Predigtforum-Logo Druckversion
  • Jetzt spenden
Predigtforum
  • Programmübersicht
  • Allgemeine Messtexte
  • Archiv 2007 bis heute
  • Archiv 1996-2007
  • Hausgottesdienste
  • Download
  • Terminplan
  • Autoren
  • Redemptoristen
  • 19. Dez. 20214. Adventsonntag (C)
  • 12. Dez. 20213. Adventsonntag (C)
  • 08. Dez. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 05. Dez. 20212. Adventsonntag (C)
  • 04. Dez. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 30. Nov. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 28. Nov. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 27. Nov. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 22. Mai. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 21. Mai. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 20. Mai. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 19. Mai. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 18. Mai. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 17. Mai. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 15. Mai. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 14. Mai. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 26. Jan. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 06. Jan. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 05. Jan. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 04. Jan. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 03. Jan. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 02. Jan. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 01. Jan. 2021Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 31. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 30. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 29. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 28. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 27. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 26. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 25. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 24. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 23. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 22. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 21. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 20. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 19. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 18. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 17. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 16. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 15. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 14. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 13. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 12. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 11. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 10. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 09. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 08. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 07. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 06. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 05. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 04. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 03. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 02. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 01. Dez. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 30. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 29. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 28. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 27. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 26. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 25. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 24. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 23. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 22. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 21. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 20. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 19. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 18. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
  • 17. Nov. 2020Hausgottesdienst (Sonst.)
Weiter
Zurück

 

Heute
↑
  • Jan
  • Feb
  • Mar
  • Apr
  • Mai
  • Jun
  • Jul
  • Aug
  • Okt
  • Sep
  • Nov
  • Dez
    • Mo
    • Di
    • Mi
    • Do
    • Fr
    • Sa
    • So

    19. Dez. 2021

    4. Adventsonntag (C)

    • Lesung
    • Hausgottesdienst
    • Kontexte

    Einführungen zu den Gottesdienstlesungen - Ltg 0

    Die Katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und Schweiz stellenen auf Ihren Webseiten ausführliche Kommentare und Anleitungen zum Lesen der biblischen Lesungen für Sonn- und Feiertage zum Download im PDF-Format. Mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Bibelwerke übernhemn wir die Kurzeinleitungen zu den Lesungen. Die vollständigen Texte können Sie von folgenden Adressen im PDF-Format herunterladen:

    https://www.bibelwerk.de/verein/was-wir-bieten/sonntagslesungen/alle-sonntagslesungen
    https://www.jahrederbibel.at/pages/jahrederbibel/home/bibellesen/allesonntagslesungen

    1. Lesung - Mi 5,1-4a

    Im Prophetenbuch Micha geht es immer wieder darum, wie das kleine Volk Israel in der Völker-gemeinschaft in Frieden leben kann. Das geht nach dem Propheten Micha nur mit einem neuen König aus dem Davidstamm, der sich als Hirt für die Armen erweist und aus seiner Gottesbeziehung heraus wirkt.
    (c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.

    Lesung aus dem Buch Micha.

    So spricht der HERR:
    Du, Betlehem-Efrata,
       bist zwar klein unter den Sippen Judas,
    aus dir wird mir einer hervorgehen,
       der über Israel herrschen soll.
    Seine Ursprünge liegen in ferner Vorzeit,
    in längst vergangenen Tagen.
    Darum gibt er sie preis,
       bis zu der Zeit, da die Gebärende geboren hat.
    Dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren
       zu den Söhnen Israels.
    Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN,
    in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes.
    Sie werden in Sicherheit wohnen;
    denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde.
    Und er wird der Friede sein.

    Lesungskommentar
    Bernhard Zahrl (2009)
    Lesungskommentar
    Martin Leitgöb (2006)
    Lesungskommentar
    Antonia Keßelring (2003)

    Im Jahr 586 vor Christi Geburt wurde Jerusalem von den Babyloniern erobert, zerstört und die Jerusalemer Oberschicht nach Babylon deportiert. Das Königreich Israel ist von der Landkarte verschwunden und kein König aus dem Hause David regierte mehr, sondern ein persischer Statthalter verwaltete das Land. Interpretiert wurden diese Ereignisse als Folge der Nichtbeachtung der vorangegangenen Mahnungen mehrerer Propheten.

    In diese Situation hinein, in der das Volk Israel in der babylonischen Gefangenschaft leidet und auf einen Neubeginn hofft, ergeht das Prophetenwort der heutigen ersten Lesung.

     

    Ein Herrscher neuer Qualität wird in diesem Text angekündigt. Dieser wird nicht aus der Hauptstadt Jerusalem, sondern aus dem geradezu unbedeutenden "Landstädtchen" Betlehem kommen. In diesem neuen Zeitalter wird das Volk nach Hause zurückkehren, in Sicherheit leben und Frieden wird herrschen - noch ist es aus Sicht des Verfassers unseres Textes aber nicht so weit, im Moment wird dieses Heil erst angekündigt.

    Es handelt sich um einen der klassischen messianischen Texte des Alten Testaments. Von den meisten Exegeten wird er in die Zeit des babylonischen Exils datiert. Den Hintergrund bildet somit die Erfahrung, dass sich das Gottesvolk trotz vieler Mahnungen der Propheten immer wieder von seinem Herrn abgewandt hat und eigenen Wegen gefolgt ist, die letztlich in die Katastrophe geführt haben: Jerusalem wurde 586 v. Chr. zerstört, maßgebliche gesellschaftliche Kreise wurden nach Babylon deportiert.

     

    Vor diesem Hintergrund entsteht die Hoffnung auf einen Herrscher ganz neuer Art, der sein Volk in eine messianische Friedenszeit führt. Nicht aus der Hauptstadt Jerusalem wird er kommen, wie die früheren Könige, sondern aus der Heimat Davids, dem unbedeutenden Bethlehem, das hier um den Flurnamen „Efrata“ ergänzt wird, der soviel wie „fruchtbares Land“ bedeutet. Aus kleinen Anfängen kann Großes werden. Die gegenwärtige Zeit wird dabei durchaus noch als schmerzvoll empfunden, denn noch ist Israel eine preisgegebene Gebärende, die in Schmerzen liegt, doch in prophetischer Weise wird bereits ein neuer Anfang verheißen, dessen sichtbares Zeichen die Heimkehr aus dem Exil nach Jerusalem, an den ursprünglichen Ort der Gottesverehrung, ist. Vom neuen Herrscher selbst heißt es, dass er der Friede sein wird. Im hebräischen Urtext steht hier „Shalom“, ein Wort, das über die landläufige Bedeutung von Frieden weit hinausgeht und auch Dimensionen wie Heil, Wohlergehen, Gesundheit, Glück, Leben in rechter Ordnung etc. miteinschließt.

    Die meisten alttestamentlichen Exegeten nehmen an, dass dieser Text in der Zeit nach dem Exil Israels entstand. Nach der Zerstörung Jerusalems 586 n.Chr. wurde die Oberschicht nach Babylon verschleppt. Bei ihrer Rückkehr gab es das Königreich Israel nicht mehr, es war zu einer persischen Provinz geworden, die nicht mehr von Königen aus dem Haus Davids regiert, sondern von einem Beamten des persischen Reichs verwaltet wurde. In biblischer Zeit erlangte Israel nie wieder seine Selbständigkeit.

     

    Unsere Perikope gehört zu den messianischen Verheißungen, die in dieser Epoche entstanden. In der Zeit der Fremdherrschaft begann man sich nach einer neuen Zeit zu sehnen, in der Israel wieder frei sein würde wie damals. Verschiedene Propheten sprachen dem Volk Mut zu und erinnerten es daran, dass Jahwe sein Volk nicht im Stich lassen werde. Allerdings hütete man sich davor, einfach die alten Zeiten zu verklären. Zu genau hielt sich die Erinnerung an die Schattenseiten der Königszeit: die Kriege, die Willkür mancher Könige und die schier unüberbrückbare Kluft zwischen von Arm und Reich. Das Neue, dass man erhoffte, war nicht einfach eine Wiederauflage des Alten. Die Texte verheißen einen König ("Messias") der ganz anderen Art, der Gerechtigkeit und Frieden sichert und sich um sein Volk sorgt wie ein Hirt, der seine Herde weidet. Sie sprechen von einer neuen, friedlichen und gerechten Art des Zusammenlebens.

     

    Der kleine Ausschnitt aus dem Buch des Propheten Micha knüpft zunächst an die Vergangenheit Israels an: In grauer Vorzeit nahm in dem kleinen Ort Bethlehem die Dynastie Davids ihren Anfang, die danach Jahrhunderte lang Juda beherrschte. Von dort wird auch die neue Zeit ihren Anfang nehmen. Dazwischen, so der Prophet weiter, liegt eine Zeit, in der Jahwe Israel preisgibt: das Exil und die Fremdherrschaft. Alles ändert sich, sobald der verheißene König geboren wird (hier, in Vers 3 wird wohl auf die viel ältere Verheißung bei Jes 7 angespielt). In diesem König wird Jahwe selber handeln. Er wird sein Volk zusammenrufen und eine neue Art von Frieden schaffen: Friede, der nicht dadurch entsteht, dass strenge Reichsgrenzen gezogen, verteidigt und gesichert werden, sondern Friede, der "von innen heraus", von diesem neuen König, und letztlich aus der Kraft Gottes, die in ihm wirkt, ausgeht. Diese Friedensmacht des Königs löst die Grenzen Israels auf und breitet sich von dort überall aus bis an die Grenzen der bewohnten Welt.

     

    Reine Wunschphantasien eines unterdrückten Volkes? Ich glaube, dass es um mehr geht: Der Text spricht die Ursehnsucht des Menschen nach dauerhaften Frieden an. Und er formuliert das Bekenntnis, dass Jahwe diese Sehnsucht stillen kann. Er kann die Beziehungen der Menschen so verwandeln, dass diese versöhnte und befriedete Art des Miteinanders die notwendigen Grenzen und Verteidigungslinien einzelner Gruppen und Nationen überflutet, überflüssig macht und auflöst.

     

    Antwortpsalm - Ps 80, 2ac. 3bc 15-16. 18-19

    Kv - Stelle uns wieder her, o Gott!
    Lass dein Angesicht leuchten und wir sind gerettet. - Kv
    (Oder GL 46,1)


    Du Hirte Israels, höre!
    Der du auf den Kerubim thronst, erscheine!
    Wecke deine gewaltige Kraft
    und komm zu unserer Rettung! - Kv

    Gott der Heerscharen, kehre doch zurück,/
    blicke vom Himmel herab und sieh,
    sorge für diesen Weinstock!
    Beschütze, was deine Rechte gepflanzt hat,
    und den Sohn, den du dir stark gemacht! - Kv

    Deine Hand sei über dem Mann zu deiner Rechten,
    über dem Menschensohn, den du dir stark gemacht.
    Wir werden nicht von dir weichen.
    Belebe uns und wir rufen deinen Namen an.- Kv

    2. Lesung - Hebr 10,5-10

    Der Hebräerbrief ist eine schriftliche Predigt an Judenchristen mit einer Deutung von Jesu Heilswirken in jüdischen Kultvorstellungen. Jesus hat den alten Opferkult, bei dem Tiere und Speisen im Tempel dargebracht wurden, aufgehoben. Er tat das dadurch, dass er sich Gott mit ganzer Person selbst hingegeben und dadurch Versöhnung erwirkt hat. Dadurch hat er als Mittler alle, die zu ihm gehören, in Gottes Bereich geholt.
    (c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.

    Lesung aus dem Hebräerbrief.

    Schwestern und Brüder!
    Bei seinem Eintritt in die Welt spricht Christus:
    Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert,
       doch einen Leib hast du mir bereitet;
    an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen.
    Da sagte ich: Siehe, ich komme
       - so steht es über mich in der Schriftrolle - ,
    um deinen Willen, Gott, zu tun.
    Zunächst sagt er:
       Schlacht- und Speiseopfer,
       Brand- und Sündopfer forderst du nicht,
    du hast daran kein Gefallen,
       obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden;
    dann aber hat er gesagt:
       Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun.
    Er hebt das Erste auf,
       um das Zweite in Kraft zu setzen.
    Aufgrund dieses Willens
       sind wir durch die Hingabe des Leibes Jesu Christi geheiligt -
       ein für alle Mal.

    Lesungskommentar
    Bernhard Zahrl (2009)
    Lesungskommentar
    Martin Leitgöb (2006)
    Lesungskommentar
    Antonia Keßelring (2003)

    Einer der Schwerpunkte des Briefes an die Hebräer ist die Ausfaltung der Bedeutung des Hohepriestertums Jesu Christi.

    In Abhebung von und zu den Opfern im älteren Testament wird klar angesprochen, dass Gott an den vorangegangenen Opferformen keinen Gefallen mehr hat und diese Opferformen werden gleichsam außer Kraft gesetzt. Er setzt nun ein zweites Opfer, die Opfergabe seines Leibes in Kraft - ein Opfer von völlig neuer Qualität.

     

    Die Opferthematik steht in diesem Textabschnitt im Vordergrund. Doch bei genauerem Studium erhält Vers 7, "Da sagte ich: Ja, ich komme - so steht es über mich in der Schriftrolle -, um deinen Willen, Gott, zu tun." eine große Bedeutung. Hier wird angesprochen, dass Jesus der verheißene und erwartete messianische Heilsmittler ist. Dies rückt die Perikope nicht nur in die Nähe der alttestamentlichen ersten Lesung, sondern erklärt auch ihre Verwendung in der Adventzeit, in der die erwartete Begegnung mit Jesus Christus als Erfüllung aller Sehnsüchte und Vorbereitung auf sein zukünftiges Kommen am Ende der Geschichte gesehen werden kann.

    Die Lesungsperikope zeigt wie viele andere Stellen des Hebräerbriefes folgende inhaltliche Linie: In Jesus Christus ist das alttestamentliche Opferwesen "ein für allemal" aufgehoben. Das heißt nicht, dass die Opfer zu ihrer Zeit nicht ihre Berechtigung gehabt hätten, es bedeutet aber, dass ihre nie vollständig erreichte Intention, nämlich die Heiligung der Glieder des Volkes Gottes, in Jesu Menschwerdung, Sterben und Tod zur Erfüllung gekommen ist. Die Textstelle spielt dabei auf Ps 40,7-9 an.

     

    Die im Alten Bund gesuchte Vollendung ist mit Jesus Christus endgültig wirksam geworden. Er ist der im Alten Testament, in der "Schriftrolle", vielfach verheißene und erwartete Heilsmittler, der Messias. Dieser Gedanke - nicht die Opferthematik (diese ist letztlich eine vom Verfasser des Briefes gewählte Hilfskonstruktion zur Veranschaulichung der Bedeutung Jesu) - verknüpft unsere Perikope denn auch mit der ersten Lesung (Mi 5,1-4a) und rückt sie in die Zeit des Advents, dessen Grundthemen ja die Erfüllung der großen Sehnsüchte des alttestamentlichen Gottesvolkes im Kommen Jesu Christi und die Vorbereitung seines endzeitlichen Kommens sind.

    Der Hebräerbrief wird zu den sogenannten "katholischen" (d.h. "an alle gerichteten") Briefen gerechnet. Wer ihn schrieb und wer seine Adressaten waren, wissen wir heute nicht mehr. Weil er die hebräische Bibel gut kannte, aber ausgezeichnet Griechisch konnte, nimmt man an, dass der Autor ein gebildeter Judenchrist - vielleicht aus der Diaspora - war, der für Seinesgleichen diesen Text verfasste. Er entstand zwischen 80 und 95 n. Chr.

     

    Ursprünglich war der Hebräerbrief nicht als Brief gedacht - es fehlen Anrede und eine Grußliste, wie sie z. B. die Paulusbriefe haben -, sondern war wohl eher eine Art urchristliche Predigt, in der wichtige Stellen des Alten Testamentes ausgelegt werden. Der Verfasser möchte zeigen, dass Christus die Erfüllung der alten Verheißungen ist, um so die alttestamentliche Überlieferung mit dem Neuen, das mit Christus begonnen hat, zu verbinden. Seiner Ansicht nach ist schon im Alten Testament überall von Christus die Rede.

     

    Aus heutiger Sicht sagen wir vielleicht, dass der Verfasser des Hebräerbriefs das Alte Testament ungebührlich vereinnahmt. Ich denke, dass sich darin ein Teil der Streitigkeiten zwischen der zahlenmäßig noch überlegenen Synagoge und der kleineren, aber ständig anwachsenden jungen Kirche widerspiegelt. Zwischen Christen und Juden war bereits ein tiefer Graben - beides zugleich konnte niemand sein. Der Autor dieser Schrift will sein jüdisches Erbe nicht preisgeben, aber ebenso wenig sein christliches Bekenntnis, und verfällt daher auf diese besondere Art der Schriftauslegung, um beides vereinen zu können.

     

    Im vorliegenden Abschnitt des Hebräerbriefs werden zunächst die Verse 5 - 7 aus dem Psalm 40 zitiert, und zwar nach der griechischen Übersetzung, die die Juden in der Diaspora verwendeten. Psalm 40 ist ein Danklied. Der Beter preist Gott für seine Errettung aus großer Not. In den Versen, um die es hier geht, erklärt der Beter, warum er es nicht einfach bei einem Dankopfer im Tempel bewenden lässt: Gott sind diese Opfer egal. Der wahre Gottesdienst ist es, seinen Willen zu tun, und dazu möchte sich der Psalmbeter aus Dankbarkeit gerne verpflichten.

     

    Der Autor des Hebräerbriefs deutet diese Stelle nun ganz neu, indem er die Psalmworte Christus selber in den Mund legt, und liest sie so: Christus erteilt den Opfern der alten Art eine Absage. Denn er ist das wahre Opfer. Aber nicht ein blutiges Tieropfer, sondern ein Opfer der neuen Art: Er kommt, um Gottes Willen zu tun. Wenn Christus also das wahre Opfer ist, dann nicht in erster Linie deshalb, weil er stirbt, sondern weil er zu Gottes Willen ein ungeteiltes Ja sagt.

     

    Ruf vor dem Evangelium - Lk 1,38

    Halleluja. Halleluja.
    Maria sagte:
    Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
    mir geschehe nach deinem Wort.
    Halleluja.

    Evangelium - Lk 1,39-45

    Am 4. Adventssonntag stehen wir kurz vor Weihnachten. Heute werden wir Zeugnis einer besonderen Begegnung. Zwei Frauen treffen sich. Zwei schwangere Frauen. Eine alte und eine junge Mutter. Beide Schwangerschaften sind nicht gewöhnlich. Diese Geburten verändern die Welt.
    (c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.

    Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

    In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg
       und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
    Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
    Und es geschah,
    als Elisabet den Gruß Marias hörte,
       hüpfte das Kind in ihrem Leib.
    Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
    und rief mit lauter Stimme:
       Gesegnet bist du unter den Frauen
    und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
    Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
    Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte,
       hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
    Und selig,
       die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
       was der Herr ihr sagen ließ.

    Lesungskommentar
    Bernhard Zahrl (2009)
    Lesungskommentar
    Martin Leitgöb (2006)

    Innerhalb des Lukasevangeliums werden die Kindheitsgeschichten von Jesus und Johannes dem Täufer berichtet. Beide Erzählstränge laufen nahezu parallel ab. Die inhaltliche Verknüpfung der beiden miteinander erfolgt durch das heutige Evangelium. Dadurch wird zumindest eine Nahebeziehung, wenn schon keine direkte Begegnung, zwischen Jesus und Johannes hergestellt. Nach alter jüdischer Überzeugung meinte man, dass sich das spätere Verhalten eines Menschen bereits im Mutterleib widerspiegle - und so bricht Johannes ob der Begegnung mit Jesus gleichsam in Jubel aus.

     

    In dieses Bild passt auch das Verhalten von Elisabet. Sie, die ältere der beiden Frauen und die eindeutig in der sozialen Hierarchie höher stehende, verneigt sich vor Maria - vgl. dazu auch den Vers 43: "Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?". Weiters preist Elisabet Maria, weil diese dem Wort Gottes vertraut und glaubt.

     

    Rein formal lässt sich das heutige Evangelium in folgenden Handlungsablauf aufteilen:

    1,36 Verkündigung der Schwangerschaft Elisabets

    1,38: Einwilligung Marias in den Heilsplan Gottes

    1,39-41: erzählende Einleitung: Maria macht sich auf zu Elisabet; Gruß Mariens; Reaktion des Kindes

    1,42a: Redeeinleitung durch Elisabet

    1,42b-45: Elisabet preist Maria

    1,46a: Redeeinleitung Marias

    1,46b-50: Preisung Gottes durch Maria wegen seiner Heilstat an ihr selbst

    1,51-55: Preisung Gottes durch Maria wegen seiner (zukünftigen) Heilstaten

    1,56: erzählerischer Abschluss: Rückkehr Marias nach Hause

    1,57: Geburt des Täufers

    Die Evangeliumsperikope verknüpft innerhalb der Kindheitsgeschichte des Lukasevangeliums jenen Erzählstrang, der von der Geburt Johannes des Täufers berichtet, mit dem Erzählungstrang über die Geburt Jesu. So ist schon allein durch den größeren Kontext, in dem die Perikope steht, der theologische Hauptakzent gesetzt: es geht in erster Linie um die Begegnung zwischen Johannes dem Täufer und Jesus. Nach damaliger jüdischer Anschauung spiegelt sich das Leben von Erwachsenen schon in ihrem Verhalten im Mutterleib. Der Täufer erkennt Jesus, auf den er später das Volk hinweisen wird. Er wird zum ersten im Volk Israel, der Jesus als den kommenden Retter wahrnimmt und begrüßt. Seine freudige Bewegung - das Hüpfen oder Strampeln - im Leib der schwangeren Elisabeth zeigt, dass es sich wirklich um eine Begegnung mit dem Messias handelt, denn es wird hier auf eine Verheißung aus dem Prophetenbuch Maleachi angespielt, wo es heißt, dass in der messianischen Zeit die Geretteten in Jubel ausbrechen und wie Kälber aus dem Stall springen werden (Mal 3,20).

     

    Auch die Begrüßung Marias durch Elisabeth ist von diesem Aspekt her zu verstehen. Elisabeth ist die ältere von beiden und steht auch gesellschaftlich höher. Dennoch neigt sie sich vor Maria und erweist darin ihre Ehrfurcht vor der Mutter des kommenden Messias. Es handelt sich um eine Ursprungsszene späterer Marienverehrung. Elisabeth deutet auf die einzigartige Berufung Mariens und bezeichnet Maria sie als "gesegnet mehr als alle anderen Frauen" und "Mutter meines Herrn". Damit sind zentrale Motive der Verehrungswürdigkeit Mariens benannt, die bis heute gelten. Als weiteres Motiv kommt in der abschließenden Seligpreisung hinzu: Maria ist die vorbildlich Glaubende – sie hat dem Wort Gottes geglaubt, hat sich ihm geöffnet und war für es verfügbar.

     

    Vorschlag für einen Hausgottesdienst - Manfred Wussow (2021) - Vorschlag für einen Hausgottesdienst am 4. Adventsonntag - 19.12.2021

    Vorschlag für einen Hausgottesdienst am 4. Adventsonntag - 19.12.2021

    Vorbereitung:

    Versammeln Sie sich um den Adventkranz und entzünden Sie alle vier Kerzen.
    Sorgen Sie dafür, dass Ihr Gebet nicht durch einen Telefonanruf gestört wird.
    Beginnen sie Ihr Hausgebet mit einem Adventlied; z.B. GL 222: "Herr, send herab uns deinen Sohn", GL Ö798: "O komm, o komm, Emmanuel" oder GL 223: "Wir sagen euch an den lieben Advent…"

    Einleitung:

    Wir freuen uns schon auf Weihnachten. Es sind nur noch wenige Tage. Es ist schön, heute den 4. Adventsonntag zu feiern. Sind Sie auch gespannt oder neugierig? In diesem Jahr ist ja noch vieles anders.
    Heute macht sich Maria auf den Weg zu Elisabeth. Sie muss sich sogar ins Bergland wagen, in eine gottlose Gegend. Es wird ein besonderer Besuch. Maria, blutjung, Elisabeth, uralt – beide sind schwanger. Wer sich in dieser Geschichte aber besonders freut und aus dem Häuschen ist – das wird uns das Evangelium erzählen.
    Wir können uns mitfreuen. Was uns bedrückt, Sorgen macht und schuldig spricht, legen wir in Gottes Hand. Um sein Erbarmen bitten wir.

    Kyrie:

    Herr,
    wir kämpfen mit Unwägbarkeiten.
    Das Hin und Her nimmt uns mit.
    Herr, erbarme dich.

    Christus,
    du siehst die Zerrissenheit.
    Schuldvorwürfe schlagen in Gewalt um.
    Christus, erbarme dich.

    Herr,
    du schenkst uns Freude.
    Wir warten auf dich wie ein Kind.
    Herr, erbarme dich.

    Du Hirte Israels, höre!
    Der du auf den Kerubim thronst, erscheine!
    Wecke deine gewaltige Kraft
    und komm zu unserer Rettung!
    (Ps. 80)

    Eröffnungsgebet:

    Auf dich warten wir,
    Gott unserer Hoffnung!
    Du schenkst unseren aufgescheuchten Seelen deinen Frieden.
    Mit 2G, 2G+ und 3G hantieren wir gekonnt,
    wir fürchten die neue Variante Omikron,
    wirtschaftliche und soziale Verwerfungen
    verfolgen uns in den Medien.
    Nimm uns die Ängste,
    hilf uns, einander mit Liebe zu begegnen,
    und Worte zu finden, die heilen und guttun.
    In dem, was du sagst,
    geht uns die Welt neu auf.
    In Jesus Christus.
    In der Kraft deines Geistes.
    Heute und in Ewigkeit. – Amen.

    1. Lesung - Mi 5,1-4a

    Lesung aus dem Buch Micha.

    So spricht der HERR:
    Du, Betlehem-Efrata,
     bist zwar klein unter den Sippen Judas,
    aus dir wird mir einer hervorgehen,
     der über Israel herrschen soll.
    Seine Ursprünge liegen in ferner Vorzeit,
    in längst vergangenen Tagen.
    Darum gibt er sie preis,
     bis zu der Zeit, da die Gebärende geboren hat.
    Dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren
     zu den Söhnen Israels.
    Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN,
    in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes.
    Sie werden in Sicherheit wohnen;
    denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde.
    Und er wird der Friede sein.

    Antwortpsalm - Ps 80, 2ac. 3bc 15-16. 18-19

    Kv - Stelle uns wieder her, o Gott!
    Lass dein Angesicht leuchten und wir sind gerettet. - Kv
    (Oder GL 46,1)


    Du Hirte Israels, höre!
    Der du auf den Kerubim thronst, erscheine!
    Wecke deine gewaltige Kraft
    und komm zu unserer Rettung! - Kv

    Gott der Heerscharen, kehre doch zurück,/
    blicke vom Himmel herab und sieh,
    sorge für diesen Weinstock!
    Beschütze, was deine Rechte gepflanzt hat,
    und den Sohn, den du dir stark gemacht! - Kv

    Deine Hand sei über dem Mann zu deiner Rechten,
    über dem Menschensohn, den du dir stark gemacht.
    Wir werden nicht von dir weichen.
    Belebe uns und wir rufen deinen Namen an.- Kv

    2. Lesung - Hebr 10,5-10

    Lesung aus dem Hebräerbrief.

    Schwestern und Brüder!
    Bei seinem Eintritt in die Welt spricht Christus:
    Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert,
     doch einen Leib hast du mir bereitet;
    an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen.
    Da sagte ich: Siehe, ich komme
     - so steht es über mich in der Schriftrolle - ,
    um deinen Willen, Gott, zu tun.
    Zunächst sagt er:
     Schlacht- und Speiseopfer,
     Brand- und Sündopfer forderst du nicht,
    du hast daran kein Gefallen,
     obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden;
    dann aber hat er gesagt:
     Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun.
    Er hebt das Erste auf,
     um das Zweite in Kraft zu setzen.
    Aufgrund dieses Willens
     sind wir durch die Hingabe des Leibes Jesu Christi geheiligt -
     ein für alle Mal.

    Ruf vor dem Evangelium (vgl. Lk 1,38)

    Halleluja. Halleluja.
    Maria sagte:
    Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
    mir geschehe nach deinem Wort.
    Halleluja.

    Evangelium - Lk 1,39-45

    Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

    In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg
     und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
    Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
    Und es geschah,
    als Elisabet den Gruß Marias hörte,
     hüpfte das Kind in ihrem Leib.
    Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
    und rief mit lauter Stimme:
     Gesegnet bist du unter den Frauen
    und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
    Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
    Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte,
     hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
    Und selig,
     die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
     was der Herr ihr sagen ließ.

    Zum Nachdenken:

    Spannende Frage: Hat das Hüpfen des Kindes im Bauch der Elisabeth womöglich auch noch eine andere Bedeutung als die natürliche Bewegung eines Baby's, das sich schon einmal streicheln lässt? Doch! Johannes freut sich! Johannes freut sich auf Jesus! Johannes freut sich darüber, dass die alten Verheißungen Gottes in Erfüllung gehen. Dabei ist Johannes noch nicht einmal geboren! Eine schöne Geschichte: Bevor nur ein Wort gesagt wird, wandert die Freude über den Bauch der Elisabeth. Es ist jetzt nicht das Gesicht, auch nicht die Augen, die lachen – es ist der Bauch! Lukas hat viele schöne Geschichten erzählt in seinem Evangelium, das aber ist einmalig: dass ein Bauch vor Freude bebt, hat die Welt noch nicht gesehen. Nicht gesehen? Doch – hat sie!
    Es war im Bergland von Juda. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Gott fängt in der Einöde Neues an. Eigentlich unbemerkt. Wenn da nicht der Bauch wäre!

    Lobpreis:

    (Anrufungen nach den sog. O-Antiphonen des Stundenbuchs)

    Kehrvers:
    Lobet den Herrn, preist seine Huld und Treue.
    (GL 401)


    Jesus, göttlicher Herr,
    o Weisheit,
    hervorgegangen aus Gottes Mund,
    mächtig wirkst du in aller Welt, und freundlich ordnest du alles.

    Kehrvers

    Jesus, göttlicher Herr,
    o Herr und Fürst des Hauses Israel,
    du bist dem Mose erschienen in der Flamme des Dornbuschs
    und gabst ihm das Gesetz am Sinai.

    Kehrvers

    Jesus, göttlicher Herr,
    o Spross aus Isais Wurzel,
    gesetzt zum Zeichen für die Völker.
    Vor dir verstummen die Mächtigen,
    dich rufen die Völker.

    Kehrvers

    Jesus, göttlicher Herr,
    o Schlüssel Davids und Zepter des Hauses Israels.
    Du öffnest und niemand schließt,
    du schließest und niemand öffnet.

    Kehrvers

    Jesus, göttlicher Herr,
    o Morgenstern,
    Aufgang und Glanz des unversehrten Lichtes,
    der Gerechtigkeit strahlende Sonne.

    Kehrvers

    Jesus, göttlicher Herr,
    o König der Völker,
    den sie alle ersehnen,
    Eckstein, der das Getrennte eint,
    Schlussstein, der den Bau zusammenhält.

    Kehrvers

    Jesus, göttlicher Herr,
    o Immanuel,
    Gott mit uns, du unser König und Lehrer,
    du Sehnsucht der Völker und ihr Heiland.

    Kehrvers
    Danklied: z.B.: Nun danket alle Gott mit Herzen Mund und Händen (GL 405)

    Fürbitten:

    Elisabeth freut sich, von Maria besucht zu werden. Ihre Kinder sind noch nicht geboren, Johannes nicht, Jesus nicht. Aber die Freude ist riesig. Gott erfüllt die alten Hoffnungen und beginnt eine neue Geschichte.
    Darum beten wir heute:

    Für alle ungeborenen Kinder,
    die sehnsüchtig oder auch ängstlich erwartet werden,
    die das Licht der Welt erblicken,
    die auch mit ihren Dunkelheiten fertig werden.
    Bewahre uns davor,
    ihnen eine kaputte Welt zu hinterlassen.

    Erfülle uns mit Heiligem Geist

    Für alle Jugendlichen,
    die ihren Platz in der Welt suchen,
    die mit Geschichten und Traditionen großwerden,
    aber ihre eigenen Wege finden müssen.
    Hilf uns, mit ihnen die Welt noch einmal neu zu entdecken.

    Für die Menschen in der Ukraine,
    die mit Sorgen die Kriegsvorbereitungen an ihrer Grenze sehen,
    die fürchten, Spielbälle der großen Politik zu werden.
    Schenke uns die Kraft,
    für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten.

    Für die Flüchtlinge an der polnisch-belarussischen Grenze,
    für alle Flüchtlinge, die von Schleppern ausgenommen werden
    und keine Heimat finden.
    Mache uns mutig, europaweit Lösungen zu finden
    für Menschen, die vor Krieg und Hass, Hunger und Ungerechtigkeit fliehen.

    Für die Mediziner und Pflegekräfte,
    die jetzt in Coronazeiten um das Leben vieler Menschen kämpfen,
    die Impfstoffe und Medikamente entwickeln,
    die sich Hass und Gewalt ausgesetzt sehen.
    Begleite uns, Ängste, Missverständnisse und Verschwörungstheorien auszuräumen.

    Ein Kind hüpft im Bauch seiner Mutter.
    Sein Gesicht kennen wir noch nicht.
    Seine Stimme hören wir noch nicht.
    Aber in unseren Handflächen spüren wir das neue Leben.
    Wir streicheln den Bauch.
    So viel Hoffnung!
    Lass uns dich spüren, Gott. – Amen.

    Schlussgebet:

    Du hast uns Gemeinschaft geschenkt mit dir,
    du bist uns Vater und Mutter, Gott.
    Wir danken dir für die Adventszeit,
    für die Zeit der Umkehr und Erneuerung,
    für den gedeckten Tisch in unserer Mitte.
    Jetzt gehen wir auf Weihnachten zu.
    Die nächsten Tage werden noch stressig.
    Schenke uns die große Freude, dich zu erwarten,
    bei dir unsere Hoffnungen zu finden
    und das Glück mit anderen Menschen zu teilen.
    Segne die neue Woche
    und alle Menschen, denen wir begegnen.
    In Christus,
    der Mensch wird für uns. – Amen.

    Meditation:

    Aufmachen

    mich aufmachen
    wie Maria

    die Mühsal
    des Weges
    auf mich nehmen

    das
    was ich
    in mir trage
    wohlwollend
    annehmen

    nach rechts und links
    schauen
    wahrnehmen
    was mir
    im Unterwegssein
    geschenkt wird

    mich freuen
    auf Begegnung
    auf Zuspruch hoffen

    erfahren dürfen
    dass all das
    was in mir heranwachsen will
    vor Freude hüpft
    wie das heranwachsende Kind

    dass es sich entfalten will
    dass es groß werden will
    in mir

    all dem Raum geben
    dass es sich gebären kann
    in mein ganzes SEIN

    erhoffen
    dass auch ich erfahren darf:

    Selig
    die du glaubst
    dass sich erfüllt
    was der Herr dir zuspricht


    adventlich
    unterwegs sein

    Gottes Verheißung
    ein Ankommen
    ermöglichen

    Segen:

    Der Vater,
    der auch uns ins Leben rief,
    segne und leite uns.
    Der Sohn,
    der die Liebe zu uns Menschen über jedes Gesetz stellte,
    halte uns in seiner Nachfolge.
    Der Hl. Geist,
    der uns Zuspruch und Kraft schenkt,
    wirke in uns.

    So segne uns der eine dreifaltige Gott…

    Lied:

    GL Ö795: Maria, sei gegrüßet, du lichter Morgenstern  

    Vorschlag für einen Hausgottesdienst - Hans Hütter (2020) - Hausgottesdienst für Sonntag, 20. Dezember 2020 – P. Hans Hütter

    Hausgottesdienst für Sonntag, 20. Dezember 2020 – P. Hans Hütter

    Weitere Gottesdienstvorschläge auf: www.netzwerk-gottesdienst.at

    Eröffnung:

    Wir zünden eine Kerze (bzw. 4 auf dem Adventkranz) an und beginnen:
    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

    Mit den Worten des Apostels Paulus aus dem Brief an die Christen in Rom
    preisen wir am Beginn dieses gemeinsamen Gebetes Gott:


    Dem aber, der die Macht hat, euch Kraft zu geben
    - gemäß meinem Evangelium
     und der Botschaft von Jesus Christus,
    gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses,
     das seit ewigen Zeiten unausgesprochen war,
    jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart
     und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde,
     um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen - ,
    ihm, dem einen, weisen Gott,
     sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen.

    Mit der O-Antiphon des 20. Dezember rufen wir Jesus Christus zu:

    O Schlüssel Davids,
    Zepter des Hauses Israel –
    du öffnest, und niemand kann schließen,
    du schließt, und keine Macht vermag zu öffnen:
    o komm und öffne den Kerker der Finsternis
    und die Fessel des Todes!

    Einleitung:

    In den biblischen Erzählungen schickt Gott einen Engel, wenn er den Menschen etwas mitteilen will. Maria hat er einen Engel geschickt, der ihr zu verkünden hatte, dass sie die Mutter Jesu werden solle. Ihrem Mann Josef erschien ein Engel im Traum, der ihm erklärte, dass Maria ein Kind erwarte durch das Wirken des Heiligen Geistes, dass er sie trotzdem zur Frau nehmen solle und dass er dem Kind den Namen Jesus geben solle und somit als sein eigenes Kind annehme.

    Lied: GL 795 (Österreich)

    Maria, sei gegrüßet,
    du lichter Morgenstern!
    Der Glanz, der dich umfließet,
    verkündet uns den Herrn:
    Von jedem Makel rein
    sollst du zum Menschenheile
    des Höchsten Mutter sein.

    Dein Gott, zu dir gewendet,
    erteilet den Befehl,
    es spricht, von ihm gesendet,
    der Engel Gabriel:
    „Maria, Gnadenzier,
    Gesegnetste der Frauen,
    der Herr ist ganz mit dir.“

    Dies konntest du nicht fassen
    und batest ihn dabei,
    dich recht verstehn zu lassen,
    was diese Botschaft sei:
    „Maria, zittre nicht,
    denn du hast Gnad gefunden
    vor Gottes Angesicht.“

    „Er will, du sollst empfangen,
    gebären einen Sohn,
    der wird durch ihn gelangen
    auf Davids Vaterthron;
    des Höchsten Sohn zugleich,
    und Jesus soll er heißen,
    unendlich ist sein Reich.“

    „Wie soll denn dies geschehen?
    Ich kenne keinen Mann.“
    „O Jungfrau, du wirst sehen,
    was Gottes Allmacht kann.
    Er sendet seinen Geist,
    der wird dich überschatten,
    damit du Mutter seist.“

    Da sprachst du, tief geneiget:
    „Ich bin des Herren Magd,
    was du mir angezeiget,
    es sei, wie du gesagt!“
    O freudenvolles Wort!
    Der Bote Gottes eilte
    mit seinem Auftrag fort.

    Evangelium - Lk 1,26-38

    Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas:

    In jener Zeit wurde der Engel Gabriel
       von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
       zu einer Jungfrau gesandt.
    Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt,
       der aus dem Haus David stammte.
    Der Name der Jungfrau war Maria.
    Der Engel trat bei ihr ein
    und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete,
       der Herr ist mit dir.
    Sie erschrak über die Anrede
    und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
    Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria;
    denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
    Siehe, du wirst schwanger werden
    und einen Sohn wirst du gebären;
       dem sollst du den Namen Jesus geben.
    Er wird groß sein
    und Sohn des Höchsten genannt werden.
    Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
    Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen
       und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel:
       Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
    Der Engel antwortete ihr:
       Heiliger Geist wird über dich kommen
    und Kraft des Höchsten wird dich überschatten.
    Deshalb wird auch das Kind heilig
       und Sohn Gottes genannt werden.
    Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte,
       hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen;
    obwohl sie als unfruchtbar gilt,
       ist sie schon im sechsten Monat.
    Denn für Gott ist nichts unmöglich.
    Da sagte Maria:
       Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
    mir geschehe, wie du es gesagt hast.
    Danach verließ sie der Engel.

    Zum Nachdenken:

    Der kommende Gott

    Der kommende Gott wird größer sein
    als du und ich ihn gedacht,
    der kommende Gott wird größer sein,
    als wir ihn zurechtgemacht.

    Der kommende Gott wird größer sein
    und lebendig, nicht tot und verstaubt;
    der kommende Gott wird größer sein
    als die Kirche ihn je geglaubt.

    Denn der kommende Gott schließt uns alle ein,
    ob Jude, ob Muslim, ob Christ;
    denn der kommende Gott ist nicht mein oder dein
    und er fragt nicht, was du wohl bist.

    Denn der kommende Gott ist für alle da,
    ein Gott für die ganze Welt.
    Denn der kommende Gott ist dem Menschen nah,
    der sich fragt, wer die Welt erhält.

    Denn der kommende Gott
    war schon immer der Gott,
    den sie alle, sie alle gemeint.
    Denn der kommende Gott ist der einzige Gott,
    der uns alle, uns alle vereint.

    Jochen Rieß in: Dietrich Steinwede (Hg.), Jetzt ist die Zeit der Freude. Weihnachtliche Texte. Verlag Ernst Kaufmann, Lahr 2011.

    Fürbitten:

    Maria, sagt Ja zu dem, was sie vernommen hat: ein Kind, neues Leben in ihr aufzunehmen. Noch ahnt sie nicht, was alles auf sie zukommen wird. Ihr Vertrauen auf Gottes Gegenwart stärkt und begleitet sie.
    Diesem Gott vertrauen auch wir, ihm wollen wir unsere Anliegen „an’s Herz“ legen.

    Mit dem Blick auf Maria denken wir heute an Regierende, die mit Gewalt Schutz für ihre Staaten aufbauen. Mögen immer mehr politisch Verantwortliche die Strategie der Gewalt überdenken und Lösungen, die Leben nicht zerstören, anstreben.
    Für die Politiker*innen bitten wir Gott.

    Mit dem Blick auf Maria denken wir an die Verantwortlichen in der Kirche. Sie wissen um Ungerechtigkeiten und gefährdetem Leben. Mögen sie immer mehr dort hingehen, wo sie durch ihr Handeln Leben schützen können.
    Für die die Verantwortlichen in unserer Kirche bitten wir Gott.

    Mit dem Blick auf Maria denken wir heute an Frauen, die oft vielfacher Gewalt ausgesetzt sind, und beten: mögen sie Wege aus ihrem gewaltbeherrschenden Alltag und hilfreiche Menschen finden.
    Für diese Frauen bitten wir Gott.

    Mit dem Blick auf Maria denken wir heute an Kinder, deren fragiles, zerbrechliches Leben viel Schutz benötigt. Sie brauchen Menschen, die nicht wegschauen, sondern sich einsetzen für bedrohtes Leben.
    Für diese Kinder bitten wir Gott.

    Mit dem Blick auf Maria denken wir an unsere Verstorbenen. Maria schaut bereits Gottes Licht, so mögen auch unsere Verstorbenen dieses Licht schauen und in Gottes Reich geborgen sein.
    Für unsere Verstorbenen bitten wir Gott.

    Wo Gott und die Menschen, die ganz auf ihn vertrauen, der Verwundbarkeit von Leben in Hingabe begegnen, kann Leben in Fülle erblühen.
    Das erhoffen wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. - Amen. 

    Hannelore Jäggle

    Vater unser…

    Zusage:

    Es wird ein Engel zu dir gesandt,
    um dich durchs Leben zu begleiten.
    Er nimmt dich liebend an der Hand
    und bleibt bei dir zu allen Zeiten.
    Er kennt den Weg, den du zu gehen hast,
    und trägt mit dir der Erde Leid und Last.

    Es wird ein Engel dir gesandt,
    dem sollst du dich anvertrauen.
    Auf ihn sollst du stets und unverwandt
    das Auge deiner Seele schauen.
    Er trägt zu deinem Schutz das Schwert des Herrn
    und ist dir nie mit seiner Hilfe fern.

    Es wird ein Engel dir gesandt,
    dem sollst du niemals widerstreben,
    und hast du ihn vielleicht verkannt,
    so zwing ihn nicht, dich aufzugeben,
    denn bautest du auf deine Kraft allein,
    es würde nur zu deinem Unglück sein.

    Aus: Ein kleiner Gruß vom Himmel. Humorvolle Engelgeschichten. Bennoverlag, Leipzig 2012.

    Lobpreis:

    Kehrvers:
    Meine Seele preist die Größe des Herrn
    und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter.

    Guter und treuer Gott,
    wir bringen Dir unseren Lobpreis dar.
    Wir haben allen Grund, Dir zu danken.
    Denn Du hast Deinem Volk ein Zeichen gegeben,
    dass Du der treue Gott bist, der die Seinen nicht vergisst.

    Kehrvers

    An der Jungfrau Maria hast du deinen Willen gezeigt,
    das Heil zu wirken, wo Menschen dies für unmöglich halten.
    Du hast sie erwählt, die Mutter Deines Sohnes zu werden.

    Kehrvers

    Vom Heiligen Geist hat sie den empfangen,
    der die ganze Menschheit gerettet und erlöst hat
    und dessen Herrschaft kein Ende hat.
    Maria hat dir vertraut und zu deinem Willen ja gesagt.

    Kehrvers

    Darum preisen wir Dich mit allen Engeln.
    und mit allen, die sich durch die Annahme deiner Frohen Botschaft
    haben heiligen lassen.
    Mit ihnen und der ganzen Schöpfung singen wir Dir unser Lob:

    Kehrvers

    Danklied: (GL 395)

    Den Herren will ich loben,
    es jauchzt in Gott mein Geist;
    denn er hat mich erhoben,
    dass man mich selig preist.
    An mir und meinem Stamme
    hat Großes er vollbracht,
    und heilig ist sein Name,
    gewaltig seine Macht.

    Barmherzig ist er allen,
    die ihm in Ehrfurcht nahn;
    die stolzen lässt er fallen,
    die Schwachen nimmt er an.
    Es werden satt aufstehen,
    die arm und hungrig sind;
    die Reichen müssen gehen,
    ihr Gut verweht im Wind.

    Jetzt hat er sein Erbarmen
    an Israel vollbracht,
    sein Volk mit mächtgen Armen
    gehoben aus der Nacht.
    Der uns das Heil verheißen,
    hat eingelöst sein Wort.
    Drum werden ihn lobpreisen
    die Völker fort und fort.

    Ermutigung:

    Sag nicht Nein
    zu den Ereignissen,
    die deine Pläne durchkreuzen;
    die deine ursprünglichen Träume
    wie Seifenblasen zerplatzen lassen;
    die deinem Lebensweg
    eine ungeahnte Richtung geben.

    Vielleicht sind diese
    überraschenden Wendungen
    nicht so zufällig, wie du denkst.
    Vielleicht ist da einer,
    der mit dir etwas vorhat,
    was du dir vorher nicht hättest vorstellen können.

    Wage das Neue,
    sei experimentierfreudig,
    lass dich auf das Wagnis ein
    und gestehe Gott die Freiheit zu,
    dein Leben zu durchkreuzen.

    Er meint es gut mit dir!

    Aus: Bruno Griemens, online to he@ven. Jugendgebete. Verlag Haus Altenberg / Butzon & Bercker, Kevelaer 2012 (2009).

    Segen:

    Dazu segne uns der dreieinige Gott,
    der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. – Amen.

    Zusammengestellt von P. Hans Hütter 

    Vorschlag für einen Hausgottesdienst - GastautorIn (2020) - Hausgottesdienste für die Sonntage des Advent - Pfarrgemeinschaft Eggenburg

    Hausgottesdienste für die Sonntage des Advent - Pfarrgemeinschaft Eggenburg

    Die Pfarrgemeinschaft Eggenburg/Burgschleinitz/Roggendorf/Kattau lädt ein zum Gottesdienstfeiern zuhause und hat dazu ein Feierhilfe für alle 4 Sonntage des Advent erstellt. Download als PDF
    Link zur Website der Pfarrgemeinschaft Eggenburg/Burgschleinitz/Roggendorf/Kattau

    Weitere Gottesdienstvorschläge auf: www.netzwerk-gottesdienst.at

    Maria auf dem Weg zu Elisabeth

    Ilse Pauls

    Maria ging übers Gebirge
    um nicht allein zu sein
    von Frau zu Frau
    mit einer zu sprechen
    der es so ging wie ihr.
    Ein freudiges Wiedersehen –
    in einer Umarmung
    Kind zu Kind
    gedrückt –
    voll Freude
    hüpfte das eine
    voll Freude und Jubel
    sangen sie.

    Ilse Pauls, unveröffentlicht.

    Aufmachen

    Beatrix Senft

    mich aufmachen
    wie Maria

    die Mühsal
    des Weges
    auf mich nehmen

    das
    was ich
    in mir trage
    wohlwollend
    annehmen

    nach rechts und links
    schauen
    wahrnehmen
    was mir
    im Unterwegssein
    geschenkt wird

    mich freuen
    auf Begegnung
    auf Zuspruch hoffen

    erfahren dürfen
    dass all das
    was in mir heranwachsen will
    vor Freude hüpft
    wie das heranwachsende Kind

    dass es sich entfalten will
    dass es groß werden will
    in mir

    all dem Raum geben
    dass es sich gebären kann
    in mein ganzes SEIN

    erhoffen
    dass auch ich erfahren darf:

    Selig
    die du glaubst
    dass sich erfüllt
    was der Herr dir zuspricht


    adventlich
    unterwegs sein

    Gottes Verheißung
    ein Ankommen
    ermöglichen

    Beatrix Senft (2021)

    Merry Christmas

    Beatrix Senft

    Zwei Begebenheiten, die mich jetzt im Advent anrühren:
    Ein junger Vater, in christlicher Tradition aufgewachsen, auch christlich verheiratet, sagt zu seinem Kind: „Na, dann müssen wir das mal dem Weihnachtsmann schreiben, dass du dir das wünschst.“ – WAU, denke ich, mein lieber Sohn. Wie schade. Ich denke es aber nur.

    Bei uns wurde nur vom Christkind erzählt. Und, obwohl mein Mann und ich unseren Kindern immer gesagt haben, dass wir Menschen die Geschenke kaufen und zu Weihnachten schenken, haben wir es lange geschafft, etwas Geheimnisvolles entstehen zu lassen. Geheimnisvoll, mit verhängten Türen und Tannenbaum, der (in den ersten Kinderjahren) dann zu Hl. Abend „mit mal“ geschmückt zur Bescherung dastand; und mit einer Krippe, in der Maria und Josef und das Kind angekommen waren.
    All dies mit einer Grundhaltung, wir beschenken uns, weil wir in der Geburt Jesu (seinem Geburtstag) reich beschenkt sind.

    Eine zweite Begebenheit, der ich in diesen Tagen häufig begegnet bin: Merry Christmas – auch X-mas.
    Ich bin nicht unbedingt eine Freundin von meist englischen "Neu-Wörtern" – zumindest nicht da, wo wir schöne deutsche haben, die lange Traditionen mit sich bringen.
    Aber, ich habe mich mal mit dem Begriff neu näher auseinandergesetzt. Heißt er doch von seiner Begrifflichkeit her: Christ und Messe/Mette. Erinnert also an das, was wir Christen weltweit feiern, die Geburt Christi. Und wir tun das in der besonderen Messe – der Christmette.
    Selbst das „X-mas“, weist auf Christus hin. Das X als erster Buchstabe ist in der griechischen Schreibweise ein Symbol für Christus.

    Und auch der „Weihnachtsmann“ stammt nicht aus Grönland, nicht von draußen vom Walde, nicht von Coca Cola, er stammt aus Kleinasien, heute Türkei. Jahrhunderte lang verehrt, bis heute. Er erinnert an den hl. Nikolaus, Bischof von Myra, der in seiner Zeit viele Menschen mit seinem wachen sozialen Blick beschenkte. Menschen, deren Bedürftigkeit er erkannte und seine Gaben zu einem wirklichen Geschenk machte. Einer, der die Nachfolge des Kindes, das uns geschenkt wurde, sehr ernst genommen hat. Nun hat ihm die Neuzeit auf Weihnachten hin einen anderen Namen gegeben.

    Mir ist bewusst, dass wir Christen auch viele Traditionen nicht- oder vorchristlicher Völker „geklaut“ haben. Die Sonnenwende (für Christen in der Bedeutung: ich, Johannes der Täufer, werde abnehmen, der, der nach mir kommt, wird zunehmen), den Tannenbaum und andere Traditionen, die seit langen Zeiten von den Menschen in ihrem Ur-Bedürfnis zum Wandel gefeiert wurden.

    All dies hat eine Bewandtnis im Er-Leben der Menschen. Bringt zum Ausdruck, dass wir mit den Wechseln der Jahreszeiten leben und ihnen etwas Feierliches geben, ja geben müssen, damit wir gut in ihnen leben.

    Aber vielleicht muss ich als "Oma Bea" auch den Mut haben, mein christliches Verständnis mit ins „Spiel“ zu bringen, muss davon erzählen, was mich im Glauben trägt. Muss es wieder ins Wort bringen gegenüber meinen Kindern und auch meinen Enkelkindern.

    Ich, ja wir, werden dem Zeitgeist keinen Einhalt gebieten können. Müssen es aber neu lernen, die richtigen Bezüge zu setzten, damit wir wieder ein „Christ-mas“ feiern können. Ja, dass wir es wieder neu leben und füllen und mit Dietrich Bonhoeffer sagen können: „so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

    Und ich wünsche gerne: „Frohmachende und segenbringende Weihnachten.“ – (wie dringend notwendig im Corona-Jahr 2021.)

    Beatrix Senft (2021)

    Liturgie der Außenseiter

    Madeleine Delbrel

    Du hast uns heute Nacht
    in dieses Cafe namens Mondschein geführt.
    Du wolltest dort einige Stunden in der Nacht
    du in uns sein.
    Durch unsere armselige Erscheinung,
    durch unsere kurzsichtigen Augen,
    durch unsere liebeleeren Herzen
    wolltest du all diesen Leuten begegnen,
    die gekommen sind, die Zeit totzuschlagen.

    Und weil deine Augen in den unseren erwachen,
    weil unser Herz sich in deinem öffnet,
    fühlen wir,
    wie sich in uns die schwächliche Liebe
    entfaltet gleich eine Rose,
    wie sie sich weitet
    gleich einer grenzenlosen Zufluchtsstätte,
    angenehm für all die Leute, die um uns leben.

    Aus: Madeleine Delbrêl; Der kleine Mönch. Ein geistliches Notizbüchlein. Herderverlag 1981.

    Die gute Erinnerung als Hilfe zur Hoffnung

    Johannes Bours

    In einem Gesprächskreis wurde der Vorschlag gemacht, jeder möchte doch aus seiner Erfahrung mitteilen, was ihm als „Lebenslehre“, als „Lebensregel“ besonders wichtig und hilfreich geworden sei. Da äußerte einer der Teilnehmer: Jeder von uns kennt Zeiten in seinem Leben, in denen es schwer wird durchzuhalten. Krankheiten, berufliche Fehlschläge, Sorgen in der Familie, Enttäuschungen mit Menschen, Depressionen -‚ jeder weiß dieser Kette ein Glied hinzuzufügen. In solchen Zeiten nicht zu resignieren, sich nicht erdrücken zu lassen - ich habe gefunden, dass mir da die gute Erinnerung hilft. In einem Buch, das Interviews mit Sterbenden veröffentlicht, hat mich die „Lebensphilosophie" eines dreiundfünfzigjährigen Schwarzen sehr beeindruckt, der an einer schmerzlichen und unheilbaren Krankheit litt und der auch wusste, dass diese Krankheit zum Tode führen würde. Als die Ärztin ihn fragte, ob er manchmal daran denke, dass er nicht wieder gesund werde, antwortete er: „Natürlich. In vielen Nächten, in denen man nicht schlafen kann, denkt man über eine Million Dinge nach, in der Nacht. Aber man soll sich nicht dabei aufhalten. Ich habe eine schöne Kindheit gehabt; ich kann mich immer wieder zusammenreißen und an frühere Ereignisse denken. Wir hatten da so eine alte Kiste, mit der wir in der Gegend herumfuhren, wir kamen ganz schön herum - die meisten Wege waren noch nicht gepflastert, man versank manchmal bis zur Radnabe im Schlamm. Dann musste man die Karre rausziehen oder schieben. Ich glaube, ich habe eine wunderbare Kindheit gehabt. Meine Eltern waren sehr nett, es gab nie Streit oder schlechte Laune - es war wirklich herrlich. Daran denke ich also, und dann sage ich mir, daß es ein schönes Leben war. Ich sehe mich um und sage, daß ich meine ‚Bonus-Tage' gehabt habe." Darauf die Ärztin: „Sie wollen sagen, daß Sie ein erfülltes Leben gehabt haben. Aber wird das Sterben dadurch leichter?" - „Ich denke nicht ans Sterben, ich denke an Leben!" (E. Kübler-Ross, Interviews mit Sterbenden).

    Aus: Johannes Bours; Nehmt Gottes Melodie in euch auf. Worte für das tägliche Leben. Herderverlag 1985.

    Auf dem Weg

    Pierre Stutz

    Mitten in deinem Prozess der Menschwerdung
    wünsche ich dir jene kraftvollen Erinnerungen
    die dich vertrauen lassen in das Gute im Menschen.

    Mitten in den schwierigen Momenten des Zweifelns
    wünsche ich dir jene vertrauensvolle Weitsicht
    die Fragen aushalten kann
    vertrauend miteinander in die Antworten hineinwachsen zu können.

    Aus: Pierre Stutz; 50 Rituale für die Seele. Herder 2001.

    Maria

    Anton Rotzetter

    Maria,
    ich grüße in dir
    die Anmut der Frau
    das Geheimnis der Schwangerschaft
    das Lachen der Mutter
    Ich erbitte von dir
    die Liebe der Mutter
    das Zartgefühl der Frau
    das Gebet der Geliebten
    jetzt und in der Stunde meines Todes

    Aus: Anton Rotzetter; Gott, der mich atmen lässt. Gebete. Herder 1985.

    Adventsengel

    Susanne Niemeyer / Matthias Lemme

    Ich [ein Adventsengel] war heute zuerst auf einer Geburtsstation. Dort flüsterte ich einer sehr angestrengt aussehenden Frau ins Ohr: Fürchte dich nicht.
    Zurück auf der Straße legte ich einem Obdachlosen eine Laugenstange in den Schoß. Steh auf und iss, sagte ich ihm. Und einem streitenden Paar verkündete ich große Freude. Sie wollten vor allem wissen, wie ich in ihre Wohnung gekommen sei. Als ob das die wesentliche Frage wäre...

    Aus: Susanne Niemeyer; Alle Tage Licht. Mein Adventskalender. Herder 2015.

    Advent

    Verfasser unbekannt

    Wie wünschte ich, dass es Advent wird in dir.
    Wie wünschte ich, bei dir zu wohnen,
    vertraut zu sein mit dir und alle Last mit dir zu teilen.
    Sieh, ich komme dir entgegen
    in allen deinen Wünschen, ich, dein Gott.

    Wie wünschte ich, dass es Advent wird in dir.
    Wie wünschte ich, dass du deine Abweisung
    und kalte Verschlossenheit aufgäbst
    und mir wieder in die Augen schaust.
    Sieh, ich komme dir entgegen
    auf allen deinen Wegen, ich, dein Gott.

    Wie wünschte ich, dass es Advent wird in dir.
    Wie wünschte ich, dass du mich hineinlässt
    in deine Trauer und Nacht.,
    deine Niederlagen und deine verrinnende Zeit.
    Siehe, ich komme dir entgegen
    in allen deinen Gefangenschaften, ich, dein Gott.

    Wie wünschte ich, dass es Advent wird in dir.
    Wie wünschte ich, in deiner Stadt, deiner Straße,
    deinem Haus, deinem Herzen, neu geboren zu werden.
    Siehe, ich komme dir entgegen
    von der Ewigkeit der Ewigkeiten her, ich, dein Gott.

    Verfasser unbekannt

    Elisabeth und Maria

    Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V.

    Elisabeth! Maria!
    Zwei Frauen - gleich und doch verschieden.
    Alt und jung in guter Hoffnung.
    Elisabeth! Maria!
    Halt suchend - Halt gebend.
    Welche Kraft - welche Freude.
    Elisabeth! Maria!
    Leibhaftige Begegnung.
    Zärtlichkeit - Nähe
    Elisabeth! Maria!
    Gegeben von Gott.
    Hinausgetragen in die Welt
    von Frauen
    im Mutterleib.
    Elisabeth! Maria!
    Das Reich Gottes ist nah.

    "Die Hoffnung in sich tragen" 2. Advent 2006, Materialien für einen Gottesdienst

    Hg. Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V.

    Inneres Kind

    Monika Kilian

    Wo bist du
    inneres Kind, göttliches Kind
    in einer Sternstunde meines Lebens
    ahnte ich dich
    als Bewegung in mir
    für einen kurzen Moment
    spürte ich
    dass es dich gibt
    und dass du alles neu machst
    dass du die Liebe pur bist
    aber jetzt
    wo bist du jetzt
    vielleicht
    kann ich dich wiederfinden
    wenn ich statt in mir
    in der Begegnung
    mit anderen suche
    dann, ja dann
    hüpft es wieder
    vor Freude
    in mir

    Monika Kilian

    (Quelle unbekannt)

    Bewahren

    Pierre Stutz

    Bewahren, was mich im Herzen berührt.
    Nachklingen lassen, was in meinem Innersten Anklang findet.
    Nachwirken lassen, was meine beharrliche Geduld fördert.
    Bewahren, was verbindet mit allen Menschen guten Willens.

    Pierre Stutz, Weihnachten unserer Sehnsucht folgen. Herder Spektrum.

    Ich möchte dir begegnen

    Monika Nemetschek

    Ich möchte dir begegnen,
    großer, wunderbarer Gott,
    hineingezogen werden in den Strom deiner Liebe,
    der alles fortnimmt, was mein Leben bedrückt und erschwert.
    Ich glaube daran, dass du mir dereinst solches schenken wirst.

    Lass mich einen Hauch davon jetzt erfahren!
    Ich fühle mich überfordert,
    alle wollen etwas von mir!
    Ich bin ausgelaugt, leer und einsam.

    Du großer, wunderbarer Gott,
    ich möchte Begegnung mit dir erfahren,
    Begegnung, die mich wandelt.

    Komm in meine Leere, fülle sie mit dir;
    Komm in meine Einsamkeit, ziehe mich an dich!
    Dann kann ich von dir erfüllt und verwandelt
    Wieder leichtfüßiger meines Weges gehen
    Und meine Weggefährten an dich erinnern.

    Monika Nemetschek, Schattenseiten des Lebens - und wo bleibt Gott?

    "Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr, dann kehrte sie nach Hause zurück." (Lk 1,56)

    Margot Runge

    3 Monate bleibt sie bei Elisabeth, so heißt es. 3 Monate waren nötig, um zu fragen, aufzuarbeiten, zu klären, zu hoffen, zu beten. 3 Monate, die Maria vielleicht als Schutzraum gebraucht hat, bevor sie umkehren und heimkehren konnte. 3 Monate nehmen sie sich Zeit füreinander, für sich und Gott.
    So beginnt die Weihnachtsgeschichte: zwei Frauen mit völlig unmöglichen Schwangerschaften, zu alt die eine, zu jung die andere. Zwei einfache Frauen, die nicht einmal befugt waren, den Tempel zu betreten, reden aus Gottes Geist. Ihre Begegnung rührt sie in der Tiefe an und verwandelt sie so, dass sie am Ende singen - ein Lied der Hoffnung.

    Margot Runge, aus Adventkalender 2012, des Canisiuswerkes.

    Adventsweg

    Christa Spilling-Nöker

    Mache dich auf den Weg und suche das Licht,
    das tief in deiner Seele unter vielen Traurigkeiten fast erloschen ist.
    Mache dich auf den Weg und grabe die Hoffnung aus,
    die tief in deiner Seele unter tausend Ängsten ganz verschüttet ist.
    Mache dich auf den Weg und lass die Lebenskräfte frei,
    die tief in deiner Seele durch erlittene Schmerzen ganz gefesselt sind.
    Mache dich auf den Weg und finde wieder heim zu dir selbst.
    Und du wirst wieder leuchten und hoffen und leben.

    Christa Spilling-Nöker in: "Wenn es Weihnachten wird" (Topos plus, Kevelaer 2009).

    "Für Gott ist nichts unmöglich"

    Hildegard Nies

    Vielleicht
    wenn ich still werde
    höre ich den Gesang der Sterne
    im Blau der Nacht.
    Vielleicht
    wenn ich ruhig werde
    höre ich das Lied der Sehnsucht
    im Dämmern des Morgens.
    Vielleicht
    wenn ich ganz Ohr werde
    höre ich den Klang des Schweigens
    am helllichten Tag.
    Vielleicht
    wenn ich dich einlasse, Engel,
    und du mich berührst
    mit dem Flügel des Himmels
    vielleicht
    weckst du mein Ja
    vielleicht wächst dann das Wunder.
    Vielleicht. Jetzt?

    "Für Gott ist nichts unmöglich"

    Hildegard Nies, Te Deum, Dezember 2012.

    Brennpunkt eines weiten Raumes

    Edward Schillebeeckx

    Eine Person bildet den Brennpunkt eines weiten Raumes.
    So kann man die Frage "Wer ist Jesus von Nazaret?" nicht getrennt von seiner Vor- und Nachgeschichte stellen. Keine Person kann verstanden werden
    a) unabhängig von der vergangenen Geschichte, in der sie stand und die sie trägt und herausfordert und auf die sie kritisch reagiert;
    b) unabhängig von ihren Beziehungen zu denen, mit denen sie umging, von Zeitgenossen, die von ihr empfangen, und die sie ihrerseits beeinflusst und zu bestimmten Reaktionen herausgelockt haben;
    c) unabhängig von dem Einfluss, den die Person auf die Geschichte hatte, die nach ihr kommt, oder unabhängig von dem, was sie vielleicht unmittelbar in Bewegung setzen wollte.
    Mit anderen Worten, eine menschliche Person ist der persönliche Brennpunkt einer Reihe von interaktiven Beziehungen zu Vergangenheit und Zukunft und zur eigenen Gegenwart. Dies alles gilt auch für Jesus.

    Quelle: Edward Schillebeeckx, Jesus. Die Geschichte von einem Leidenden, Freiburg 1992.

    Der Täufer

    Joachim Gnilka

    "In den Evangelien - und auch schon in der Spruchquelle - wird Johannes klar als der Vorläufer Jesu gesehen. Seien Person und Predigt werden ihm vor- und untergeordnet. Wenn die Spruchquelle die von intensiver Naherwartung geprägte Täuferpredigt aufgenommen hat, darf vermutet werden, dass dies auf deren christlichen Verkündigung weiterwirkte...


    Nach Mt. 11,12 ist in den Tagen Johannes des Täufers die Himmelsherrschaft bereits wirksam, wenn sie auch Gewalt erleiden muss. Nach Mt 3,2 kündigt er wie Jesus (vgl. 4,17) die Nähe der Himmelsherrschaft an. Nach Lk 16,16 gehört Johannes noch zur Epoche von Gesetz und Propheten und wird erst seitdem das Reich Gottes proklamiert. Die Spannung erscheint recht deutlich, wenn im Anschluss an Jesu Wort, das Johannes als den größten unter den Frauen Geborenen preist, gesagt wird: "Der Kleinste in der Himmelsherrschaft aber ist größer als er" (Mt 11,11 par).

    In der eindeutigen Hinordnung auf Jesus sehen die Evangelien den Täufer als Mann zwischen den Epochen, als letzten Propheten der das Alte beschließt und zum neuen überleitet.

    Am weitesten ist die 'Verchristlichung' des Täufers dort gediehen, wo er und sein Wirken mit Jesus parallelisiert werden. Im Johannesevangelium wird uns der Täufer vorgestellt als erster christlicher Bekenner, der Zeugnis ablegt für Jesus, damit alle zum Glauben an ihn gelangen (1,6-8), der sogar hinweist auf Christus als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt (1,29). Damit ist er endgültig hineingestellt in das Evangelium und für dieses in Beschlag genommen.

    Quelle: Gnilka Joachim, Die frühen Christen, Ursprünge und Anfang der Kirche, 1999.

    Gottes Führung und Fügung

    Karl Rahner

    Im Übrigen kann man nur sagen: Ich mache meine ersten Schritte in dieser Richtung. Nach diesen ersten Schritten werde ich die Möglichkeit und Freiheit haben, die nächsten wichtigen Schritte zu tun. In allem vertraue ich aber auf Gottes Führung und Fügung, und weiß, dass Gott den Gerechten und darüber hinaus auch den Sünder milde und leise auf seinem Weg führt, bis er bei dem angelangt ist, der das ewige Leben ist.

    Quelle: Karl Rahner, Horizonte der Religiosität. Kleine Aufsätze, hrsg. von Georg Sporschill, Wien 1984.

    Marienverehrung

    BR-online

    Eine Person bildet den Brennpunkt eines weiten Raumes.
    So kann man die Frage "Wer ist Jesus von Nazaret?" nicht getrennt von seiner Vor- und Nachgeschichte stellen. Keine Person kann verstanden werden
    a) unabhängig von der vergangenen Geschichte, in der sie stand und die sie trägt und herausfordert und auf die sie kritisch reagiert;
    b) unabhängig von ihren Beziehungen zu denen, mit denen sie umging, von Zeitgenossen, die von ihr empfangen, und die sie ihrerseits beeinflusst und zu bestimmten Reaktionen herausgelockt haben;
    c) unabhängig von dem Einfluss, den die Person auf die Geschichte hatte, die nach ihr kommt, oder unabhängig von dem, was sie vielleicht unmittelbar in Bewegung setzen wollte.
    Mit anderen Worten, eine menschliche Person ist der persönliche Brennpunkt einer Reihe von interaktiven Beziehungen zu Vergangenheit und Zukunft und zur eigenen Gegenwart. Dies alles gilt auch für Jesus.

    Quelle: BR-online, "radioWissen"

    Begegnung

    Bernhard Rathmer

    am Du
    zum Ich werden

    und am Ich des anderen
    zum Du werden

    ansprechen
    und
    angesprochen sein

    erfahren
    mitteilen
    was Leben bringt
    und Leben bewirkt

    Elisabeth
    Frau des Priesters Zacharias
    Frau mit Namen damals
    und doch
    wund
    mit Grenzen die fragen lassen
    kinderlos
    angefragt
    was ist die eigene Berufung
    was Gottes Geschichte

    Elisabeth
    offen
    weil die Hoffnung nicht erstickt ist,
    offen
    für Gottes Wort
    offen
    für Gottes Tun
    offen
    für die Begegnung mit Maria

    Elisabeth
    so bist Du Ich
    in der Welt
    die Menschen
    zu jederfrau und jederman macht


    Maria
    junge Frau
    voll Träume
    voll Wünsche
    voll Lust am Leben

    Maria
    suchend
    nach Leben
    in einer Welt
    die verhindert
    suchend
    unter Menschen
    voll Angst

    Maria
    ansprechbar
    vom Leben
    von
    Gott
    Ursprung
    des Lebens

    Maria
    offen für das Neue
    das keimt
    wächst
    ich werden
    ansprechbar
    und
    Du
    werden will
    für andere

    Elisabeth
    Maria
    Begegnung
    die ausspricht
    die Möglichkeit Leben
    die sich aufmacht
    den Menschen zu finden
    ihn
    am Ich
    zum Du
    und vom
    Du
    zum Ich werden lässt.

    Bernhard Rathmer

    12. Dez. 2021

    3. Adventsonntag (C)

    08. Dez. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    05. Dez. 2021

    2. Adventsonntag (C)

    04. Dez. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    30. Nov. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    28. Nov. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    27. Nov. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    22. Mai. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    21. Mai. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    20. Mai. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    19. Mai. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    18. Mai. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    17. Mai. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    15. Mai. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    14. Mai. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    26. Jan. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    06. Jan. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    05. Jan. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    04. Jan. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    03. Jan. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    02. Jan. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    01. Jan. 2021

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    31. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    30. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    29. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    28. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    27. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    26. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    25. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    24. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    23. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    22. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    21. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    20. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    19. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    18. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    17. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    16. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    15. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    14. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    13. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    12. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    11. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    10. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    09. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    08. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    07. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    06. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    05. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    04. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    03. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    02. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    01. Dez. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    30. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    29. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    28. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    27. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    26. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    25. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    24. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    23. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    22. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    21. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    20. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    19. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    18. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    17. Nov. 2020

    Hausgottesdienst (Sonst.)

    Predigtforum
    • Impressum
    • Datenschutz