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Eröffnung:
Wir zünden eine Kerze (bzw. 4 auf dem Adventkranz) an und beginnen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Mit den Worten des Apostels Paulus aus dem Brief an die Christen in Rom
preisen wir am Beginn dieses gemeinsamen Gebetes Gott:
Dem aber, der die Macht hat, euch Kraft zu geben
- gemäß meinem Evangelium
und der Botschaft von Jesus Christus,
gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses,
das seit ewigen Zeiten unausgesprochen war,
jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart
und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde,
um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen - ,
ihm, dem einen, weisen Gott,
sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen.
Mit der O-Antiphon des 20. Dezember rufen wir Jesus Christus zu:
O Schlüssel Davids,
Zepter des Hauses Israel –
du öffnest, und niemand kann schließen,
du schließt, und keine Macht vermag zu öffnen:
o komm und öffne den Kerker der Finsternis
und die Fessel des Todes!
Einleitung:
In den biblischen Erzählungen schickt Gott einen Engel, wenn er den Menschen etwas mitteilen will. Maria hat er einen Engel geschickt, der ihr zu verkünden hatte, dass sie die Mutter Jesu werden solle. Ihrem Mann Josef erschien ein Engel im Traum, der ihm erklärte, dass Maria ein Kind erwarte durch das Wirken des Heiligen Geistes, dass er sie trotzdem zur Frau nehmen solle und dass er dem Kind den Namen Jesus geben solle und somit als sein eigenes Kind annehme.
Lied: GL 795 (Österreich)
Maria, sei gegrüßet,
du lichter Morgenstern!
Der Glanz, der dich umfließet,
verkündet uns den Herrn:
Von jedem Makel rein
sollst du zum Menschenheile
des Höchsten Mutter sein.
Dein Gott, zu dir gewendet,
erteilet den Befehl,
es spricht, von ihm gesendet,
der Engel Gabriel:
„Maria, Gnadenzier,
Gesegnetste der Frauen,
der Herr ist ganz mit dir.“
Dies konntest du nicht fassen
und batest ihn dabei,
dich recht verstehn zu lassen,
was diese Botschaft sei:
„Maria, zittre nicht,
denn du hast Gnad gefunden
vor Gottes Angesicht.“
„Er will, du sollst empfangen,
gebären einen Sohn,
der wird durch ihn gelangen
auf Davids Vaterthron;
des Höchsten Sohn zugleich,
und Jesus soll er heißen,
unendlich ist sein Reich.“
„Wie soll denn dies geschehen?
Ich kenne keinen Mann.“
„O Jungfrau, du wirst sehen,
was Gottes Allmacht kann.
Er sendet seinen Geist,
der wird dich überschatten,
damit du Mutter seist.“
Da sprachst du, tief geneiget:
„Ich bin des Herren Magd,
was du mir angezeiget,
es sei, wie du gesagt!“
O freudenvolles Wort!
Der Bote Gottes eilte
mit seinem Auftrag fort.
Evangelium - Lk 1,26-38
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas:
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel
von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
zu einer Jungfrau gesandt.
Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt,
der aus dem Haus David stammte.
Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein
und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete,
der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede
und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria;
denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Siehe, du wirst schwanger werden
und einen Sohn wirst du gebären;
dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein
und Sohn des Höchsten genannt werden.
Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen
und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel:
Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr:
Heiliger Geist wird über dich kommen
und Kraft des Höchsten wird dich überschatten.
Deshalb wird auch das Kind heilig
und Sohn Gottes genannt werden.
Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte,
hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen;
obwohl sie als unfruchtbar gilt,
ist sie schon im sechsten Monat.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria:
Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
mir geschehe, wie du es gesagt hast.
Danach verließ sie der Engel.
Zum Nachdenken:
Der kommende Gott
Der kommende Gott wird größer sein
als du und ich ihn gedacht,
der kommende Gott wird größer sein,
als wir ihn zurechtgemacht.
Der kommende Gott wird größer sein
und lebendig, nicht tot und verstaubt;
der kommende Gott wird größer sein
als die Kirche ihn je geglaubt.
Denn der kommende Gott schließt uns alle ein,
ob Jude, ob Muslim, ob Christ;
denn der kommende Gott ist nicht mein oder dein
und er fragt nicht, was du wohl bist.
Denn der kommende Gott ist für alle da,
ein Gott für die ganze Welt.
Denn der kommende Gott ist dem Menschen nah,
der sich fragt, wer die Welt erhält.
Denn der kommende Gott
war schon immer der Gott,
den sie alle, sie alle gemeint.
Denn der kommende Gott ist der einzige Gott,
der uns alle, uns alle vereint.
Jochen Rieß in: Dietrich Steinwede (Hg.), Jetzt ist die Zeit der Freude. Weihnachtliche Texte. Verlag Ernst Kaufmann, Lahr 2011.
Fürbitten:
Maria, sagt Ja zu dem, was sie vernommen hat: ein Kind, neues Leben in ihr aufzunehmen. Noch ahnt sie nicht, was alles auf sie zukommen wird. Ihr Vertrauen auf Gottes Gegenwart stärkt und begleitet sie.
Diesem Gott vertrauen auch wir, ihm wollen wir unsere Anliegen „an’s Herz“ legen.
Mit dem Blick auf Maria denken wir heute an Regierende, die mit Gewalt Schutz für ihre Staaten aufbauen. Mögen immer mehr politisch Verantwortliche die Strategie der Gewalt überdenken und Lösungen, die Leben nicht zerstören, anstreben.
Für die Politiker*innen bitten wir Gott.
Mit dem Blick auf Maria denken wir an die Verantwortlichen in der Kirche. Sie wissen um Ungerechtigkeiten und gefährdetem Leben. Mögen sie immer mehr dort hingehen, wo sie durch ihr Handeln Leben schützen können.
Für die die Verantwortlichen in unserer Kirche bitten wir Gott.
Mit dem Blick auf Maria denken wir heute an Frauen, die oft vielfacher Gewalt ausgesetzt sind, und beten: mögen sie Wege aus ihrem gewaltbeherrschenden Alltag und hilfreiche Menschen finden.
Für diese Frauen bitten wir Gott.
Mit dem Blick auf Maria denken wir heute an Kinder, deren fragiles, zerbrechliches Leben viel Schutz benötigt. Sie brauchen Menschen, die nicht wegschauen, sondern sich einsetzen für bedrohtes Leben.
Für diese Kinder bitten wir Gott.
Mit dem Blick auf Maria denken wir an unsere Verstorbenen. Maria schaut bereits Gottes Licht, so mögen auch unsere Verstorbenen dieses Licht schauen und in Gottes Reich geborgen sein.
Für unsere Verstorbenen bitten wir Gott.
Wo Gott und die Menschen, die ganz auf ihn vertrauen, der Verwundbarkeit von Leben in Hingabe begegnen, kann Leben in Fülle erblühen.
Das erhoffen wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. - Amen.
Hannelore Jäggle
Vater unser…
Zusage:
Es wird ein Engel zu dir gesandt,
um dich durchs Leben zu begleiten.
Er nimmt dich liebend an der Hand
und bleibt bei dir zu allen Zeiten.
Er kennt den Weg, den du zu gehen hast,
und trägt mit dir der Erde Leid und Last.
Es wird ein Engel dir gesandt,
dem sollst du dich anvertrauen.
Auf ihn sollst du stets und unverwandt
das Auge deiner Seele schauen.
Er trägt zu deinem Schutz das Schwert des Herrn
und ist dir nie mit seiner Hilfe fern.
Es wird ein Engel dir gesandt,
dem sollst du niemals widerstreben,
und hast du ihn vielleicht verkannt,
so zwing ihn nicht, dich aufzugeben,
denn bautest du auf deine Kraft allein,
es würde nur zu deinem Unglück sein.
Aus: Ein kleiner Gruß vom Himmel. Humorvolle Engelgeschichten. Bennoverlag, Leipzig 2012.
Lobpreis:
Kehrvers:
Meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter.
Guter und treuer Gott,
wir bringen Dir unseren Lobpreis dar.
Wir haben allen Grund, Dir zu danken.
Denn Du hast Deinem Volk ein Zeichen gegeben,
dass Du der treue Gott bist, der die Seinen nicht vergisst.
Kehrvers
An der Jungfrau Maria hast du deinen Willen gezeigt,
das Heil zu wirken, wo Menschen dies für unmöglich halten.
Du hast sie erwählt, die Mutter Deines Sohnes zu werden.
Kehrvers
Vom Heiligen Geist hat sie den empfangen,
der die ganze Menschheit gerettet und erlöst hat
und dessen Herrschaft kein Ende hat.
Maria hat dir vertraut und zu deinem Willen ja gesagt.
Kehrvers
Darum preisen wir Dich mit allen Engeln.
und mit allen, die sich durch die Annahme deiner Frohen Botschaft
haben heiligen lassen.
Mit ihnen und der ganzen Schöpfung singen wir Dir unser Lob:
Kehrvers
Danklied: (GL 395)
Den Herren will ich loben,
es jauchzt in Gott mein Geist;
denn er hat mich erhoben,
dass man mich selig preist.
An mir und meinem Stamme
hat Großes er vollbracht,
und heilig ist sein Name,
gewaltig seine Macht.
Barmherzig ist er allen,
die ihm in Ehrfurcht nahn;
die stolzen lässt er fallen,
die Schwachen nimmt er an.
Es werden satt aufstehen,
die arm und hungrig sind;
die Reichen müssen gehen,
ihr Gut verweht im Wind.
Jetzt hat er sein Erbarmen
an Israel vollbracht,
sein Volk mit mächtgen Armen
gehoben aus der Nacht.
Der uns das Heil verheißen,
hat eingelöst sein Wort.
Drum werden ihn lobpreisen
die Völker fort und fort.
Ermutigung:
Sag nicht Nein
zu den Ereignissen,
die deine Pläne durchkreuzen;
die deine ursprünglichen Träume
wie Seifenblasen zerplatzen lassen;
die deinem Lebensweg
eine ungeahnte Richtung geben.
Vielleicht sind diese
überraschenden Wendungen
nicht so zufällig, wie du denkst.
Vielleicht ist da einer,
der mit dir etwas vorhat,
was du dir vorher nicht hättest vorstellen können.
Wage das Neue,
sei experimentierfreudig,
lass dich auf das Wagnis ein
und gestehe Gott die Freiheit zu,
dein Leben zu durchkreuzen.
Er meint es gut mit dir!
Aus: Bruno Griemens, online to he@ven. Jugendgebete. Verlag Haus Altenberg / Butzon & Bercker, Kevelaer 2012 (2009).
Segen:
Dazu segne uns der dreieinige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. – Amen.
Zusammengestellt von P. Hans Hütter
Martin Stewen (2014)
Bernhard Zahrl (1996)