Lesung aus dem Buch Genesis.
Zur Zeit, als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte,
gab es auf der Erde noch keine Feldsträucher
und wuchsen noch keine Feldpflanzen,
denn Gott, der HERR,
hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen
und es gab noch keinen Menschen,
der den Erdboden bearbeitete,
aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf
und tränkte die ganze Fläche des Erdbodens.
Da formte Gott, der HERR, den Menschen
Staub vom Erdboden,
und blies in seine Nase den Lebensatem.
So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
Dann pflanzte Gott, der HERR, in Eden, im Osten,
einen Garten und setzte dorthin den Menschen,
den er geformt hatte.
Gott, der HERR,
ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen,
begehrenswert anzusehen und köstlich zu essen,
in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens
und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Gott, der HERR, nahm den Menschen
und gab ihm seinen Wohnsitz im Garten von Eden,
damit er ihn bearbeite und hüte.
Dann gebot Gott, der HERR, dem Menschen:
Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen,
doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse
darfst du nicht essen;
denn am Tag, da du davon isst, wirst du sterben.
Predigten vom 10. Feb. 2021 - Hausgottesdienst (Sonst.)
27. Jun. 2021
13. Sonntag im Jahreskreis (B)
27. Jun. 2021
27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)
24. Jun. 2021
24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)
20. Jun. 2021
12. Sonntag im Jahreskreis (B)
13. Jun. 2021
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
11. Jun. 2021
Heiligstes Herz Jesu (B)
06. Jun. 2021
10. Sonntag im Jahreskreis (B)
03. Jun. 2021
Fronleichnam (B)
30. Mai. 2021
Dreifaltigkeitssonntag (B)
24. Mai. 2021
Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)
23. Mai. 2021
Pfingstsonntag (A/B/C)
16. Mai. 2021
7. Sonntag der Osterzeit (B)
13. Mai. 2021
Christi Himmelfahrt (B)
09. Mai. 2021
6. Sonntag der Osterzeit (B)
02. Mai. 2021
5. Sonntag der Osterzeit (B)
25. Apr. 2021
4. Sonntag der Osterzeit (B)
18. Apr. 2021
3. Sonntag der Osterzeit (B)
11. Apr. 2021
2. Sonntag der Osterzeit (B)
05. Apr. 2021
Ostermontag (A/B/C)
04. Apr. 2021
Ostersonntag (A/B/C)
03. Apr. 2021
Osternacht (B)
02. Apr. 2021
Karfreitag (A/B/C)
01. Apr. 2021
Gründonnerstag (A/B/C)
28. Mär. 2021
Palmsonntag (B)
25. Mär. 2021
25. März, Verkündigung des Herrn (Fest)
21. Mär. 2021
5. Fastensonntag (B)
14. Mär. 2021
4. Fastensonntag (B)
07. Mär. 2021
3. Fastensonntag (B)
01. Mär. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
28. Feb. 2021
2. Fastensonntag (B)
27. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
27. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
26. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
25. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
24. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
23. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
22. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
21. Feb. 2021
1. Fastensonntag (B)
21. Feb. 2021
1. Fastensonntag (B)
20. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
19. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
18. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
17. Feb. 2021
Aschermittwoch (A/B/C)
17. Feb. 2021
Aschermittwoch (A/B/C)
16. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
15. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
14. Feb. 2021
6. Sonntag im Jahreskreis (B)
14. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
13. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
12. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
11. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
10. Feb. 2021
Hausgottesdienst (Sonst.)
Lesung - Gen 2,4b-9. 15-17
Antwortpsalm - Ps 104,1-2. 27-30
Kv - Lob den Herrn, meine Seele!
Herr, mein Gott, wie groß bist du!– Kv
Oder: GL 58,1
Preise den HERRN, meine Seele! /
HERR, mein Gott, überaus groß bist du!
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
Du hüllst dich in Licht wie in einen Mantel,
du spannst den Himmel aus gleich einem Zelt. - Kv
Auf dich warten sie alle,
dass du ihnen ihre Speise gibst zur rechten Zeit.
Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein,
öffnest du deine Hand, werden sie gesättigt mit Gutem. - Kv
Nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin
und kehren zurück zum Staub.
Du sendest deinen Geist aus: Sie werden erschaffen
und du erneuerst das Angesicht der Erde. - Kv
Evangelium - Mk 7,14-23
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
rief er die Leute wieder zu sich und sagte:
Hört mir alle zu und begreift, was ich sage!
Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt,
kann ihn unrein machen,
sondern was aus dem Menschen herauskommt,
das macht ihn unrein.
Er verließ die Menge und ging in ein Haus.
Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes.
Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht?
Versteht ihr nicht,
dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt,
ihn nicht unrein machen kann?
Denn es gelangt ja nicht in sein Herz,
sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden.
Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.
Weiter sagte er:
Was aus dem Menschen herauskommt,
das macht ihn unrein.
Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen,
kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,
Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung,
Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft.
All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.
Eröffnung - Hans Hütter
Suchen Sie sich für den Hausgottesdienst einen geeigneten Platz in Ihrer Wohnung,
zünden Sie eventuell eine Kerze an und beginnen Sie:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. - Amen.
Einleitung - Hans Hütter (2018)
Gut und böse liegen oft nahe beieinander. Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut. Der Anfang des Bösen sieht meist harmlos aus. Es braucht ein gewisses Maß an Klugheit, um das Gute, das wir anstreben, auch zu erreichen und das Böse, das wir ablehnen, auch zu vermeiden. Bitten wir den Herrn um diese Klugheit und bitten wir ihn um Vergebung des Bösen, in das wir hinein verwickelt wurden.
Impuls - Heidi Rosenstock/Hanna Köhler
Gibt es nicht manchmal andere Sünden zu bekennen,
als die, welche wir den Menschen aufgeschwätzt haben?
Christus, ich bekenne vor dir,
dass ich keinen Glauben an meine Möglichkeiten gehabt habe.
Dass ich in Gedanken, Worten und Taten Verachtung für mich und mein Können gezeigt habe.
Ich habe mich selbst nicht gleichviel geliebt wie die anderen,
nicht meinen Körper, nicht mein Aussehen,
nicht meine Talente, nicht meine eigene Art zu sein.
Ich habe andere mein Leben steuern lassen.
Ich habe mich verachten und misshandeln lassen.
Ich habe mehr auf das Urteil anderer vertraut als auf mein eigenes.
Und habe zugelassen, dass Menschen gleichgültig und bösartig mir gegenüber gewesen sind,
ohne ihnen Einhalt zu gebieten.
Ich bekenne,
dass ich mich nicht im Maße meiner vollen Fähigkeiten entwickelt habe,
dass ich zu feige gewesen bin, um in einer gerechten Sache Streit zu wagen,
dass ich mich gewunden habe, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Ich bekenne,
dass ich nicht gewagt habe zu zeigen, wie tüchtig ich bin,
nicht gewagt habe, so tüchtig zu sein, wie ich wirklich sein kann.
Gott, unser Vater und Schöpfer,
Jesus, unser Bruder und Erlöser,
Geist, unsere Mutter und Trösterin,
vergib mir meine Selbstverachtung, richte mich auf,
gib mir Glauben an mich selbst und Liebe zu mir selbst.
Aus: Heidi Rosenstock/Hanna Köhler, Gebetsmappe der Burg Altpernstein.
Kyrie - Hans Hütter (2008)
Herr, Jesus Christus,
du hast das Geheimnis des Himmelreichs in Gleichnissen dargelegt.
Herr, erbarme dich.
Du hast und die Schätze des Glaubens geoffenbart.
Christus, erbarme dich.
Du wirst wiederkommen,
um Gutes und Böses endgültig von einander zu scheiden.
Herr, erbarme dich.
Eröffnungsgebet - Sonntagsbibel (2021)
Vater im Himmel,
dein Sohn wollte Beziehung stiften
zwischen dir und den Menschen
und unter uns Menschen.
Hilf uns,
das Böse durch das zu Gute zu überwinden
und so das Werk deines Sohnes weiterzuführen,
durch ihn, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Lesung - Gen 2,4b-9. 15-17
Lesung aus dem Buch Genesis.
Zur Zeit, als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte,
gab es auf der Erde noch keine Feldsträucher
und wuchsen noch keine Feldpflanzen,
denn Gott, der HERR,
hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen
und es gab noch keinen Menschen,
der den Erdboden bearbeitete,
aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf
und tränkte die ganze Fläche des Erdbodens.
Da formte Gott, der HERR, den Menschen
Staub vom Erdboden,
und blies in seine Nase den Lebensatem.
So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
Dann pflanzte Gott, der HERR, in Eden, im Osten,
einen Garten und setzte dorthin den Menschen,
den er geformt hatte.
Gott, der HERR,
ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen,
begehrenswert anzusehen und köstlich zu essen,
in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens
und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Gott, der HERR, nahm den Menschen
und gab ihm seinen Wohnsitz im Garten von Eden,
damit er ihn bearbeite und hüte.
Dann gebot Gott, der HERR, dem Menschen:
Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen,
doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse
darfst du nicht essen;
denn am Tag, da du davon isst, wirst du sterben.
Antwortpsalm - Ps 104,1-2. 27-30
Kv - Lob den Herrn, meine Seele!
Herr, mein Gott, wie groß bist du!– Kv
Oder: GL 58,1
Preise den HERRN, meine Seele! /
HERR, mein Gott, überaus groß bist du!
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
Du hüllst dich in Licht wie in einen Mantel,
du spannst den Himmel aus gleich einem Zelt. - Kv
Auf dich warten sie alle,
dass du ihnen ihre Speise gibst zur rechten Zeit.
Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein,
öffnest du deine Hand, werden sie gesättigt mit Gutem. - Kv
Nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin
und kehren zurück zum Staub.
Du sendest deinen Geist aus: Sie werden erschaffen
und du erneuerst das Angesicht der Erde. - Kv
Evangelium - Mk 7,14-23
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
rief er die Leute wieder zu sich und sagte:
Hört mir alle zu und begreift, was ich sage!
Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt,
kann ihn unrein machen,
sondern was aus dem Menschen herauskommt,
das macht ihn unrein.
Er verließ die Menge und ging in ein Haus.
Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes.
Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht?
Versteht ihr nicht,
dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt,
ihn nicht unrein machen kann?
Denn es gelangt ja nicht in sein Herz,
sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden.
Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.
Weiter sagte er:
Was aus dem Menschen herauskommt,
das macht ihn unrein.
Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen,
kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,
Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung,
Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft.
All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.
Impuls - Erich Fried
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Aus: Erich Fried, Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte, Verlag Wagenbach, Berlin 1983.
Lobpreis - Hans Hütter (2019)
(für Wortgottesdienstfeiern):
Kehrvers:
Singet dem Herrn alle Länder der Erde,
singt dem Herrn und preiset seinen Namen. (GL 54,1)
Gott, unser Vater,
angesichts der Not so vieler unschuldig Leidender
fällt es uns oft schwer, dir zu danken und dich zu loben.
Dennoch glauben wir, dass du ein Gott des Lebens bist.
Kehrvers
Wir danken dir, dass du uns Hoffnung gibst,
dass nicht jene das letzte Wort behalten,
die sich mit Gewalt und Unrecht über alles hinwegsetzen.
Kehrvers
Wir danken dir, dass du dich auf die Seite der Schwachen und Ohnmächtigen stellst
und ihnen Recht verschaffst.
Du wirst kommen, um die Ungerechtigkeit dieser Welt zu beenden,
und du wirst jene richten,
die sich über Recht und Menschenwürde hinwegsetzen.
Kehrvers
Wir danken dir, dass du allen neues Leben schenken wirst,
die standhaft bleiben und treu zu deinem Namen halten;
dass du sie zum Tisch in deinem Reich führen wirst,
zum ewigen Gastmahl, das du denen bereitest, die dich lieben.
Kehrvers
Mit der ganzen Schöpfung,
die der Vergänglichkeit unterworfen ist,
und darauf wartet, von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden
zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes
rufen wir und singen wir dein Lob:
Danklied, z.B.: Singt dem Herrn ein neues Lied... (GL 409)
Fürbitten - Hans Hütter (2010)
Herr, Jesus Christus,
Krisen, ungelöste Konflikte, Kriege und Katastrophen
beunruhigen uns und machen uns Angst.
In unserer Not wenden wir uns an Dich:
Wir bitten dich für alle Menschen,
die an den Folgen von Naturkatastrophen leiden.
Lass sie Helfer finden, die ihnen einen neuen Anfang ermöglichen.
Wir bitten dich für alle Menschen,
die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise der letzten Monate
ihre Lebensgrundlagen verloren haben.
Lass sie Gerechtigkeit und Solidarität erfahren.
Wir bitten dich für alle,
die im öffentlichen Leben Verantwortung tragen
und in schwierigen Situation Entscheidungen zu treffen haben.
Befähige sie, über ihre eigenen Interessen hinauszuschauen.
Wir bitten dich für alle Menschen,
die unheilbar und lebensgefährlich krank sind.
Gib ihnen die Kraft, ihr Schicksal zu bewältigen.
Wir bitten dich für alle Menschen,
die in der Vorweihnachtszeit besonderen Belastungen ausgesetzt sind.
Lass sie das Gespür für das wirklich Wichtige und Wesentliche nicht verlieren.
Du, Herr, stehst über der Zeit,
du kannst uns retten und erlösen.
Komm, Herr, und zögere nicht!
Impuls - Altpernstein
Um Umschulung bitten wir,
um Kenntnisse, die wirklich dem Leben dienen,
um die Fähigkeit zur Handarbeit für den Frieden.
Darum bitten wir,
um ein neues Gefühl für die Sprache
im Hören auf Unterdrückte und Minderheiten.
Dass wir ein scharfes Gehör entwickeln
für die Sprache von Propheten und Befreiern.
Dass wir tief getroffen und wesentlich verändert werden
durch den Notruf aller Machtlosen,
durch den stillen Protest aller Sprachlosen.
Um ein neues Verständnis von Geschichte bitten wir.
Dass wir sie betrachten aus dem Blickpunkt der Verlierer,
nicht aus der Perspektive der Sieger;
aus der Sicht der Sklaven,
nicht aus dem Blickpunkt der Herren.
Um ein neues Verständnis von Erdkunde bitten wir.
Dass wir die Orte des Unrechts kennen.
Dass wir wissen, wo heute Ägypten liegt
und wo die Sklaven der jetzigen Pharaos wohnen.
Um eine neue Naturkunde bitten wir.
Dass wir uns entscheiden
zwischen Schöpfung oder Zerstörung.
Dass wir die Lagerstätten des Todes entlarven
und unseren Kampf für eine menschenwürdige Umwelt nicht aufgeben.
Um eine neue Methode des Rechnens bitten wir.
Dass wir uns üben im Mahlnehmen durch Teilen.
Dass ausgerechnet das Zeichen des Brechens und Teilens
das Zeichen des Überlebens wird.
Dass das letzte Abendmahl Jesu
der erste Überfluss für alle sein wird.
Dieter Zils in der Gebetsmappe der Burg Altpernstein
Schlussgebet - Jörg Thiemann (2010)
Gott,
wir sind gut, weil du uns gut geschaffen hast.
Weil du uns ansiehst, so wie wir sind.
Wir wollen uns nicht niedermachen,
nicht kleiner machen.
Alles, was wir sind, sind wir allein aus dir.
Lass uns danach leben. Amen.
Ein reines Herz, Herr, schaff in mir
Ein reines Herz, Herr, schaff in mir,
schließ zu der Sünde Tor und Tür;
vertreibe sie und lass nicht zu,
dass sie in meinem Herzen ruh.
Dir öffn ich, Jesu, meine Tür,
ach komm und wohne du bei mir;
treib all Unreinigkeit hinaus
aus deinem Tempel, deinem Haus.
Lass deines guten Geistes Licht
und dein hell glänzend Angesicht
erleuchten mein Herz und Gemüt,
o Brunnen unerschöpfter Güt.
Und mache dann mein Herz zugleich
an Himmelsgut und Segen reich;
gib Weisheit, Stärke, Rat, Verstand
aus deiner milden Gnadenhand.
So will ich deines Namens Ruhm
ausbreiten als dein Eigentum
und dieses achten für Gewinn,
wenn ich nur dir ergeben bin.
Heinrich Georg Neuß (1703) in EG 389.
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Aus: Erich Fried, Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte, Verlag Wagenbach, Berlin 1983.
Ein umgekehrtes Schuldbekenntnis
Gibt es nicht manchmal andere Sünden zu bekennen,
als die, welche wir den Menschen aufgeschwätzt haben?
Christus, ich bekenne vor dir,
dass ich keinen Glauben an meine Möglichkeiten gehabt habe.
Dass ich in Gedanken, Worten und Taten Verachtung für mich und mein Können gezeigt habe.
Ich habe mich selbst nicht gleichviel geliebt wie die anderen,
nicht meinen Körper, nicht mein Aussehen,
nicht meine Talente, nicht meine eigene Art zu sein.
Ich habe andere mein Leben steuern lassen.
Ich habe mich verachten und misshandeln lassen.
Ich habe mehr auf das Urteil anderer vertraut als auf mein eigenes.
Und habe zugelassen, dass Menschen gleichgültig und bösartig mir gegenüber gewesen sind,
ohne ihnen Einhalt zu gebieten.
Ich bekenne,
dass ich mich nicht im Maße meiner vollen Fähigkeiten entwickelt habe,
dass ich zu feige gewesen bin, um in einer gerechten Sache Streit zu wagen,
dass ich mich gewunden habe, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Ich bekenne,
dass ich nicht gewagt habe zu zeigen, wie tüchtig ich bin,
nicht gewagt habe, so tüchtig zu sein, wie ich wirklich sein kann.
Gott, unser Vater und Schöpfer,
Jesus, unser Bruder und Erlöser,
Geist, unsere Mutter und Trösterin,
vergib mir meine Selbstverachtung, richte mich auf,
gib mir Glauben an mich selbst und Liebe zu mir selbst.
Aus: Heidi Rosenstock/Hanna Köhler, Gebetsmappe der Burg Altpernstein.
Verteidigung der Wölfe gegen die Lämmer
Soll der Geier Vergißmeinnicht fressen?
Was verlangt ihr vom Schakal,
daß er sich häute, vom Wolf? Soll
er sich selber ziehen die Zähne?
Was gefällt euch nicht
an Politruks und an Päpsten,
was guckt ihr blöd aus der Wäsche
auf den verlogenen Bildschirm?
Wer näht denn dem General
den Blutstreif an seine Hose? Wer
zerlegt vor dem Wucherer den Kapaun?
Wer hängt sich stolz das Blechkreuz
vor den knurrenden Nabel? Wer
nimmt das Trinkgeld, den Silberling,
den Schweigepfennig? Es gibt
viel Bestohlene, wenig Diebe; wer
applaudiert ihnen denn, wer
steckt die Abzeichen an, wer
lechzt nach der Lüge?
Seht in den Spiegel: feig,
scheuend die Mühsal der Wahrheit,
dem Lernen abgeneigt, das Denken
überantwortend den Wölfen,
der Nasenring euer teuerster Schmuck,
keine Täuschung zu dumm, kein Trost
zu billig, jede Erpressung
ist für euch noch zu milde.
Ihr Lämmer, Schwestern sind,
mit euch verglichen, die Krähen:
ihr blendet einer den andern.
Brüderlichkeit herrscht
unter den Wölfen:
sie gehn in Rudeln.
Gelobt sein die Räuber: ihr,
einladend zur Vergewaltigung,
werft euch aufs faule Bett
des Gehorsams. Winselnd noch
lügt ihr. Zerrissen
wollt ihr werden. Ihr
ändert die Welt nicht.
Aus: Hans Magnus Enzensberger, Gedichte 1950 – 2005. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Mai 2006.
Blickschärfung
Du warnst uns vor Leichtgläubigkeit,
vor blindem Glauben, blinder Liebe, blindem Gehorsam.
Nicht überall bist du, wo man deinen Namen braucht.
Nicht überall ist Liebe, wo man freundlich tut.
Nicht überall ist Gerechtigkeit, wo sie auf dem Papier steht.
Wieviel Blut ist schon geflossen - in deinem Namen!
Was haben Christen in deinem Namen getan
an Juden und Täufern, an Bauern und Arbeitern!
Was für fatale Paarungen in deinem Namen
von Thron und Altar, von Kapital und Kirche!
Talare und Kanzeln und Liturgien
schützen uns nicht davor,
heute schon Opfer neuer Ideologien zu werden,
Ideologien von rechts und von links.
Jesus, Bruder, der du allein die Wahrheit bist,
gib uns den Geist, der die Geister scheidet,
den Blick für das Echte und das Falsche,
das Menschliche und das Unmenschliche,
das oft zum Verwechseln ähnlich ist.
Steh du mit deiner Gnade denen bei,
die bei den Menschen in Ungnade fallen,
weil es ihnen um Menschen geht, nicht um Parolen.
Du erwartest Früchte von uns,
Früchte deiner Tat, die du für uns getan hast,
Früchte deiner Liebe, mit der du an uns leidest.
Hilf uns, dich neu und besser zu verstehen,
auch aus dem Munde der Kritischen,
auch aus dem Reden und Tun derer,
die deinen Namen nicht mehr über die Lippen bringen,
weil wir ihn zu lange mißbraucht haben.
Hilf uns aufhören,
uns vor dir und den Menschen zu verteidigen,
uns auf unsere guten Taten zu berufen,
wenn du neue und bessere Taten erwartest.
Du bist unser Richter, der du unser Retter bist,
aber auch der Retter der andern.
Laß uns dir nicht mehr im Wege stehen,
wenn du auf dem Weg bist zu deiner Welt.
Gib uns das Wort und die Tat, die heute fällig ist.
Gib uns die Glaubwürdigkeit des Redens,
das durch unser Verhalten gedeckt ist.
Es geht um dich und deinen Namen,
weil es dir um uns und unsere Brüder geht.
Aus: Theo Brüggemann, Gebete zur Bergpredigt. Verlag Ernst Kaufmann, Lahr 1971.
Gebet in der Krise
Herr, ich habe keine Worte, ich bin leer.
Ich verstehe meinen Partner nicht mehr,
und er versteht mich nicht mehr.
Eine Eiseskälte geht von ihm aus.
Ich bin vollkommen isoliert.
Es ist kein Gespräch mehr da,
keine Liebe mehr, kein Vertrauen.
Wir gehen getrennte Wege.
Ich bin verzweifelt.
Überwinde meine Abneigung und meinen Zorn,
heile ihn und mich.
Zeige uns Wege in die Zukunft.
Hilf uns, einander zu vergeben.
Sei du zwischen uns.
EG Rheinland 952
Gebet auf der Suche nach Gott
Um Umschulung bitten wir,
um Kenntnisse, die wirklich dem Leben dienen,
um die Fähigkeit zur Handarbeit für den Frieden.
Darum bitten wir,
um ein neues Gefühl für die Sprache
im Hören auf Unterdrückte und Minderheiten.
Dass wir ein scharfes Gehör entwickeln
für die Sprache von Propheten und Befreiern.
Dass wir tief getroffen und wesentlich verändert werden
durch den Notruf aller Machtlosen,
durch den stillen Protest aller Sprachlosen.
Um ein neues Verständnis von Geschichte bitten wir.
Dass wir sie betrachten aus dem Blickpunkt der Verlierer,
nicht aus der Perspektive der Sieger;
aus der Sicht der Sklaven,
nicht aus dem Blickpunkt der Herren.
Um ein neues Verständnis von Erdkunde bitten wir.
Dass wir die Orte des Unrechts kennen.
Dass wir wissen, wo heute Ägypten liegt
und wo die Sklaven der jetzigen Pharaos wohnen.
Um eine neue Naturkunde bitten wir.
Dass wir uns entscheiden
zwischen Schöpfung oder Zerstörung.
Dass wir die Lagerstätten des Todes entlarven
und unseren Kampf für eine menschenwürdige Umwelt nicht aufgeben.
Um eine neue Methode des Rechnens bitten wir.
Dass wir uns üben im Mahlnehmen durch Teilen.
Dass ausgerechnet das Zeichen des Brechens und Teilens
das Zeichen des Überlebens wird.
Dass das letzte Abendmahl Jesu
der erste Überfluss für alle sein wird.
Dieter Zils in der Gebetsmappe der Burg Altpernstein
Weichen stellen
Im Leben muss man nicht ganz umkehren,
brauchst nur die Weichen verstellen,
und es geht in eine andere Richtung.
Dein Lebenszug fährt in ein anderes Land -
mit neuen Menschen,
die neue Erfahrungen bringen ...
Nur eine kleine Weichenverschiebung -
und neues Leben fängt an.
Aus: Ilse Pauls, Worte am Weg. Gedichte. Wolfgang Hager Verlag, Stolzalpe 2013.