Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gebet:
Herr Jesus Christus,
ewiger Sohn des ewigen Vaters,
geboren von der Jungfrau Maria.
Wir bitten dich:
Enthülle uns immer wieder
das Geheimnis Gottes,
damit wir in dir,
in deiner göttlichen Person,
in der Wärme deiner Menschlichkeit,
in der Liebe deines Herzens,
das Abbild des unsichtbaren Gottes
erkennen können.
Herz Jesu,
in dem die ganze Fülle
der Gottheit wohnt!
Herz Jesu,
von dessen Fülle
wir alle empfangen haben!
Herz Jesu,
König und Mittelpunkt
aller Herzen
in alle Ewigkeit!
Amen.
Johannes Paul II. In: Reinhard Kürzinger / Bernhard Sill, Das große Buch der Gebete. Über 800 alte und neue Gebetstexte für jeden Anlass. Lizenzausgabe für Verlag Hohe, Erfstadt 2007.
Lesung: Apg 6,1-7
Lesung aus der Apostelgeschichte:
In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm,
begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf,
weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden.
Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen
und erklärten:
Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen
und uns dem Dienst an den Tischen widmen.
Brüder, wählt aus eurer Mitte
sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit;
ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen.
Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben.
Der Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde
und sie wählten Stephanus,
einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist,
ferner Philippus und Prochorus,
Nikanor und Timon,
Parmenas
und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia.
Sie ließen sie vor die Apostel hintreten
und diese legten ihnen unter Gebet die Hände auf.
Und das Wort Gottes breitete sich aus
und die Zahl der Jünger in Jerusalem wurde immer größer;
auch eine große Anzahl von den Priestern
nahm gehorsam den Glauben an.
Gedanken zur Lesung:
Wie wichtig das Wort Gottes ist, haben die Apostel erkannt. Wir hören in der Lesung, dass sich die Witwen der Hellenisten vernachlässigt fühlten. Wahrscheinlich war es eine Überforderung, sich gleichzeitig um das Wohl der Armen zu kümmern und um das Wort Gottes. Dieses musste ja verkündigt werden. Darum wurden auch die Aufgaben aufgeteilt. Die Diakone kümmerten sich fortan um das Wohl der Armen und der Witwen, die Apostel waren von da an ausschließlich für das Wort Gottes da. Auf eine Sache sich konzentrieren zu können und nicht gleichzeitig mehrere Aufgaben erledigen zu müssen, wünschen sich die meisten von uns. Sich ausschließlich gerade der Person zu widmen, mit der man gerade spricht, die gerade die Hilfe braucht, das fällt - ehrlich gesagt auch mir - schwer. Heute ist eher Multitasking angesagt. Das ist nicht immer gut.
Doch Gottes Wort ist wichtig, so wichtig, dass sich die Apostel nur noch damit beschäftigen möchten. Der Mensch lebt ja nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt. Jesus hat dieses Wort gesprochen als der Versucher ihn aufforderte, Brot aus Steinen zu machen.
Psalm 1: (GL 31)
Kehrvers:
Dein Wort ist Licht und Wahrheit,
es leuchtet mir auf all meinen Wegen.
Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /
nicht auf dem Weg der Sünder steht, *
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
sondern sein Gefallen hat an der Weisung des HERRN, *
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt.
Er ist wie ein Baum, *
gepflanzt an Bächen voll Wasser,
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut, *
es wird ihm gelingen.
Nicht so die Frevler: *
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen *
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, *
der Weg der Frevler aber verliert sich.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne*
und dem Heiligen Geiste.
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit*
und in Ewigkeit. Amen.
Kehrvers…
Evangelium: Joh 14,1-12
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern:
Euer Herz lasse sich nicht verwirren.
Glaubt an Gott
und glaubt an mich!
Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.
Wenn es nicht so wäre,
hätte ich euch dann gesagt:
Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?
Wenn ich gegangen bin
und einen Platz für euch vorbereitet habe,
komme ich wieder
und werde euch zu mir holen,
damit auch ihr dort seid, wo ich bin.
Und wohin ich gehe -
den Weg dorthin kennt ihr.
Thomas sagte zu ihm:
Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst.
Wie können wir dann den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm:
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater
außer durch mich.
Wenn ihr mich erkannt habt,
werdet ihr auch meinen Vater erkennen.
Schon jetzt kennt ihr ihn
und habt ihn gesehen.
Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater;
das genügt uns.
Jesus sagte zu ihm:
Schon so lange bin ich bei euch
und du hast mich nicht erkannt, Philippus?
Wer mich gesehen hat,
hat den Vater gesehen.
Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?
Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin
und dass der Vater in mir ist?
Die Worte, die ich zu euch sage,
habe ich nicht aus mir selbst.
Der Vater, der in mir bleibt,
vollbringt seine Werke.
Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin
und dass der Vater in mir ist;
wenn nicht,
dann glaubt aufgrund eben dieser Werke!
Amen, amen, ich sage euch:
Wer an mich glaubt,
ird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen
und er wird noch größere als diese vollbringen,
denn ich gehe zum Vater.
Gedanken zum Evangelium:
Das Wort Gottes ist lebenswichtig für den Glauben. Jesus ist das Wort Gottes, das Wort, das Fleisch geworden ist. Jesus führt uns zu unserem Lebensziel, einmal bei Gott zu leben. "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!" "Niemand kommt zum Vater außer durch mich!" "Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen!" "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen!" Wir erfahren Jesus vor allem in der Bibel. Dort hören und lesen wir von dem, was er sagte und was er tat. Wenn wir uns mit der Bibel beschäftigen, wenn wir sie regelmäßig hören oder wenn wir in ihr lesen, dann werden wir im Glauben wachsen und reifen.
Jesus sagt uns durch seine Worte, dass wir durch IHN unseren Lebenssinn finden. Sein Wort gibt Orientierung. Sein Wort gibt uns Festigkeit, schenkt uns Trost. Es macht uns Mut. Immer wieder wurde Jesus von vielen Menschen aufgesucht. Er sah die vielen Menschen, die wie Schafe ohne Hirten waren. Er lud den reichen Jüngling ein, alles zu verlassen, um ihm nachzufolgen. Die Apostel konnten alles verlassen, ihre Familien, ihr Leben, als Jesus sie rief. Sie spürten, dass sie mit ihm ein neues Leben, eine neue Richtung geschenkt bekommen haben. Jesus ist die Wahrheit. Er ist treu. Er steht zu uns. Jesus ist das Leben. Er will uns erfülltes Leben, sinnvolles Leben schenken. Das alles bekommen wir im Glauben geschenkt, wenn wir uns an ihn orientieren.
Lobpreis:
Herr Jesus Christus.
Du bist das ewige Wort des Vaters.
Du bist das Wort,
das mir Bruder geworden ist.
Du bist das Wort,
in dem Gott sich mir zuspricht.
Du bist das Wort,
in dem ich - hörend -
Gott aufnehme in mich.
Du bist das Wort,
das mich mit dir verbindet.
Du bist das Wort,
durch das ich nie mehr allein bin,
selbst wenn keiner sonst zu mir sprich
Du bist das Wort,
das sich mir zumutet
und mir zugleich Mut gibt.
Du bist das Wort,
das mir Kraft gibt
und mich ermächtigt.
Du bist das Wort,
das mir verzeiht
und mich frei macht.
Du bist das Wort,
durch das ich bin,
was ich bin.
Ohne dich,
ewiges und menschgewordenes Wort,
wäre ich nichts.
Ich danke dir,
dass ich dich hören
und dadurch leben darf.
Amen.
Stephan Wisse in: Reinhard Kürzinger / Bernhard Sill (Hrsg.), Das große Buch der Gebete. Über 800 alte und neue Gebetstexte für jeden Anlass. Lizenzausgabe für Verlag HOHE GmbH, Erfstadt 2007.
Fürbitten:
Herr Jesus Christus,
in deiner Liebe wurde Gottes Liebe sichtbar.
In deinen Worten hören wir das Wort des Vaters.
Wir bitten dich:
- Wir beten für alle Frauen und Männer, die in deiner Kirche tätig sind, sei es ehrenamtlich, sei es hauptamtlich,
dass sie ihre Aufgabe immer wieder neu als Dienst begreifen... - Wir beten für alle, die dein Wort auslegen.
Sende ihnen deinen Heiligen Geist, dass sie das verkünden, was du der Welt sagen willst. - Wir beten für Papst Franziskus und alle Bischöfe auf der ganzen Welt.
Schenke ihnen Weisheit, deine Kirche zu leiten, damit sie Gottes Liebe glaubwürdig verkünden. - Wir beten für alle Länder dieser Welt, die besonders schwer von der Corona Pandemie betroffen sind.
Lass sie mit Ausdauer notwendige Wege zur Überwindung der Krise gehen. - Wir beten für alle Jugendlichen und für alle Kinder.
Stelle ihnen Vorbilder an die Seite, die sie zu Jesus führen. - Wir beten für alle, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden,
dass sie sich nicht wertlos fühlen, sondern ihnen Hilfe zuteil werde... - Wir beten für unsere Verstorbenen,
dass sie in den ewigen Wohnungen Freude und Erfüllung aller menschlichen Hoffnung erfahren.
Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. - Amen.
Vater unser…
Segensbitte:
Unser Gott, der uns Leben verheißt,
segne und behüte uns.
Er sei mit uns auf dem Weg
und trage uns in seiner Liebe,
besonders dort, wo unsere Schritte schwerer werden.
Er lasse sein Angesicht leuchten über uns
und sei uns zugeneigt,
denn seine Zuneigung gibt uns das Leben.
Er wende uns sein Angesicht zu - wie an Ostermorgen -
und schenke uns Frieden.
Er lege seinen Geist auf uns
und wir sind gesegnet.
So segne uns der Vater
und der auferstandene Sohn
und der mitgehende Geist.
Amen.
(Nach einem alten irischen Segensgebet)
Zusammengestellt von Pater Hans Hütter nach Predigtgedanken von Pater Jörg Thiemann.
Martin Stewen (2014)
Norbert Riebartsch (2005)
Bernhard Zahrl (1999)