Liturgische Eröffnung: (Beim Schulhaus)
Begrüßung und Hinführung:
Zur Feier des Palmsonntagsgottesdienstes begrüßen wir Sie recht herzlich. Vielleicht hat sich der eine oder andere gefragt, was der Esel hier soll. Es ist in der Tat ungewöhnlich. Doch er hat heute durchaus eine tragende Rolle zu spielen. Wir erinnern uns, was vor 2000 Jahren sich bei und in Jerusalem ereignet hat. Und wir hören hin, was uns überliefert wurde. Und werden dann - so hoffe ich - verstehen, worum es geht, und was der Esel heute hier verloren hat. Passen wir gut auf!
Evangelium: (nach der Kinderbibel)
Erzähler: Jesus ist mit seinen Jüngern unterwegs. Er ist auf dem Weg nach Jerusalem. Bevor sie in die Stadt kommen, bleibt Jesus stehen. Er sagt zu seinen Jüngern:
Jesus: "Geht voraus in das nächste Dorf. Es heißt Betphage. Dort werdet ihr einen Esel finden, der an einem Pflock angebunden ist. Noch niemand ist auf diesem Esel geritten. Bindet ihn los und bringt ihn zu mir. Auf ihm will ich in die Stadt hineinreiten. Wenn euch der Herr, dem der Esel gehört, fragt, warum ihr das Tier losbindet und mitnehmt, so sagt ihm: Der Herr braucht ihn. Dann wird er ihn euch geben.
Erzähler: Die beiden Jünger gehen in das nächste Dorf. Sie finden alles so, wie Jesus es gesagt hat. Sie sehen den jungen Esel und wollen ihn losbinden, doch da kommt der Besitzer und fragt: Was bindet ihr meine Esel los? Die beiden Jünger sagen: Der Herr braucht ihn. Da gibt der Mann ihnen den jungen Esel.
Als sie den Esel zu Jesus gebracht haben, setzt Jesus sich darauf. Und so reitet er in die Stadt Jerusalem hinein. Viele Menschen kommen ihm entgegen und ziehen mit ihm in die Stadt hinein. Doch plötzlich geschieht etwas Seltsames, Ungewohntes, was noch niemand gehört hat. Die Leute beginnen zu singen: Jesus soll unser König sein! Hosianna, hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Segnung der Palmzweige: (vgl. MB):
Barmherziger, ewiger Gott,
segne diese Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Sieges sind.
Mit ihnen ehren wir Jesus, unseren König.
Mit Liedern begleiten wir ihn in seine heilige Stadt.
Gib, dass wir durch ihn zum himmlischen Jerusalem gelangen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Gespräch: Kind / Jesus
(Nach Regine Schindler, Mit Gott unterwegs. Die Bibel für Kinder und Erwachsene neu erzählt, 1996)
Kind: Eine Frage habe ich mir schon oft gestellt. Warum hast du damals den Esel genommen, und nicht ein Pferd?
Jesus: Erinnere dich, was in den alten Schriften beim Propheten Sacharja geschrieben steht: "Freue dich, du Stadt Jerusalem. Dein König kommt zu dir. Ein gerechter König ist er. Er ist arm und mächtig. Auf einem jungen Esel wird er in die Stadt reiten." Darum brauche ich dieses Tier. Weil ich dieser König bin. Euer König. Wie damals ziehe ich euch heute nach Jerusalem ein. Ob mir auch heute die Leute, große und kleine, so zujubeln wie damals?
Liedruf (Teil aus dem Sanktus - einmal vorgesungen - alle wiederholen):
Hosanna, hosanna, hosanna, so preisen dich alle
Kind: Herr Jesus, wir loben dich. Denn du hast viele Menschen geheilt.
Liedruf
Kind: Herr Jesus, wir preisen dich. Denn du hast uns von Gott erzählt.
Liedruf
Kind: Herr Jesus, wir loben dich. Denn du bist unsere grosse Hoffnung.
Liedruf
Großer Einzug in die Kirche,
in der Kirche Orgel
Eingangslied:
KG 414,1-2. "Seht, er kommt, seht unsern Herrn nach Jerusalem"
Passion:
(Nach Regine Schindler, Mit Gott unterwegs. Die Bibel für Kinder und Erwachsene neu erzählt, 1996)
Evangelist: (Ambo), Jesusworte (Altar), Sonstige: (Stabmikrofon), Petrus/Pilatus: (Stabmikrofon)
Die Leidensgeschichte unseres Herrn Jesus Christus.
(Geräusche )
Evangelist: Nach dem Abendmahl ging Jesus in einen Garten auf dem Ölberg. Seine Jünger gingen mit ihm. Dort kniete er nieder und betete:
Jesus:"Vater, wenn du willst, kannst du mir das Leiden und den Tod ersparen. Doch nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen."
Evangelist: In seiner Todesangst betete Jesus so sehr, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte.
(Trommelschläge - wie das Blut auf die Erde tropft ...)
Lied: KG 216,1. Strophe, Komm zu mir, mein Herr
Evangelist: Jesus stand auf und ging zu seinen Jüngern zurück. Doch sie schliefen. Es war Abend und Angst und Sorge haben sie müde gemacht. Jesus fragt sie:
Jesus:"Wie könnt ihr schlafen? Wacht auf und betet, damit ihr der kommenden Prüfung standhaltet."
Evangelist: Als Jesus noch mit seinen Jüngern sprach, kamen Männer in den Garten. Judas Iskariot, einer der Jünger Jesu, war ihr Anführer. Er ging auf Jesus zu und wollte ihm einen Begrüßungskuss geben. Jesus fragte:
Jesus:"Judas, willst du mich mit diesem Kuss verraten?"
(Leiser Schlag auf das Becken)
Evangelist: Zu den Männern sagte Jesus:
Jesus:"War ich nicht Tag für Tag bei euch im Tempel? Warum habt ihr nicht gewagt, dort etwas gegen mich zu unternehmen? Aber jetzt ist eure Stunde da, jetzt hat die Finsternis die Macht."
(Leiser Schlag auf das Becken)
Evangelist: Die Soldaten nahmen Jesus fest und führten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Dort versammelten sich die Ältesten, die obersten Priester und die Gesetzeskundigen. Sie fragten Jesus:
Sonstige: "Bist du Gottes Sohn?"
Jesus:"Ich bin es."
Evangelist: Im Hof des Hohen Rates saß auch Petrus. Er wollte wissen, was weiter mit Jesus geschah. Da kam eine Magd zu ihm und sagte:
Sonstiger: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen.
Evangelist: Doch er leugnete es vor allen Leuten und sagte:
Petrus: "Ich weiß nicht , wovon du redest, ich kenne den Menschen nicht."
Gleich darauf krähte ein Hahn.
Evangelist: Und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
(Leise Trommelschläge: die Tränen fallen auf die Erde)
Lied: KG 216,2 Jemand weint, mein Herr
Evangelist: Sie brachten Jesus zum römischen Statthalter Pontius Pilatus. Ihre Anklage lautete:
Sonstige: Er beunruhigt das Volk! Er behauptet, er sei der Retter den Gott seinem Volk versprochen hat, der König!
Evangelist: Pilatus fragte Jesus:
Pilatus: " Bist du der König?"
Jesus: "Du sagst es."
Evangelist: Für Pilatus war Jesus unschuldig. Trotzdem führte er Jesus hinaus zu seinen Anklägern und sagte:
Pilatus: "Da seht, der Mensch!"
Evangelist: Sie aber riefen:
Sonstige: "Er soll am Kreuz hängen"
Pilatus: "Dann nehmt ihn und kreuzigt ihn! Für mich ist er unschuldig."
Sonstige: "Wir haben ein Gesetz, das bestimmt, dass er sterben muss. Er hat ja von sich selbst gesagt, er sei Gottes Sohn."
Evangelist: Sie bedrängten Pilatus so lange, bis er Angst bekam und Jesus zum Tod am Kreuz verurteilte.
Lied: KG 216,4 Jemand betet, Herr
Evangelist: Jesus trug sein Kreuz bis vor die Stadt hinaus auf einen Hügel. Dieser Hügel war die so genannte Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt. Dort schlugen sie ihn ans Kreuz.
(Hammer- Nägel ins Holz schlagen)
Evangelist: Mit ihm wurden zwei Verbrecher hingerichtet. Ihre Kreuze standen links und rechts vom Kreuz Jesu. Pilatus ließ ein Schild oben an das Kreuz Jesu nageln. Darauf stand: Das ist Jesus von Nazareth, der König der Juden.
(Ministrant bringt das Kreuz mit dem Corpus und stellt es vor dem Altar auf)
Evangelist: Beim Kreuz standen vier Frauen: Seine Mutter, die Schwester seiner Mutter, die Frau des Klopas und Maria von Magdala. Der Jünger, den Jesus liebte, stand bei Maria. Als Jesus seine Mutter sah, sagte er:
Jesus:"Er ist von nun an dein Sohn."
Evangelist: Zu dem Jünger sagte er:
Jesus: "Sie ist von nun an deine Mutter."
Evangelist: Von da an nahm der Jünger Maria zu sich und sorgte für sie. Jesus wusste, dass sein Leiden nun ein Ende hatte.
Jesus: "Es ist vollbracht!"
Evangelist: Dann senkte er den Kopf und starb.
(Jesus setzt sich auf den Boden)
Evangelist:Wir knien nieder und halten einen Augenblick Stille
Danach alle Sprecher: Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Rettung, im Kreuz ist Erlösung. Wir danken dir, Herr Jesus Christ, dass du für uns gestorben bist.
Evangelist: Josef von Arimathäa nahm Jesus Leib vom Kreuz, wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann rollte er einen großen Stein vor den Eingang.
Kurzes Orgelspiel
Gedanken:
Wer hätte das geglaubt? Da spielt einer den König, reitet auf einem Esel in Jerusalem ein. Seine Anhänger jubeln, sehen sich am Ziel ihrer Wünsche und hoffen, dass es jetzt endlich losgeht mit dem lang erwarteten Neuen, mit diesem geheimnisvollen Reich des Messias.
Sie können sich doch nicht verrechnet haben in Jesus. Tatsächlich ist etwas Königliches in ihm, auch wenn er auf einem Esel daher geritten kam. Er benimmt sich so, als ob er alle Macht, alle Autorität auf seiner Seite hätte.
Sogar später noch, als für Petrus alles in Scherben liegt, hat Pilatus dieselbe Erfahrung gemacht, und schließlich bei seinem Tod auch noch diejenigen, die dabei waren.
Wer hätte das geglaubt? Das mit dem Esel war kein Spiel. Und die Kinder haben sich nicht getäuscht, als sie Hosanna riefen. Und Pilatus nicht, und Johannes nicht und Maria nicht, und Maria von Magdala nicht.
Die Kinder, die Fremden und die Liebenden haben schon sehr früh verstanden. Und später Tausende, Zehntausende, Hunderttausende andere auch. Durch alle Höhen und Tiefen der Kirchengeschichte haben sie verstanden. Und die silberne Spur der Begeisterung, der Tränen und der Liebe zieht sich immer länger hin. Jesus ist ein König. Er ist es tatsächlich. Wenn auch auf ganz andere Art. Selbst ein Esel erkennt das immer mehr. (nach Jürgen Olf)
Fürbitten:
Herr Jesus Christus, du bist unser König.
Du hast ein weites Herz für alle unsere Anliegen.
Wir vertrauen dir.
Darum bitten wir dich:
Wir beten für alle, die sich nach Frieden sehnen.
Wir beten für alle, deren Vertrauen enttäuscht wurde.
Wir beten für alle, die in diesen Tagen den Weg mit Jesus gehen.
Wir beten für alle, die ihre Hoffnung auf Jesus setzen.
Wir beten für alle, die um einen lieben Verstorbenen trauern.
Erhöre unsere Bitten, o Herr,
und sende uns deinen guten Geist,
der uns Kraft gibt, Mut und Liebe.
Dir sei Lob und Preis in alle Ewigkeit.
Amen.
Gabenbereitung: Orgelspiel.
Gabengebet: aus dem Messbuch
Präfation aus dem Messbuch
Sanktus: Heilig ... (siehe Sanktuslied beim 1. Teil)
Kinder-Hochgebet
Akklamation: "Wir preisen deinen Tod ..." - gesungen
Vater unser: gesungen
Kommunion: Orgel
Schlussgebet:
Gott des Lebens.
Wir haben gefeiert, dass Jesus in Jerusalem als König eingezogen ist.
Er ist unser König - viel stärker als der Tod.
Wir bitten dich,
lass uns ihn loben und preisen durch unser Leben.
Heute und alle Tage unseres Lebens und darüber hinaus.
Danklied: KG 593,1-3 Gib uns Frieden jeden Tag
Segen und Entlassung:
Auszug: Orgel