Wir zünden eine Kerze an und legen unsere Mund-Nasen-Bedeckungen (oder Masken) auf den Tisch, die schönsten, die wir haben.
Dann bezeichnen wir uns mit dem Kreuz und sagen:
„Im Namen des Vaters …“
Lied: Du bist spitze
Mit Kindern: https://www.youtube.com/watch?v=K8kw0_Zl190
DU bist spitze,
DU bist genial,
jemanden wie DICH,
den gibt es nicht noch mal.
So wie DU bist,
hat Gott DICH ausgedacht.
Er hat DICH wirklich wunderbar gemacht!
Dein Gesicht total einmalig auf der Welt,
deine Arme, deine Beine sind der Clou.
Niemand denkt und fühlt grad so, wie du es tust,
keiner lacht und singt und tanz genau wie du!
DU bist spitze,
DU bist genial,
jemanden wie DICH,
den gibt es nicht noch mal.
So wie DU bist,
hat Gott DICH ausgedacht.
Er hat DICH wirklich wunderbar gemacht!
Auch wenn du dich manchmal selbst nicht leiden kannst
und du dich fragst, ob du auch wirklich wichtig bist:
Viele sind froh, dass es dich gibt auf dieser Welt,
gäbs dich nicht, dann würdest du sehr vermisst!
DU bist spitze,
DU bist genial,
jemanden wie DICH,
den gibt es nicht noch mal.
So wie DU bist,
hat Gott DICH ausgedacht.
Er hat DICH wirklich wunderbar gemacht!
Auch wenn du nicht überall die Beste bist
und du manche Dinge einfach nicht verstehst-
dafür kannst du vieles andere wirklich toll,
du bist gut, kein Grund dass du dich irgendwie genierst.
DU bist spitze,
DU bist genial,
jemanden wie DICH,
den gibt es nicht noch mal.
So wie DU bist,
hat Gott DICH ausgedacht.
Er hat DICH wirklich wunderbar gemacht!
Uwe Lal
Lieder zwischen Himmel und Erde, Münster 6. Aufl. 2011, Nr. 343
Gebet:
Herr,
ich fühle mich so fremd, wenn ich Mund und Nase bedecke,
die Brille beschlägt,
meine Worte so ganz anders klingen.
Ich freue mich, so unter die Leute gehen zu können,
aufeinander Acht zu haben,
in der Distanz einander nahe zu sein.
Ich bin glücklich, dass
mein Gesicht total einmalig auf der Welt ist,
dass ich so, wie ich bin,
von DIR ausgedacht bin.
Schenke mir unter ein paar Zentimetern Stoff
ein lachendes Gesicht,
fröhliche Augen und
und ein weites Herz.
Psalm 89: (GL neu 657,3)
Kv.: Von den Taten deiner Huld, o Herr, will ich ewig singen. – Kv.
Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen,
bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.
Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig;
deine Treue steht fest im Himmel. - (Kv)
Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen:
„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten
und David, meinem Knecht, geschworen:
Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand,
und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.“ - (Kv)
Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du,
mein Gott, der Fels meines Heiles.
Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren,
mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen. – Kv.
Lesung: (Joh 13,16-20)
Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte, sprach er zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat.
Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt.
Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen.
Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es.
Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Annäherungen:
Ein schönes Lied ist das: Du bist spitze, du bist genial… Genau genommen: ein Kinderlied. Noch genauer: ein Mutmach-Lied. Aber das kenne ich doch auch, so alt ich inzwischen geworden bin:
Dass ich mich manchmal nicht leiden kann… Dass ich nicht überall der Beste bin. Ein großes Kind bin ich – geblieben.
So toll das ist, aufgebaut und ermutigt zu werden, toller ist, sich das gemeinsam zuzusingen. In gewisser Weise bekommen die Worte ihren Reiz gerade dadurch, dass ich sie einem anderen Menschen singe: Dein Gesicht, total einmalig auf der Welt, deine Arme, deine Beine sind der Clou.
Lange bevor Uwe Lal die Idee für dieses Lied hatte, hatte ein anderer seinen Jüngern die Füße gewaschen. Das war nicht nur aufmerksam und erfrischend – bei den staubigen Wegen, nur mit leichten Sandalen an den Füßen -, das war genau genommen ein Rollentausch: der Herr schlüpft in die Rolle eines Sklaven. An anderer Stelle fällt dafür das Wort „Liebe“. Liebe braucht keine Rollen, keine Hierarchie, kein oben, kein unten.
Obwohl wir im Wonnemonat Mai sind, können wir lächelnd ein Weihnachtslied summen:
„Er wird ein Knecht und ich ein Herr;
das mag ein Wechsel sein!
Wie könnt es doch sein freundlicher,
das herze Jesulein,
das herze Jesulein!
Heut schließt er wieder auf die Tür
zum schönen Paradeis;
der Cherub steht nicht mehr dafür.
Gott sei Lob, Ehr und Preis,
Gott sei Lob, Ehr und Preis!“
Schauen wir uns die Szene noch einmal kurz an –
(Sie können sie im Johannesevangelium, Kapitel 13, gerne ganz lesen).
Nach orientalischem Brauch legen sich die Gäste auf Polstern zu Tisch. Ganz relaxt. Für uns wohl nicht so bequem, soll aber sehr gemütlich gewesen sein. Während sie plauderten und die ersten Häppchen in den Mund steckten, einander zuprosteten, kamen die Sklaven und – wuschen die Füße. Kaltes, klares Wasser. Wie da das Leben von unten wuchs! Das war Standard. Alter Brauch. Schöne Normalität. Verdreckt waren die Füße nicht, aber eben staubig. Vom Feld kamen die Gäste in der Regel nicht. Die Sandalen waren abgelegt. Wie wir Hut und Mantel ablegen. Was aber nicht vorgesehen war: dass der Gastgeber, der Hausherr, der Freund – und so weiter und so weiter – die Füße wäscht. Das hätte alle Regeln, alte Traditionen, jede Vernunft verletzt. Dafür waren die Sklaven da. Diener also. Schließlich ist die Welt wohlgeordnet. Wer macht heute die Drecksarbeit? Wer lässt sich bedienen? Wie viele Untergebene sind Heerschau der Großen? Gelegentlich sehen wir die Trosse aufmarschieren – und wer es nicht besser weiß, sieht Glanz von oben auf sich fallen. Auch Sklaven können so gut gekleidet sein wie die Herren. Dass es auch unter Sklaven eine Hackordnung gibt, davon weiß Jesus auch zu erzählen. Aber das heben wir uns für später auf!
Ich habe noch nicht herausbekommen, woran Uwe Lal wohl gedacht hat, als er sein Kinderlied schrieb. Aber der einfache Satz „Dein Gesicht, total einmalig auf der Welt, deine Arme, deine Beine sind der Clou“ ist wie aus dem Evangelium geschnitten. Die Kinder singen und die Erwachsenen stimmen ein: Dein Gesicht, Deine Arme, Deine Beine. Vielleicht gar nicht schlecht, Dich zu besingen! Wenn wir es gemeinsam singen, bekomme ich auch etwas davon ab.
Das Evangelium mag zwar gelegentlich wie aus einer anderen Welt sein, aber ich verstehe es auf Anhieb! „Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt.“
Manchmal möchte ich Herr spielen. Und wenn nicht Herr, so doch sein Vertreter. Wenigstens.
In dieser Geschichte tauchen wir aber gleich zweimal auf – und ganz anders:
Einmal, weil Jesus mir – im übertragenen Sinn – die Füße (nicht den Kopf!) wäscht,
dann, weil ich in seine Rolle schlüpfen kann, anderen Menschen die Füße (nicht den Kopf!) zu waschen. Denn unsere Wege sind – staubig, mühsam, lang. Mal geht’s hinauf, mal tief hinunter. Mal großmäulig, mal kleinlaut. Mal mit schwerem Gepäck auf dem Rücken, mal barfuß mit blutigen Füßen. Mal voller Wut, mal einfach nur hungrig. Dass ich mich manchmal selbst nicht leiden kann… dass ich nicht überall der Beste bin…
Fürbitten:
Was für ein Kunstwerk, Gott,
du Schöpfer und Liebhaber des Lebens,
sind unsere Füße.
Wir können stehen,
uns auf die Zehenspitzen stellen,
wir können gehen,
laufen
springen.
Wir können schleichen,
tanzen,
hüpfen.
Hilf uns, dass wir nicht treten,
auf keinen Menschen trampeln,
keine verbrannte Erde hinterlassen,
auf unsere Fußspuren achten.
Hilf unseren Kindern und Enkeln,
mutig ins Lebens zu gehen,
uns allen,
das Fleckchen Erde unter unseren Füßen
behutsam zu achten.
Hilf unseren Alten,
gütig auf ihre Schritte zurückzuschauen,
uns allen,
die verwilderten Wege freizumachen.
Hilf unseren Sterbenden,
in das neue Leben zu gehen,
uns allen,
keinen Menschen aufzugeben.
Herr, achte auf unsere Füße.
Dass sie nicht den Halt verlieren.
Dass sie nicht ins Leere laufen.
Dass sie die Hoffnung nicht zertreten.
Du, Herr, hast die Füße gewaschen.
Dir gehen wir entgegen.
Vater unser im Himmel …
Lied:
Gott, dein guter Segen ist wie ein großes Zelt
Mit Kindern: https://www.youtube.com/watch?v=w23bHsC5cwU
Mit Orgelbegleitung und Text: https://www.youtube.com/watch?v=i9c5qxxaoyI
Gott, dein guter Segen, ist wie ein großes Zelt,
hoch und weit, fest gespannt, über unsre Welt.
Guter Gott ich bitte dich:
schütze und bewahre mich,
lass mich unter deinem Segen,
leben und ihn weitergeben.
Bleibe bei uns alle Zeit,
segne uns, segne uns, denn der Weg ist weit,
denn der Weg ist weit.
Gott, dein guter Segen ist wie ein helles Licht
leuchtet weit, alle Zeit, in der Finsternis.
Guter Gott, ich bitte dich:
leuchte und erhelle mich,
lass mich unter deinem Segen
leben und ihn weitergeben.
Bleibe bei uns alle Zeit.
segne uns, segne uns, denn der Weg ist weit,
denn der Weg ist weit.
Gott, dein guter Segen ist wie des Freundes Hand
die mich hält, die mich führt,
in ein weites Land.
Guter Gott ich bitte dich:
führe und begleíte mich
lass mich unter deinem Segen
leben und ihn weitergeben.
Bleibe bei uns alle Zeit.
segne uns, segne uns, denn der Weg ist weit,
denn der Weg ist weit.
Gott, dein guter Segen ist wie der sanfte Wind,
der mich hebt, der mich trägt
wie ein kleines Kind.
Guter Gott ich bitte dich:
stärke und erquicke mich,
lass mich unter deinem Segen
leben und ihn weitergeben.
Bleibe bei uns alle Zeit.
segne uns, segne uns, denn der Weg ist weit,
denn der Weg ist weit.
Gott, dein guter Segen ist wie ein Mantelkleid
das mich wärmt und beschützt,
in der kalten Zeit.
Guter Gott ich bitte dich:
tröste und umsorge mich,
lass mich unter deinem Segen
leben und ihn weitergeben.
Bleibe bei uns alle Zeit.
segne uns, segne uns, denn der Weg ist weit,
denn der Weg ist weit.
Gott, dein guter Segen ist wie ein weiches Nest
danke Gott weil du mich heute leben lässt.
Guter Gott ich danke dir,
deinen Segen schenkst du mir.
Und ich kann in deinem Segen,
leben und ihn weitergeben.
Du bleibst bei uns alle Zeit
segnest uns, segnest uns, denn der Weg ist weit,
denn der Weg ist weit.
Reinhard Bäcker, Musik: Detlev Jöcker
Lieder zwischen Himmel und Erde, Münster 6. Aufl. 2011, Nr. 364
Zusammengestelle von Pfarrer Manfred Wussow