Lesung aus dem Buch Genesis.
Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes,
die Gott, der HERR, gemacht hatte.
Sie sagte zu der Frau:
Hat Gott wirklich gesagt:
Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?
Die Frau entgegnete der Schlange:
Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen;
nur von den Früchten des Baumes,
der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt:
Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren,
sonst werdet ihr sterben.
Darauf sagte die Schlange zur Frau:
Nein, ihr werdet nicht sterben.
Gott weiß vielmehr:
Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf;
ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.
Da sah die Frau, dass es köstlich wäre,
von dem Baum zu essen,
dass der Baum eine Augenweide war
und begehrenswert war, um klug zu werden.
Sie nahm von seinen Früchten und aß;
sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.
Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten,
dass sie nackt waren.
Sie hefteten Feigenblätter zusammen
und machten sich einen Schurz.
Als sie an den Schritten hörten,
dass sich Gott, der HERR, beim Tagwind im Garten erging,
versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott, dem HERRN,
inmitten der Bäume des Gartens.
Predigten vom 12. Feb. 2021 - Hausgottesdienst (Sonst.)
27. Jun. 2021
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
27. Jun. 2021
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2021
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
20. Jun. 2021
12. Sonntag im Jahreskreis (B)
13. Jun. 2021
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
11. Jun. 2021
Heiligstes Herz Jesu (B)
06. Jun. 2021
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Jun. 2021
Fronleichnam (B)
30. Mai. 2021
Dreifaltigkeitssonntag (B)
24. Mai. 2021
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
23. Mai. 2021
Pfingstsonntag (A/B/C)
16. Mai. 2021
7. Sonntag der Osterzeit (B)
13. Mai. 2021
Christi Himmelfahrt (B)
09. Mai. 2021
6. Sonntag der Osterzeit (B)
02. Mai. 2021
5. Sonntag der Osterzeit (B)
25. Apr. 2021
4. Sonntag der Osterzeit (B)
18. Apr. 2021
3. Sonntag der Osterzeit (B)
11. Apr. 2021
2. Sonntag der Osterzeit (B)
05. Apr. 2021
Ostermontag (A/B/C)
04. Apr. 2021
Ostersonntag (A/B/C)
03. Apr. 2021
Osternacht (B)
02. Apr. 2021
Karfreitag (A/B/C)
01. Apr. 2021
Gründonnerstag (A/B/C)
28. Mär. 2021
Palmsonntag (B)
25. Mär. 2021
25. März, Verkündigung des Herrn (Fest)
21. Mär. 2021
5. Fastensonntag (B)
14. Mär. 2021
4. Fastensonntag (B)
07. Mär. 2021
3. Fastensonntag (B)
01. Mär. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
28. Feb. 2021
2. Fastensonntag (B)
27. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
27. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
26. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
25. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
24. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
23. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
22. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
21. Feb. 2021
1. Fastensonntag (B)
21. Feb. 2021
1. Fastensonntag (B)
20. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
19. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
18. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
17. Feb. 2021
Aschermittwoch (A/B/C)
17. Feb. 2021
Aschermittwoch (A/B/C)
16. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
15. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
14. Feb. 2021
6. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
13. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
12. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
Lesung - Gen 3,1-8
Antwortpsalm - Ps 32,1-2. 5-7
Kv: Wohl dem, dessenFrevel vergeben
und dessen Sünde beeckt ist. – Kv
(Oder GL 517)
Selig der, dessen Frevel vergeben *
und dessen Sünde bedeckt ist.
Selig der Mensch, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt *
und in dessen Geist keine Falschheit ist. – (Kv)
Da bekannte ich dir meine Sünde *
und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.
Ich sagte: Meine Frevel will ich dem Herrn bekennen. *
Und du hast die Schuld meiner Sünde vergeben. – (Kv)
Darum soll jeder Fromme zu dir beten; *
Fluten hohe Wasser heran, ihn werden sie nicht erreichen.
Du bist mein Schutz, du bewahrst mich vor Not *
und rettest mich und hüllst mich in Jubel. – Kv
Evangelium - Mk 7,31-37
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
verließ Jesus das Gebiet von Tyrus wieder
und kam über Sidon an den See von Galiläa,
mitten in das Gebiet der Dekapolis.
Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte,
und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen.
Er nahm ihn beiseite,
von der Menge weg,
legte ihm die Finger in die Ohren
und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel;
danach blickte er zum Himmel auf,
seufzte
und sagte zu ihm: Effata!,
das heißt: Öffne dich!
Sogleich öffneten sich seine Ohren,
seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit
und er konnte richtig reden.
Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen.
Doch je mehr er es ihnen verbot,
desto mehr verkündeten sie es.
Sie staunten über alle Maßen
und sagten: Er hat alles gut gemacht;
er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.
Der Evangelienabschnitt ist in der Tradition immer symbolisch verstanden worden. Jesus wird gezeigt als derjenige, der zum Hören auf Gott befreit. In der Beschreibung der Heilung finden sich Parallelen zu allen Heilungsbeschreibungen der Zeit. Das Blicken zum Himmel und das Seufzen ist Zeichen dafür, dass Heilende nicht aus sich heraus handeln. Spannend ist die Frage nach Öffentlichkeit. Die Heilung geschieht abseits der Menge – aber: diese Menge bringt ihr Staunen zum Ausdruck. Von der Heilung soll nicht gesprochen werden – und umso mehr geschieht es.
Im Gebiet der Dekapolis, der zehn Städte am Ostufer des Sees Genesareth, bringen Unbekannte einen Unbekannten zu Jesus. Der Unbekannte ist taubstumm und wahrscheinlich ein Heide. Das griechische Wort für Stummheit bedeutet in etwa "er konnte nur stammeln". Ein Kind, das nicht hören kann, stammelt meist nur und lernt (ohne heutige medizinische Standards) auch nie richtig sprechen. Ob er allerdings von Geburt an taubstumm gewesen ist oder erst aufgrund einer Krankheit, kann aus dem Text nicht geschlossen werden. Sicher ist hingegen, daß Taubheit damals oft mit Besessenheit gleichgesetzt worden ist. Dieser Taubstumme wird also zu Jesus gebracht, und seine Heilung, ein Wunder, wird erwartet. Jesus nimmt den Kranken beiseite, da dieser in der Masse hilflos zu sein scheint, und Jesus möchte ihm den nötigen Raum zur "gesamtmenschlichen" Begegnung mit ihm geben. Die Finger waren oft Sinnbilder einer Kraftübertragung und werden hier auf die "Orte des Schmerzes" gelegt. Speichel kam im Alten Orient eine heilende und exorzistische Bedeutung zu. Der Blick zum Himmel drückt die tiefe Verbundenheit mit Gott aus. Die Heilung kommt nicht von verborgenen Kräften, es werden keine unverständlichen Riten und Rituale praktiziert, sondern die Heilung beruft sich auf die Kraft Gottes. Dadurch lösen sich die (dämonischen?) Blockaden im Körper des Taubstummen und er wird zu einer normalen menschlichen Kommunikation befähigt. Jesus will aber nicht, daß die Menschen von dieser Heilung berichten. Seine Zeit, die Zeit in der die Menschen sein Tun erst begreifen werden, ist die Zeit des Kreuzes und diese ist noch nicht gekommen. Logisch, daß die Menge dieses Wunder nicht geheim halten konnte. Doch sie läuft gleichsam Gefahr, das Wesentliche zu übersehen und am Wunder "hängen zu bleiben". Das "effata", das "öffne dich" gilt auch für die Menge.
Das Evangelium dieses Sonntags erzählt von einer wunderbaren Heilung eines Tabstummen. Diese Geschichte ist einzigartig. Obwohl sie Matthäus und Lukas vorgelegen hat, haben sie sie nicht übernommen. Sie wird ganz nach dem Muster der Wunder- und Heilungserzählungen, die es im palästinenschischen und hellnistischen Umfeld gegeben hat, erzählt. Die Erzählung beschreibt ungewöhnlich bis ins Detail, was der Heiler mit dem zu Heilenden anstellt. So zu erzählen war damals üblich. Markus gibt dieser Erzählung jedoch seine eigene Deutung. Diese läßt sich aus dem Kontext und dem Schweigegebot, das Markus an mehreren Stellen einfügt, ablesen. Für Markus ist Jesus der verborgene Gottessohn, der erst am Kreuz offenbar wird. Was man von ihm schon vor diesem Offenbarwerden erzählt und erzählen kann, ist mißverständlich. Deshalb fügt Markus immer wieder das Schweigegebot ein. "Die Heiden" (Dekapolis und Gliläa, wo sie diese Ereignisse zutragen, gelten als heidnische Gebiete) mißverstehen Jesu Wundertäter, göttlichen Arzt, Wohltäter der Menscheit... Jesus läßt sich aber auch nicht nach den Forderungen der Pharisäer nach jüdischen Vorstellungen verstehen. Auch die Jünger verstehen ihn nicht (vgl. Mk 8, 21). Der Abschluß der Erzählung knüpft jedoch an die alttestamentliche Überlieferung vom Schöpfer, der alles gut macht, und vom Retter, der heilt und die Schöpfung wieder herstellt, an.
Eröffnung - Hans Hütter
Suchen Sie sich für den Hausgottesdienst einen geeigneten Platz in Ihrer Wohnung,
zünden Sie eventuell eine Kerze an und beginnen Sie:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. - Amen.
Einleitung - Hans Hütter (2015)
Wenn wir gemeinsam Liturgie feiern, spielen heilige Zeichen und Handlungen eine wichtige Rolle. Mindestens ebenso wichtig ist in der Liturgie jedoch auch die Sprache. Wir brauchen die Sprache, um uns klar und eindeutig verständlich machen zu können. Das Sprechen setzt aber das Hören voraus.
Bitten wir den Herrn, dass er unsere Ohren öffne, dass wir sein Wort aufnehmen und dass wir verstehen können, was wir einander zu sagen haben, und bitten wir den Herrn, dass er unsere Zungen löse, damit wir das Lob Gottes in gebührender Weise darbringen und dass wir uns gegenseitig verständlich machen können.
Impuls - Johann Olearius
Herr, öffne mir die Herzenstür,
zieh mein Herz durch dein Wort zu dir,
lass mich dein Wort bewahren rein,
lass mich dein Kind und Erbe sein.
Dein Wort bewegt des Herzens Grund,
dein Wort macht Leib und Seel gesund,
dein Wort ist's, das mein Herz erfreut,
dein Wort gibt Trost und Seligkeit.
Ehr sei dem Vater und dem Sohn,
dem Heilgen Geist in einem Thron;
der Heiligen Dreieinigkeit
sei Lob und Preis in Ewigkeit.
Johann Olearius (1611 - 1684)
Bußakt - Manfred Wussow (2012)
Herr,
es ist so laut in unserer Welt.
Wir hören deine Stimme kaum.
Öffne uns die Ohren!
Herr, erbarme dich.
Christus,
es ist so unruhig in uns.
Angesichts vieler Probleme verstummen wir.
Löse unsere Zungen!
Christus, erbarme dich.
Herr,
du berührst Menschen zärtlich und liebevoll.
Ein neues Leben beginnt.
Mache unsere Herzen weit!
Herr, erbarme dich.
Eröffnungsgebet - Manfred Wussow (2012)
Wir freuen uns, Gott des Lebens,
dass wir heute deine Gäste sind.
Du hast uns eingeladen.
Bei dir finden Menschen, die sprachlos geworden sind,
Worte, die gut tun.
Bei dir auch finden Menschen, die nichts mehr hören wollen,
offene Ohren
für den Klang des Lebens,
für die Stimme des Herzens,
für die Melodie der Liebe.
Oft haben wir einander Fesseln angelegt,
Münder verschlossen,
Ohren überlaufen lassen.
Lass uns heute das Leben feiern,
dein Geschenk für uns
in Christus, unserem Herrn.
Lesung - Gen 3,1-8
Lesung aus dem Buch Genesis.
Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes,
die Gott, der HERR, gemacht hatte.
Sie sagte zu der Frau:
Hat Gott wirklich gesagt:
Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?
Die Frau entgegnete der Schlange:
Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen;
nur von den Früchten des Baumes,
der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt:
Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren,
sonst werdet ihr sterben.
Darauf sagte die Schlange zur Frau:
Nein, ihr werdet nicht sterben.
Gott weiß vielmehr:
Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf;
ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.
Da sah die Frau, dass es köstlich wäre,
von dem Baum zu essen,
dass der Baum eine Augenweide war
und begehrenswert war, um klug zu werden.
Sie nahm von seinen Früchten und aß;
sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.
Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten,
dass sie nackt waren.
Sie hefteten Feigenblätter zusammen
und machten sich einen Schurz.
Als sie an den Schritten hörten,
dass sich Gott, der HERR, beim Tagwind im Garten erging,
versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott, dem HERRN,
inmitten der Bäume des Gartens.
Antwortpsalm - Ps 32,1-2. 5-7
Kv: Wohl dem, dessenFrevel vergeben
und dessen Sünde beeckt ist. – Kv
(Oder GL 517)
Selig der, dessen Frevel vergeben *
und dessen Sünde bedeckt ist.
Selig der Mensch, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt *
und in dessen Geist keine Falschheit ist. – (Kv)
Da bekannte ich dir meine Sünde *
und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.
Ich sagte: Meine Frevel will ich dem Herrn bekennen. *
Und du hast die Schuld meiner Sünde vergeben. – (Kv)
Darum soll jeder Fromme zu dir beten; *
Fluten hohe Wasser heran, ihn werden sie nicht erreichen.
Du bist mein Schutz, du bewahrst mich vor Not *
und rettest mich und hüllst mich in Jubel. – Kv
Evangelium - Mk 7,31-37
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
verließ Jesus das Gebiet von Tyrus wieder
und kam über Sidon an den See von Galiläa,
mitten in das Gebiet der Dekapolis.
Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte,
und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen.
Er nahm ihn beiseite,
von der Menge weg,
legte ihm die Finger in die Ohren
und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel;
danach blickte er zum Himmel auf,
seufzte
und sagte zu ihm: Effata!,
das heißt: Öffne dich!
Sogleich öffneten sich seine Ohren,
seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit
und er konnte richtig reden.
Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen.
Doch je mehr er es ihnen verbot,
desto mehr verkündeten sie es.
Sie staunten über alle Maßen
und sagten: Er hat alles gut gemacht;
er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.
Norbert Riebartsch (2003)
Bernhard Zahrl (2000)
Hans Hütter (1997)
Der Evangelienabschnitt ist in der Tradition immer symbolisch verstanden worden. Jesus wird gezeigt als derjenige, der zum Hören auf Gott befreit. In der Beschreibung der Heilung finden sich Parallelen zu allen Heilungsbeschreibungen der Zeit. Das Blicken zum Himmel und das Seufzen ist Zeichen dafür, dass Heilende nicht aus sich heraus handeln. Spannend ist die Frage nach Öffentlichkeit. Die Heilung geschieht abseits der Menge – aber: diese Menge bringt ihr Staunen zum Ausdruck. Von der Heilung soll nicht gesprochen werden – und umso mehr geschieht es.
Im Gebiet der Dekapolis, der zehn Städte am Ostufer des Sees Genesareth, bringen Unbekannte einen Unbekannten zu Jesus. Der Unbekannte ist taubstumm und wahrscheinlich ein Heide. Das griechische Wort für Stummheit bedeutet in etwa "er konnte nur stammeln". Ein Kind, das nicht hören kann, stammelt meist nur und lernt (ohne heutige medizinische Standards) auch nie richtig sprechen. Ob er allerdings von Geburt an taubstumm gewesen ist oder erst aufgrund einer Krankheit, kann aus dem Text nicht geschlossen werden. Sicher ist hingegen, daß Taubheit damals oft mit Besessenheit gleichgesetzt worden ist. Dieser Taubstumme wird also zu Jesus gebracht, und seine Heilung, ein Wunder, wird erwartet. Jesus nimmt den Kranken beiseite, da dieser in der Masse hilflos zu sein scheint, und Jesus möchte ihm den nötigen Raum zur "gesamtmenschlichen" Begegnung mit ihm geben. Die Finger waren oft Sinnbilder einer Kraftübertragung und werden hier auf die "Orte des Schmerzes" gelegt. Speichel kam im Alten Orient eine heilende und exorzistische Bedeutung zu. Der Blick zum Himmel drückt die tiefe Verbundenheit mit Gott aus. Die Heilung kommt nicht von verborgenen Kräften, es werden keine unverständlichen Riten und Rituale praktiziert, sondern die Heilung beruft sich auf die Kraft Gottes. Dadurch lösen sich die (dämonischen?) Blockaden im Körper des Taubstummen und er wird zu einer normalen menschlichen Kommunikation befähigt. Jesus will aber nicht, daß die Menschen von dieser Heilung berichten. Seine Zeit, die Zeit in der die Menschen sein Tun erst begreifen werden, ist die Zeit des Kreuzes und diese ist noch nicht gekommen. Logisch, daß die Menge dieses Wunder nicht geheim halten konnte. Doch sie läuft gleichsam Gefahr, das Wesentliche zu übersehen und am Wunder "hängen zu bleiben". Das "effata", das "öffne dich" gilt auch für die Menge.
Das Evangelium dieses Sonntags erzählt von einer wunderbaren Heilung eines Tabstummen. Diese Geschichte ist einzigartig. Obwohl sie Matthäus und Lukas vorgelegen hat, haben sie sie nicht übernommen. Sie wird ganz nach dem Muster der Wunder- und Heilungserzählungen, die es im palästinenschischen und hellnistischen Umfeld gegeben hat, erzählt. Die Erzählung beschreibt ungewöhnlich bis ins Detail, was der Heiler mit dem zu Heilenden anstellt. So zu erzählen war damals üblich. Markus gibt dieser Erzählung jedoch seine eigene Deutung. Diese läßt sich aus dem Kontext und dem Schweigegebot, das Markus an mehreren Stellen einfügt, ablesen. Für Markus ist Jesus der verborgene Gottessohn, der erst am Kreuz offenbar wird. Was man von ihm schon vor diesem Offenbarwerden erzählt und erzählen kann, ist mißverständlich. Deshalb fügt Markus immer wieder das Schweigegebot ein. "Die Heiden" (Dekapolis und Gliläa, wo sie diese Ereignisse zutragen, gelten als heidnische Gebiete) mißverstehen Jesu Wundertäter, göttlichen Arzt, Wohltäter der Menscheit... Jesus läßt sich aber auch nicht nach den Forderungen der Pharisäer nach jüdischen Vorstellungen verstehen. Auch die Jünger verstehen ihn nicht (vgl. Mk 8, 21). Der Abschluß der Erzählung knüpft jedoch an die alttestamentliche Überlieferung vom Schöpfer, der alles gut macht, und vom Retter, der heilt und die Schöpfung wieder herstellt, an.
Impuls - Friedrich Karl Barth
Brich mit den Hungrigen dein Brot,
sprich mit den Sprachlosen ein Wort,
sing mit den Traurigen ein Lied,
teil mit den Einsamen dein Haus.
Such mit den Fertigen ein Ziel,
brich mit den Hungrigen dein Brot,
sprich mit den Sprachlosen ein Wort,
sing mit den Traurigen ein Lied.
Teil mit den Einsamen dein Haus,
such mit den Fertigen ein Ziel,
brich mit den Hungrigen dein Brot,
sprich mit den Sprachlosen ein Wort.
Sing mit den Traurigen ein Lied,
teil mit den Einsamen dein Haus,
such mit den Fertigen ein Ziel,
brich mit den Hungrigen dein Brot.
Sprich mit den Sprachlosen ein Wort,
sing mit den Traurigen ein Lied,
teil mit den Einsamen dein Haus,
such mit den Fertigen ein Ziel.
Friedrich Karl Barth, in: EG 420
Lobpreis - Ludwig Götz (2009)
(für Wortgottesfeiern ohne Priester)
Kerhvers:
Gelobt seist du, mein Herr (GL 285,2)
Heiliger und barmherziger Gott,
in dieser Feier wollen wir unseren Mund auftun
und Dir unseren Dank und unseren Lobpreis darbringen:
Wir danken Dir für unser Leben und für die Gesundheit.
Kehrvers
Wir danken dir, dass du uns so wunderbar ausgestattet hast,
für unseren Leib mit all seinen Sinnen und für die Lebensfreude.
Kehrvers
Wir danken dir für alle Menschen,
die uns in die Geheimnisse und in die Kunst des Lebens eingeführt haben.
Kehrvers
Wir danken dir für alle Menschen,
die uns in Krankheit und Not beistehen
Kehrvers
Wir danken dir, dass du Wunden,
die das Schicksal manchmal schlägt,
wieder heilen lässt.
Kehrvers
Wir danken dir für das Heil, das du uns geschenkt hast,
und für das ewige Leben, das du uns verheißen hast.
Kehrvers
Mit den Engeln und Heiligen stimmen wir ein in das Lob der ganzen Schöpfung
und singen:
Danklied, z. B. 671: Lobet den Herren alle, die ihn ehren, 1. 3. und 4. Strophe
Fürbitten - Manfred Wussow (2012)
Menschen brachten einen Taubstummen zu Jesus.
Jesus rührte ihn an. Hephata! Tu dich auf!
Darum bitten wir:
Für die Menschen, die taubstumm sind,
die nichts hören, nichts sagen können,
die nicht verstanden werden.
Schenke uns Hochachtung für die Gebärdensprache
und die Geduld, uns verständlich zu machen.
Wir bitten dich: Herr, erbarme dich!
Für die Menschen, die mit einer Behinderung zur Welt kamen,
die nach einer Krankheit aus der Bahn geworfen werden,
die in ihrem Leben behindert werden.
Hilf uns, dass sie normal unter uns leben können
und nicht auf Barrieren stoßen, die wir achtlos errichten.
Wir bitten dich: Herr, erbarme dich!
Für die Menschen, die abgestumpft und taub
ihr alltägliches Leben über sich ergehen lassen,
die nicht mehr zuhören können,
die in einer lauten Welt hilflos untergehen.
Schenke uns Orte und Räume, in denen es still werden kann,
und Worte, die zu Herzen gehen.
Wir bitten dich: Herr, erbarme dich!
Für die Menschen, die in kirchliche Leitungsämter berufen wurden,
die als Meister des Wortes gelten,
die auf alles eine Antwort haben sollen.
Hilf uns, das Gespräch mit ihnen zu suchen
und kritische Wegbegleiter zu sein.
Wir bitten dich: Herr, erbarme dich!
Für die Menschen, die in Politik, Recht und Verwaltung nur Worte einsetzen können,
die sich öffentlichen Auseinandersetzungen stellen müssen,
die mit Formulierungen kunstvoll und achtsam umgehen.
Schenke uns, dass wir mit Worten kein Unheil anrichten
und uns über gute Wege verständigen.
Wir bitten dich: Herr, erbarme dich!
Du, Herr, sagst: Öffne dich, tu dich auf!
Lass uns füreinander ein Ohr haben und ein Wort.
Was wir verschlossen haben, machst du wieder auf,
was uns gefangennimmt, hält uns nicht mehr fest.
In Christus, unserem Herrn. Amen.
Impuls - Peter Böhlemann
Herr, unser Gott.
Wir bekennen Dir unsere Schuld.
Wir haben weggehört und uns taub gestellt,
wo Du uns durch Menschen gerufen hast.
Wir waren stumm,
wo wir für Dich das Wort hätten ergreifen müssen.
Wir haben unsere Hände in den Schoß gelegt,
wo wir in Deinem Auftrag hätten zupacken müssen.
Im Namen Jesu Christi, Deines Sohnes, bitten wir Dich:
Vergib uns!
Öffne unsere Ohren, damit wir richtig hören.
Öffne unsere Münder, damit wir wahrhaftig reden.
Setz uns in Bewegung, hin zu Dir.
Wir bitten Dich für alle körperlich und seelisch Sprachlosen,
für die, die nicht mehr zuhören können,
für die, die in ihrer Krankheit gefangen sind,
Begegne ihnen und rühr sie an.
Heile sie!
Herr, wir bitten Dich auch für uns,
berühre uns mit Deinem Atem.
Amen.
Peter Böhlemann, in:
http://www.predigten.uni-goettingen.de/archiv-5/030907-6.html
Schlussgebet - Ludwig Götz (2009)
Du, Herr, hast gesagt:
Nicht vom Brot allein lebt der Mensch,
sondern auch von jedem Wort,
das von dir kommt.
Du hast uns beides geschenkt:
das Wort und das Brot.
Mach unser Leben zu einer Sprache,
die von den Menschen gehört und verstanden wird.
Lass uns durch dein Brot gestärkt, zu heilenden
Begegnungen beitragen. Das bitten wir dich,
Christus, unseren Herrn. Amen.
Segen - Zitat (2008)
Der auferstandene Herr
schenke dir
die Behutsamkeit seiner Hände,
die Güte seiner Augen,
das Lächeln seines Mundes,
die Treue seiner Schritte,
den Frieden seiner Worte,
die Wärme seines Herzens,
das Feuer seines Geistes,
das Geheimnis seiner Gegenwart!
(Französischer Segensspruch)
Herr, öffne mir die Herzenstür
Herr, öffne mir die Herzenstür,
zieh mein Herz durch dein Wort zu dir,
lass mich dein Wort bewahren rein,
lass mich dein Kind und Erbe sein.
Dein Wort bewegt des Herzens Grund,
dein Wort macht Leib und Seel gesund,
dein Wort ist's, das mein Herz erfreut,
dein Wort gibt Trost und Seligkeit.
Ehr sei dem Vater und dem Sohn,
dem Heilgen Geist in einem Thron;
der Heiligen Dreieinigkeit
sei Lob und Preis in Ewigkeit.
Johann Olearius (1611 - 1684)
Brich mit den Hungrigen dein Brot
Brich mit den Hungrigen dein Brot,
sprich mit den Sprachlosen ein Wort,
sing mit den Traurigen ein Lied,
teil mit den Einsamen dein Haus.
Such mit den Fertigen ein Ziel,
brich mit den Hungrigen dein Brot,
sprich mit den Sprachlosen ein Wort,
sing mit den Traurigen ein Lied.
Teil mit den Einsamen dein Haus,
such mit den Fertigen ein Ziel,
brich mit den Hungrigen dein Brot,
sprich mit den Sprachlosen ein Wort.
Sing mit den Traurigen ein Lied,
teil mit den Einsamen dein Haus,
such mit den Fertigen ein Ziel,
brich mit den Hungrigen dein Brot.
Sprich mit den Sprachlosen ein Wort,
sing mit den Traurigen ein Lied,
teil mit den Einsamen dein Haus,
such mit den Fertigen ein Ziel.
Friedrich Karl Barth, in: EG 420
Gebet
Herr, unser Gott.
Wir bekennen Dir unsere Schuld.
Wir haben weggehört und uns taub gestellt,
wo Du uns durch Menschen gerufen hast.
Wir waren stumm,
wo wir für Dich das Wort hätten ergreifen müssen.
Wir haben unsere Hände in den Schoß gelegt,
wo wir in Deinem Auftrag hätten zupacken müssen.
Im Namen Jesu Christi, Deines Sohnes, bitten wir Dich:
Vergib uns!
Öffne unsere Ohren, damit wir richtig hören.
Öffne unsere Münder, damit wir wahrhaftig reden.
Setz uns in Bewegung, hin zu Dir.
Wir bitten Dich für alle körperlich und seelisch Sprachlosen,
für die, die nicht mehr zuhören können,
für die, die in ihrer Krankheit gefangen sind,
Begegne ihnen und rühr sie an.
Heile sie!
Herr, wir bitten Dich auch für uns,
berühre uns mit Deinem Atem.
Amen.
Peter Böhlemann, in:
http://www.predigten.uni-goettingen.de/archiv-5/030907-6.html
Gebet
Herr,
du hast den Stummen
die Sprache wiedergegeben,
um uns zu sagen:
Erhebt eure Stimme!
Ich will, dass ihr sprecht.
Redet!
Seid nicht stumm,
wenn irgendwo Menschen Unrecht getan wird.
Deckt es auf! Macht es publik.
Redet!
Seid nicht stumm,
wenn Gott gelästert wird.
Am Stammtisch oder in den Medien, gedankenlos oder bewusst,
Redet!
Seid nicht stumm,
wenn Katastrophen hereinbrechen: Feuer, Wasser, Lawinen.
Bei Frost, bei Hitzewellen und wenn die Erde bebt, redet mit Gott.
Bittet!
Seid nicht stumm,
wenn ihr schweres Leid ertragen müsst, unheilbare Krankheit,
Verlust, den Tod eines geliebten Menschen. . .
Betet!
Seid nicht stumm,
wenn ihr glückliche Stunden erlebt,
wenn alles sich zum Guten wendet.
Jubelt!
Seid nicht stumm,
wenn ihr euren Glauben bekennen könnt,
heimlich oder offen vor aller Welt.
Jubelt!
Seid nicht stumm,
wenn euch etwas gelungen ist,
eine Hoffnung sich erfüllt hat.
Dankt!
Seid nicht stumm,
wenn Gott euch begegnet ist,
in einem Ereignis, in einem Menschen, in der Stille.
Dankt!
Du hast uns Stummen, Herr, die Sprache gegeben,
wie du den Stummen in Galiläa die Sprache wiedergegeben hast.
Damit wir beten und jubeln, danken und bitten und ja sagen können
zu deinem Wort, sodass es alle hören.
Norbert Riebartsch (2003)
Bernhard Zahrl (2000)
Hans Hütter (1997)