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Eröffnung:
Wir zünden eine Kerze (bzw. 4 auf dem Adventkranz) an und beginnen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Zwei Tage sind es noch bis zum Heiligen Abend. In diesem ganz anderen Advent ist uns vielleicht das Warten noch schwerer gefallen als sonst. Für manche war es leichter, da viele Verpflichtungen weggefallen sind. Alles, was uns heute bewegt, tragen wir im Gebet vor Gott hin. Er ist es, auf den wir unsere Hoffnung setzen, er schenkt uns Zuversicht und richtet uns immer wieder auf.
Lied: GL 231
O Heiland reiß die Himmel auf
1. O Heiland, reiß die Himmel auf;
herab, herab, vom Himmel lauf.
Reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.
2. O Gott, ein' Tau vom Himmel gieß;
im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
den König über Jakobs Haus.
3. O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,
dass Berg und Tal grün alles werd.
O Erd, herfür dies Blümlein bring,
o Heiland, aus der Erden spring.
4. Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
darauf sie all ihr Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm tröst uns hier im Jammertal.
Kyrie:
Herr Jesus Christus,
du bist das Licht für die ganze Welt, das von Gott kommt.
Herr, erbarme dich.
Herr Jesus Christus,
du kennst unsere Sorgen, Ängste und Nöte.
Christus, erbarme dich.
Herr Jesus Christus,
durch dich erfüllt sich das Versprechen Gottes,
dass alle Menschen das Heil sehen werden.
Herr, erbarme dich.
Gebet:
Guter Gott,
all unser Hoffen, unser Beten und unsere Sehnsucht sind dir bekannt.
Schenke uns ein hörendes Herz,
damit wir die Anzeichen der Ankunft deines Sohnes erkennen und all jenen weitersagen, die auf ein gutes Wort warten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. - Amen.
Beten wir Verse aus dem 1. Buch Samuel (1 Sam 1bcde.4-5b.6-7.8abcd)
mit dem Kehrvers
Kv: Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, meinen Retter. - Kv
Mein Herz ist voll Freude über den HERRN, *
erhöht ist meine Macht durch den HERRN.
Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; *
denn ich freue mich über deine Hilfe. - Kv
Der Bogen der Helden wird zerbrochen, *
die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.
Die Satten verdingen sich um Brot *
und die Hungrigen gibt es nicht mehr. - Kv
Der HERR macht tot und lebendig, *
er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.
Der HERR macht arm und macht reich, *
er erniedrigt und er erhöht. - Kv
Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub *
und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;
er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, *
einen Ehrenplatz weist er ihm zu. – Kv
Wiederholen Sie einen Vers oder ein Wort, das Sie in diesem Gebet aus dem 1. Samuelbuch angesprochen hat. Nehmen Sie sich Zeit dafür!
Evangelium - Lk 1,46-56
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jener Zeit
sagte Maria:
Meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Und Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth;
dann kehrte sie nach Hause zurück.
Zum Bedenken:
Die Hoffnung auf eine gerechte Welt wächst in mir jedes Mal, wenn ich das Magnificat höre oder bete. Zugleich macht es mich nachdenklich, dass dieser alte Text auch heute noch so aktuell ist wie vor 2000 Jahren. Wo und wie kann ich dazu beitragen, dass sich die Lebenssituation von Menschen, die auf irgendeine Weise „am Rand“ stehen, verändert bzw. verbessert? Ich kann nicht die Welt retten, aber mit Vertrauen auf Gott, der Gerechtigkeit verheißen hat, auch in meinem persönlichen Umfeld Gutes tun und die Welt ein Stück heller machen.
Stille…
Fürbitten:
Gottes Kraft kann das Leben der Menschen verändern, ihn bitten wir:
Für alle Menschen, die am Rand unserer Gesellschaft stehen.
Für alle, die sich um Menschen in den Flüchtlingslagern kümmern.
Für alle Menschen, denen das Leben leer und ausweglos erscheint.
Für alle, die gerade jetzt vor Weihnachten um einen lieben Menschen trauern.
Gott, du hörst den Schrei der Armen und erhörst auch unsere Bitten.
Dafür danken wir dir heute und in Ewigkeit. - Amen.
Liedruf: Werdet Licht (Ö-GL 793)
Werdet Licht, werdet Licht,
Gott wird euer Licht sein.
Wachet auf, wachet auf,
denn er Herr ist nahe.
Kehret um, kehret um, u
nd ihr werdet leben.
https://www.youtube.com/watch?v=2r2Tz8LI5ZU&t=42s
Meditation:
Hoffen wider alle Hoffnung,
glauben, dass es dennoch weitergeht.
Lieben, wo es beinah nicht mehr möglich,
damit die Welt auch morgen noch besteht
Fühlen, wo Gefühle sterben,
Licht sehn da, wo alles dunkel scheint.
Handeln, anstatt tatenlos zu trauern,
trösten auch den, der ohne Tränen weint.
Wach sein, Zeichen klar erkennen,
helfen trotz der eignen großen Not.
Aufstehen gegen Unrecht, Mord und Lüge,
nicht einfach schweigen, wo die Welt bedroht
Trauen dem, der uns gesagt hat:
„Seht doch, ich bin bei euch alle Zeit.“
Mit uns ist er auch in unserem Suchen,
bis wir ihn schaun im Licht der Ewigkeit
(Heinz Martin Lonquich nach Mt. 28,20 in: Lieder zwischen Himmel und Erde, Münster 6. Aufl. 2011.)
Vater unser…
Segen:
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Zusammengestellt von Elisabeth Fritzl
Alfons Jestl (2003)