
denn es klebt Blut daran.
Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen
als Begräbnisplatz für die Fremden.
Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker.
So erfüllte sich,
was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist:
Sie nahmen die dreißig Silberstücke
- das ist der Preis, den er den Israeliten wert war -
und kauften für das Geld den Töpferacker,
wie mir der Herr befohlen hatte.
Das Verhör vor Pilatus
Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser:
Bist du der König der Juden?
Jesus antwortete:
Du sagst es.
Als aber die Hohepriester und die Ältesten ihn anklagten,
gab er keine Antwort.
Da sagte Pilatus zu ihm:
Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?
Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage,
sodass der Statthalter sehr verwundert war.
Jeweils zum Fest
pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen,
den das Volk verlangte.
Damals war gerade ein berüchtigter Mann
namens Jesus Bárabbas im Gefängnis.
Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war:
Was wollt ihr?
Wen soll ich freilassen,
Bárabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?
Er wusste nämlich,
dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. '
Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß,
sandte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen:
Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten!
Ich habe heute seinetwegen im Traum viel gelitten.
Inzwischen
überredeten die Hohepriester und die Ältesten die Menge,
die Freilassung des Barabbas zu fordern,
Jesus aber hinrichten zu lassen.
Der Statthalter fragte sie:
Wen von beiden soll ich freilassen?
Sie riefen:
Bárabbas!
Pilatus sagte zu ihnen:
Was soll ich dann mit Jesus tun,
den man den Christus nennt?
Da antworteten sie alle:
Ans Kreuz mit ihm!
Er erwiderte:
Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?
Sie aber schrien noch lauter:
Ans Kreuz mit ihm!
Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte,
sondern dass der Tumult immer größer wurde,
ließ er Wasser bringen,
wusch sich vor allen Leuten die Hände
und sagte:
Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen.
Das ist eure Sache!
Da rief das ganze Volk:
Sein Blut - über uns und unsere Kinder!
Darauf ließ er Barabbas frei,
Jesus aber ließ er geißeln
und lieferte ihn aus zur Kreuzigung.
Die Verspottung Jesu durch die römischen Soldaten
Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus,
führten ihn in das Prätorium
und versammelten die ganze Kohorte um ihn.
Sie zogen ihn aus
und legten ihm einen purpurroten Mantel um.
Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen;
den setzten sie ihm auf das Haupt
und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand.
fielen vor ihm auf die Knie
und verhöhnten ihn, indem sie riefen:
Sei gegrüßt, König der Juden!
Und sie spuckten ihn an,
nahmen ihm den Stock wieder weg
und schlugen damit auf seinen Kopf.
Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten,
nahmen sie ihm den Mantel ab
und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.
Kreuzweg und Kreuzigung
Dann führten sie Jesus hinaus,
um ihn zu kreuzigen.
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene
namens Simon;
ihn zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.
So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird,
das heißt Schädelhöhe.
Und sie gaben ihm Wein zu trinken,
der mit Galle vermischt war;
als er aber davon gekostet hatte,
wollte er ihn nicht trinken.
Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten,
verteilten sie seine Kleider,
indem sie das Los über sie warfen.
Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn dort.
Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht,
die seine Schuld angab:
Das ist Jesus, der König der Juden.
Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt,
der eine rechts von ihm, der andere links.
Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn,
schüttelten den Kopf
und riefen:
Du willst den Tempel niederreißen
und in drei Tagen wieder aufbauen?
Wenn du Gottes Sohn bist,
rette dich selbst
und steig herab vom Kreuz!
Ebenso verhöhnten ihn auch die Hohepriester,
die Schriftgelehrten und die Ältesten
und sagten:
Andere hat er gerettet,
sich selbst kann er nicht retten.
Er ist doch der König von Israel!
Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen,
dann werden wir an ihn glauben.
Er hat auf Gott vertraut,
der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat;
er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn.
Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber,
die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden.
Der Tod Jesu
Von der sechsten Stunde an war Finsternis
über dem ganzen Land bis zur neunten Stunde.
Um die neunte Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme:
Eli, Eli,
lema sabachtani?,
das heißt:
ein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?
Einige von denen, die dabeistanden und es hörten,
sagten:
Er ruft nach Elija.
Sogleich lief einer von ihnen hin,
tauchte einen Schwamm in Essig,
steckte ihn auf ein Rohr
und gab Jesus zu trinken.
Die anderen aber sagten:
Lass,
wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft.
Jesus aber schrie noch einmal mit lauter Stimme.
Dann hauchte er den Geist aus.
(Hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder.)
Und siehe,
der Vorhang riss im Tempel von oben bis unten entzwei.
Die Erde bebte
und die Felsen spalteten sich.
Die Gräber öffneten sich
und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren,
wurden auferweckt.
Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber,
kamen in die Heilige Stadt
und erschienen vielen.
Als der Hauptmann
und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten,
das Erdbeben bemerkten
und sahen, was geschah,
erschraken sie sehr
und sagten:
Wahrhaftig, Gottes Sohn war dieser!
Auch viele Frauen waren dort
und sahen von Weitem zu;
sie waren Jesus von Galiläa aus nachgefolgt
und hatten ihm gedient.
Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala,
Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef,
und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Das Begräbnis Jesu
Gegen Abend
kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef;
auch er war ein Jünger Jesu.
Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.
Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen.
Josef nahm den Leichnam
und hüllte ihn in ein reines Leinentuch.
Dann legte er ihn in ein neues Grab,
das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen.
Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes
und ging weg.
Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort;
sie saßen dem Grab gegenüber.
Die Bewachung des Grabes
Am nächsten Tag
gingen die Hohepriester und die Pharisäer
gemeinsam zu Pilatus;
es war der Tag nach dem Rüsttag.
Sie sagten:
Herr, es fiel uns ein,
dass dieser Betrüger,
als er noch lebte, behauptet hat:
Ich werde nach drei Tagen auferstehen.
Gib also den Befehl,
dass das Grab bis zum dritten Tag bewacht wird!
Sonst könnten seine Jünger kommen,
ihn stehlen
und dem Volk sagen:
Er ist von den Toten auferstanden.
Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer
als alles zuvor.
Pilatus antwortete ihnen:
Ihr sollt eine Wache haben.
Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt!
Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern.
Sie versiegelten den Eingang
und ließen die Wache dort.
Lorenz Walter Voith (1996)