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Eröffnung:
Wir zünden eine Kerze (bzw. 2 auf dem Adventkranz) an und beginnen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Einleitung:
Johannes der Täufer hat dem kommenden Messias den Weg bereitet. Einige sehen in ihm den Propheten Elija, dessen Wiederkunft manche erwartet haben. Er hat vieles aufgegriffen und konkret in seine Zeit übersetzt, was der Prophet Jesaja schon angekündigt hat. Er predigt Umdenken, Umkehr, Erneuerung. – Wenn das so einfach wäre!
Ruf zur Umkehr:
Die große Schuld des Menschen
sind nicht die Sünden, die er begeht -
die Versuchung ist mächtig und seine Kraft gering.
Die große Schuld des Menschen ist,
dass er in jedem Augenblick
die Umkehr tun kann und nicht tut.
Rabbi Bunam (aus dem Schott-Messbuch)
Gebet:
Verborgener Gott.
Du lässt uns Menschen gewähren,
du wartest und greifst nicht ein.
Du gibst uns Zeit,
du öffnest uns Wege,
du redest zu uns in Langmut und Liebe.
Wir danken dir für deine Geduld.
Bring uns heute zur Besinnung.
Mach uns offen für dich.
Lass die ganze verlorene Menschheit hinfinden zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Messbuch, Tagesgebete zur Auswahl Nr. 22
Lesung - Jes 41,13-20
Lesung aus dem Buch Jesaja.
Ich bin der HERR, dein Gott,
der deine rechte Hand ergreift
und der zu dir sagt: Fürchte dich nicht,
ich habe dir geholfen.
Fürchte dich nicht, du armer Wurm Jakob,
du kleines Israel! Ich habe dir geholfen
- Spruch des HERRN.
Und dein Erlöser ist der Heilige Israels.
Siehe, zu einem Dreschschlitten mache ich dich,
zu einem neuen Schlitten mit vielen Schneiden.
Berge wirst du dreschen und sie zermalmen
und Hügel machst du zu Spreu.
Du worfelst sie und es verweht sie der Wind,
es zerstreut sie der Sturm.
Du aber jubelst über den HERRN,
du rühmst dich des Heiligen Israels.
Die Elenden und Armen suchen Wasser,
doch es ist keines da;
ihre Zunge vertrocknet vor Durst.
Ich, der HERR, will sie erhören,
ich, der Gott Israels, verlasse sie nicht.
Auf den kahlen Hügeln lasse ich Ströme hervorbrechen
und Quellen inmitten der Täler.
Ich mache die Wüste zum Wasserteich
und das ausgetrocknete Land zu sprudelnden Wassern.
In der Wüste pflanze ich Zedern, Akazien, Ölbäume und Myrten.
In der Steppe setze ich Zypressen, Platanen und auch Eschen,
damit alle sehen und erkennen, begreifen und verstehen,
dass die Hand des HERRN dies gemacht hat,
dass der Heilige Israels es erschaffen hat.
Antwortpsalm - Ps 145,1. 9-13
Kv: Gnädig und barmherzig ist der Herr,
voll Langmut und reich an Gande. - Kv
Ich will dich erheben, meinen Gott und König, *
ich will deinen Namen preisen auf immer und ewig.
Der HERR ist gut zu allen, *
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. - Kv
Danken sollen dir, HERR, all deine Werke, *
deine Frommen sollen dich preisen.
Von der Herrlichkeit deines Königtums sollen sie reden, *
von deiner Macht sollen sie sprechen, - Kv
um den Menschen bekannt zu machen seine machtvollen Taten *
und die glanzvolle Herrlichkeit seines Königtums.
Dein Königtum ist ein Königtum aller Zeiten, *
von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Herrschaft. - Kv
Evangelium - Mt 11,7b. 11-15
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus.
In jener Zeit begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden:
Amen, ich sage euch:
Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten
als Johannes der Täufer;
doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Seit den Tagen Johannes’ des Täufers bis heute
wird dem Himmelreich Gewalt angetan
und Gewalttätige reißen es an sich.
Denn alle Propheten und das Gesetz bis zu Johannes
haben prophetisch geredet.
Und wenn ihr es annehmen wollt:
Er ist Elija, der wiederkommen soll.
Wer Ohren hat, der höre!
Gedanken zu den Bibeltexten:
Die Kunst, neu anzufangen, ist also vor allem auch die Kunst, unser Denken zu erneuern, zu wissen, dass die Wahrheit viel größer ist als das, was unsere begrenzten Verstandesgefäße fassen können. Das Gegenteil einer tiefen Wahrheit kann nach einem Wort von Kardinal Newman wieder eine tiefe Wahrheit sein. "Erneuert euren Geist und Sinn", ruft uns der Epheserbrief zu (Eph 4,23). Das ist eine Aufforderung, uns auch zu fragen, aus welchen Überzeugungen wir schöpfen, was die Grundüberzeugungen sind, die das Fundament unseres Lebens bilden. Glauben wir tatsächlich an die Gegenwart des lebendigen Gottes? Glauben wir tatsächlich an die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus? Glauben wir tatsächlich an die Vorsehung Gottes, die unser Leben fuhren und leiten kann? Hier sind Gespräche - Gespräche mit der Schrift, Gespräche mit einer geistlichen Begleiterin oder einem geistlichen Begleiter, Gespräche mit Büchern, die wir lesen, Gespräche mit Filmen, die wir sehen - ganz wichtig. Ein gutes Gespräch ist unabschließbar und so wissen wir dann auch, dass der Weg der Selbsterneuerung ein Weg ist, der nicht zu einem Ende kommt.
Aus Alois Kothgasser / Clemens Sedmak, Geben und vergeben. Von der Kunst neu zu beginnen. Tyrolia Verlag, Innsbruck Wien 2008.
Gebet auf der Suche nach Gott:
Um Umschulung bitten wir,
um Kenntnisse, die wirklich dem Leben dienen,
um die Fähigkeit zur Handarbeit für den Frieden.
Darum bitten wir,
um ein neues Gefühl für die Sprache
im Hören auf Unterdrückte und Minderheiten.
Dass wir ein scharfes Gehör entwickeln
für die Sprache von Propheten und Befreiern.
Dass wir tief getroffen und wesentlich verändert werden
durch den Notruf aller Machtlosen,
durch den stillen Protest aller Sprachlosen.
Um ein neues Verständnis von Geschichte bitten wir.
Dass wir sie betrachten aus dem Blickpunkt der Verlierer,
nicht aus der Perspektive der Sieger;
aus der Sicht der Sklaven,
nicht aus dem Blickpunkt der Herren.
Um ein neues Verständnis von Erdkunde bitten wir.
Dass wir die Orte des Unrechts kennen.
Dass wir wissen, wo heute Ägypten liegt
und wo die Sklaven der jetzigen Pharaos wohnen.
Um eine neue Naturkunde bitten wir.
Dass wir uns entscheiden
zwischen Schöpfung oder Zerstörung.
Dass wir die Lagerstätten des Todes entlarven
und unseren Kampf für eine menschenwürdige Umwelt nicht aufgeben.
Um eine neue Methode des Rechnens bitten wir.
Dass wir uns üben im Mahlnehmen durch Teilen.
Dass ausgerechnet das Zeichen des Brechens und Teilens
das Zeichen des Überlebens wird.
Dass das letzte Abendmahl Jesu
der erste Überfluss für alle sein wird.
Dieter Zils in der Gebetsmappe der Burg Altpernstein
Vater unser…
Lied/Gebet: GL 266
Kehrvers:
Bekehre uns, vergib die Sünde,
schenke, Herr, uns neu dein Erbarmen.
1. Der Sohn des Höchsten kam auf unsre Erde,
uns zu erretten aus der Macht des Bösen.
Er ruft die Menschen in das Reich des Vaters. - Kv
2. Bekehrt euch alle, denn das Reich ist nahe;
in rechter Buße wandelt eure Herzen.
Seid neue Menschen, die dem Herrn gefallen. - Kv
3. Hört seine Stimme, ändert euer Leben;
suchet das Gute und lasst ab vom Bösen;
als Gottes Kinder wirket seinen Frieden. - Kv
4. Ihr seid gefunden wie verlorne Schafe,
und in der Taufe seid ihr neu geboren.
Die Kraft des Geistes macht euch stark im Glauben. – Kv
5. Als Jesu Jünger seid ihr nun gesendet.
Geht hin zu allen, kündet seine Botschaft;
bringt neue Hoffnung auf die ganze Erde. – Kv
6. Tut Gutes allen, helft den Unterdrückten
und stiftet Frieden: Liebet euren Nächsten.
Dies ist ein Fasten in den Augen Gottes. – Kv
7. Ihr wart einst Knechte, er macht euch zu Freunden;
ihr wart einst Sklaven, er macht euch zu Freien.
Kehrt heim zum Vater, kommt zum Mahl der Freude. – Kv
Segensbitte:
Gottes Segen erfülle euch,
dass Ihr Mut haben könnt wie einst Johannes der Täufer. Amen!
Gottes Segen erfülle euch,
dass Ihr Christus erkennt wie einst Johannes der Täufer. Amen!
Gottes Segen erfülle euch,
dass Ihr die richtigen Worte findet wie einst Johannes der Täufer. Amen!
Und der Segen des allmächtigen Gottes
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
erfülle und begleite euch auch in dieser Woche. - Amen.
Pater Norbert Riebartsch (2012)
Zusammengestellt von P. Hans Hütter
Martin Stewen (2005)
Johann Pock (2002)