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Eröffnung:
Wir zünden eine Kerze (auf dem Adventkranz) an und beginnen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Einleitung:
Die eingeengten Verhältnisse, in denen wir gegenwärtig leben, wecken in uns nicht nur die Sehnsucht nach Freiheit, Normalität und Verschontwerden von schweren Folgen der Pandemie, sondern beflügeln auch unsere Phantasie, wie unsere Welt besser werden könne. Sie schärfen unseren Blick für viel Unbefriedigendes in unserem Leben.
Im Advent geben wir unseren Sehnsüchten und Wünschen Raum. Der erwartete Erlöser der Welt soll alle Wunden heilen und der Welt ein neues Gesicht geben.
Gebet:
Treuer Gott,
du weißt, wie verzagt und müde wir sind,
wenn wir die großen Probleme in unserer Welt sehen.
Wir hoffen auf Frieden,
verlieren ihn aber immer wieder,
wir ersehnen Gerechtigkeit,
machen sie aber oft selbst zunichte,
wir träumen von einer neuen Welt,
entkommen aber der alten nicht.
Dir danken wir, dass du uns deine Hoffnungen anvertraust.
Deine Verheißungen lässt du unter uns lebendig werden.
Hilf uns, mutig und wachsam zu sein,
Grenzen und Ängste zu überwinden
und fröhlich zu glauben.
Dein Licht wächst unter uns
durch Jesus Christus...
Manfred Wussow
Ps 72,1-2. 7-8. 12-13. 17
Kv: In den Tagen des herrn sollen Gerechtigkeit blühen
und Fülle des Friedens. - Kv
Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, *
dem Königssohn gib dein gerechtes Walten.
Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit *
und deine Elenden durch rechtes Urteil. - Kv
In seinen Tagen sprosse der Gerechte *
und Fülle des Friedens, bis der Mond nicht mehr da ist.
Er herrsche von Meer zu Meer, *
vom Strom bis an die Enden der Erde. - Kv
Ja, er befreie den Armen, der um Hilfe schreit, *
den Elenden und den, der keinen Helfer hat.
Er habe Mitleid mit dem Geringen und Armen, *
er rette das Leben der Armen. - Kv
Sein Name soll ewig bestehen, *
solange die Sonne bleibt, sprosse sein Name.
Mit ihm wird man sich segnen, *
ihn werden seligpreisen alle Völker. - Kv
Lesung - Jes 11,1-10
Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja.
An jenem Tag
wächst aus dem Baumstumpf Isais ein Reis hervor,
ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.
Der Geist des HERRN ruht auf ihm:
der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist des Rates und der Stärke,
der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
Und er hat sein Wohlgefallen an der Furcht des HERRN.
Er richtet nicht nach dem Augenschein
und nach dem Hörensagen entscheidet er nicht,
sondern er richtet die Geringen in Gerechtigkeit
und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist.
Er schlägt das Land mit dem Stock seines Mundes
und tötet den Frevler mit dem Hauch seiner Lippen.
Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften
und die Treue der Gürtel um seine Lenden.
Der Wolf findet Schutz beim Lamm,
der Panther liegt beim Böcklein.
Kalb und Löwe weiden zusammen,
ein kleiner Junge leitet sie.
Kuh und Bärin nähren sich zusammen,
ihre Jungen liegen beieinander.
Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.
Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter
und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus.
Man tut nichts Böses
und begeht kein Verbrechen
auf meinem ganzen heiligen Berg;
denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des HERRN,
so wie die Wasser das Meer bedecken.
An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein,
der dasteht als Feldzeichen für die Völker;
die Nationen werden nach ihm fragen
und seine Ruhe wird herrlich sein.
Gedanken zum Evangelium:
Durch das Bild des "Tierfriedens" zeichnet Jes 11 die neue Welt, die der Messias, der neue Hoffnungskönig bringen wird. Jesaja beantwortet die Frage, was denn für ein Reich der Messias bringen wird, mit dem Bild von einem Kind, das ungefährdet lebt und arglos spielen kann. Wie Jesus in Mk 10 so stellt auch Jesaja ein Kind ins Zentrum. Das Kind bekommt die höchste Aufmerksamkeit. Wenn wehrlose Kinder nicht mehr in Gefahr sind, sondern spielend leben können, dann wird die Gottesherrschaft verwirklicht. Das ungefährdete Leben des Kindes, das macht das neue Reich des Messias aus. Wenn kein Kind mehr gefährdet ist, dann ist die Welt wirklich neu. Dann herrschen andere Verhältnisse als jetzt, dann stehen die Gewaltverhältnisse der Gegenwart auf dem Kopf - und mit ihm die ganze bekannte Ordnung.
https://www.bibelwerk.de/Aktuelles.12793.html/Biblische+Friedensbilder+-+nur+ein+Traum%3F+Vorbereitung+auf+den+Weltgebetstag+2016+beginnt.116693.html
Fürbitten:
Herr Jesus, lass uns mit deinen Augen in unsere Welt schauen
und das Dunkel unserer Tage in dein Licht bringen.
Wir rufen:
Herr, sei Licht in unserer Welt!
Die Meldungen über das Coronavirus bestimmen die Nachrichten und wecken in vielen Menschen Ängste. - Wir bitten:
In den Krisengebieten der Welt folgt eine Vereinbarung der anderen, die Krisen aber bleiben. - Wir bitten:
Katastrophen und Leiden, die lange Zeit die Nachrichten bestimmt haben, sind zwar verschwunden, die Not der Menschen vor Ort ist aber noch da. - Wir bitten:
In der Erziehung und in der Seelsorge fragen sich Menschen, wie sie von deiner Liebe Zeugnis geben können. - Wir bitten:
In unseren Krankenhäusern und Altenheimen leiden Menschen. Ihre Helfer sind manchmal ratlos und am Ende der Kraft. - Wir bitten:
Manche Menschen bitten uns um ein Gebet in ihren Anliegen und vertrauen darauf, dass wir es tun. - Darum bitten wir:
Wenn wir etwas von deinem Licht sehen und deine Anwesenheit ahnen, können wir Salz der Erde und Licht der Welt sein.
Dafür danken wir dir und loben dich in Ewigkeit. – Amen.
Norbert Riebartsch
Lied/Gebet: GL 233
O Herr, wenn du kommst, wird die Welt wieder neu,
denn heute schon baust du dein Reich unter uns,
und darum erheben wir froh unser Haupt.
O Herr, wir warten auf dich. O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst, wird es Nacht um uns sein,
drum brennt unser Licht, Herr, und wir bleiben wach.
Und wenn du dann heim kommst, so sind wir bereit.
O Herr, wir warten auf dich. O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst, jauchzt die Schöpfung dir zu,
denn deine Erlösung wird alles befreien.
Das Leid wird von all deiner Klarheit durchstrahlt.
O Herr, wir warten auf dich. O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst, hält uns nichts mehr zurück,
wir laufen voll Freude den Weg auf dich zu.
Dein Fest ohne Ende steht für uns bereit.
O Herr, wir warten auf dich. O Herr, wir warten auf dich.
(Gotteslob Nr. 233; Text und Musik: Helga Poppe 1979)
Segensbitte:
Herr, segne uns, lass uns dir dankbar sein
lass uns dich loben, solange wir leben
und mit den Gaben, die du uns gegeben
wollen wir tätig sein
Herr, geh mit uns und lass uns nicht allein
lass uns dein Wort und dein Beispiel bewahren
in der Gemeinde deine Kraft erfahren
Brüder und Schwestern sein
Herr, sende uns, lass uns dein Segen sein
lass uns versuchen, zu helfen, zu heilen
und unser Leben wie das Brot zu teilen
lass uns ein Segen sein
Aus Lothar Zenetti, Sieben Farben hat das Licht. Worte der Zuversicht. Matthias-Grünewald-Verlag 2006.
Zusammengestellt von P. Hans Hütter
Norbert Riebartsch (2007)
Gabi Ceric (1998)